Föhnindikatoren

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  • #herby#
    Registrierter Benutzer
    • 23.08.2004
    • 1152
    • Herbert
    • München

    Föhnindikatoren

    Kann mir jemand erklären, wie die Föhnindikatoren bei Austro Control zu lesen sind? Ich kann damit nichts anfangen. Zum Beispiel:

    D A T E N B A N K - W I E N 11.12.2005 17:04:50 UTC

    FÖHNINDIKATOREN

    ZUERICH_KLOTEN
    SALSZH 111650Z 04005KT CAVOK M00/M04 Q1032 NOSIG=

    LUGANO_AGNO
    SALSZA 111650Z 18004KT CAVOK 02/M00 Q1029 WS ALL RWY NOSIG=

    Finden kann man das über die DHV Wetterpage:
    http://www.dhv.de/typo/_sterreich.1469.0.html und dann unter Alptherm-Produkte
    Viele Grüße
    Herbert
  • Heliart
    Registrierter Benutzer
    • 08.02.2002
    • 746

    #2
    AW: Föhnindikatoren

    Hier werden Sie geholfen : http://www.wetterklima.de/flug/metar/Metarcode.htm

    Kommentar

    • pipo
      Registrierter Benutzer
      • 03.10.2002
      • 2745
      • Philipp Medicus
      • Absam bei Innsbruck

      #3
      AW: Föhnindikatoren

      Hi

      Ich würde vermuten, es geht hier einfach um die Druckdifferenz (Q1032 zu Q1029) zwischen Zürich und Lugano, die entscheidend für die Föhnneigung, bzw. Föhnstärke ist.

      Pipo
      NOVA

      Kommentar

      • sonnenscheiner
        Moderator
        • 07.06.2001
        • 1879
        • Volker Schwaniz
        • Eschwege_bei_Kassel

        #4
        AW: Föhnindikatoren

        [QUOTE=#herby#][size=2]Kann mir jemand erklären, wie die Föhnindikatoren bei Austro Control zu lesen sind? QUOTE]

        Hi,
        u n t e r dem von dir angeführtem Link sind (auf der Alpthermseite) auch Grafiken mit Windwerten und Drücken über den Alpen -damit ist besser Umgehen! Zusätzlich sind die Windprognosen für 850 hPa immer sehr hilfreich.
        ...

        Kommentar

        • Stefan Hörmann
          Registrierter Benutzer
          • 11.09.2003
          • 1678
          • Stefan Hörmann
          • Ehingen/Donau

          #5
          AW: Föhnindikatoren

          Hallo,

          meine Vorredner haben schon das Wichtigste gesagt. Um mit den Druckdifferenzen auch in der Praxis bissl was anfangen zu können, hier mal die Schwellenwerte die der Pilot als Kriterium für Gefahrenpotential hernehmen sollte. Das gilt jetzt mal nur bei Südföhn und unter der Voraussetzung, dass Kaltluftseen (trübe Luft) ausgeräumt (erodiert) worden ist.

          Achja, sicherheitshalber der obligatorische Satz: Das ist keine Anleitung zum Föhnfliegen, sondern dient lediglich als Anhaltspunkt.

          Ist der Druckgradient zwischen Lugano und Zürich größer als 2-3 hPa und ist der Druckunterschied bei einer präfrontalen Föhnsituation (vor einer heranrückenden Kaltfront) noch am steigen, muss in den typischen Föhntälern bereits mit Föhnwind gerechnet werden. Der muss dann ja noch nicht mal sonderlich stark und böig sein. Bei einem Druckgradient von 4-5 hPa, ebenfalls bei zunehmender Tendenz, muss dann in den Föhntälern schon mit stärkerem Föhn gerechnet werden, wo hingegen in anderen Gegenden der Föhn noch nicht aktiv ist. Ab 5-6 hPa wird es aber ernst und man sollte genau darüber informiert sein, wie die Situation sich vor Ort darstellt.

          In den Ostalpen setze ich selbe Schwellenwerte an den Referenzstationen Innsbruck und Bozen an, wenngleich hier der Brennerföhn (Wipptalföhn) einige Besonderheiten aufweist. Ohnehin ist der Innsbrucker Raum ganz lokal ne ziemlich undurchsichtige Föhnecke für Luftfahrer. 2-3 hPa reichen oft aus, um in Igls oben den Föhnwind wehen zu lassen, während in der Stadt noch Westwind bläst und nix vom Föhn zu spüren ist. Zwischen Uni und Flughafen gibts nicht selten krasse Unterschiede. Tja, wenn die Luft am Fließen ist.

          Noch weiter im Osten, an den Referenzstationen Salzburg und Klagenfurt darf der Druckunterschied etwa 1-2 hPa größer sein, bevor hier Warnkriterien greifen. Bei vielen Föhnlagen ist der äußere Ostalpenbereich immer begünstig, so dass hier sehr oft auch noch sehr lange geflogen werden kann, wo im Westen sicher nix mehr geht. Immer aber unter dem Gesichtspunkt, dass der "Local" wohl weiss was er tut. Bei einem Druckgradient Süd-Nordalpen ab verbreitet 6-8 hPa sollten dann überall die Alarmglocken läuten. Dann werden auch in den von Volker erwähnten 850 hPa Windkarten die Fähnchen entsprechend viele Strichle aus südlichchen Richtungen zeigen.

          Insgesamt kann man auch noch sagen, dass je breiten die Alpen parallel zur Strömungsrichtung werden, desto weniger stark und böig tritt der Föhn bis zu einer gewissen Windgeschwindigkeit auf. Klar, bei 100 km/h aus Süden auf 3000m und abseits von Föhnstationen wird es keiner mehr in die Luft wagen.

          Das ist auch mit ein Grund, warum Bezau oft noch bei einer leichten Föhnsituation zu fliegen geht, wo hingegen an der Ebenalb der Südwind böse über die Gipfelhütte pfeift.

          Eins zum Schluss. Kein Föhn ist gleich und er ist noch immer nicht durch und durch erforscht. Wollen wir mitforschen? Am Boden is besser.

          Gruß
          Stefan
          http://www.gleitsegelwetter.de/Spezial/X-Alps-2011/ - X-Alps Wetterblog

          Kommentar

          • #herby#
            Registrierter Benutzer
            • 23.08.2004
            • 1152
            • Herbert
            • München

            #6
            AW: Föhnindikatoren

            Super, vielen Dank für die Antworten.
            Viele Grüße
            Herbert

            Kommentar

            • martinpi
              Registrierter Benutzer
              • 06.09.2011
              • 326
              • Martin Piehslinger
              • Wien

              #7
              AW: Föhnindikatoren

              Zitat von Stefan Hörmann
              Ist der Druckgradient zwischen Lugano und Zürich größer als 2-3 hPa und ist der Druckunterschied bei einer präfrontalen Föhnsituation (vor einer heranrückenden Kaltfront) noch am steigen, muss in den typischen Föhntälern bereits mit Föhnwind gerechnet werden. Der muss dann ja noch nicht mal sonderlich stark und böig sein. Bei einem Druckgradient von 4-5 hPa, ebenfalls bei zunehmender Tendenz, muss dann in den Föhntälern schon mit stärkerem Föhn gerechnet werden, wo hingegen in anderen Gegenden der Föhn noch nicht aktiv ist. Ab 5-6 hPa wird es aber ernst und man sollte genau darüber informiert sein, wie die Situation sich vor Ort darstellt.

              In den Ostalpen setze ich selbe Schwellenwerte an den Referenzstationen Innsbruck und Bozen an,
              Ich fische einmal diesen Fred nach oben.
              Auch von mir Danke für die Antworten.

              Es gibt eine Föhn-Prognosekarte siehe http://www.flug-wetter.at/charts/vfr.html# bzw. http://www.flug-wetter.at/ballon/All.../foehn012.html (ich weiß jetzt nicht ob diese Links funktionieren werden wenn man sie später und von außerhalb der Austrocontrol-Seite aufruft). Ich habe vergeblich bei der Austrocontrol nach einer Erklärung gesucht, habe gegoogelt und bin auf diesen Tröt hier gestoßen.

              Ich denke dass es diese Karten 2005 noch nicht gegeben hat.
              Da stehen hPa - Werte. Kann man die von Stefan Hörmann genannten Kriterien auf diese Zahlen anwenden?

              LG, Martin
              Ich habe so viel über die Gefahren des Fliegens gelesen dass ich jetzt ernsthaft überlege, gänzlich aufzuhören mit dem lesen.

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