Seillänge, Lockoutgefahr beim Windenschlepp?

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  • sollruchstelle
    Registrierter Benutzer
    • 14.06.2005
    • 1628
    • n.a.

    Seillänge, Lockoutgefahr beim Windenschlepp?

    Im Fragen an den DHV schon angefragt.

    Nun stellt sich mir die Frage, wer welche Erfahrungen hat mit Lockouts, die leider zu den wahrscheinlich häufigsten schweren bis tödlichen Verletzungen beim Schleppen allgemein führen (Winde/UL). Von prominenten Vertretern kann sich sicher jeder an Robin Strid leider usw. erinnern...von weniger prominenten aber gleichfalls tragischen im "Sicherheits" Bereich vom Deltaunfall bei Augsburg.

    Wann verschärft sich ein Lockout?Ist die "Kürze" des Seils, und damit die geringe Dehnungsreserve und folglich die stark ansteigenden Schleppkräfte dafür verantwortlich das ein Lockout aus einer Querlage ensteht? Wie reagiert ihr, wann reagiert ihr, und wie erkennt ihr einen sich anbahnenden Lockout?Verhält sich ein Schirm konservativer oder progressiver als ein Delta?

    Gruß
    Zuletzt geändert von sollruchstelle; 11.08.2006, 08:35.
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    Moderator
    • 02.08.2001
    • 1708
    • Dirk Soboll
    • Niederrhein

    #2
    AW: Seillänge, Lockoutgefahr beim Windenschlepp?

    Hallo,

    aus meiner Erfahrung: ich habe in Ailertchen voriges Jahr an der Winde kontrolliert ausprobiert und unfreiwillg einen LockOut provoziert. Ich hatte genügend Höhe, das Seil war etwa 600m ausgezogen.
    Fazit Nr.1: Ich hatte das Compeo an, es zeichnete eine Sinkrate von -17,1m/sec an. Die Beschleunigung war sehr schnell aber eben auch gleichmäßig; Martin hat gekappt, die Sollbruchstelle (wirklich nur 150kg) ist nicht gerissen. Das heißt, es gibt beim LockOut keinen doppelten Boden. Steht zwar auch überall geschrieben, aber ...
    Fazit Nr.2: Alles ist ganz woanders; ich habe echt gebraucht, die Hebel an der Klinke zu finden. Ich möchte auf garkeinen Fall eine Seilklinke oder solch eine Hülsenklinke benutzen, denn die zu finden hätte mich noch mehr Zeit gekostet. Die Metallklinke bleibt zumindest in den Schleppschlaufen und verdreht sich "nur" nach unten.
    Fazit Nr.3 und alter Hut: Dann wenn Du das Gefühl hast, den Drachen nicht mehr steuern zu können, dann und sofort klinken und nicht einen Augenblick länger zögern und ausprobieren. Ein LockOut geht sauschnell, es fühlt sich wirklich an wie der Lenkdrachen im Wind.

    Es erscheint mir auch logisch, das an einem kürzeren Seil das LockOut schneller und heftiger kommen kann, aber der Winkel der Fläche zur Zugrichtung erscheint mir da viel wesentlicher. Einen großen Unterschied zum Stahlseil kann ich mir nicht vorstellen.

    Wie das bei einem Schirm aussieht, weiß ich nicht. Ich denke, das da einige Faktoren mehr eine Rolle spielen, zB generelles Flugverhalten des Schirms an der Winde, Sitzposition, Höhe der Anbringung der Schleppklinke, dh Winkel und Hebel der Zugrichtung.

    So sehr schlimm auch der Unfall in Augsburg ist, ich würde dennoch genauer wissen wollen, wie es passiert ist. Jeder Unfall ist ein Unfall zuviel, aber aus jedem Unfall kann oder muß man auch lernen, um genau solch einen Unfall nicht noch einmal geschehen zu lassen.

    Grüße, Dirk

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    • CarstenH.
      Registrierter Benutzer
      • 23.02.2005
      • 295

      #3
      AW: Seillänge, Lockoutgefahr beim Windenschlepp?

      Ich spreche jetzt aus der Sicht des Windenfahrers:

      Bei Drachen bahnt sich der Lockout durch ein "Aufschaukeln" an. Dann geht es plötzlich irre schnell rein. Glücklicherweise hatte unser "stark erfahrener" Drachenpilot schneller ausgeklinkt als ich gekappt.
      Leider muss ich sagen, das das "Aufschaukeln" kein sicheres Anzeichen zum Kappen oder "schnell Zugwegnehmen" ist. Bei vielen Piloten ist das ein "Normalzustand" beim Schleppen.
      Beim Gleiti geht dagen alles eher langsamer und lässt Zeit zum reagieren.
      Einen Zusammenhang mit der Seillänge sehe ich nicht.

      Carsten
      Trudeln in Tomatensauce...

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