Rückwärtsstarten bei schwachem Wind oder Nullwind

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  • parashorty
    Registrierter Benutzer
    • 10.01.2002
    • 1101
    • Cosima Hertling
    • Nähe Bregenz( Bodenseeregion)

    Rückwärtsstarten bei schwachem Wind oder Nullwind

    Hi Forumler,

    mein Bodenhandling ist noch nicht wirklich das gelbe vom Ei. Ich starte zwar rückwärts, aber dies bei eher starkem Wind.

    Jetzt frage ich mich, wie ich bei schwachen Wind oder Nullwind rückwärts starten kann ohne viel rückwärts laufen zu müssen.
    Dies hat nichts mit Faulheit oder Angst zu tun, sondern hat etwas mit dem Geländerelief und den Startplatzbedingungen zu tun.
    Es handelt sich dabei, um ein Fluggelände in meiner Nähe!!

    Wie würdet ihr den Schirm aufziehen, obenhalten bzw. handeln?

    Hinweis: Die Startentscheidung / Nicht- Startentscheidung fällt direkt nach dem Aufziehen bzw. ausdrehen.

    Jetzt seid Ihr gefragt und ich bin dankbar für Tips, Tricks und Fallen.
    gruß, c.

    P.S.: Ich weiß....üben, üben und nochmals üben...
    Das Glück kommt und das Glück geht und das Glück kommt wieder
  • Herwig
    Registrierter Benutzer
    • 12.11.2001
    • 140

    #2
    Rückwärts ohne Wind

    Du musst den Schirm "hochschütteln", d.h. in der Armlänge immer so viel Strecke haben, das Du der Kappe viele leichte und schnelle Zugimpulse geben kannst. Das alles bei (um nicht die Koordination zu verlieren) langsamem und zugleich zügigem rückwärts gehen. Also dürfen hinter Dir weder Steine noch sonstige Hindernisse sein. Sobald der Schirm steht, musst Du Dich in der Rückwärtsbewegung viel schneller und präziser ausdrehen als beim Gegenwind-Rückwärtsstart. Dann musst Du sofort laufen oder Dir hilft eine Kante wegzukommen (nach dem ja sehr kontrollierten Schirmaufbau). Also sachte hochschütteln, dann flashmäßig ausdrehen, durchstarten. Funktioniert auch bei Rückenwind bis ca. 5 km/h. Bewundernde Blicke am Startplatz werden Dir sicher sein, erfordert aber viel Feinarbeit.

    Und vor allem: Bei solchen Verhältnissen ist der gute alte Vorwärtsstart wohl doch die bessere Alternative.


    Herwig
    Zuletzt geändert von Herwig; 21.06.2002, 23:37.

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    • Bjoern
      Registrierter Benutzer
      • 07.06.2001
      • 231
      • Taunus

      #3
      Da es beim Rückwärtsstart mehr Varianten gibt, als bei italienischen Nudeln, kann man hier sicher nur seine eigene heiss geliebte Methode darstellen.

      Auch ich starte lieber Rückwärts, weil mir so keine Störungen der Kappe durch evtl. Knoten etc. entgehen und ich beim Ausdrehen sicher sein kann, dass der Schirm einwandfrei steht.

      Deswegen erübrigt sich hier wohl eine mögliche Diskussion "WARUM KEIN VORWÄRTSSTART...?"

      Wie ich das machen würde:

      - Beide A-Gurte in eine Hand
      - Bremsen in die jeweils "verkehrte" Hand --> Übergabe in die richtige Hand beim Ausdrehen (Bin kein Freund von gekreuzten Armen und schon gar nicht von gekreuzten Bremsleinen...)
      - Sehr starke Vorspannung der A-Gurte, soll heissen: Leinenschlösser bis an die Brust heranziehen um so viel wie möglich Differenz zwischen A- und Restgurte zu erhalten.
      Dadurch steigt der Schirm schneller und damit auch bei wenig Wind noch sehr gut.
      - Im oberen Drittel des Steigens die A-Gurte flüssig freigeben, aber nicht einfach loslassen und dann das unvermeidliche Vorschiessen durch dosierte Bremsen abfangen.
      - Sobald der Schirm am Scheitelpunkt ankommt, zügig ausdrehen und beschleunigen, denn lang bleibt er bei wenig Wind nicht oben.

      Der Rest ist Fliegen ;-)

      Warum aber beide A-Gurte in eine Hand ?
      Weil so der Schirm sehr zuverlässig sauber hochkommt.
      Beim Starten über "beide Hände" ist der Schirm bei wenig Wind sehr anfällig für unsaubere Gurtführung, die sich dann in einseitigem Hochsteigen niederschlägt.

      Gruss Björn
      Flieger WERDEN ist nicht schwer. Flieger SEIN dagegen sehr...

      Kommentar

      • Bernd
        Registrierter Benutzer
        • 03.06.2001
        • 692
        • Friedrichshafen

        #4
        Übergeben???

        Hallo Björn,

        meinen Respekt hast Du, wenn Du bei einem Rückenwind-Rückwärtsstart noch die Zeit findest, die Bremsen zu übergeben! Das ist schon bei Wind Abbruchgrund Nr. 1 bei Rückwärtsstartern!
        Wer auf sich diese Methode noch nicht festgelegt hat, fährt sicherlich besser damit, die Bremsen von Anfang an so aufzunehmen, dass sie nicht übergeben werden müssen.

        Zu Parashorty:

        ich fürchte, ums Rückwärts rennen wirst Du nicht herumkommen, wenn Du bei Nullwind raus willst. Schließlich fliegen unsere Tüten nicht ohne eine bestimmte Mindestgeschwindigkeit. Findest Du, dass der Rückwärtsstart bei Nullwind, dazu noch in unebenem Gelände, immer noch Vorteile bietet oder hast Du den Vorwärtsstart schlichtweg verlernt? (bin selbst auf dem besten Weg dazu, weil ich zu 99% rückwärts rausgehe)

        Allzeit sicheres Starten
        wünscht

        Bernd

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        • Bjoern
          Registrierter Benutzer
          • 07.06.2001
          • 231
          • Taunus

          #5
          @Bernd:

          Naja, ich starte so seit 1988... ;-)

          Ich weiss nicht, ob man jetzt hier eine Diskussion vom Zaun brechen sollte, welche Rückwärtsstarttechnik die Bessere ist, denn auch hier find ich, dass es keine BESTE gibt.

          Aber ich persönlich denke, dass man mit den Bremsen harmonischer steuern kann, als mit den C/D Gurten und da ich mit überkreuzten Armen zwar meine Bremsen nachher nicht mehr übergeben muss, aber sehr viel an Handlungsspielraum verliere, übergebe ich nach dem Ausdrehen / beim Ausdrehen.

          Das klappt durchaus auch bei fast-Nullwind.

          Im Erstfall weiss man ja, wo der Bremsgriff zu finden ist.
          Wirklich weg kann er ja nicht.

          ;-)

          Gruss Björn

          Flieger WERDEN ist nicht schwer. Flieger SEIN dagegen sehr...

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          • JOE
            Registrierter Benutzer
            • 07.03.2002
            • 169
            • Stuttgart

            #6
            @parashorty

            Sag mal um was für Geländeeigenheiten es sich dabei handelt, denn es würde mich echt interessieren wofür man sich den Stress mit dem Rückwärtsstart bei Nullwind geben muss, wo doch eigentlich ein Vorwärtsstart angesagt wäre.

            --ich will nicht sagen starte doch einfach vorwärts, es würde mich einfach interessieren!

            Gruß JOE

            Kommentar

            • hartmut
              • 13.06.2001
              • 1

              #7
              Rückwärts.Start

              Ich habe mir die 5 Antworten durchgelesen, da ich ebenso ein Befürworter des Rückwärts.Starts bin.
              Ich habe so die Sache besser im Griff und Blick, als beim Vorwärtsstart.
              Ein etwaiger Abbruch ist ebenso einfach.
              Bis zum 4. Artikel stimme ich zu und wünsche gutes Gelingen.h.

              Kommentar

              • S. Schöling
                • 22.05.2002
                • 42

                #8
                Original geschrieben von JOE
                Sag mal um was für Geländeeigenheiten es sich dabei handelt, denn es würde mich echt interessieren wofür man sich den Stress mit dem Rückwärtsstart bei Nullwind geben muss, wo doch eigentlich ein Vorwärtsstart angesagt wäre.
                Hi,
                das interessiert mich auch. Ich schätze es ist ein Gelände mit vielen Zuschauern. Ein anderer Grund fällt mir auch nicht ein.
                Nach dem Motto: Wenns gut geklappt hat - Bewunderung, wenn nicht - zum Affen gemacht.

                Gruß Stephan

                Kommentar

                • JOE
                  Registrierter Benutzer
                  • 07.03.2002
                  • 169
                  • Stuttgart

                  #9
                  Aber die Wahrscheinlichkeit dich zum Affen zu mahcen ist doch eher beim Nullwind-Rückwärtsstart gegeben, denn da bröselt es dich leicht über ne Stein oder so und du tauchst ab!
                  Und Blamage wegen Verhänger...naja, gut sortieren...

                  Ich könnte mir eher vorstellen dass das so ein Schwäbische Alb Startgelände ist, wo amn einfach ne Schneise in den Wald gehauen hat die so schmal ist dass du deinen Gleiter schier net rauskriegst und gern mal deine Stabis in die Wipfel manövrierst, andererseits ist Schneisenstart bei Nullwind oder Rückenwind auch nicht soooo angesagt ;-)

                  Man weiß es nciht, wüßte es aber gern! Schreib mal was! Gruß JOE

                  Kommentar

                  • skyscraper
                    • 30.03.2002
                    • 49

                    #10
                    bjoerns methode ist auf jeden fall die professionellere, wenn auch schwierigere methode.
                    für gelegenheitsflieger reicht mit sichertheit auch die, bei der man nicht mehr umgreifen muss. Dafür ist man aber sehr eingeschränkt (weil die eine bremse ja dann einmal um die gurte herumläuft). diese art ist für anfänger und gelegenheitsflieger sicher ok.
                    wer jedoch talentiert ist und sich nicht auf bereits gelerntem ausruhen möchte, dem empfehle ich auf jeden fall die methode mit übergeben, diese erfordert zwar ein wenig mehr übung, jedoch hat man vor der ausdrehphase den grössten handlungsspielraum und die bestmögliche kontrolle über den schirm, ist halt nicht ganz einfach, allerdings starten alle profis (mike küng, toni bender, etc. ) mit dieser methode.

                    üben, üben, üben!

                    gruss,

                    skyscraper

                    Kommentar

                    • oststeirer
                      Registrierter Benutzer
                      • 25.07.2001
                      • 162

                      #11
                      @skyscraper:

                      Wahrscheinlich bin ich im Vergleich zu dir ein Anfänger, den Start mit Bremsen übergeben kann ich aber nicht unterschreiben. Welche Hindernisse hat man bitte damit??? Vorausgesetzt du hast die Gurten richtig angegriffen (ich habe A-Leinen gerade, Bremsen über Kreuz) gibt es keine störende Reibung oder sonstwas mit den Bremsen! Üben üben üben!

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                      • parashorty
                        Registrierter Benutzer
                        • 10.01.2002
                        • 1101
                        • Cosima Hertling
                        • Nähe Bregenz( Bodenseeregion)

                        #12
                        Guten Morgen,
                        danke für die vielen Antworten und Tips.

                        es handelt sich dabei um einen Startplatz, der ziemlich flach ist und noch ein kurzes Steilstück besitzt.
                        Probleme :

                        - Lee im flachen Bereich
                        - gute Ablösungen gibt es selten
                        - Überwindung dort vorwärtszustarten ist groß, aber wohl auch möglich.
                        - Startentscheidung bzw. Startabbruch sollte zügig getroffen werden

                        Positiv:
                        - kaum Zuschauer bzw. keine
                        - wenige Piloten

                        Ich starte mit der A/D- Methode rückwärts und die Steuerleinen halte ich schon in der richtigen Hand.

                        cosima
                        Das Glück kommt und das Glück geht und das Glück kommt wieder

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                        • Bjoern
                          Registrierter Benutzer
                          • 07.06.2001
                          • 231
                          • Taunus

                          #13
                          @ oststeirer

                          Hi !

                          Also, ich kann Dir die Vorzüge der "Übergebe-Methode" an einem kleinen Beispiel erläutern. Das soll aber jetzt nicht heissen, dass man nicht auch anders rauskommt...

                          Wir starten bei uns im Flachland meist mit SEHR starkem Wind, damit es an unseren kleinen Hügeln dann auch garantiert trägt.
                          (Generell bin ich der Meinug, dass gerade im Taunus der Wind die letzten Jahre massiv zugenommen hat...)

                          Gerade, wenn sich 30er Wind mit Thermik vermischt, ist die Startphase sehr "kippelig", da die Schirmkappe einserseits sofort wegsteigen und abheben will, Du aber doch lieber einen kontrollierten Start hinlegen willst und erst noch mit den Füssen auf dem Boden bleiben möchtest.
                          (An dieser Stelle geb ich mal einen Tipp, den Ihr mal ausprobieren solltet: Während des Hochschiessens der Kappe die Beine in Ausfallschritt stellen und tief in die Knie gehen. So wird man nicht ausgehebelt...)

                          Die Schirmkappe tanzt lustig hin und her und man hat alle Hände voll zu tun, um sie ruhig zu halten.
                          In dieser Phase war mir persönlich der Aktionsradius bei überkreuzten Bremsen zu gering (hängt aber auch sicher an den Steuerwegen des Schirms) und ich starte seit dem mit den Bremsen in der "falschen" Hand.

                          Überkreuzte Arme kommen für mich gar nicht mehr in Frage.
                          Aus genannten Gründen.

                          Ich werde demnächst auf www.AEROtic.de ein paar kleine Videos zu dem Thema zum Download bereitstellen.

                          Bis dahin stay higH !

                          Björn
                          Flieger WERDEN ist nicht schwer. Flieger SEIN dagegen sehr...

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                          • kemde
                            • 05.06.2001
                            • 749
                            • Ludwigsburg

                            #14
                            30er Wind ?

                            Bei einem 30er Wind hat ein Gleitschirm in der Luft nichts mehr verloren. Vermeintliche Cracks machen's vor (Bad Kreuznach), Anfänger machen's nach und wundern sich über das gebrochene Kreuz.

                            Ich finde das gefährlich und unverantwortlich, das grenzt an Aufforderung zum Selbstmord !

                            Der gute Bjön schreibt auch nur so lange so, bis er selber 'mal im Krankenhaus lag.

                            Deutliche Worte
                            Klaus

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                            • Bjoern
                              Registrierter Benutzer
                              • 07.06.2001
                              • 231
                              • Taunus

                              #15
                              @ Kemde

                              Hi, Klaus...

                              Deutliche Worte zurück:

                              "Bei einem 30er Wind hat ein Gleitschirm in der Luft nichts mehr verloren."

                              MEIN Schirm fliegt dann, wenn ich die Bedingungen für fliegbar halte.
                              Das kann bedeuten, dass ich bei Nullwind wieder einpacke oder bei einem 30er aus.

                              "Ich finde das gefährlich und unverantwortlich, das grenzt an Aufforderung zum Selbstmord !"

                              Findest Du ? An der Düne fliegt man auch bei nem 30er Wind.
                              Was ist daran anders, wenn er auch im Flachland schön laminar ansteht ?

                              "Der gute Björn schreibt auch nur so lange so, bis er selber 'mal im Krankenhaus lag."

                              Juni 2000, Bruch des BK5. Erster und einziger Unfall nach damals 12 Jahren freien Fliegens mit dem Fetzen.

                              Wer mich kennt weiss, dass ich überlegt fliege. Will kein mutiger Pilot sein, sondern ein ALTER Pilot werden.

                              Der Unfall hat mich noch vorsichtiger gemacht und gerade in Starkwind-Fragen sehr sensibel. Trotzdem gibt es Situationen, wo ich es durchaus für fliegbar halte.



                              Mache Dir nen Vorschlag, da Du in der Nähe zu wohnen scheinst.

                              Wir gehen mal zusammen zum Fliegen und dann kannst Du Dir ja ein Bild davon machen, wie das hier abläuft.
                              Denke nicht, dass wir eine Gruppe von Selbstmördern sind.

                              Nebenbei lernst Du vielleicht noch ein schönes Fluggebiet kennen.

                              Meld Dich doch einfach mal unter mmsys@eicnet.com

                              Gruss Björn

                              Flieger WERDEN ist nicht schwer. Flieger SEIN dagegen sehr...

                              Kommentar

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