Schnellabstiegsmanöver mit dem Bergschirm?

[mzech]

Hallo Leute,

mal an diejenigen von euch, die schon länger mit Leicht/Bergausrüstung unterwegs sind: habt ihr Erfahrung wie 'schädlich' (auf Dauer) Schnellabstiegmanöver wie z.B. Steilspirale oder B-Line Stall für einen Leichtschirm wirklich sind?
Habe neuerdings einen Gin Yeti II, bin damit eigentlich sehr glücklich, aber die Anmerkung im Handbuch, daß man eben solche Geschichten unterlassen sollte (selbst Big Ears, was mir mal gar nicht paßt ... sprechen die da wohl von den 'richtigen' Big Big Ears ), die manchen mich ein wenig, sagen wir mal, unzufrieden.

Wie definiert sich denn eigentlich in diesem Zusammenhang 'Schädlichkeit'? Die Leichtschirme bestehen ja genauso die 8g Tests wie alle anderen Schirme auch, zumindest so denn sie vom DHV getestet wurden, d.h. die Materialfestigkeit sollte ja eigentlich gleich sein. WAS genau geht dann da also früher 'kaputt'? Vertrimmt man den Schirm einfach schneller?

Falls es da von eurer Seite (Pipo, Sepp?) Erfahrungsberichte gibt, dann laßt es mich doch bitte wissen!

Danke und Grüße,

Martin

[Doubleudee]

AW: Schnellabstiegsmanöver mit dem Bergschirm?

Servus.

Ich fliege seit einem Jahr den Delite und empfinde ihn subjektiv nicht als empfindlicher gegenüber Flugmaövern als meine alte konventionelle Kappe. (Die Startplatzmatten in Bassano sind da was anderes, aber vielleicht wäre da auch bei jedem anderen Schirm ein Loop ausgerissen;-)
Laut Handbuch sind alle Manöver wie Steilspirale,Klapper, B-Stall, Ohren in allen Größen, Vrille, Fullstall normal erfliegbar und sind nicht als besonders zu vermeiden erwähnt.

Das Tuch des Yeti II ist teilweise etwas leichter (Skytex 27g/qm) teilweise das gleiche wie beim Delite (Skytex 9017 E68A (36 g/qm)) auch wenn Gin auf seiner Website behauptet, es sei exklusiv für Gin hergestellt. Die verwendeten Leinenmaterialien sind ebenso durchweg die gleichen (Liros DC60, DSL70, PPSL 120, 160 und 200). Da das Gesamtgewicht des Yetis bei gleichem Gewichtsbereich dem Delite sehr ähnlich ist (4,6kg Delite zu 4,3kg Yeti) kann auch nicht soviel weniger Material verbaut sein.

Entweder sind die Koreaner pingeliger als die Tschechen, oder wollen sich gegen Regressforderungen absichern. Die Aufforderung im Yeti Handbuch, alle 50 Flugstunden / 1 Jahr den Check zu machen finde ich etwas extrem. Gradient reichen beim Delite da 200 Flugstunden.

Wäre wirklich interessant da ein Statement eines Profis zu hören, der Langzeiterfahreung aus der Entwicklung hat.
Was stand im Handbuch des alten Yeti?

Greetz WD

[mzech]

AW: Schnellabstiegsmanöver mit dem Bergschirm?

Hi WD,

danke für den Erfahrungsbericht mit dem Delite. Mit dem 36g/m^2 Tuch ist er ja wohl so in etwa vergleichbar mit dem Geo II, und erstaunlicherweise wird der auch alle 80 Stunden zum Check gebeten. Mhh ... gut für Dich, daß es beim Delite nicht so häufig sein muß .

Daß man aber natürlich bei Start und Landung vorsichtiger sein muß, daß ist mir auch klar. Das 27g/m^2 ist halt schon ein Hauch von einem Tüchlein; erstaunt mich immer wieder, wie transparent es ist .

Was übrigens im Betriebshandbuch des alten Yeti steht, das weiß ich nicht, habe ihn weder besessen noch geflogen!
Nichts desto trotz: falls sich hier noch jemand kompetent zu Langzeiterfahrungen äussern kann, dann würde ich mich drüber freuen!

Martin

[foehnflieger]

AW: Schnellabstiegsmanöver mit dem Bergschirm?

Servus,

ich habe auch (noch) einen Delite, ca 40-50 Flüge, immer sehr sorgsam behandelt, Zustand lt. Protokoll sehr gut.
Habe mir allerdings auch schon an einem Startplatz zwei Löchlein gezogen, ob des jetzt Zufall mit dem dünneren Tuch oder nur Pech gewesen ist - keine Ahnung. Jedenfalls werde ich vorr. auf den UP Pico S umsteigen, zum einen ist mir mein Delite einfach mittlerweile zu groß und zum anderen sind mir die Leichttücher in Relation zur Haltbarkeit und natürlich des Preises - den Spaß nicht wert.

Gerade beim Walk&Fly kann man sich seine SP´s nicht immer so optimal aussuchen, grad im Hochgebirge. Ich denke werde für mich auf einen Schirm mit robusterem Tuch umsteigen und ob ich jetzt 4,1 oder 4,5kg habe macht des Kraut net Fett

und die heutigen 1ser sind auch keine Sinkpanzer mehr

http://xc.dhv.de/xc/modules.php?name=leonardo&op=show_flight&flightID=45509

[mzech]

AW: Schnellabstiegsmanöver mit dem Bergschirm?

Servus Stefan,

witzig, ein bisschen geht es mir auch so. Die Leichtschirme sind schon toll, aber man hat halt immer ein bisschen Muffen wegen Haltbarkeit und so, mal ganz unabhängig ob das wirklich nötig ist oder nicht. Bist Du schon mal den neuen Team5 Green geflogen? Der ist hier in den USA ziemlich angesagt - und hat immerhin als erster DHV 1er den 8er Glide geknackt.
Hatte mir auch schon überlegt so einen zu klaufen, der S wiegt ja auch gerade mal 4.9kg, da kann man nicht motzen.
Ich habe mich hier in den USA ein bisschen mit dem Händler angefreundet, da gäb's auch einen sehr guten Deal, hatte mir schon überlegt ob ich was bzgl. Sammelbestellung im Forum poste, hatte dann aber kein Bock. Gibt eh wieder nur Stress ...

Momentan habe ich als zweit-Tüte einen FreeX F16 (jetzt gehen bestimmt auch gleich wieder die Diskussionen los ), da kriegt man nicht so schnell nen Loch rein am Start, ausserdem kann man den auch saumäßig um die Ecken prügeln, da kommt nicht die Frage auf ob das Material das aushält.
ABER: trotz akzeptablem Gewicht ist das Packmaß VIEL größer als beim Yeti, deswegen würde ich den sicher nicht in meinem Wendegurtzeug rum schleppen wollen (paßt rein, aber sonst halt nicht mehr viel).

Grüße,
Martin

[mzech]

AW: Schnellabstiegsmanöver mit dem Bergschirm?

Bezüglich Haltbarkeit (und indirekt sind natürlich da auch die Abstiegsmanöver und deren Abnutzungsverhalten auf den Schirm inkludiert) gibt es ein paar Meinungen hier:

http://forum.dhv.de/showthread.php?t=9695&highlight=ibex+haltbarkeit&page=35

C.

Danke für den Link, interessant zu lesen. Noch was interessantes bzgl eurer Diskussion in diesem Thread: Das grün vom Yeti (der Schirm meiner Frau) zieht Grashüpfer an ohne Ende, da musste nacher den Schirm über Kopf hängen um die rauszubekommen, das grau/orange des anderen Schirms hingegen überhaupt nicht.

[pipo]

AW: Schnellabstiegsmanöver mit dem Bergschirm?

Hallo!

Mich wundert das mit der Anmerkung bezüglich dem Spiralen im Handbuch des Yeti. Ich weiß natürlich nicht, was sich die Gin-Leute dazu überlegt haben.

Bei den Profilen (die sich beim Spiralen verdehnen könnten) wurde ja (wie beim Ibex) auch beim Yeti auf das 27g Tuch verzichtet, soweit ich das verstanden habe. Der Yeti hat noch dazu jede Zelle aufgehängt, was die Last auf den einzelnen Profilen weiter reduziert.

Auch hat der Schirm den 8g Belastungstest bestanden.

Aus all den Gründen wundert's mich, dass man den Yeti nicht spiralen soll. Grad die kleinen IBEXe werden ja teils exzessiv spiralt und gewingovert. Da gibt's keine Probleme. Aus den obigen Gründen wüsste ich von außen betrachtet nicht, warum beim Yeti mehr Probleme zu erwarten wären.

Fragt aber besser bei Gin nach - ich weiß z.B. auch nichts über das verwendete Tuch in den Profilen.

vG!

P.

[mzech]

AW: Schnellabstiegsmanöver mit dem Bergschirm?

Danke Pipo, ich frag' mal nach! Werde es hier posten sobald/falls ich eine Antwort bekomme!

[foehnflieger]

AW: Schnellabstiegsmanöver mit dem Bergschirm?

Gleitzahlmessungen sind für mich soviel Wert wie das Papier auf dem sie gedruckt sind......
....auch Gewichtsangaben von Herstellern traue ich nur soweit - wie meine Küchenwaage mir bestätigt

Der große Nachteil bei einser Schirmen ist - man kann sie nur über irgendwie ermittelte Gleitzahlen oder Testberichte vergleichen - oder selber fliegen.....denn im Protokoll hat´s ja nur Einser blöd

Will man nun alle möglichen Kandidaten irgendwie Testfliegen, ist das Jahr auch schon wieder vorbei und die nächsten Modelle sind da - ein Teufelskreis

[mzech]

AW: Schnellabstiegsmanöver mit dem Bergschirm?

Gleitzahlmessungen sind für mich soviel Wert wie das Papier auf dem sie gedruckt sind......
....auch Gewichtsangaben von Herstellern traue ich nur soweit - wie meine Küchenwaage mir bestätigt

Der große Nachteil bei einser Schirmen ist - man kann sie nur über irgendwie ermittelte Gleitzahlen oder Testberichte vergleichen - oder selber fliegen.....denn im Protokoll hat´s ja nur Einser blöd

Will man nun alle möglichen Kandidaten irgendwie Testfliegen, ist das Jahr auch schon wieder vorbei und die nächsten Modelle sind da - ein Teufelskreis

einfach 'n schwieriger Sport den wir uns da ausgesucht haben. Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück auf der Suche oder - falls Du Dich schon für den Pico entschieden hast - ganz viel Spaß beim Fliegen!