Handy-Ortung für Notfälle

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  • #herby#
    Registrierter Benutzer
    • 23.08.2004
    • 1152
    • Herbert
    • München

    #16
    AW: Handy-Ortung für Notfälle

    Zitat von sollruchstelle
    Ich dachte immer, es wäre eine vergleichende Sendeleistung des Mobilfunkgeräts innerhalb der verfügbaren Zellen. Also so eine Art Schnittbereichsortung. Linien gleicher Sendeleistung die sich schneiden sind der potenzielle Aufenthaltsort.
    Ist demm denn so?
    Nicht ganz. Die Standortbestimmung wird in erster Linie über Laufzeitmessungen und nicht über Sendeleistung ermittelt. Im Gegensatz zu den schnurlosen Telefonen (DECT Standart), die immer mit voller Leistung senden, regeln Handys ihre Sendeleistung je nach Bedarf herrunter. Das macht man um den Akku zu schonen. Die Basisstation kann deshalb nicht unterscheiden ob das Handy weit weg ist oder einfach sie Sendeleistung reduziert hat.
    Die Signallaufzeit zwichen Sendemast und Handy ist dagegen im GSM Standart ziemlich wichtig, da die unterschiedlichen Gespräche in einer Zelle per Multiplex übertragen werden. Das heisst ein Handy das z.B. 8Km von der Basisstation entfernt ist muss sein Datenpacket ein bisschen früher auf die Reise schicken, als ein Handy, das sich in der Nähe des Sendemasts befindet, um seinen Zeitschlitz zu erreichen.
    Man kann so in etwa den Abstand des Handys zum Sendemast ermitteln. Da die Antennen in der Regel keine Rundstrahler sind sondern einen Bereich von 60 bis 120 Grad abdecken, ist die Richtung auch in etwa klar.

    Genauer wird es in struckturschwachen Gebieten (Gebirge) nicht werden, da die Funknetzplanung (wo stellt man am besten die Masten hin?) aus kostengründen auf eine Flächenabdeckung ausgelegt ist. Du kannst schon zufrieden sein, wenn du im Gebirge von einer Zelle erfast wirst. Dreipunktpeilung halte ich für unrealistisch und wird sicher nur an ein paar wenigen Stellen funktionieren.

    Wem eine genauere Standortbestimmung wichtig ist, der sollte sich mal nach Handys mit integrierem GPS Empfäner erkundingen, die in der Lage sein sollen die Koordinaten bei Bedarf automatisch zu übertragen. Damit habe ich aber keine Erfahrung.
    Zuletzt geändert von #herby#; 31.01.2007, 11:09.
    Viele Grüße
    Herbert

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    • sollruchstelle
      Registrierter Benutzer
      • 14.06.2005
      • 1628
      • n.a.

      #17
      AW: Handy-Ortung für Notfälle

      @herby

      Danke! Jetzt habe ich aber was gelernt. Da mit Laufzeitmessung gemessen wird, könnte man scharf formulirt sagen, es ist ein (im strukturschwachen Regionen) Ein-Satelit-nicht-Raum-füllendes-GPS-System.

      Nun gut, jetzt denke ich mal weiter, und stelle mir ein übliches Szenario vor, bei dem es um schnelle und präzise Ortung des Verunfallten geht.

      Befindet sich ein (etwa) Georteter in einem Radius von 500 m im Steilgelände, schwerzugägnglich, vielleicht noch bewachsen, so kann mann sich schnell denken, das eine Ortung dieser Qualität keine Garantie für ein schnelle Hilfe sein muss.

      Ganz andere Frage:

      Warum soll ich mir ein Handy mit Onboard-GPS (Zumal die Auswahl << ist) kaufen, wenn ich eh schon ein GPS dabeihabe? Warum könnte ich nicht einfach mein GPS registrieren. Schon klar das dies etwas schwieriger ist, da kein Dienstleister die "Signalindividualisierung" umsonst zur Abrechnung vornimmt, dennoch besitzt jedes GPS eine Kennung? Oder? GPS ist doch ein Multiplex-System?

      gruß an die Nachrichtentechniker!

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      • j_ferner
        Registrierter Benutzer
        • 07.02.2005
        • 212
        • Pri Vat
        • Salzburg

        #18
        AW: Handy-Ortung für Notfälle

        Zitat von sollruchstelle
        Warum soll ich mir ein Handy mit Onboard-GPS (Zumal die Auswahl << ist) kaufen, wenn ich eh schon ein GPS dabeihabe? Warum könnte ich nicht einfach mein GPS registrieren.
        Du willst also dein GPS ohne zusätzliche Geräte zu deiner Ortung benutzen, verstehe ich das Richtig?
        Wenn dem so ist, muss ich dich leider enttäuchen, da GPS-Geräte nur Signale von den Satelliten empfangen können, nicht aber selber senden. Daher kannst du mit GPS zwar deine Position supergenau bestimmen, doch leider nicht übertragen.

        Was mir spontan einfällt, wenn man vorhandene Geräte nutzen will, wäre ein Compeo (die 'Livetrackingversion'), dass es bei Knopfdruck die Aktuellen Koordinaten and die Leitstelle schickt (über SMS oder so...). Das würde sicher Sinn machen.
        Meine Geschichte: Swing Mistral - Ozone Rush - Wings Alfa - UP Summit XC - UP Trango 3 - UP Trango XC - und a Gin Nano
        aktuell: Seedwings Crossover

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        • sollruchstelle
          Registrierter Benutzer
          • 14.06.2005
          • 1628
          • n.a.

          #19
          AW: Handy-Ortung für Notfälle

          @j_ferner

          Jetzt habe ich aber unbedacht die Hose runtergelassen.

          Natürlich empfängt ein passives GPS-Modul nur den C/A-Code des/der jeweiligen Sateliten...
          Aber wie du schon meintest (Compeo "Livetracking") kann (in diesem Falle) per bluetooth mit einem Handy kommuniziert werden, welches die genaue Standortbestimmung zu läßt.

          Ok!...Jetzt habe ich noch nen Geraffel dabei (naja...eigentlich nicht...bis auf die Administration), und bin eine lebende EM-Welle.

          Bißchen offtopic:

          Aber ist denn nicht gleich mal über ein Kauf eines ELT (egal welchen Typs) nachzudenken? (Wenn mans braucht? )

          Da kann ich mir sicher sein, das ich 1. genau geortet werden kann, ich auch durch nach Typ des ELT, eine passive Sensorauslösung ohnmächtig im Gurtzeug hängen kann.

          Ich verstehe die Rettungskette per Handyortung so oder so nicht. Wie kommen denn die Leitstellen darauf, das gerade dieses Handy in dieser Zelle verunfallt ist?
          Da muss sich doch der Pilot zunächst als verunfallt qualifizert haben, also per voice oder SMS ein Notruf abgesetzt haben. Dann ist eine nachfolgende Passivortung allerings bei dieser Genauigkeit in infrastrukturschwachen Gegenden ein Humbug. Der Verunfallte wird den Rettungskräften doch etwas detaillierter seinen Ort des in den Bäumenhängens mitteilen können, als "Ich bin irgendwo in einem Radius von 800m", zumal viele Pilote GPS on Board haben und damit den Rettungskräften die GPS-Date zur Verfügung stellen können. Bin ich ohnmächtig ist eine Handyortung zwar möglich, wird aber nicht inititalisiert, weil ich mich nicht melden kann.

          Naja, das gelbe vom Ei ist die Handyortung wohl nicht! ELT's gibts schon relativ günstig und klein.

          grüße

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          • Eagle 1
            Registrierter Benutzer
            • 23.08.2005
            • 674

            #20
            AW: Handy-Ortung für Notfälle

            [QUOTE=sollruchstelle;. Bin ich ohnmächtig ist eine Handyortung zwar möglich, wird aber nicht inititalisiert, weil ich mich nicht melden kann.

            grüße[/QUOTE]

            Die wird aber initialisiert wenn Du z. B. als vermisst gemeldet wirst (Streckenflug)

            Gruss

            Kommentar

            • sollruchstelle
              Registrierter Benutzer
              • 14.06.2005
              • 1628
              • n.a.

              #21
              AW: Handy-Ortung für Notfälle

              Zitat von Eagle 1
              Die wird aber initialisiert wenn Du z. B. als vermisst gemeldet wirst (Streckenflug)

              Gruss

              Da kann allerdings einiges an Zeit ins Land gehen. Wann meldest Du einen Piloten als vermisst? Sicherlich nicht, wenn er 10 min nach ETA noch nicht überm Zielpunkt zu sehen ist. Da können Stunden vergehen, in denen der Verunfallte sich nicht aktiv melden kann, die sehr überlebenswichtig sein können.

              Im Falle eines XC über unbewohntem Gebiet mit schlechter Infrastruktur habe ich schon öfters überlegt ein ELT mitzunehmen. Es gibt zudem sicherlich einige Gegenden in Europa wo kein GSM-Netz verfügbar ist (Pyrenähen, andalusisches Backland...), das Netz so schwach ist, dass eine nicht exponierte Unfallstelle zum Ausfall des GSM-Netzes führt.

              Gegen den Einsatz des GSM-Netzes als Ortungs- und Rettunsggerät sprechen eigentlich zuviele Dinge und nur eine Tatsache dafür: Die Verfügbarkeit.
              Ich möchte mich allerdings nicht darauf verlassen müssen, und in der trügerischen Überzeugung fliegen, mit dem Handy zeit- und ortsnah gefunden zu werden.

              gruß

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              • Eagle 1
                Registrierter Benutzer
                • 23.08.2005
                • 674

                #22
                AW: Handy-Ortung für Notfälle

                Zitat von sollruchstelle
                Da kann allerdings einiges an Zeit ins Land gehen. Wann meldest Du einen Piloten als vermisst? Sicherlich nicht, wenn er 10 min nach ETA noch nicht überm Zielpunkt zu sehen ist. Da können Stunden vergehen, in denen der Verunfallte sich nicht aktiv melden kann, die sehr überlebenswichtig sein können.
                gruß
                Das bestreitet ja auch keiner. Aber auf alle Fälle besser als nichts.
                Gruss

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                • #herby#
                  Registrierter Benutzer
                  • 23.08.2004
                  • 1152
                  • Herbert
                  • München

                  #23
                  AW: Handy-Ortung für Notfälle

                  Zitat von sollruchstelle
                  Gegen den Einsatz des GSM-Netzes als Ortungs- und Rettunsggerät sprechen eigentlich zuviele Dinge und nur eine Tatsache dafür: Die Verfügbarkeit.
                  Ich möchte mich allerdings nicht darauf verlassen müssen, und in der trügerischen Überzeugung fliegen, mit dem Handy zeit- und ortsnah gefunden zu werden.
                  Stimmt. GSM als Ortungs- und Rettungssystem ist ziemlich Lückenhaft. Da aber fast jeder so ein Gerät hat und somit keine Zusatzkosten entstehen ist es eine sinnvolle Ergänzung. Solange ich mich nicht in einem Funkloch befinde und bei Bewustsein bin, kann ich selber Hilfe anfordern. Habe ich ein GPS dabei, kann ich die Koordinaten auch manuell durchgeben.

                  Wird nach einem gesucht würde mich interessieren ob das Live Tracking System mit den Systemen der Unfallmeldestellen zusammenarbeitet. Kann dazu jemand was sagen?

                  Wie ist das eigentlich mit den ELT Systemen wenn ein Verunglückter in einem Seitental liegt. Wie weit reicht denn das Signal?
                  Zuletzt geändert von #herby#; 31.01.2007, 14:01.
                  Viele Grüße
                  Herbert

                  Kommentar

                  • ma(u)pinthesky
                    • 27.05.2006
                    • 122

                    #24
                    promotionsmäßig kerzengerader wink

                    Zitat von sicherheit
                    Hallo Leute, auf der website des Bayerischen Roten Kreuzes
                    sind noch ein paar zusätzliche Informationen zu diesem Thema.
                    http://www.brk.de Grüße Karl Slezak DHV-Ausbildung/Sicherheit
                    hallo karl, auf der dhv-website sprichst du von der björn-steiger-stiftung.
                    und um deinen worten zusätzliches gewicht zu verleihen, verweist du im
                    nachgang auf das „abenteuer menschlichkeit“ bzw. auf die website des
                    bayerischen roten kreuzes. auch dort ist nur lobenswertes und ein paar
                    pfund gutes zu lesen und feierlich wird aus der stiftungssatzung zitiert.

                    ja, wenn das so ist, denke ich und folge neugierig deinem "mehr"-link.
                    zu meiner überraschung aber lande ich nicht auf der website der stiftung,
                    sondern auf der der björn-steiger-stiftung-service. seltsam, stutze ich,
                    und suche das impressum auf. nun wird aus der stiftung eine service-gmbh,
                    also eine richtig ordentliche, im handelsregister des amtsgerichts stuttgart
                    eingetragene kapitalgesellschaft.

                    ein handelsregister, korrigiere mich, wenn ich da falsch liege, ein handelsregister
                    ist doch so ein verzeichnis von kaufleuten, also leuten, die "koofen und verkoofen"
                    und mit und von dieser tätigkeit mehr oder weniger prächtig leben wollen. über
                    sinn und zweck dieser service-gmbh gibt der gesellschaftsvertrag auskunft. statt
                    also aus der stiftungssatzung zu zitieren, wäre es allemal hilfreicher, den vertrag
                    (mit seinen gewinnabführungsabsichten) offenzulegen. Aber das läßt sich ja
                    nachholen.

                    natürlich sind wir zutiefst dankbar, wenn der dhv promotionen auf
                    kostenlose kommerzielle dienste veröffentlicht.

                    dazu vielleicht ein gedichtchen? nun gut:

                    nur ein linkchen angesteckt/
                    und mit worten zugedeckt/
                    darunter blüht der/
                    wohlfahrt wesen

                    Kommentar

                    • Karl Slezak
                      Fachreferat Sicherheit
                      • 06.03.2002
                      • 341

                      #25
                      AW: Handy-Ortung für Notfälle

                      Lieber Maupinthesky

                      ich habe so gründlich wie es mir möglich war recherchiert, um sicherzustellen, dass hinter der Stiftung nichts Dubioses steckt (Scientologie, nigerianische Online-Banker, Vermittler von Anteilen an einwandigen panamesischen Öltankern oder eigennutzbaren Marsgrundstücken, etc.).
                      An einer Service-GmbH eines gemeinnützigen Vereins oder einer Stiftung ist jedoch nichts Ungewöhnliches oder Anrüchiges. Das haben viele große Vereine (z.B. Alpenverein, Automobilclubs) für den gewerblichen Teil ihrer Tätigkeit. So eine GmbH steht dann auch im Handelsregister.

                      Ich bin mir nicht ganz sicher, was Du mit Deinem Posting bezweckst. Keine Infos zu kostenlosen Services in den DHV-News veröffentlichen? Stets den Handelsregisterauszug/GmbH-Gesellschaftervertrag/
                      Satzung/Geschäftsordnung der Unternehmen/Vereine veröffentlichen, die in den DHV-News genannt werden?

                      Dazu ein kleines Gedichtchen? Na gut!

                      Oft ist das Denken schwer, indes,
                      Das Schreiben geht auch ohne es.

                      Gedanken sind nicht stets parat,
                      Man schreibt auch, wenn man keine hat.
                      (Wilhelm Busch)

                      Grüße

                      Karl Slezak
                      DHV-Ausbildung/Sicherheit

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                      • ma(u)pinthesky
                        • 27.05.2006
                        • 122

                        #26
                        von der gewöhnlichkeit der gemeinnützigkeit

                        eine gewöhnlich gmbH also, eine gesellschaft
                        mit gewinnerzielungsabsicht bei gleichzeitiger
                        haftungsbeschränkung. Und klickt man die seite
                        des online-shops zur kostenlosen registrierung
                        an, sucht man vergeblich eine verbindung zur
                        gemeinnützigen stiftung. stattdessen findet man
                        neben der registrierung eine fülle gewöhnlicher
                        kostenpflichtiger service-angebote.

                        das, was diese gewöhnliche gmbh nicht macht,
                        erledigen dann die promotoren – mehr oder weniger
                        subtil. karl z. b. verweist auf die gutmenschen des
                        roten kreuzes, die wiederum rühmen mit warmen
                        worten die herzensgute stiftung. so wird eine verbindung
                        zwischen gemeinnützigkeit und gewöhnlichkeit hergestellt
                        und damit das geschäft der haftungsbeschränkten
                        gesellschaft besorgt. wird hier nicht die angst des
                        konsumenten mit dem guten gewissen vermählt?
                        wenn das keine prächtige geschäftsgrundlage ist?

                        ich will nicht falsch vestanden werden, nichts gegen
                        kommerzielle angebote. nur sie gehören nicht in den
                        redaktionellen teil der dhv-website, sondern auf den
                        dhv-marktplatz und gekennzeichnet mit dem wort anzeige.

                        by the by: die registrierungsseite enthält natürlich keine
                        datenschutzrechtlichen hinweise, sie enthält aber als einen
                        kleinen weiteren kostenlosen service des hauses
                        einen grünen haken und damit steig(er)t die gewissheit,
                        daß in zukunft prospekte den heimischen briefkasten
                        verstopfen.

                        wenn du mir mit dem wilhelm kommst,
                        darf ich abschließend auf den
                        eichenbusch klopfen:

                        empfehlungen auszusprechen/
                        ist sache meines hundes/
                        ich ziehe es vor salatblätter auf ein/
                        sandwich zu legen und/
                        unrecht zu behalten

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