Berufsunfähigkeit kontra Unfallversicherung

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  • Cay-Enne
    Registrierter Benutzer
    • 01.02.2005
    • 164
    • im Süden

    Berufsunfähigkeit kontra Unfallversicherung

    Hallo Zusammen;
    Vielleicht hat sich der Ein oder Andere auch schon mal Gedanken gemacht wie er sich versichern möchte. Ich habe seit ich mit dem Gleitschirmfliegen begonnen habe eine Berufsunfähigkeitsversicherung, jedoch war ich zu damaliger Zeit noch Azubi bzw. später Student.
    Nun besitze ich einen festen Job, bin endlich Ing. und weis nicht ob ich noch richtig versichert bin. Denn theoretisch kann ich meinen Job (Konstruktionsabteilung) auch noch dann machen wenn ich nur noch ein Bein oder Arm habe, im Rollstuhl sitze oder halbseitig gelähmt wäre.
    Frage: Sind Unfallversicherungen wegen der allgemeinen Schadensabdeckung (abgesichert sind alle Arten von Unfällen) da nicht die bessere Wahl?
    Wer kann mir helfen?
    Ich möchte eigentlich nicht beide Versicherungen bezahlen müssen, um für alle Eventuallitäten abgesichert zu sein!
    Ps: Ich glaube, "obengeblieben" ist noch keiner!
  • Pikachu
    Registrierter Benutzer
    • 31.05.2004
    • 1556

    #2
    AW: Berufsunfähigkeit kontra Unfallversicherung

    Eine private Unfallversicherung soll vor allem für Schäden da sein, die dir außerhalb der "Arbeit" zustoßen. Für die Unfälle, die während der Arbeitszeit oder auf dem Weg dahin oder von ihr passieren, tritt die Berufsgenossenschaft ein.

    Richtig ist, daß die UV eine feste "Staffel" hat, nach der je nach Schaden der vereinbarte Betrag gezahlt wird (zusätzlich kann man noch Krankentagegeld und Unfalltod absichern). Eine Prüfung, ob Arbeitsfähigkeit besteht, findet bei der UV nicht statt.

    Die private UV ist also in erster Linie dazu da, deine Arbeitskraft abzusichern, und zwar 24Std. und weltweit. Und sie ist relativ preisgünstig (es wird nach Berufsgruppen unterschieden), allerdings sind bestimmte Sportarten meist ausgeschlossen (z.B. GS-Fliegen). Dazu müßtest du eine spezielle UV für diesen Fall abschließen (der DHV bietet mit Gerling eine an).

    Das Problem bei der UV: Es wird nicht geprüft, ob du deinen Beruf weiter ausüben kannst, sondern nur, welcher Prozentsatz der Behinderung erreicht ist. Pech für dich, wenn du z.B. beide Beine verlierst und dadurch nicht mehr als Ingenieur arbeiten kannst, aber die UV zahlt "nur" 50% (ist nur ein Beispiel) der vereinbarten Summe....

    Anders hier die BUV. Sie prüft nur, ob du deinen gerade ausgeübten Beruf weiter ausüben kannst oder nicht und zahlt dementsprechend eine Rente.

    Optimal also: Beides!
    Meist ist aber die BUV teurer, da das Risiko, einen speziellen Beruf nicht mehr ausüben zu können, höher ist.

    Extrembeispiel:

    Ein Profi-Klavierspieler. Er könnte auch als Blinder noch spielen; aber wenn ihm 2 Finger fehlen, wäre es quasi "aus".

    Bei der "normalen" UV würde er aber als Blinder 100% der Summe bekommen, mit den fehlenden Fingern aber vielleicht nur 10%.

    Laß dich mal speziell beraten!

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    • Alfred
      Registrierter Benutzer
      • 18.07.2003
      • 263

      #3
      AW: Berufsunfähigkeit kontra Unfallversicherung

      Zitat von Cay-Enne
      Frage: Sind Unfallversicherungen wegen der allgemeinen Schadensabdeckung (abgesichert sind alle Arten von Unfällen) da nicht die bessere Wahl?
      Hallo,

      wenn die oben zitierte Frage so zu verstehen ist, dass nach Deiner Meinung grundsätzlich jede Unfallversicherung nach einer Inval. nach Flugunfall bezahlt, so dürfte das nach meinem bescheidenen Wissensstand unzutreffend sein.
      Vor allem in der Unfall- und in der Berufsunfähigkeitsversicherung haben viele (ich denke, die meisten - aber nicht alle) Versicherer das Risiko als Luftsportgeräteführer ausgeschlossen. So war es auch bei mir. Lediglich die Lebenversicherung im Todesfall und die normales Krankenversicherung hätten zahlen müssen. Die BUZ und Unfallversicherung nicht, ebenso nicht der Unfalltodzusatz in der Lebensversicherung, bei der bei Unfalltod die Versicherungssumme verdoppelt wird.

      Da ich Familie habe und das Haupteinkommen erziele, habe ich deshalb neben meinen bestehenden Verträgen eine zusätzliche Unfallversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, die das Flugrisiko mit einschliesst. Bei einem flugunabhängigen Schadensfall zahlen die natürlich auch, in diesem Fall hätte ich also quasi doppelte Leistungen, bei einem Schadensfall durch Flugunfall leisten die hiefür abgeschlossenen Versicherungen.

      Viele Grüße
      Alfred

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      • Maverick78
        Registrierter Benutzer
        • 22.10.2002
        • 465
        • Alex.Meyer
        • Hochgebirge Kaiserstuhl

        #4
        AW: Berufsunfähigkeit kontra Unfallversicherung

        Zitat von Cay-Enne
        Hallo Zusammen;
        Vielleicht hat sich der Ein oder Andere auch schon mal Gedanken gemacht wie er sich versichern möchte. Ich habe seit ich mit dem Gleitschirmfliegen begonnen habe eine Berufsunfähigkeitsversicherung, jedoch war ich zu damaliger Zeit noch Azubi bzw. später Student.
        Nun besitze ich einen festen Job, bin endlich Ing. und weis nicht ob ich noch richtig versichert bin. Denn theoretisch kann ich meinen Job (Konstruktionsabteilung) auch noch dann machen wenn ich nur noch ein Bein oder Arm habe, im Rollstuhl sitze oder halbseitig gelähmt wäre.
        Frage: Sind Unfallversicherungen wegen der allgemeinen Schadensabdeckung (abgesichert sind alle Arten von Unfällen) da nicht die bessere Wahl?
        Wer kann mir helfen?
        Ich möchte eigentlich nicht beide Versicherungen bezahlen müssen, um für alle Eventuallitäten abgesichert zu sein!

        Hi Cay-Enne!

        Meine Auffassung zum Unterschied der beiden genannten Versicherungen:

        Berufsunfähigkeitsversicherung (BU): Sichert die Arbeitskraft in Form einer monatlichen Rente ab - neben der Privathaftpflichtversicherung wohl die wichtigste Versicherung.
        Unfallversicherung: sichert die nach einem Unfall plötzlich entstehenden Kosten ab (z.B. behindertengerechen Umbau der Wohnung, des Autos...)

        Wichtig sind m.E. beide Versicherungen da sie halt für unterschiedliche Risiken und Schäden da sind.

        Zum Thema Versicherung und GS-Fliegen: Falls du deine BU bereits vor der Ausbildung zum Piloten abgeschlossen oder im Antrag angegeben hast, daß du Flugsport betreibst, stehen die Chancen nicht schlecht das auch Versicherungsschutz für´s GS-Fliegen besteht (ich empfehle dir dann zu diesem Thema mal mit deinem Berater zu reden). In der "normalen" Unfallvers. ist man als "Führer eines Luftfahrzeuges" meistens vom Versicherungsschutz ausgeschlossen.

        Hoffe geholfen zu haben!

        cu in the sky
        Alex.

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        • Mops

          #5
          AW: Berufsunfähigkeit kontra Unfallversicherung

          Zitat von Maverick78
          Zum Thema Versicherung und GS-Fliegen: Falls du deine BU bereits vor der Ausbildung zum Piloten abgeschlossen oder im Antrag angegeben hast, daß du Flugsport betreibst, stehen die Chancen nicht schlecht das auch Versicherungsschutz für´s GS-Fliegen besteht (ich empfehle dir dann zu diesem Thema mal mit deinem Berater zu reden). In der "normalen" Unfallvers. ist man als "Führer eines Luftfahrzeuges" meistens vom Versicherungsschutz ausgeschlossen.
          Aussage meines Beraters: Pilotenschein muss nicht nachgemeldet werden. Selbst wenn ich jetzt vom Bürohengst zum Sprengmeister umschulen würde, wäre ich weiterhin BU-versichert. Das habe ich mir glatt schriftlich geben lassen.

          Die BU gegen die Unfallversicherung zu definieren ist wie Äpfel mit Birnen vergeichen. Unfallversicherung ist IMHO ein muss, allerdings eine Unfallversicherung zu finden, die GS-Fliegen einschließt ist nicht leicht, wenn man nicht auf die DHV-Angebote zurückgreifen will. Meine Private Unfallversicherung war auch durch einen freiwilligen Gebührenaufschlag nicht zur Aufnahme zu bewegen.

          Besten gruß
          Olli

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          • Maverick78
            Registrierter Benutzer
            • 22.10.2002
            • 465
            • Alex.Meyer
            • Hochgebirge Kaiserstuhl

            #6
            AW: Berufsunfähigkeit kontra Unfallversicherung

            Zitat von Mops
            Aussage meines Beraters: Pilotenschein muss nicht nachgemeldet werden. Selbst wenn ich jetzt vom Bürohengst zum Sprengmeister umschulen würde, wäre ich weiterhin BU-versichert. Das habe ich mir glatt schriftlich geben lassen.
            Genau! Das ist normalerweise auch meine Aussage wenn eine derartige Anfrage kommt! Und die ist in den meisten Fällen auch korrekt! Nur wurde das Thema schon mal diskutiert und es gibt wohl auch Bedinungswerke, bei denen diese Aussage nicht zutrifft!

            Zitat von Mops
            Die BU gegen die Unfallversicherung zu definieren ist wie Äpfel mit Birnen vergeichen. Unfallversicherung ist IMHO ein muss, allerdings eine Unfallversicherung zu finden, die GS-Fliegen einschließt ist nicht leicht, wenn man nicht auf die DHV-Angebote zurückgreifen will. Meine Private Unfallversicherung war auch durch einen freiwilligen Gebührenaufschlag nicht zur Aufnahme zu bewegen.

            Besten gruß
            Olli
            Das ist richtig! Diese beiden Versicherungen sind nun mal nicht für die gleichen Gefahren da und somit auch nur schwer vergleichbar.
            Die größeren Versicherungsgesellschaften versichern im Normalfall das Flugsportrisiko in speziellen Tarifen - allerdings auch zu spezellen Prämien Daher ist es evtl. schon sinnvoll, zumindestens was die Unfallversicherung angeht, auf das DHV-Angebot zurück zu greifen.

            Servus
            Alex.

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            • Steffi
              Registrierter Benutzer
              • 05.06.2001
              • 210
              • Steffi Schaaf
              • Ludwigsburg

              #7
              AW: Berufsunfähigkeit kontra Unfallversicherung

              Zitat von Cay-Enne
              Denn theoretisch kann ich meinen Job (Konstruktionsabteilung) auch noch dann machen wenn ich nur noch ein Bein oder Arm habe, im Rollstuhl sitze oder halbseitig gelähmt wäre.
              Frage: Sind Unfallversicherungen wegen der allgemeinen Schadensabdeckung (abgesichert sind alle Arten von Unfällen) da nicht die bessere Wahl?
              Soweit ich mich erinnere, werden die Mehrzahl der Berufsunfähigkeitsfälle durch Krankheit und nicht durch Unfälle hervorgerufen. Dann hilft Dir ne Unfallversicherung gar nix.

              Gruß,
              Steffi

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              • Mops

                #8
                AW: Berufsunfähigkeit kontra Unfallversicherung

                Zitat von Steffi
                Soweit ich mich erinnere, werden die Mehrzahl der Berufsunfähigkeitsfälle durch Krankheit und nicht durch Unfälle hervorgerufen. Dann hilft Dir ne Unfallversicherung gar nix.

                Gruß,
                Steffi
                Kommt auf die Unfallversicherung an. Meine sichert bspw. auch Invaliditätsrisiken durch Insektenstiche u.ä. ab. Dankbar, wenn man gern nach Afrika reist. Aber grundsätzlich sichert die UV ja auch nicht die Berufsunfähigkeit ab - insofern hilft einem die Unfallversicherung bei BU eh nix (ausser bei den Kosten durch einen versicherten Unfall, sofern der der Grund für die BU ist) und kann sie ja auch deshalb nicht mit entweder oder diskutieren.

                Gruß
                Olli

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