Das Trainieren des Wassergefühls gehört für Schwimmsportler zum Standardprogramm.
Luftsportler haben es da etwas schwerer: Luft ist unsichtbar, bietet einen viel geringeren Widerstand und ist daher schwerer zu erfühlen. Als Pilot kommt man eigentlich ganz gut zurecht, wenn man nach Vario fliegt und aktive Schirmkontrolle betreibt. Dennoch ist es für Flieger wichtig, ein gutes Luftgefühl
Bewegte Luft kann sein: Aufwind, Abwind, horizontaler Wind in der freien Atmosphäre, Wind vor oder nach Hindernissen, Talwind, Scherwinde, Winde im Bereich einer Inversion und vieles mehr. Luft kann auch tot, also ohne Bewegung sein. Man kann sie wahrnehmen, durch
Spüren des Fahrtwindes und Hören der Fluggeräusche
Zum Fliegen gehört die passende Kleidung, z.B. ein Overall, Stiefel, Handschuhe und Helm. Da bleibt außer im Gesicht nicht viel Haut zum Fühlen frei. Das Fliegen mit nackter Haut ist keine sinnvolle Option, aber beim Kauf des Helms sollte man schon auf “Hören und Fühlen” können achten. Zum Ausprobieren kann man ja mal etwas von dem ganzen Kram weglassen.
Raumsehen
Das Raumsehen kann man durch bewusste Augenübungen trainieren. Meist reicht es aber, es einfach mal zu versuchen: entspannt in horizontale Flugrichtung schauen, ohne etwas zu fixieren und die Wahrnehmung auf das ganze Blickfeld richten.
Feedback vom Gleitschirm
Das System Pilot-Gleitschirm ist ein Pendel. Beide erfahren unterschiedlich viel Luftwiderstand, weswegen der Schirm bei Veränderungen des Luftwiderstands hinten hängen bleibt (Pilot pendelt nach vorne) bzw. nach vorne kommt (Pilot pendelt nach hinten).
Gleitschirme sind unterschiedlich stark gedämpft und gestreckt. Je weniger Dämpfung und je mehr Streckung, desto mehr Feedback bekommt der Pilot.
Feedback über die Bremsen
Die Steuerschlaufen in den Händen verschaffen dem Piloten direkten Kontakt zur Schirmhinterkante. Er spürt die Veränderung der Zugkräfte. Günstig ist der direkte (Finger-)Kontakt zur eigentlichen Bremsleine.
Feedback über das Gurtzeug
Die Pilot sitzt oder liegt im Gurtzeug, das über die Karabiner mit den Gleitschirmgurten verbunden ist. Er spürt also Veränderungen wie z.B. einseitiges Anheben oder Absinken der Kappe. Dies umso mehr, je tiefer die Karabiner sind (Abstand der Karabiner vom Sitzbrett) und je weiter sie voneinander entfernt sind (Brustgurteinstellung). Veränderter Druck auf das Sitzbrett zeigt Steigen, Sinken oder auch Fliehkräfte an. Günstig ist eine gefühlsbetonte Sitzposition.
Feedback über den Beschleuniger
Der getretene Beschleuniger unter den Schuhsohlen verschafft dem Piloten indirekten Kontakt zur Schirmvorderkante. Er spürt die Veränderung der Zugkräfte.
Natürlich kann man sagen, alles nur theoretisches Geblubber, das beste Training ist einfach viel Fliegen. Stimmt. Man braucht schon einiges an Routine, um freie mentale Kapazitäten für die Sinneswahrnehmungen der feineren Art zu haben. Wenigflieger mit stark gedämpften Schulungsgeräten werden es da wohl am schwersten haben. Für alle aber gilt: jeder kann sich immer noch weiter verbessern! Selbst Angelo D'Arrigo arbeitete daran und wollte gar zum Luftmolekül werden (siehe Das Geheimnis der Adler).
Wer hat Erfahrungen in der Richtung und kann Trainingstipps geben?
Danke und Gruss, Jürgen
Zitat von http://www.tri2b.com
- für die Gestalt einer Thermik zu haben, um möglichst hoch zu kommen
- für einen günstigen Luftweg zu haben, um möglichst weit zu gleiten
- für Aufwinde in der Nähe zu haben, um den nächsten Bart auch wirklich zu finden
- ganz allgemein zu haben, um stets die richtige Pilotenreaktion abzurufen
Bewegte Luft kann sein: Aufwind, Abwind, horizontaler Wind in der freien Atmosphäre, Wind vor oder nach Hindernissen, Talwind, Scherwinde, Winde im Bereich einer Inversion und vieles mehr. Luft kann auch tot, also ohne Bewegung sein. Man kann sie wahrnehmen, durch
- Spüren des Fahrtwindes auf der Haut
- Hören der Fluggeräusche
- Wahrnehmen der eigenen Position und deren Veränderung im Raum (Raumsehen)
- Spüren von Beschleunigung, Verzögerung, Sinken und Steigen (Gleichgewichtssinn)
- Spüren des Feedbacks vom Gleitschirm: über die Bremsen (Hände), die Gurte bzw. das Sitzbrett (“Popometer“) und den Beschleuniger (Beine)
Spüren des Fahrtwindes und Hören der Fluggeräusche
Zum Fliegen gehört die passende Kleidung, z.B. ein Overall, Stiefel, Handschuhe und Helm. Da bleibt außer im Gesicht nicht viel Haut zum Fühlen frei. Das Fliegen mit nackter Haut ist keine sinnvolle Option, aber beim Kauf des Helms sollte man schon auf “Hören und Fühlen” können achten. Zum Ausprobieren kann man ja mal etwas von dem ganzen Kram weglassen.
Raumsehen
Das Raumsehen kann man durch bewusste Augenübungen trainieren. Meist reicht es aber, es einfach mal zu versuchen: entspannt in horizontale Flugrichtung schauen, ohne etwas zu fixieren und die Wahrnehmung auf das ganze Blickfeld richten.
Feedback vom Gleitschirm
Das System Pilot-Gleitschirm ist ein Pendel. Beide erfahren unterschiedlich viel Luftwiderstand, weswegen der Schirm bei Veränderungen des Luftwiderstands hinten hängen bleibt (Pilot pendelt nach vorne) bzw. nach vorne kommt (Pilot pendelt nach hinten).
Gleitschirme sind unterschiedlich stark gedämpft und gestreckt. Je weniger Dämpfung und je mehr Streckung, desto mehr Feedback bekommt der Pilot.
Feedback über die Bremsen
Die Steuerschlaufen in den Händen verschaffen dem Piloten direkten Kontakt zur Schirmhinterkante. Er spürt die Veränderung der Zugkräfte. Günstig ist der direkte (Finger-)Kontakt zur eigentlichen Bremsleine.
Feedback über das Gurtzeug
Die Pilot sitzt oder liegt im Gurtzeug, das über die Karabiner mit den Gleitschirmgurten verbunden ist. Er spürt also Veränderungen wie z.B. einseitiges Anheben oder Absinken der Kappe. Dies umso mehr, je tiefer die Karabiner sind (Abstand der Karabiner vom Sitzbrett) und je weiter sie voneinander entfernt sind (Brustgurteinstellung). Veränderter Druck auf das Sitzbrett zeigt Steigen, Sinken oder auch Fliehkräfte an. Günstig ist eine gefühlsbetonte Sitzposition.
Feedback über den Beschleuniger
Der getretene Beschleuniger unter den Schuhsohlen verschafft dem Piloten indirekten Kontakt zur Schirmvorderkante. Er spürt die Veränderung der Zugkräfte.
Natürlich kann man sagen, alles nur theoretisches Geblubber, das beste Training ist einfach viel Fliegen. Stimmt. Man braucht schon einiges an Routine, um freie mentale Kapazitäten für die Sinneswahrnehmungen der feineren Art zu haben. Wenigflieger mit stark gedämpften Schulungsgeräten werden es da wohl am schwersten haben. Für alle aber gilt: jeder kann sich immer noch weiter verbessern! Selbst Angelo D'Arrigo arbeitete daran und wollte gar zum Luftmolekül werden (siehe Das Geheimnis der Adler).
Wer hat Erfahrungen in der Richtung und kann Trainingstipps geben?
Danke und Gruss, Jürgen
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