Prüfung SHV... wieviele Male?

[UlrichPrinz]

AW: Prüfung SHV... wieviele Male?

<Ich weiss ich weiss, es ist ein alter Thread>

Hi Pearl,

Dafuer ist der Pruefer ja der Pruefer.
Ein erfahrener Pilot & Pruefer sieht ganz klar, ob jemand den Anflug richtig geplant hat,
und dann nochmal eine Abloesung unerwartet die Hoehe vermasselt hat.

Ich denke generell sollte man dem Pruefer schon einen Ermessens-Spielraum lassen,
dass er bei unvorhergesehenen Umstaenden sagen kann: "Junge, du hast genau richtig
reagiert, so wie es ein guter Flieger spaeter auch tun wuerde, und du hast bestanden
auch wenn du den Punkt nicht ganz getroffen hast, weil du dem bescheuerten
Bodenspiralenden Piloten ausgewichen bist."

Ich hab mir aber die Pruefungsaufgaben mal angeschaut und da steht:

5.9. Sofern eine Landung mehr als 120 m vom Zentrum des Ziellandekreises entfernt erfolgt,
gilt die Teilprüfung als nicht bestanden.

Das heisst fuer mich ganz klar: Wenn ein Pruefling sich so krampfhaft auf den Punkt fixiert,
dass er in 5m Hoehe, wo die Haende noch ganz oben sein sollten es schafft seinen
Schirm abzureissen, und dann auch noch beklagt, dass der Schirm so agil sei, dann
sollte er wirklich noch mal eine Weile ueben gehen, und nicht nur Praxis, sondern
auch Flugtheorie...

Im uebrigen muss ich Sepp zustimmen: Die Pruefungen sind weder in D noch in Ch ein Hexenwerk.
Wer Pech hat, und sie einmal vermasselt: Klar, kommt vor.
Beim 2. Mal Pech und spaetestens beim 3. Mal "Pech" wuerde ich schon auch sagen:
Der Pruefling sollte sich wirklich ueberlegen ob er sich einen Gefallen damit tut,
dass er partout Pilot werden will. Wer es in der Ausbildungszeit, bei der man
viele Starts & Landungen in rel kutrzer Zeit geuebt hat, nicht gelernt hat, in
den doch sehr kontrollierten Bedingungen (die bei der Pruefung ja herrschen
muessen) ohne gravierende Fehler zu fliegen + landen, der wird bald in "freier
Wildbahn" Bedingungen treffen, die ihm noch mehr zu schaffen machen.

Jeder muss selbst wissen, welche Risiken er eingeht, aber es sollte solchen
Piloten halt auch wirklich bewusst sein, welch grosses Risiko sie da eingehen.

Gruss, Ulli

[black pearl]

AW: Prüfung SHV... wieviele Male?

in der Tat ein alter Thread


Hi Ulli

Ich kann deine Argumentation nachvollziehen. Und unter gewissen Umständen wird dem Schüler ganz bestimmt auch die Chance gegeben, den vermasselten Teil zu wiederholen - z.B. wenn er wirklich von einem anderen Piloten abgedrängt würde oder so. Ich habe auch schon gesehen, dass ein Schüler einen Flug wiederholen durfte, weil er die Flugfigur auf Grund eines Knopfes in den Leinen nicht durchführte. Er erhielt unter dem Argument «richtig Entschieden den Doppelkreis nicht zu fliegen» eine weitere Chance. Ich denke, da hat ein Experte wirklich gewissen Spielraum.

In der Schweiz wird verlangt, in einem 30 Meter Kreis zu landen. An der Prüfung ist der tatsächlich ausgesteckte Kreis ca. 1 Meter grösser. Dies um Diskussionen zu vermeiden, wenn einer einen Fussbreit vor der Markierung aufsetzt. Das wird auch so kommuniziert.

Es ist mir selber bei der Tandemprüfung passiert, dass ich wegen einer Ablösung über den Kreis gelupft wurde – es war sauknapp und du kannst dir vorstellen, dass ich mich sehr geärgert habe. Weil ich mit einem Tandem nicht am Strömungsabriss «rummachen» wollte, habe ich diesen Meter zuviel in Kauf genommen. Jedoch ärgerte ich mich vor allem über mich selber – es wäre mir nicht in den Sinn gekommen, mit dem Experten zu diskutieren. Spielregeln sind Spielregeln. Und ich wurde weder behindert noch sonst was. Es war mein Fehler.

Zum Fall Iceangel:
So wie er schreibt, musste er nach dem ersten Flug nach Hause, obwohl man fürs gesamte Prüfungsprogramm DREI Flüge zur Verfügung hat. Der Grund war der Strömungsabriss. Die gesamte Prüfung ist negativ, sobald die Strömung abgerissen wird – sei es einen Fullstall in den Kreis oder eine Vrille beim Einleiten eines Flugmanövers. Dies wusste Iceangel ganz sicher, weil es im Briefing immer klar und deutlich gesagt wird. Hätte Iceangel nicht auf Biegen und Brechen im Kreis zu landen versucht, hätte er noch 2 weiter Chancen gehabt, den Kreis zu treffen.

Lieben Gruss
Simon

Iceangel möge mich korrigieren, wenn's anders war

[acroCan]

AW: Prüfung SHV... wieviele Male?

<LERN MODUS EIN>

In ein Paar Antworten habe ich gelesen, dass wegen eine unerwartete Ablösung den Landekreis zu verfehlen Pilots fehler wäre. Als ein nicht so erfahrener Pilot möchte ich von Erfahrenen lernen (kein Ironie oder ähnliches dabei) wie ich diese Ablösung welche unerwartet kommen oder aber nicht kommen kann in der Landeeinteilung in Betracht ziehen. Bitte aber drauf achten, mann muss innerhalb 30m Kreis reinlanden. Ich mache meine Einteilung, fliege Richtung Kreis und eine Ablösung wirft mich 3 meter hoch, sowas würde ungefähr 20 meter Entfernungsunterschied machen.

Tja, ich plane mit einer Ablösung es kommt aber nicht, bin 20 meter früh auf dem Boden, ich plane mit keiner Ablösung und es kommt doch, dann bin ich 20 meter weiter weg. In dem Fall wenn wir meine 20 meter Abschätzung richtig halten würden, hätte ich 10 m Spielraum was ich eigentlich hätte treffen sollen.

Ich bitte um Info, was macht man ?

Wer kann mir <LERN MODUS AUS> machen

[black pearl]

AW: Prüfung SHV... wieviele Male?

hmmm - gute Frage

Grobe Ablösungen lass ich mal aussen vor. Das wäre dann einfach Pech gewesen.

Du gehst mit dem 3 Meter hoch / 20 Meter vorwärts von einer Gleitzahl ca. 7 aus. Diese Gleitzahl verringerst du mit entsprechend Bremse. Vergiss nicht – du musst nicht auf den Punkt stehen! Bei einem 30 Meter Kreis hast du vor und hinter dem Punkt je 15 Meter Spielraum. Das ist in der Regel soviel, dass Lupfer eigentlich noch drinliegen. Wenn du mit einem kleinen Heber 14 Meter hinter dem Punkt landest, dann bist du noch immer drin im Kreis.

Meine Erfahrungen:
1. Ich beobachte den Windsack schon relativ früh (spätestens beim Abbau der Höhe vor der Volte) – so kann ich Tendenzen «einberechnen». Wenn du den Windsack erst beim Einleiten der Volte in Betracht ziehst, dann bist du schon mit anderen Sachen beschäftigt.

2. Fixier IMMER den Punkt! Wenn du bei jeder Auf- und Abbewegung deinen Peilpunkt veränderst, betrügst du dich selber. Fixierst du aber konsequent den Mittelpunkt und es passt um 10 Meter nicht, dann hast du dich zwar um 10 Meter vertan, bist aber noch immer locker im Kreis. Ich beobachte oft Schüler, die, sobald sie etwas hoch sind, den hinteren Rand des Kreises annehmen und diesen anpeilen. Nur einen Schritt daneben ist zwar sexy, aber im dümmsten Fall der entscheidende Schritt zuviel.

3. Ich persönlich nehme den Schirm bereits während des Gegenanfluges an die Bremse – sagen wir mal 30 bis 50 Prozent. Das hat 2 Vorteile: erstens geht das ganze langsamer von statten – ich habe mehr Zeit. Zweitens, und das ist der Hauptvorteil, habe ich nach oben und unten Spielraum. Wenns mich etwas anhebt, bremse ich etwas mehr an (Achtung Zeitpunkt - der Schirm pendelt bereits nach hinten!), wenns mich etwas fallen lässt lasse ich den Schirm etwas mehr fahren (aber progressiv, nicht dass er vorschiesst).

In der letzten Phase den Endanflugs lasse ich den Schirm immer laufen, damit er sich auch schön flaren lässt. Das bedeutet, dass ich eigentlich die Höhe einen Tick zu tief einteile, welche ich mit dem Ausflaren wieder gut mache. Das ist aber Gefühlssache.

Ich versuche nach JEDEM Flug eine Punktlandung. Zu 99% klappt's auch problemlos. Aber eben – hab's leider auch schon während einer Prüfung versemmelt. Das eine Prozent am falschen Tag...

Hoffe dir mit meine Inputs etwas geholfen zu haben


Viel Spass beim Üben

[Eps 4]

AW: Prüfung SHV... wieviele Male?

Hi

Mich würde mal interessieren wieviele prüflinge an einer prüfung wirklich schon von einer ablösung überrascht worden sind.
Prüfungen sind ja in der regel früh am tag angesagt wo es noch nicht allzu thermisch ist, wenn überhaupt. Also von daher ist die chance schon ziemlich klein in eine ablösung zu fliegen.
Wenn es thermisch ist, merkt das ein pilot schon auf dem gesammten flug und erst recht im gegen und queranflug, also plane ich schon etwas tiefer.
Und dann noch 20 meter über dem boden in eine ablösung zu fliegen....
Naja, die wenigsten von uns machen die prüfung in fiesch....

An prüfungen hab ich das immer so gemacht das ich eher zu hoch angeflogen bin und dann im queranflug mich auf dir richtige höhe gebracht habe. Aber eher auch zu hoch, höhe vernichten geht immer in einem gewissen rahmen, höhe machen eher nicht...

Achja und es ist nicht verboten die ohren anzulegen an einer prüfung.

Gruess Beat

[black pearl]

AW: Prüfung SHV... wieviele Male?

Und dann noch 20 meter über dem boden in eine ablösung zu fliegen....

Sofort eindrehen und die Volte wiederholen

[piti]

AW: Prüfung SHV... wieviele Male?

Sofort eindrehen und die Volte wiederholen

wieso nur volte wiederholen? aufdrehen und das ganze prüfungsprogramm wiederholen falls es in die hosen gegangen ist

ihl piti

[black pearl]

AW: Prüfung SHV... wieviele Male?

Machen wir einen Deal? 30 Prozent?

Was spricht gegen das Negativsteuern in der Volte? Oder hab ich dich da jetzt falsch verstanden?

[piti]

AW: Prüfung SHV... wieviele Male?

Machen wir einen Deal? 30 Prozent?

Was spricht gegen das Negativsteuern in der Volte? Oder hab ich dich da jetzt falsch verstanden?

wir lernen unsere schüler auch ca 30% bremse und negativsteuern.
es läuft alles einfach langsamer ab und es kommt kein stress auf.

ihl piti

[Iceangel]

AW: Prüfung SHV... wieviele Male?

Danke der Nachfrage!

Ja, habe das Brevet nun. Bzw. hatte es exakt 3 Monate nach dem ersten Höhenflug in der Tasche.

Nun versuch ich mich am Biplace-B

[Iceangel]

AW: Prüfung SHV... wieviele Male?

PS: Ja, ich hab in der Zwischenzeit auch so einiges gelernt...