Sauerstoffmangel bei großen Basishöhen

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  • CarstenH.
    Registrierter Benutzer
    • 23.02.2005
    • 295

    Sauerstoffmangel bei großen Basishöhen

    Wie in einigen Fachlektüren (DHV, Streckenflugbuch) beschrieben können ab Höhen von 3500/3800m Sauerstoffmangelerscheinungen entstehen.

    An Hammertagen können diese Höhen durchaus erreicht werden und gerade bei Streckenflügen ein Problem darstellen.

    Ich selber bin noch nicht in den Genuß gekommen Luft weit über 3000m zu schnuppern.

    Welchen Erfahrung habt ihr gemacht? Hat jemand eine Sauerstoff-Not-Ausrüstung dabei?

    Ist ein "Sauerstoff Reguliergerät" wie im Streckenflugbuch beschrieben eine Alternative?
    Trudeln in Tomatensauce...
  • Patrick Jung
    Registrierter Benutzer
    • 07.03.2005
    • 638
    • Viernheim

    #2
    AW: Sauerstoffmangel bei großen Basishöhen

    Hallo Carsten,

    leider sind die gängigen Sauerstoffausrüstungen, wie sie die Segelflieger benutzen leider zu groß und sperrig für uns. Es gab in den 80er Jahren im Owens Valley thermische Flüge mit Sauerstoff die über 6000 msl gingen, da gehts dann definitiv nicht mehr ohne, das gleiche gilt natürlich für Flüge in der Welle.

    Aber du hast Recht, ab ca. 3000 msl können Mangelerscheinungen auftreten. Bedingt durch Dehydrierung, Alkoholmissbrauch am Vortag, schlechte Kondition etc. wird die Situation verstärkt. Raucher sind da auch noch mal benachteiligt.

    Wichtig ist viel Schlaf, Akklimatisieren, ausgewogen Frühstücken (kein Kaffee) und viel Trinken und eine gute Kondition werden die Symtome abmildern.

    Ab ungefähr 3500 msl. solltest du vor allem dir selbst nicht mehr trauen. Ermüdungserscheinungen (Gähnen), Tunnelblick, Euphorie etc. sind deutliche Anzeichen einer Mangelerscheinung und du solltest schnellst möglich ein ganzes Stück tiefer fliegen. Ab ca. 2500 msl. dürftest du dann wieder im grünen Bereich sein.

    Es gab schon Piloten, die bei ca. 5000 msl. bewusstlos wurden und erst deutlich tiefer wieder aufgewacht sind.

    Solltest du dir nicht sicher sein, versuche kleine Rechenaufgaben zu lösen, klappt das nicht mehr, müssen die Alarmglocken angehen.

    Viel Spass bei deinen künfigen Höhenflügen.

    Viele Grüße,
    Patrick

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    • osimo
      Registrierter Benutzer
      • 30.12.2005
      • 44
      • Sebastian Benz
      • Zürich/Basel

      #3
      AW: Sauerstoffmangel bei großen Basishöhen

      hi carsten

      Also hier in den Alpen geht es ja selten über 4000m, und in dieser höhe hatte ich bis jetzt nicht wirklich Probleme, vielleicht war ich ein bisschen euphorisch(schwierig zu sagen ob es wegen der hammer Bedingungen oder dem Sauerstoffmangel war).

      In den USA(Owens Valley) konnte ich meherer Flüge machen um 5000m (max 5800m), auch dort fühlte ich mich während des Fluges gut und dachte es sei alles wie normal, doch im Nachhinein muss ich sagen das meine Entscheidungsfähigkeit warscheinlich schon etwas unter dem Sauerstoffmangel gelitten hat. z.B binn ich am Schluss des Fluges in die Wüste ausgeglitten anstatt zurück zur nächsten Stadt zu fliegen, aber wärend des Fluges hat diese Option "gar nicht existiert".

      Für mich persönlich werde ich in den Alpen auch weiterhin ohne Sauerstoff fliegen, aber wenn ich wieder an einen Ort mit Basishöhen 5000m+ komme werde ich mich nach einem Sauerstoffgerät umschauen(obwohl die schweine teuer sind).

      Grüsse

      Sebastian

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      • mark

        #4
        AW: Sauerstoffmangel bei großen Basishöhen



        Um mich kurz zu fassen in Bezug auf die Möglichkeiten in Vorarlberg.

        Markus

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        • Stefan Traut
          Registrierter Benutzer
          • 09.06.2001
          • 62

          #5
          AW: Sauerstoffmangel bei großen Basishöhen

          2005 hatte ich bei langen Streckenflügen immer mit starken Kopfschmerzen und Übelkeit zu kämpfen. Ein ärztlicher Rundumcheck ergab keine gesundheitlichen Ursachen. Die Ärzte tippten sehr stark auf Suerstoffmangel.
          Darauf hin legte ich mir eine 2 Liter Sauerstoffflache (Gewicht ca. 3kg.) und ein Steuegerät von High Mountain (so groß wie ein Vario) für knappe 1000,-€ :-( zu.
          Seit ich nun mit Sauerstoff umherfliege sind Kopfschmerzen und Überlkeit nicht mehr aufgetreten. Konzentration erscheint mir bei längeren Flügen besser und ich bin auch deutlich weniger erschöpft.
          Das Steuergerät kann auf verschiedene Höhen einstellen (ich z.B. auf 3000m) ab wann es Sauerstoff abgibt. Dies geschieht automatisch nur beim einatmen, dadurch ist der Verbrauch sehr niedrig. Ich benötige nur 1-2 Flachen pro Saison (Kosten pro Flachenfüllung ca. 30-35,-€).

          Gruß Stefan Traut

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          • Gipfelflieger
            Registrierter Benutzer
            • 08.02.2005
            • 899
            • ParaAlpin.info

            #6
            AW: Sauerstoffmangel bei großen Basishöhen

            Menschen reagieren völlig unterschiedlich auf den reduzierten Sauerstoff in der Höhe. Während bei Anstrengung manche schon bei 2500 m msl Probleme bekommen, haben die meisten da keine Probleme. Ich hab selbst bei Paratouren ohne Akklimatisation bis 4000m msl. keine Probleme. Ab da bekomme ich aber auch Kopfschmerzen. Ich war schon öfters mit dem Schirm über 4000, allerdings nicht sehr lange also auch ohne Probleme. Bei langen Streckenflügen über 7 oder 8 Stunden wie sie der Stefan macht kommt natürlich auch noch die enorme mentale Anspannung, zu wenig Nahrung und zu wenig Getränk dazu.
            Ältere Menschen haben auch weniger Probleme mit der Höhe. Wieso das so ist weiß ich nicht.
            VG
            Sepp
            Tests für leichte Gleitschirmausrüstung sowie Leichtgurtzeuge oder leichte Gleitschirme, Paragleiter, Wandern und Bergsteigen mit dem Gleitschirm, Hochtouren mit dem Gleitschirm bzw. Paragleiter

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            • Laisch
              Registrierter Benutzer
              • 10.12.2006
              • 721
              • Thomas

              #7
              AW: Sauerstoffmangel bei großen Basishöhen

              Wollte grad ein eigenes Thema aufmachen, aber weils hier so gut reinpasst..

              Also, ich hab an Flugtagen oft nach dem fliegen ziemliche Kopfschmerzen und heute hat mein Cousin mir gesagt, dass es ihm auch manchmal so geht.
              Naja was mich interessieren würde, geht es manchen von euch auch so?
              Wenn ja, liegt das an der dünneren Luft in der Höhe, oder ist das einfach der wechselnde Höhenunterschied?
              Naja, so wie es heute war ist es nicht wirklich rauf gegangen, also ich hab mich mehr oder weniger 5 mal nur runtergehaun und zum schluss ist es auf knappe 2300 rauf gegangen. Und die folge vom heutigem Tag sind üble Kopfschmerzen.
              An einem anderen Tag im Frühjahr mal gings auf 3800 und ich war mehrere Stunden unterwegs und machte an dem besagten Tag ca. 3 Flüge mit so im Schnitt 1,5 - 2h/Flug. Hatte aber weder Kopfschmerzen noch andere Wehwehchen. Also ich weiß nicht obs an der Höhe liegt, glaube eher nicht; kanns nicht auch so sein, dass diese Kopfschmerzerscheinungen durchs "acro" fliegen bedingt sind? Also der rapide Höhenverlust und der dadruch zunehmende Druck?

              Falls es euch auch so geht, was unternehmt ihr dagegen?

              mfg
              >> www.asynchron.at

              >> www.facebook.com/AsynchronAcro
              >> www.twitter.com/AsynchronAcro

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              • Laisch
                Registrierter Benutzer
                • 10.12.2006
                • 721
                • Thomas

                #8
                AW: Sauerstoffmangel bei großen Basishöhen

                Danke erstmal für die ausführliche Antwort.

                Also das mit der falschen Atmung kann ich teilweise bestätigen. So in der Thermik oder dergleichen, auch wenns mal ziemlich bockt hab ich eigentlich keine Probleme mit der Atmung. (Vielleicht wars deswegen so, dass ich nach längeren Flügen nie anzeichen von Kopfschmerzen hatte)

                Da ich mich heute ein bisschen ans Helicoptern herangetastet habe, habe ich auch bemerkt, dass mir oft der Atem wegblieb. Vielleicht wegen des Adrenalinüberschusses, oder einfach der Anspannung wegen weils zum 1. was neues ist und einfach ein ungewohnter Flugzustand.
                Und ich kann mir auch vorstellen dass es beim Fliegen anderer Manöver auch nicht anderst ist. Bei einem asymetrischen Sat z.B. ist die Fliehkraftverteilung ziemlich ruckartig, also immer wieder ansteigend und dann wieder kurz abklingend, und dadurch kommt mir vor tu ich mir beim atmen auch ein wenig schwerer als im Normalflug.

                Was mir nur ziemlich seltsam vorkommt, dass sich das so krass auswirkt auf das Wohlbefinden weil dieser Prozess des Falschatmens eigentlich (jetzt bei mir persönlich) nicht so lange andauert.

                Aber wäre durchaus denkbar, da ich heute keine längeren Thermikflüge gemacht habe, sondern immer gleich raus bin um Höhe zu vernichten.
                >> www.asynchron.at

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                • Sepp Weidmann
                  Registrierter Benutzer
                  • 16.09.2007
                  • 2
                  • Josef Weidmann

                  #9
                  AW: Sauerstoffmangel bei großen Basishöhen

                  Servus beinand,

                  Ich hatte auch immer nach längeren Flügen Kopfschmerzen. Bei mir war's die Dehydrierung. Seit ich während des Fliegens regelmäßig trinke, habe ich keine Probleme mehr. Doch für dieses Jahr wird das kein Problem mehr, fürchte ich!

                  Eine beschwerdefreie Zeit


                  Sepp

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                  • zeckenklauber
                    Registrierter Benutzer
                    • 10.11.2004
                    • 676
                    • n.a.

                    #10
                    AW: Sauerstoffmangel bei großen Basishöhen

                    Bei mir hat auch ein Camelbag zum Trinken und ein anderes Gurtzeug (bequemer sitzen, keine Genickschmerzen) Abhilfe geschafft!
                    Hangnahes Fliegen bitte nur mit Zeckenschutzimpfung / Vogelgrippeimpfung!

                    www.stefan-hofbauer.com

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                    • CarstenH.
                      Registrierter Benutzer
                      • 23.02.2005
                      • 295

                      #11
                      AW: Sauerstoffmangel bei großen Basishöhen

                      Aha, das ist also das Sauerstoff-Reguliergerät, welches Burkhard in seinem Buch erwähnte.

                      3kg & schlappe 1000,-€ sind natürlich eine Hemmschwelle. Da ich Freizeitflieger bin und der Gebrauch sich dadurch auf Hammertage im Urlaub & WoE beschränkt ist es nicht wirklich die Alternative.

                      Manchmal stellte sich bei Streckenflügen um die 3000m ein "Unwohlsein" ein, welches ich auch nicht erklären konnte, im Nachhinein aber durchaus auf Sauerstoffmangel zurückzuführen sein könnte: Am Boden war nach einigen Minuten nix mehr zu spüren.

                      Wie ich sehe, ist es aber kein seltenes Problem.

                      Medikamente (Aspirin o.ä.) sind für mich eher indiskutabel, da Nebenwirkungen auftreten können & ich Medikamente nur bei absoluter Notwendigkeit nehme.

                      Es kann natürlich auch gut sein, das Flüssigkeitsmangel in Verbindung mit Anspannung beim Fliegen und gleichzeitigem Sauerstoffdefizit zu Unwohlsein führen können.
                      Um das Pinkelproblem zu lösen habe ich bisher weitgehend auf Flüssigkeitsaufnahme während des Fliegens verzichtet. Werde mich wohl doch mal etwas näher mit dem Pinkelproblem beschäftigen & beim Streckenfliegen besonders viel trinken.

                      Gut, das wir hier mal ein Thema dazu aufgemacht haben: Vielleicht findet sich auch noch ein "Fachmann" welcher uns Tips geben kann & evtl. finden wir so noch die "Eierlegende Wollmilchsau" !?

                      Zitat von Stefan Traut
                      2005 hatte ich bei langen Streckenflügen immer mit starken Kopfschmerzen und Übelkeit zu kämpfen. Ein ärztlicher Rundumcheck ergab keine gesundheitlichen Ursachen. Die Ärzte tippten sehr stark auf Suerstoffmangel.
                      Darauf hin legte ich mir eine 2 Liter Sauerstoffflache (Gewicht ca. 3kg.) und ein Steuegerät von High Mountain (so groß wie ein Vario) für knappe 1000,-€ :-( zu.
                      Seit ich nun mit Sauerstoff umherfliege sind Kopfschmerzen und Überlkeit nicht mehr aufgetreten. Konzentration erscheint mir bei längeren Flügen besser und ich bin auch deutlich weniger erschöpft.
                      Das Steuergerät kann auf verschiedene Höhen einstellen (ich z.B. auf 3000m) ab wann es Sauerstoff abgibt. Dies geschieht automatisch nur beim einatmen, dadurch ist der Verbrauch sehr niedrig. Ich benötige nur 1-2 Flachen pro Saison (Kosten pro Flachenfüllung ca. 30-35,-€).

                      Gruß Stefan Traut
                      Trudeln in Tomatensauce...

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                      • rene
                        Registrierter Benutzer
                        • 14.07.2002
                        • 733

                        #12
                        AW: Sauerstoffmangel bei großen Basishöhen

                        Zitat von CarstenH.
                        3kg & schlappe 1000,-€ sind natürlich eine Hemmschwelle.
                        Geht sicher billiger: Gebrauchte O2-Flasche (0,8l) vom Rettungsdienst Deines Vertrauens, Flowmeter, O2-Brille und dann hast Du mit 200bar Fülldruck bei 4l/min 40min Sauerstoffzufuhr. Aufdrehen bei Bedarf - oder übersehe ich etwas?

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                        • Andros
                          Registrierter Benutzer
                          • 28.02.2007
                          • 34
                          • Andreas O.
                          • Freiburg

                          #13
                          AW: Sauerstoffmangel bei großen Basishöhen

                          @ rene:

                          Das sieht bestimmt verschärft aus mit ner O2-Brille unterm Helm
                          Am besten noch ne Flasche Lachgas dazu mixen. Dann gibts den Höhenrausch
                          selbst bei Abgleitern...

                          Gruß...

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                          • rene
                            Registrierter Benutzer
                            • 14.07.2002
                            • 733

                            #14
                            AW: Sauerstoffmangel bei großen Basishöhen

                            Zitat von Andros
                            Das sieht bestimmt verschärft aus mit ner O2-Brille unterm Helm
                            Ich weiß nicht, wie verschärft das andere (1000 EUR teure) Teil aussieht...

                            Kommentar

                            • flypara
                              • 04.12.2006
                              • 663
                              • CH

                              #15
                              AW: Sauerstoffmangel bei großen Basishöhen

                              Zitat von CarstenH.
                              Um das Pinkelproblem zu lösen habe ich bisher weitgehend auf Flüssigkeitsaufnahme während des Fliegens verzichtet. Werde mich wohl doch mal etwas näher mit dem Pinkelproblem beschäftigen & beim Streckenfliegen besonders viel trinken.
                              Wenig trinken bei sportlichen Anstrengungen in Höhe ist schlecht! Kann man überall lesen.

                              Leute, es gibt Sportarten wo diese Probleme schon lange bekannt sind und auch medizinische Fachliteratur dazu gibt. Wir Gleitschirmler entdecken hier aber nichts Neues. Googelt einfach mal mit Kennwörter die die Thematik beschreiben. Ist doch alles da. (zB: Kopfweh, Dehydrierung, bergwandern, höhenwandern, Trekking in grosser Höhe etc)

                              und betreffend Pinkelproblem kannst du nur mal oben rechts unter 'Suchen' mal kucken. Da findest du auch Threads darüber.


                              greez

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