Hallo,
seit einigen Tagen beginnen in den Alpen die thermischen Windsysteme wieder langsam zu funktionieren. An der Wetterstation Uni-Innsbruck ist diese Entwicklung im Inntal schon deutlich zu erkennen. Dies wird sich nun auch bald auf die kleineren und kürzeren Täler übertragen lassen. Noch reicht aber die Sonne nicht über viele Kämme. Aber das wird schon noch.
Meist knapp um die Mittagszeit kehren sich die Windverhältnisse um. Bis dahin dominiert noch das Ausfliesen der frostig-frischen Kaltluft (Talauswind) mit Westwind. Ab den Mittagsstunden dreht der Wind aber abruppt auf Ost-Nordost und thermisch bedingtes Einfliessen (Taleinwind) findet statt. Ich zeige dies gleich auf der Echtzeitgrafik der Wetterstation Uni Innsbruck. Die Werte werden dort fortlaufen und in Echtzeit aktuallisiert.
In den Alpen macht sich dann trotz der enormen Schneelage das geringere Luftvolumen gegenüber dem Alpenvorland bemerkbar, schliesslich brennt die Sonne mit schon sehr viel Energie in die Südhänge, trotz der sehr tiefen Nachttemperaturen. Anhand der gleich folgenden Karten ist zu erkennen, wie groß der Tagesgang der Temperatur schon ist.
Hier nun Temperatur, Taupunkdifferenz, rel. Luftfeuchte und Bodendruck:
Ein Tagesgang von 16-17 Grad ist dann doch schon beachtlich. An manchen Wetterstationen am Alpenrand wurden aber am Mittwoch noch höhere Tagesgänge mit bis zu 24 Grad Unterschied beobachtet. Der Frühling ist sehr nah und doch so fern. Er wird uns noch bis auf weiteres fern bleiben.
Beschäftigen wir uns mal nochmal mit dem Wind.
Hier die nächste Grafik der Echtzeit-Wetterdaten von der Uni-IBK:
Wunderschön ist mit der starken Tageserwärmung am Mittag durch Entstehung des Taleinwindsystems der Windsprung von West auf Ost zu erkennen.
Auf der Bodendruckkarte von 15z (16 Uhr MEZ) lässt sich das Hitzetief dann auch schon analysieren. Es ist derzeit allerdings noch ziemlich schwach auf der Brust. Sein Kern liegt wie im Sommer im Dreiländereck Schweiz-Österreich-Italien. Anmerken sollte ich vielleicht noch, dass im Sommer das Hitzetief an guten Strahlungstagen bis zu drei Tiefdruckzentren ausbilden. Eines liegt über Osttirol/Kärnten, das andere wie gesagt im Dreiländereck und das andere am westlichen Alpenrand, jeweils in der Nähe des Alpenhaupkammes. Und nun schaue man sich auf den Karten einmal die besten Thermikregionen in den Alpen an. Da tun sind Parallelen auf.
Hier nun die VERA-Analysekarte vom Bodendruck:
Noch ist das Hitzetief schwach und nur wenige Stunden am Tag aktiv. Das Taleinwindsystem funktoniert ebenso nur schwach mit noch geringen Windgeschwindigkeiten und geringer vertikaler Mächtigkeit. Der Taleinwind reicht kaum 100-200m hoch.
Mit der Schneeschmelze, sollte sie denn je einmal beginnen (sieht nämlich nicht danach aus) und der zunehmend höher stehenden Sonne mit längerer Einstrahldauer, wird sich das Talwindsystem bei Strahlungstagen nun langsam verstärken, es wird langsam höher reichen und ab Mai dürfte dann der durch das Hitzetief resultierende "Bayerischen Wind" am Alpennordrand aus Nordost bist Ost gegen die Alpen ins Zentrum des Hitzetiefs blasen und bis auf 2000-2300m hoch reichen.
Auf der Alpensüdseite liegt wenig Schnee. Oft sind viele Täler schneefrei und so wird sich hier die selbe Entwicklung wie auf der Alpennordseite einstellen, mit dem Unterschied, dass es hier schon eher losgegangen ist. Die Südseite bleibt der Streckentipp für das Frühjahr, auch wenn in den nächsten Tagen dort a bissle en Schnai fällt.
Liebe Grüße
Stefan
http://www.gleitsegelwetter.de
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Quelle der Karten:
Uni-IBK:
VERA-Wien:
seit einigen Tagen beginnen in den Alpen die thermischen Windsysteme wieder langsam zu funktionieren. An der Wetterstation Uni-Innsbruck ist diese Entwicklung im Inntal schon deutlich zu erkennen. Dies wird sich nun auch bald auf die kleineren und kürzeren Täler übertragen lassen. Noch reicht aber die Sonne nicht über viele Kämme. Aber das wird schon noch.
Meist knapp um die Mittagszeit kehren sich die Windverhältnisse um. Bis dahin dominiert noch das Ausfliesen der frostig-frischen Kaltluft (Talauswind) mit Westwind. Ab den Mittagsstunden dreht der Wind aber abruppt auf Ost-Nordost und thermisch bedingtes Einfliessen (Taleinwind) findet statt. Ich zeige dies gleich auf der Echtzeitgrafik der Wetterstation Uni Innsbruck. Die Werte werden dort fortlaufen und in Echtzeit aktuallisiert.
In den Alpen macht sich dann trotz der enormen Schneelage das geringere Luftvolumen gegenüber dem Alpenvorland bemerkbar, schliesslich brennt die Sonne mit schon sehr viel Energie in die Südhänge, trotz der sehr tiefen Nachttemperaturen. Anhand der gleich folgenden Karten ist zu erkennen, wie groß der Tagesgang der Temperatur schon ist.
Hier nun Temperatur, Taupunkdifferenz, rel. Luftfeuchte und Bodendruck:
Ein Tagesgang von 16-17 Grad ist dann doch schon beachtlich. An manchen Wetterstationen am Alpenrand wurden aber am Mittwoch noch höhere Tagesgänge mit bis zu 24 Grad Unterschied beobachtet. Der Frühling ist sehr nah und doch so fern. Er wird uns noch bis auf weiteres fern bleiben.
Beschäftigen wir uns mal nochmal mit dem Wind.
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Wunderschön ist mit der starken Tageserwärmung am Mittag durch Entstehung des Taleinwindsystems der Windsprung von West auf Ost zu erkennen.
Auf der Bodendruckkarte von 15z (16 Uhr MEZ) lässt sich das Hitzetief dann auch schon analysieren. Es ist derzeit allerdings noch ziemlich schwach auf der Brust. Sein Kern liegt wie im Sommer im Dreiländereck Schweiz-Österreich-Italien. Anmerken sollte ich vielleicht noch, dass im Sommer das Hitzetief an guten Strahlungstagen bis zu drei Tiefdruckzentren ausbilden. Eines liegt über Osttirol/Kärnten, das andere wie gesagt im Dreiländereck und das andere am westlichen Alpenrand, jeweils in der Nähe des Alpenhaupkammes. Und nun schaue man sich auf den Karten einmal die besten Thermikregionen in den Alpen an. Da tun sind Parallelen auf.
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Noch ist das Hitzetief schwach und nur wenige Stunden am Tag aktiv. Das Taleinwindsystem funktoniert ebenso nur schwach mit noch geringen Windgeschwindigkeiten und geringer vertikaler Mächtigkeit. Der Taleinwind reicht kaum 100-200m hoch.
Mit der Schneeschmelze, sollte sie denn je einmal beginnen (sieht nämlich nicht danach aus) und der zunehmend höher stehenden Sonne mit längerer Einstrahldauer, wird sich das Talwindsystem bei Strahlungstagen nun langsam verstärken, es wird langsam höher reichen und ab Mai dürfte dann der durch das Hitzetief resultierende "Bayerischen Wind" am Alpennordrand aus Nordost bist Ost gegen die Alpen ins Zentrum des Hitzetiefs blasen und bis auf 2000-2300m hoch reichen.
Auf der Alpensüdseite liegt wenig Schnee. Oft sind viele Täler schneefrei und so wird sich hier die selbe Entwicklung wie auf der Alpennordseite einstellen, mit dem Unterschied, dass es hier schon eher losgegangen ist. Die Südseite bleibt der Streckentipp für das Frühjahr, auch wenn in den nächsten Tagen dort a bissle en Schnai fällt.
Liebe Grüße
Stefan
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