Eine Anmerkung auf die Frage nach 'Turmloseinsteiger', siehe
und zum Hinweis 'Vorsicht beim Umstieg auf Hochleistungs-Drachen' auf S. 8 in der letzten DHV-Info 195:
Bisherige Forums-Themen zum Umstieg:
- http://www.gleitschirmdrachenforum.d...hlight=Umstieg
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Wer will nicht als stolzer Inhaber eines Pilotenscheins recht bald ein leistungsstarkes Fluggerät fliegen?
Und warum muss ein leistungsstärkeres Gerät schwieriger zu fliegen sein?
Mehr Leistung wird durch mehr Spannweite (Streckung), weniger Pfeilung und weniger Schränkung (im Trimmflug) erreicht.
Damit ist i.d.R. aber auch eine geringere Flugstabilität (im Trimmflug) verbunden (Neigung zum Einzirkeln, ggf. Trudeln etc. siehe unten).
Mit weniger Schränkung erfolgt der Strömungsabriss bei Überhöhung des Anstellwinkels abrupter, was die Gefahr des Abschmierens erhöht. Mit hohem Anstellwinkel wird gestartet und gelandet. Hier kann es also durch einen Pilotenfehler am ehesten zu einer Überhöhung des Anstellwinkels kommen. Ein daraus resultierendes Abschmieren ist wegen der geringen Höhe bei Start und Landung besonders gefährlich.
Der zusätzliche Widerstand eines Turms spielt für die Leistung praktisch keine Rolle.
Auch mit Turm lässt sich ein Hochleister bauen, der entsprechende Ansprüche an das Pilotenkönnen stellt.
Leistungsstärkere Flügel kommen zudem mit weniger Fläche (qm) aus.
Damit erhöht sich in der Regel die Minimalgeschwindigkeit1). Mehr Mindestgeschwindigkeit erschwert das Starten und Landen.
Mehr Leistung führt zu einem langen flachen Landeanflug, was die Landeeinteilung erschwert.
Der Turmlose Icaro Laminar (Hauptgröße) hat z.B. 10,7 m Spannweite, 14,1 qm, eine v,min von 30-31 km/h und bei voller VG eine geschätzte Schränkung von gut 10 Grad und eine Gleitzahl von etwa 15.
Ein Schulungs- und Anfängerdrachen wie z.B. der Aeros Fox hat dagegen nur 9,6 m Spannweite, aber 16,2 qm, eine v,min von 27 km/h, eine geschätzte Schränkung von 25 Grad und eine Gleitzahl von vmtl. etwa 10. Seine hohe Schränkung verzeiht Fehler beim Anstellwinkel und vermindert das Risiko, abzuschmieren (bei Start und Landung).
Flexible Hochleister sind aber erst mit voll gespannter VG (wenig Schränkung) anspruchsvolle Hochleister, bei entspannter VG (viel/mehr Schränkung) sind sie deutlich zahmer (und haben auch weniger Leistung).
Ein Landen (Fußlandung bei üblichem Wind) mit Starren ist nur mit gesetzten Wölb-/Landeklappen möglich.
Beim Umstieg auf ein leistungsstärkeres Gerät ist also durchaus Respekt angebracht, und man muss wissen, worauf man zu achten hat:
- Sich vorher über das Gerät informieren,
- genauere Einhaltung des Anstellwinkels,
- stets genügend Geschwindigkeit,
- Starten/Landen mit (weitgehend) gelöster VG (Flexible) bzw. entsprechend gesetzter Klappe (Starre),
- gute Flugbedingungen (anstehender Wind bei Start und Landung, steiler Starthang, große ebene Landewiese, geringe Turbulenz).
Dann dürfte der Umstieg ohne besonderes Risiko möglich sein.
Eine gute Orientierung hinsichtlich Gutmütigkeit eines Drachens bzw. des Anspruchs an das fliegerische Können geben die DHV-Testberichte (im Rahmen der Musterprüfung) mit Angaben u.A. zu
- v,min,
- Verhalten beim Strömungsabriss,
- Landung (jeweils bei VG=0 und VG=100% bzw. Klappe=0 und Klappe=max.).
Aber auch aus den Konstruktions-Merkmalen (siehe 'Technischen Daten' und 'Datenblatt' des geprüften Musters) kann schon auf das Flugverhalten geschlossen werden.
Gruß, Bernhard
PS 19.11. zu 1): Ein Gerät mit kleinerer Fläche muss generell entsprechend schneller geflogen werden.
und zum Hinweis 'Vorsicht beim Umstieg auf Hochleistungs-Drachen' auf S. 8 in der letzten DHV-Info 195:
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Wer will nicht als stolzer Inhaber eines Pilotenscheins recht bald ein leistungsstarkes Fluggerät fliegen?
Und warum muss ein leistungsstärkeres Gerät schwieriger zu fliegen sein?
Mehr Leistung wird durch mehr Spannweite (Streckung), weniger Pfeilung und weniger Schränkung (im Trimmflug) erreicht.
Damit ist i.d.R. aber auch eine geringere Flugstabilität (im Trimmflug) verbunden (Neigung zum Einzirkeln, ggf. Trudeln etc. siehe unten).
Mit weniger Schränkung erfolgt der Strömungsabriss bei Überhöhung des Anstellwinkels abrupter, was die Gefahr des Abschmierens erhöht. Mit hohem Anstellwinkel wird gestartet und gelandet. Hier kann es also durch einen Pilotenfehler am ehesten zu einer Überhöhung des Anstellwinkels kommen. Ein daraus resultierendes Abschmieren ist wegen der geringen Höhe bei Start und Landung besonders gefährlich.
Der zusätzliche Widerstand eines Turms spielt für die Leistung praktisch keine Rolle.
Auch mit Turm lässt sich ein Hochleister bauen, der entsprechende Ansprüche an das Pilotenkönnen stellt.
Leistungsstärkere Flügel kommen zudem mit weniger Fläche (qm) aus.
Damit erhöht sich in der Regel die Minimalgeschwindigkeit1). Mehr Mindestgeschwindigkeit erschwert das Starten und Landen.
Mehr Leistung führt zu einem langen flachen Landeanflug, was die Landeeinteilung erschwert.
Der Turmlose Icaro Laminar (Hauptgröße) hat z.B. 10,7 m Spannweite, 14,1 qm, eine v,min von 30-31 km/h und bei voller VG eine geschätzte Schränkung von gut 10 Grad und eine Gleitzahl von etwa 15.
Ein Schulungs- und Anfängerdrachen wie z.B. der Aeros Fox hat dagegen nur 9,6 m Spannweite, aber 16,2 qm, eine v,min von 27 km/h, eine geschätzte Schränkung von 25 Grad und eine Gleitzahl von vmtl. etwa 10. Seine hohe Schränkung verzeiht Fehler beim Anstellwinkel und vermindert das Risiko, abzuschmieren (bei Start und Landung).
Flexible Hochleister sind aber erst mit voll gespannter VG (wenig Schränkung) anspruchsvolle Hochleister, bei entspannter VG (viel/mehr Schränkung) sind sie deutlich zahmer (und haben auch weniger Leistung).
Ein Landen (Fußlandung bei üblichem Wind) mit Starren ist nur mit gesetzten Wölb-/Landeklappen möglich.
Beim Umstieg auf ein leistungsstärkeres Gerät ist also durchaus Respekt angebracht, und man muss wissen, worauf man zu achten hat:
- Sich vorher über das Gerät informieren,
- genauere Einhaltung des Anstellwinkels,
- stets genügend Geschwindigkeit,
- Starten/Landen mit (weitgehend) gelöster VG (Flexible) bzw. entsprechend gesetzter Klappe (Starre),
- gute Flugbedingungen (anstehender Wind bei Start und Landung, steiler Starthang, große ebene Landewiese, geringe Turbulenz).
Dann dürfte der Umstieg ohne besonderes Risiko möglich sein.
Eine gute Orientierung hinsichtlich Gutmütigkeit eines Drachens bzw. des Anspruchs an das fliegerische Können geben die DHV-Testberichte (im Rahmen der Musterprüfung) mit Angaben u.A. zu
- v,min,
- Verhalten beim Strömungsabriss,
- Landung (jeweils bei VG=0 und VG=100% bzw. Klappe=0 und Klappe=max.).
Aber auch aus den Konstruktions-Merkmalen (siehe 'Technischen Daten' und 'Datenblatt' des geprüften Musters) kann schon auf das Flugverhalten geschlossen werden.
Gruß, Bernhard
PS 19.11. zu 1): Ein Gerät mit kleinerer Fläche muss generell entsprechend schneller geflogen werden.
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