Test Schwimmwesten

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  • Fliegolit
    Registrierter Benutzer
    • 04.10.2006
    • 159
    • Oliver
    • Schweden

    #61
    AW: Test Schwimmwesten

    Hallo Sommerflieger,
    Zitat von Sommerflieger
    gibt es definitiv nicht neu für 55 EUR, daß müsstest Du schon beweisen, wenn Du es hier behauptest.
    Der Beweis findet sich unter dem Link, den Du selbst angegeben hast.
    Du hast hierzu auch eine PN bekommen, da ich dieses OT-Thema hier eigentlich nicht weiter treiben wollte.
    Mir ging es nur um den leisen Hinweis, dass so ein Posting in verkaufsfördernder Absicht in einem Diskussionsforum schnell zu Diskussionen führen kann, die dem Verkauf nicht förderlich sind.

    Angebot: Wir können also gerne gemeinsam die letzten 8 off-topic Posts hier löschen.
    Oder wir machen aus diesem Thread hier eine Liste von Rettungswesten-Angeboten mit Preisen (und krönen Dich zum teuersten Anbieter) .

    On topic:
    Zitat von Sommerflieger
    null Probleme, die Weste hat ohne Verzögerung ausgelöst und der Pilot hatte den Kopf ohne Anstrengung deutlich über Wasser
    Toll - nur hat das mit ohnmachtssicher überhaupt nichts zu tun.
    In der Situation hätte es auch eine Halbautomatik getan.
    Zitat von Sommerflieger
    Auch würde ich nicht unbedingt das Testergebnis von !einem! Rettungswestenhersteller - in diesem Fall Nautomatik - gleich auf alle anderen übertragen so nach dem Motto: "alle 150er Westen sind schlecht und nur die 275er funktionieren!"
    Junge, Junge...
    Es geht hier nicht um den Test eines Herstellers, sondern es geht um per Norm vorgeschriebene bauliche Merkmale, die von einer zugelassenen, unabhängigen Prüfinstanz geprüft werden.
    Da gibt's nichts zu diskutieren, dass 150er Westen "funktionieren", nämlich in ihrem Anwendungsbereich. Aber dies ist nicht ihr Anwendungsbereich!
    Dass sie die Merkmale einer 275er nicht haben und eine ohnmachtssichere Lage bei Verwendung mit Auftrieb erzeugender Schutzausrüstung nicht garantieren können, ist amtlich und auf Deiner Weste mit CE-Siegel bestätigt.

    Ein Kompatibilitäts-Test mit verschiedenen Gurtzeugen könnte aber wertvolle Informationen darüber geben, welche Gurtzeuge eher viel und welche eher wenig "ungünstigen" Auftrieb erzeugen.
    Ob sich dabei herausstellt, dass es Gurtzeuge gibt, die so wenig ungünstigen Auftrieb erzeugen, dass auch eine 150er unter bestimten Bedingungen (hohe Eintauchtiefe bei Auslösung, geringe Wellenhöhe, geringes Pilotengewicht usw.) noch das nötige aufrichtende Moment erzeugen könnte, ist eigentlich unerheblich. Denn in jedem Falle würde die Weste außerhalb ihrer Spezifikation eingesetzt. Mit "Sicherheit" hat das dann nix mehr zu tun.
    Im gewerblichen Breich ist das unzulässig. Privat darf sich ja jeder umbringen, wie er will. Aber ein Siku scheint mir doch irgendwie eine gewerbliche Veranstaltung zu sein?

    Viele Grüße

    Samweis

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    • Sommerflieger

      #62
      AW: Test Schwimmwesten

      Zitat von Fliegolit
      Der Beweis findet sich unter dem Link, den Du selbst angegeben hast.
      Du hast hierzu auch eine PN bekommen, da ich dieses OT-Thema hier eigentlich nicht weiter treiben wollte.
      Was für ein unglaublicher Quatsch. (Sorry wegen dem Ton aber langsam reichts echt mit Deinen erfundenen Anschuldigungen). Jetzt versteck Dich bitte nicht hinter einer PN. Ich habe, wie gesagt, nichts zu verheimlichen. Wo bitte gibt es angeblich die Compass Comfort Automatikweste für 55 EUR? Nirgendwo! Oder beweise es. Basta.

      In Deiner PN schreibst Du lediglich:

      [...] bei Compass gibt es die Compact II, die mit Handauslösung 45,95 kostet und "normal" 54,95. [...]

      Was habe ich bisher permanent geschrieben? Nochmal: Ich verkaufe eine Compass Comfort Automatikweste, nicht die Compact II!

      Also, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Die Comfort gibt es nicht für 55 EUR. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Gut, daß sich die Sache noch geklärt hat.

      Gruß,

      Sommerflieger
      Zuletzt geändert von Gast; 19.08.2009, 09:40.

      Kommentar

      • Fliegolit
        Registrierter Benutzer
        • 04.10.2006
        • 159
        • Oliver
        • Schweden

        #63
        AW: Test Schwimmwesten

        Hallo Sommerflieger,

        wie in der PN geschrieben: Compass Compact II, als Weste mit Handauslösung 44,95 Euro, als "normale" Automatikweste 54,95 Euro. Ohne Lifebelt (von Lifeline war nicht die Rede), sondern nur mit Bergeschlaufe.
        Wirst Du nicht ohnmächtig, reicht Handauslösung. Wirst Du ohnmächtig, reicht 150N nicht in Verbindung mit Auftrieb erzeugender Schutzausrüstung.
        Bei Compass, Rubrik "Automatik-Westen":


        Mit der PN wollte ich Dir das ersparen. Freundlichkeit verfängt bei Dir aber nicht. Vielleicht möchtest Du trotzdem Deinen Ton etwas mässigen.
        Apropos "beweisen". Das könntest Du mit den "erfundenen Anschuldigungen" ja mal probieren.

        Edit: Siehe mein Post 59: Nur die Weste mit dem Lifebelt, den man als Flieger nicht braucht, kostet 66,-. Nämlich die Comfort.
        Dem "widersprichst" Du, indem Du im nächsten Post erklärst, dass Du die Comfort verkaufst (also doch?), und dass ich ja wohl von einer Lifeline reden muss (erklär' das mal...).
        Ergo: Zum Thema Lesen könntest Du mal hier nachlesen: http://de.wiktionary.org/wiki/Wer_im...Steinen_werfen

        Viele Grüße

        Oliver
        Zuletzt geändert von Fliegolit; 19.08.2009, 10:02. Grund: Vorschreiber hat sein Posting geändert

        Kommentar

        • Sommerflieger

          #64
          AW: Test Schwimmwesten

          Zitat von Fliegolit
          Mit der PN wollte ich Dir das ersparen.
          Was genau ersparen? Ich find's super, daß Du selber jetzt zugibst daß Du Dich mit dem Modell vertan hast. Comfort und Compact II hört sich ja auch ziemlich ähnlich an, insofern kann ich Dein Missverständnis sogar nachvollziehen. ;-)

          Gruß,

          Sommerflieger

          P.S.: Ist echt lustig mit Dir...:-)
          P.P.S.: Ich glaub' einer von uns muss aufhören Wiederworte zu geben, sonst gibt's noch Tränen oder der Thread geht noch ewig. Ok, ich mach's freiwillig.
          Zuletzt geändert von Gast; 19.08.2009, 09:56.

          Kommentar

          • Fliegolit
            Registrierter Benutzer
            • 04.10.2006
            • 159
            • Oliver
            • Schweden

            #65
            AW: Test Schwimmwesten

            Hallo Sommerflieger,
            Zitat von Sommerflieger
            mit dem Modell vertan hast.
            ich kann verstehen, dass Du Dich mit dem Modell vertan hast und das Ding wieder loswerden willst. 150N sind zu wenig für Ohmachtsicherheit mit einem GS-Gurtzeug, und der Lifebelt ist für Flieger überflüssig.
            Dass Du aber deswegen so in Druck bist, dass Du
            • in einem Diskussionsforum dafür werben musst,
            • nach zwei Tagen gleich 6 (!) neue Anzeigen einstellen musst,
            • den Eindruck erwecken möchtest, genau diese Weste sei vom DHV empfohlen,
              (Zitat: "Die Standardweste wie sie auch [...] generell für Flüge über Wasser laut DHV dringend empfohlen wird")
            • und dafür fast den Neupreis haben willst, obwohl das Datum der nächsten Check-Prüfung näher rückt (ganz abgesehen davon, dass Rettungswesten sowieso nur einen Verwendungszeitraum von 10Jahren haben)

            finde ich ziemlich krass und hätte ich unter Fliegern so nicht erwartet.

            Stell's lieber bei Ebay ein. Da ist man solche Angebote gewöhnt.

            Viele Grüße

            Oliver

            P.S.: Danach kauf Dir mal 'ne 275er, z.B. die Plastimo Pilot 275er. Bekommst Du ab 67,15 Euro, z.B. bei bootsteileshop.de.
            Zuletzt geändert von Fliegolit; 20.08.2009, 14:02. Grund: PS angefügt

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            • piti
              Registrierter Benutzer
              • 04.06.2001
              • 2799
              • Peter Beusch
              • Flims,Spanien Alicante Calpe,Slovenien ..........

              #66
              AW: Test Schwimmwesten

              ä mal ne frage an dich: sommerflieger kann doch seine weste so teuer verkaufen wie er will. wo ist dein problem? es gibt noch pn.

              ihl piti
              Zuletzt geändert von piti; 20.08.2009, 15:30.
              www.flytours.ch

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              • Pikachu
                Registrierter Benutzer
                • 31.05.2004
                • 1556

                #67
                AW: Test Schwimmwesten

                Zitat von Fliegolit
                P.S.: Danach kauf Dir mal 'ne 275er, z.B. die Plastimo Pilot 275er. Bekommst Du ab 67,15 Euro, z.B. bei bootsteileshop.de.
                Aber nicht (wie Du ja immer hervorhebst) "ohnmachtssicher". Dann kostet sie mindestens €101,15 (Salztablette).

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                • Fliegolit
                  Registrierter Benutzer
                  • 04.10.2006
                  • 159
                  • Oliver
                  • Schweden

                  #68
                  AW: Test Schwimmwesten

                  Hallo piti,

                  Zitat von piti
                  kann doch seine weste so teuer verkaufen wie er will. wo ist dein problem? es gibt noch pn.
                  Klar, kann er. Muss er im Forum dafür Werbung machen? Eigentlich nicht. Muss er sie als "DHV empfohlen" anpreisen? Hmmmmmm....
                  PN hat er sofort nach meinem zweiten Post bekommen, mit dem Angebot, gemeinsam den ganzen off-topic Schrott hier zu löschen (da es ja kein Admin macht). Er hat aber nicht per PN reagiert sondern giftig hier im Forum.
                  Find ich nicht OK, ebensowenig wie Werbung im Forum. Dafür gibt's doch den Gebrauchtmarkt.
                  Ansonsten ist's ja ein Diskussionsforum. Wer sein Angebot zur Diskussion stellt, muss sich damit abfinden, wenn es diskutiert wird.

                  Hallo Pikachu,
                  Zitat von Pikachu
                  Aber nicht (wie Du ja immer hervorhebst) "ohnmachtssicher". Dann kostet sie mindestens €101,15 (Salztablette).
                  Da hast Du (fast) Recht. Nach Auswahl von "mit Tablette" wurde bei mir der Preis erst nicht aktualisiert. In rot kostet sie da 84,15 Euro, bei anderen Anbietern (z.B. AWN) 78,- bis 79,99 Euro. Edit: Aber mich freut natürlich, dass mein Hinweis auf Ohnmachtsicherheit auf fruchtbaren Boden gefallen ist.

                  Viele Grüße

                  Oliver
                  Zuletzt geändert von Fliegolit; 20.08.2009, 16:28. Grund: Edit: angefügt

                  Kommentar

                  • ruewa
                    Registrierter Benutzer
                    • 10.03.2007
                    • 654
                    • Rüdiger Walter

                    #69
                    AW: Test Schwimmwesten

                    Hallo Jungs,

                    so unglaublich prickelnd Eure Basardiskussion auch sein mag, ein paar Fragen bleiben dann doch offen. Vielleicht könnte sich einmal jemand mit intimerer Kenntnis der Normenwerke dazu äußern.

                    Zitat von Fliegolit
                    ... es geht um per Norm vorgeschriebene bauliche Merkmale, die von einer zugelassenen, unabhängigen Prüfinstanz geprüft werden.
                    Da gibt's nichts zu diskutieren, dass 150er Westen "funktionieren", nämlich in ihrem Anwendungsbereich. Aber dies ist nicht ihr Anwendungsbereich!
                    Dass sie die Merkmale einer 275er nicht haben und eine ohnmachtssichere Lage bei Verwendung mit Auftrieb erzeugender Schutzausrüstung nicht garantieren können, ist amtlich und auf Deiner Weste mit CE-Siegel bestätigt.
                    1) Was heißt denn eigentlich "ohnmachtssicher"? Das klingt vielleicht wie eine ziemlich blöde Frage, aber eine Norm verwendet ja nicht einfach einen Alltagsbegriff in dem vagen Sinn, wie man ihn als ungenormter "Normalo" gebraucht. Sie bildet diesen Begriff in einem Modell, einem Szenario ab, in dem vernünftigerweise einige Gemeinheiten eingebettet sind und operationalisiert dieses Modell dann mit eng definierten Testbedingungen. Könnte es also sein, daß die Norm primär den Hochseefischer im Blick hat, der unter Starkwindbedingungen und hohem Seegang überleben soll? Wie übertragbar ist das dann auf den typischen SiKu-Teilnehmer? Offenbar ja nicht besonders gut, und zwar nicht einmal zwingend mit 275er-Weste, wie der Test zeigte...

                    2) Was bedeutet denn "Auftrieb erzeugende Schutzausrüstung"? Der Norm stand ja ganz gewiß kein standardisierter Gleitschirmflieger Pate, sondern vermutlich ein Seemann oder Plattformarbeiter mit Ölzeug, Werkzeuggürtel und - ja was eigentlich? Die mögen ja alles mögliche am Leib tragen, aber ganz bestimmt keinen Airbagprotektor. Also stellt sich doch die Frage, ob die Norm für unseren Anwendungszweck nicht maßlos über- oder auch unterdimensioniert ist.

                    3) Könnte es nicht naheliegend sein, die Alternative "150er oder 275er", statt sie in den Rang einer Glaubensfrage zu erheben, auch von Faktoren wie beispielsweise Pilotengewicht oder Protektorvolumen abhängig zu machen und entsprechende Empfehlungen zu formulieren? Wäre eine Empfehlung, bei Verwendung einer 275er-Weste einen Schalenhelm anstelle eines Integralhelms zu tragen, sinnvoll?

                    Anders gefragt: Könnte es womöglich vorstellbar sein, daß Selberdenken (und, siehe Karls Test, Ausprobieren) am Ende gar doch eine attraktive Alternative zum CE-Siegel-kucken darstellt?

                    Gruß Rüdiger
                    Zuletzt geändert von ruewa; 28.08.2009, 14:36.

                    Kommentar

                    • Fliegolit
                      Registrierter Benutzer
                      • 04.10.2006
                      • 159
                      • Oliver
                      • Schweden

                      #70
                      AW: Test Schwimmwesten

                      Hallo Rüdiger,

                      endlich mal wieder ein sachlicher Beitrag!
                      (Irgendwie könnte mal ein Moderator den ganzen off-topic Müll hier entfernen...)

                      Ich fange einfach einmal "hinten" an bei Deinem Punkt 3:
                      In meinen Posts 27, 32, 38 und 47 (puuuh...) hatte ich schon geschrieben, dass ich Kompatibilitätstests mit unterschiedlichen Gurtzeugen/Protektoren für sehr sinnvoll und angebracht halte. Auch das Pilotengewicht spielt eine Rolle, da der "Rettungswesten-Norm-Dummy" 70kg wiegt, manche Piloten jedoch deutlich mehr auf die Waage bringen.

                      Solche Tests, wenn sie denn zu vernünftigen Empfehlungen führten, wären doch ein echter Gewinn!

                      Zitat von ruewa
                      Anders gefragt: Könnte es womöglich vorstellbar sein, daß Selberdenken (und, siehe Karls Test, Ausprobieren) am Ende gar doch eine attraktive Alternative zum CE-Siegel-kucken darstellt?
                      Da gehen unsere Meinungen möglicherweise auseinander. Selber Denken ist wichtig, aber nicht als Ersatz für vorhandenes Wissen sondern als Ergänzung. Jede Forschungsarbeit beginnt mit einer Literaturrecherche.
                      Anders gesagt: Der große Vorteil des modernen Menschen gegenüber dem Steinzeitmenschen besteht ja nicht in seiner überragenden Intelligenz.
                      Der Steinzeitmensch hat das Feuer erfunden. Der moderne Mensch war so pfiffig, sich von seinen Eltern zeigen zu lassen, wo man Feuerzeuge und Streichhölzer kaufen kann (die andere Menschen erfunden und hergestellt haben).

                      Ich kann also die ISO und EN Normen durchaus verwenden.
                      Das bewahrt mich zumindest vor dem merkwürdigen Gedanken: " 275N Auftrieb reichen nicht, dann nehme ich eben 150N. Oder 100N?"

                      Zu 1. ) Die Frage klingt m.E. nicht blöd. Zumal ich auf den DHV-Videos keine (im medizinischen Sinne) ohnmachtsichere Lage erkennen kann, auch nicht bei den 275ern. Allerdings versuchen Ohnmächtige auch nicht aktiv, in Brustschwimmlage zu landen, und zappeln auch nicht mit Armen und Beinen, um eine bestimmte Position zu provozieren.
                      Die Norm hat übrigens nicht primär den Hochseefischer im Blick (den es ja auf seinem kleinen Fischerbötchen kaum noch gibt) und auch nicht nur Starkwindbedingungen. Die Auftriebsmittel nach ISO EN 12402 Teil 3 bis 5 sind für Starkwind überhaupt nicht gedacht. Dass eine Rettungsweste nach ISO EN 12402 Teil 2 auch etwas rauhere Bedingungen vertragen soll, ist ja nicht von Nachteil.

                      Zu 2.) Die Norm richtet sich natürlich nicht an Gleitschirmflieger. Es geht hier um Rettungswesten, die überall dort eingesetzt werden sollen, wo Gefahr besteht, dass ein Mensch in "eine Flüssigkeit" fällt - vom Einsatz auf See bis hin zur Werksfeuerwehr im Chemiewerk. Die Gewichte und "auftriebserzeugende Schutzausrüstung", um die es dabei geht, können Schwerwetterkleidung bis hin zum Feuerschutzanzug mit Gasmaske sein. An ein Gleitschirmgurtzeug hat dabei sicher niemand gedacht.
                      Worin besteht der Unterschied? Auch ein schweres Ölzeug oder ein Brandschutzoverall ist schwer und entwickelt gleichzeitig eine Menge Auftrieb. Der Auftrieb (luftgefüllte Teile der Kleidung) sammeln sich an der Oberseite, das Gewicht (luftleere Kleidung) an der Unterseite. Beides zusammen ergibt also einen stabilisierenden Effekt, gegen den die Weste erst einmal anarbeiten muss.
                      Bei einem Gurtzeug ist es ähnlich. Nur dummerweise habe ich das Ding am Hintern. Bei Ölzeug habe ich Auftrieb vor allem an den Schultern/Rücken und auch etwas am Gesäß. Und eine Gasmaske tragen die meisten Menschen auch nicht am Hintern...
                      Fazit: Ein GS-Gurtzeug kann also - je nach Ausführung - deutlich anspruchsvoller sein. Deshalb könnte eine Weste nach ISO EN 12402 Teil 2 bei einigen Gurtzeugen versagen.
                      Daraus aber den Schluss zu ziehen, dass eine 150N-Weste, die überhaupt nicht darauf ausgelegt ist, mit "störendem" Auftrieb klarzukommen (und nebenbei bemerkt mindestens einmal im Jahr von irgendeinem Segler-Magazin wegen der geringen Schutzwirkung unter "realistischen Bedingungen" in küstennahen Gewässern verrissen wird), ist mit dem Konzept des "Selber Denkens" wohl nicht vereinbar.

                      Viele Grüße

                      Oliver

                      Kommentar

                      • ruewa
                        Registrierter Benutzer
                        • 10.03.2007
                        • 654
                        • Rüdiger Walter

                        #71
                        AW: Test Schwimmwesten

                        Hi Oliver,

                        Zitat von Fliegolit
                        Selber Denken ist wichtig, aber nicht als Ersatz für vorhandenes Wissen sondern als Ergänzung. (...) Ich kann also die ISO und EN Normen durchaus verwenden.
                        Völlig d'accord. Ich meine nur, daß die Norm eventuell soweit weg vom fraglichen Anwendungsfall ist, daß ihre Aussagen für die Beurteilung der Eignung von Rettungswesten für Wasserlandungen nicht nur wenig taugen, sondern daß sie mit dem Begriff "ohnmachssicher" womöglich noch eine falsche Sicherheit vorgaukelt, die letztlich nicht gegeben ist (das Thema hatten wir bei der Schirmklassifizierung oder den Protektoren ja auch schon, nur daß hier von der trügerischen Illusion nicht nur Piloten erfaßt wären, sondern auch SiKu-Anbieter).

                        So, wie Du das Thema "Auftriebskörper" beschreibst, hatte ich mir das auch zusammengereimt. Das Unrealistische der Norm in Bezug auf Gleitschirmgurtzeuge dürfte also darin bestehen, daß das Volumen des Auftriebskörpers bei uns erheblich größer ist und sein Schwerpunkt zudem wesentlich tiefer liegt. Aber damit ist doch das ganze Ausgangsszenario, für das die Norm entwickelt wurde, für unsere Zwecke hinfällig.

                        Das könnte bedeuten, daß man sich vom Konzept der Ohnmachtssicherheit schlicht und einfach verabschieden muß. Wenn das so ist, sollte man das auch laut und deutlich sagen. Weil das nämlich zur Konsequenz hätte, daß die anderen Elemente der Rettungskette - zumindest in ihrer Gewichtung - neu durchdacht werden müßten.

                        Gruß Rüdiger

                        Kommentar

                        • El Zorro
                          Registrierter Benutzer
                          • 28.12.2001
                          • 3339
                          • Nähe Freiburg ( D )

                          #72
                          AW: Test Schwimmwesten

                          Nicht ganz on topic, aber für alle, die meinen mit dem Thema Wasserlandung bräuchte man sich nicht auseinandersetzen, weil es ja so gut wie nie vorkommt...



                          alleine hätte er wohl kaum eine Chance gehabt...

                          Kommentar

                          • Richard S.
                            Registrierter Benutzer
                            • 05.06.2001
                            • 582
                            • Richard Schmid
                            • Bremen

                            #73
                            AW: Test Schwimmwesten

                            Zitat von El Zorro
                            alleine hätte er wohl kaum eine Chance gehabt...
                            Dramatische Bilder, keine Frage. Man sieht deutlich, dass der Pilot deutlich unter Schock steht und völlig paralysiert ist. Alleine hätte er sich mit Sicherheit nicht befreien können...

                            Wer mich allerdings absolut aufregt ist dieser Idiot, der ungerührt meint ein Filmchen drehen zu können, während sich die drei Helfer abquälen, den Piloten aus seiner misslichen Lage zu befreien.
                            Alles was wir vom Leben mitnehmen, ist das was wir gelebt haben (Brasilianisches Sprichwort)

                            Kommentar

                            • Michael Nesler
                              Registrierter Benutzer
                              • 07.06.2001
                              • 301

                              #74
                              AW: Test Schwimmwesten

                              Besser spät als nie :-)

                              Wir haben in den letzten Jahre viele Systeme bei unseren Traings am Gardasee ausprobiert und sind zu folgenden Ergebnissen gekommen:

                              Es gab sechs Arten von Wasserlandungen:

                              1) Landeplatz verfehlt, Pilot bei Bewusstsein, wenig oder kein Wind:
                              Hier hilft eine 150N Schwimmweste, um auf die Retter zu warten - auch wenn es ein paar Minuten dauert. Kam weniger als 10 Mal vor.

                              2) Landeplatz verfehlt, Pilot bei Bewusstsein, viel Wind:
                              Hier hilft auch die 275N Weste nicht, Pilot wird durch Wind abgetrieben und ist mit dem Kopf fast permanent unter Wasser. Ohne sofortige (max. 1 Min) Hilfe durch Rettungsboot oder vom Ufer aus akute Ertrinkungsgefahr! Kam sehr oft vor, allerdings meistens Freiflieger.

                              3) Absturz mit oder ohne Rettungsschirm, Pilot unverletzt und bei Bewusstsein, wenig oder kein Wind: Hier hilft eine 150N Schwimmweste, um auf die Retter zu warten - auch wenn es ein paar Minuten dauert. Kam 5 mal vor, alle während der Akrotrainings.

                              4) Absturz mit oder ohne Rettungsschirm, Pilot unverletzt und bei Bewusstsein, viel Wind: Auch hier hilft auch die 275N Weste nicht, Pilot wird durch Wind abgetrieben und ist mit dem Kopf fast permanent unter Wasser. Ohne sofortige (max. 1 Min) Hilfe durch Rettungsboot Ertrinkungsgefahr! Kam drei mal vor, alle während der Akrotrainings.

                              5) Absturz mit oder ohne Rettungsschirm, Pilot verletzt und nicht bei Bewusstsein, wenig oder kein Wind: Hier hilft die 275N Weste kurzzeitig. Allerdings sollten die Retter dennoch innerhalb 60 Sekunden beim Verunfallten sein, für eine ev. Reanimation. Kam nie vor.

                              6) Absturz mit oder ohne Rettungsschirm, Pilot verletzt und nicht bei Bewusstsein, viel Wind: Hier hilft auch die 275N Weste nicht. Die Retter müssen spätestens nach 60 Sekunden beim Verunfallten sein. Kam einmal mit einem Piloten einer gleichzeitig trainierenden Flugschule vor, dessen Boot kurzzeitig nicht einsatzbreit war.

                              Fazit: Rettungswesten sind nur sinnvoll bei wenig Wind und wenn der Pilot handlungsfähig ist.
                              Bei unseren Trainings haben wir immer zwei Boot aktiv: Eines fährt PERMANENT unter dem Übenden mit und das zweite überwacht den Landebereich, es kann aber im Notfall auch innerhalb einer Minute dem Hauptboot zu Hilfe kommen. Das Hauptboot ist ein 150PS Schlauchboot vom Roten Kreuz, mit zwei bis drei Sanitätern an Bord, das Backupboot ein Schlauchboot mit 45 PS und einen erfahrenen "Wasserretter" an Bord.

                              Noch zu bemerken, dass die von uns "gemieteten" Sänitäter echte Einsätze nur am Landeplatz hatten, bei denen einige Freiflieger nur um nicht im Wasser zu landen hart crashten.

                              Nun kommt natürlich die Diskussion, dass zwei Boot und Sanitäter sehr teuer sind. Ich denke, dass ein Menschenleben das allemal wert sein sollte, sei es dem Teilnehmer wie dem Veranstalter. Und da gäbe es ja dann noch die Möglichkeit, dass sich zwei oder gar drei Schulen einen See und mehrere Boote teilen!

                              Kommentar

                              • Fliegolit
                                Registrierter Benutzer
                                • 04.10.2006
                                • 159
                                • Oliver
                                • Schweden

                                #75
                                AW: Test Schwimmwesten

                                Hallo Rüdiger,

                                Sorry, es wurde etwas länger...
                                Zitat von ruewa
                                daß das Volumen des Auftriebskörpers bei uns erheblich größer ist und sein Schwerpunkt zudem wesentlich tiefer liegt. Aber damit ist doch das ganze Ausgangsszenario, für das die Norm entwickelt wurde, für unsere Zwecke hinfällig.
                                Nicht unbedingt. Ein Vollschutzanzug hat auch so seinen Auftrieb. Nicht jedes Gurtzeug erzeugt da größeren Auftrieb.
                                Aber einige bestimmt. Und selbst da hilft die Weste ja. Sie erreicht vielleicht keine wirklich ohnmachtsichere Lage, d.h. es kann zu einem Verschluss der Atemwege kommen, aber immerhin aspiriert der Mensch kein Wasser - mit den damit verbundenen Komplikationen.

                                Zitat von ruewa
                                daß man sich vom Konzept der Ohnmachtssicherheit schlicht und einfach verabschieden muß. [...] zur Konsequenz hätte, daß die anderen Elemente der Rettungskette [...] neu durchdacht werden müßten.
                                Das ist jetzt eher SiKu-spezifisch. Dort kann ich an der Rettungskette arbeiten. Aber sonst?
                                Hier wird's jetzt interessant. Jetzt muss man sich nämlich fragen, wofür man so etwas überhaupt macht und ob man Ohnmachtsicherheit damit vernachlässigen kann. Ich kann ja nicht auf der einen Seite die Norm über Bord werfen wollen, weil sie auf "diesen Fall" nicht anwendbar sei, und dann keine Vorstellungen von "diesem Fall" haben und mit einem Test ohne klare Testkriterien und ohne definierten Testfall eine "Antwort" erhalten wollen.
                                Die Antwort ist 42. (Douglas Adams) Jetzt müsste man nur noch die Frage wissen....

                                Worum geht's?
                                1. Ein guter, geübter Schwimmer, der bei einem SiKu "planmässig" und bei vollem Bewusstsein im Wasser einen Binnensees landet?
                                Der kann sich vom Gurtzeug befreien und es anschließend als Auftriebsmittel benutzen. Der Gefahr des Verhedderns entgeht er, weil er genau weiß, dass er nicht herumzuzappeln braucht, um Luft zu bekommen. Er braucht also keine Weste. Sie würde ihn nur behindern.

                                2. Ein weniger geübter Schwimmer, bei vollem Bewusstsein in gleicher Situation?
                                Der kann es nach 1. versuchen. Wenn's nicht klappt und er die Nerven verliert, wäre eine Halbautomatik-Weste hilfreich, die dann manuell ausgelöst werden kann. Um aktiv gegen den Auftrieb des Gurtzeuges anarbeiten zu können, reichen sicher auch 150N oder 100N, in Karls Test sogar eine 50N Feststoffweste. Möglicherweise auch ein Quietsche-Entchen.

                                3. Ein SiKu-Teilnehmer, der bewusstlos im Wasser landet?
                                Mit einer 275er Weste wird er bei einigen Gurtzeugen sogar in eine ohnmachtsichere Lage kommen. Bei anderen (siehe Karls Test) wird der Hals nicht überstreckt, aber er bleibt über Wasser. Die Frage ist da, ob die Weste richtig angelegt war. Das sieht mir auf den Bildern teilweise nicht so aus (besonders bei der 150N-Weste). Wie wäre es jetzt mit einem Helm, der eine ausgeprägte "Tropfenspitze" am Hinterkopf hat? Drückt der gegen den Kragen und damit den Kopf auf die Brust? (=kann beim Ohnmächtigen zum Verschluss der Atemwege führen). Es gibt auch Westen mit Beingurten, die verhindern, dass man zu weit nach unten durchrutscht und die Weste gegen den Helm drückt.
                                Egal wie, wenn das Boot schnell zur Stelle ist, sollte eigentlich nichts anbrennen.

                                4. Ein Pilot landet irgendwo bewusstlos im Teich, vielleicht sogar in einem "großen" mit Salzwasser?
                                Kein Boot. Hilfe dauert. Jetzt wird der Einfluss des Gurtzeuges, Pilotengewichtes und des Helmes viel interessanter....

                                Mich würden 3. und 4. brennend interessieren. Ich brauche nämlich sonst keine Weste.

                                Man kann natürlich auch sagen: "Das interessiert mich nicht, denn es kommt nicht vor. Und überhaupt - am Ende kommt noch heraus dass man bestimmte Gurtzeuge/Helme nicht über Wasser empfehlen kann.."
                                Dann muss ich mich natürlich fragen, warum ich SiKus überhaupt über Wasser mache. "Gefühlte Sicherheit"? An der Rettung kann ich auch auf der grünen Wiese landen und werde nicht nass.
                                Oder besser: SiKu im Winter in Lappland! Kein Baum, kein Strauch, und über zwei Meter Tiefschnee dämpfen auch ganz ordentlich.

                                Viele Grüße

                                Oliver

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