Praktische A-Scheinprüfung, wie läuft eigentlich so eine ab?

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  • Alexandra01
    • 23.08.2009
    • 3

    Praktische A-Scheinprüfung, wie läuft eigentlich so eine ab?

    Hallo liebe Forumsgemeinde!

    Ich darf mich kurz vorstellen: Ich heiße Alexandra und bin gerade dabei, meinen A-Schein zu machen.
    Rund zwanzig Höhenflüge habe ich nunmehr hinter mir und die Theorieprüfung bestanden.
    Mich würde interessieren, wie die praktische Prüfung abläuft, wer da was von einem will, wie die Atmosphäre ist, wie die Prüfer (wieviele sind es eigentlich?) so drauf sind,...
    Wie lief es bei Euch ab, was sind Eure Erfahrungen (sei es selbst erlebt, sei es von anderen zugetragen bekommen)?
    Auf was wird besonders geachtet? Was macht einen guten Eindruck (sei es während der eigentlichen Prüfung, sei es bereits im Vorfeld der Prüfung)? Gibt es besondere "Fallen", in die man nicht treten sollte? Irgendwelche sonstigen Tipps?

    Vielen Dank für Eure Antworten im Voraus und Liebe Grüße!

    Alexandra
  • marcel1
    Registrierter Benutzer
    • 28.08.2007
    • 3932
    • Marcel

    #2
    AW: Praktische A-Scheinprüfung, wie läuft eigentlich so eine ab?

    Kann grad nicht schlafen, also beantworte ich mal was Fragen. 8-)

    Du brauchst Dir über die Prüfung bzw. den Prüfungsflug im Allgemeinen keine großen Sorgen zu machen. Die Atmosphäre ist sicher was abhängig vom jew. Prüfer/Schule, aber in der Regel deutlich relaxter als ne Fahrprüfung beim Auto.

    Einen besonders guten Eindruck macht, wenn Du nicht versuchst, einen besonders guten Eindruck zu erwecken, sondern einfach die Sachen ohne Fehler abspulst, sprich Start, die Vollkreisacht, dann Landung mit Einteilung.

    Fallstricke bei den jeweiligen Aufgaben wären

    Start:
    - Kontrollblick komplett vergessen (ist halt vorgeschrieben).
    - Kontrollblick zu lange machen und dabei Start versauen. Kann passieren, wenn Du es zu gut machen willst. Der Prüfer muß nur sehen, daß Du geguckt hast. Ob Du den Schirm komplett gesehen hast, kann der sowieso nicht erkennen.
    - Zu früh ins Gurtzeug setzen oder wild reinruckeln.
    - Den Prüfer mit nem Rückwärtsstart beeindrucken wollen, den so gut wie kein A-Scheinler 100% kann.
    - 5 Punktecheck teilweise oder ganz vergessen

    Die Vollkreisacht:
    - zu steile oder ruckartige Vollkreise fliegen wollen, damit die Zeit auch ja paßt. Wegen 2 Sek. zu lange fällst Du nicht durch.
    - zu starker Pendler beim Richtungswechsel (stell den Schirm mit der Außernbremse kurz gerade)

    Landung und Einteilung:
    - zu früh / spät aus der Position abfliegen und dann unbedingt nen perfekten Gegen/Quer/Endanflug zeigen zu wollen. Besser sinnvoll korrigieren/abkürzen/ausweiten etc.
    - Zu hoch in den Endanflug gehen und das Ding in den Landekreis mit Gewalt reinwürgen, statt den Queranflug mehrfach zu fliegen.
    - Bei nem deutlichen Heber im Endanflug unbedingt im Kreis landen zu wollen. Du bestehst eher, wenn Du 2m außerhalb landest und dabei cool geblieben bist.
    - Harte Landung, weil zu stark angebremst im Endanflug anfliegen wg. Punktlandung.
    - Nicht rechtzeitig aus dem Gurtzeug aufstehen. Selbst wenn Du im letzten Moment aufsteht und keine Arschlandung hinlegst.

    Sonstiger Tip:
    Mach gleich den ersten Flug am Tag als Prüfungsflug.
    Wenn es piept - eindrehen...

    Kommentar

    • Stefan_Schumacher
      Registrierter Benutzer
      • 15.05.2003
      • 1107
      • Stefan Schumacher
      • Breckerfeld, Kamshet

      #3
      AW: Praktische A-Scheinprüfung, wie läuft eigentlich so eine ab?

      Servus,

      wenn Du etwas falsch gemacht hast, oder meinst, etwas falsch gemacht zu haben, nicht nervös werden, meistens quatscht der Prüfer gerade mit dem Fluglehrer oder sieht einem anderen beim Landen zu.
      Dann machst Du einfach den Flug so, wie Du ihn die Tage vorher ein paar Mal geübt hast, und dann musst Du etwas unterschreiben und dann bekommst Du den Schein. Fertig.

      Wenn Du zu lang landest, lande einfach lang weiter und mach noch einen Flug. Wenn das beim nächsten Flug genauso ist, oder Du kommst zu kurz, sieh zu, dass Du einfach normal landest und keine dummen Manöver versuchst, um doch noch in Deinen zugelassenen Landebereich zu kommen. Sieht der Prüfer, dass Du keinen Bockmist machst, um noch auf Punkt zu landen, dann drückt er bei ein paar Metern auch noch ein Auge zu. Viele wollen einfach nur sehen, dass Du sicher herunter kommst. Die wissen, dass Du Fliegen erst später lernst.

      Wenn Du wirklich nicht gut genug fliegen kannst für die Prüfung, sollte Dein Fluglehrer Dich sowieso nicht zur Prüfung zulassen.

      Das wichtigste ist eigentlich, dass Du nach dem Schein nicht glaubst, Du kannst jetzt fliegen, sondern erst mal in bekannten Gebieten langsam an Deiner Kunst arbeitest. Der Schein ist zweitrangig.

      Nur mal so, weil es hier gerade so spät ist, und der Kaffee so stark war.
      Stefan
      --
      http://de.paragliding-wiki.org wieder online (Bitte Benutzer neu registrieren!)

      Überlebensratgeber Indien (in Arbeit): http://www.duckflight.de/download/IndienDHVForum.epub

      Kommentar

      • KaiS
        Registrierter Benutzer
        • 03.09.2006
        • 641

        #4
        AW: Praktische A-Scheinprüfung, wie läuft eigentlich so eine ab?

        Und was bisher vergessen wurde: Meist besteht die praktische Prüfung aus 2 Flügen. Also bei mir war das so. Liegt daran, dass meist nur 1 Prüfer da ist und der nimmt zuerst die Starts ab und danach die Landungen.

        Sollte etwas "schief" gehen, was aber nicht gravierend ist, so kann der Prüfer Dir eine zweite Chance (in der selben Prüfung) geben.

        Und was auch noch ist: Der Prüfer spricht im Regelfall mit Dir vor dem Start. Dort fragt er für gewöhnlich auch was ab. Bei unserer Prüfung damals war es:

        a) Die Punkte des Vorflug und des Start-Checks
        b) Deine "Flugplanung"
        c) "Besondere Gefahrenpunkte im Gelände"
        (...)

        ...inwieweit das Standard ist, weiß ich nicht, aber es sind ja sinnvolle DInge, über die man sich vor jedem Flug Gedanken machen sollte.

        Der Prüfungsflug ist übrigens ohne Funk. Also Du bist wirklich auf Dich allein gestellt.

        Falls es bei der Landung mit dem Peilen nicht so ganz hinhaut, kannst Du durchaus nen doppelten Queranflug -oder so- machen.

        Greetz,
        Kai

        PS: Wann steht die Prüfung denn an?

        Kommentar

        • e-ric
          Registrierter Benutzer
          • 15.08.2006
          • 199
          • Eric Marioth
          • Karlsruhe

          #5
          AW: Praktische A-Scheinprüfung, wie läuft eigentlich so eine ab?

          Zitat von KaiS
          Und was bisher vergessen wurde: Meist besteht die praktische Prüfung aus 2 Flügen. Also bei mir war das so. Liegt daran, dass meist nur 1 Prüfer da ist und der nimmt zuerst die Starts ab und danach die Landungen.

          Sollte etwas "schief" gehen, was aber nicht gravierend ist, so kann der Prüfer Dir eine zweite Chance (in der selben Prüfung) geben.

          Und was auch noch ist: Der Prüfer spricht im Regelfall mit Dir vor dem Start. Dort fragt er für gewöhnlich auch was ab. Bei unserer Prüfung damals war es:

          a) Die Punkte des Vorflug und des Start-Checks
          b) Deine "Flugplanung"
          c) "Besondere Gefahrenpunkte im Gelände"
          (...)

          ...inwieweit das Standard ist, weiß ich nicht, aber es sind ja sinnvolle DInge, über die man sich vor jedem Flug Gedanken machen sollte.

          Der Prüfungsflug ist übrigens ohne Funk. Also Du bist wirklich auf Dich allein gestellt.

          Falls es bei der Landung mit dem Peilen nicht so ganz hinhaut, kannst Du durchaus nen doppelten Queranflug -oder so- machen.

          Greetz,
          Kai

          PS: Wann steht die Prüfung denn an?
          Yep, die Fragen im Vorfeld wurden uns auch gestellt...
          Mir ist noch flolgendes "passiert":
          Beim Landen flog einer (kein Prüfling) direkt vor mir (30-40m) ...im Queranflug hat er dann ordentlich verlängert, so dass ich befürchtete, wenn er zurück kommt um auf den Endanflug zu gehen, kommen wir uns ins Gehege. Ich bin deshalb weit vor dem eigentlich geplanten Punkt vom Queranflug in den Endanflug gegangen um dieser Situation auszuweichen und deutlich vor meinem Vorflieger zu landen. Ich habe dadurch natürlich meinen Landepunkt deutlich verfehlt und bin zu weit gekommen..aber sicher gelandet. Mein Prüfer meinte dann ich solle nochmal fliegen und ne bessere Landeinteilung zeigen. Ich hab ihm dann gesagt warum ich früher in den Endanflug bin, was er zwar nicht optimal fand (ich hätte dem anderen doch weiterhin einfach hinterher fliegen können) aber letztlich fand das Argument lieber sicher als prüfungskonform zu fliegen in Ordnung. Kein Wiederholungsflug nötig.
          Deshalb, wenn was dazwischen kommt ...besser sicher fliegen, wenn es aus iregndwelchen Gründen nicht angesagt ist, im Prüfungsfeld zu landen, dann lande, wo es sicher ist und begründe das anschließend beim Prüfer.
          Viel Spaß!

          Kommentar

          • ronni
            Registrierter Benutzer
            • 19.08.2005
            • 130
            • Ronald
            • Eching

            #6
            AW: Praktische A-Scheinprüfung, wie läuft eigentlich so eine ab?

            Zitat von KaiS
            Und was auch noch ist: Der Prüfer spricht im Regelfall mit Dir vor dem Start. Dort fragt er für gewöhnlich auch was ab. Bei unserer Prüfung damals war es:

            a) Die Punkte des Vorflug und des Start-Checks
            b) Deine "Flugplanung"
            c) "Besondere Gefahrenpunkte im Gelände"
            (...)

            ...inwieweit das Standard ist, weiß ich nicht, aber es sind ja sinnvolle DInge, über die man sich vor jedem Flug Gedanken machen sollte.

            ... über das tagesaktuelle Wettergeschehen im Fluggebiet sollte man schon Auskunft geben können.....

            Kommentar

            • HH20
              Registrierter Benutzer
              • 10.05.2008
              • 118
              • Andreas
              • Hamburg

              #7
              AW: Praktische A-Scheinprüfung, wie läuft eigentlich so eine ab?

              Die praktische Prüfung soll dein erster eigenverantwortlicher Flug nach den erlernten Ausbildungsrichtlinien werden. Zeigen musst du einen Vorwärtsstart, selbstverständlich mit Kontrollblick. Vorher wirst du dem Prüfer kurz über mögliche Gefahren im Gelände berichten die da Bäume, Seile oder Hindernisse aller Art sein können. Zur Flugplanung gehört natürlich Kenntnis vom aktuellem Wettergeschehen wie Windrichtung und Stärke. Den Schirm wirst du wie immer mit dem Vorflugcheck auslegen, Rettung kontrollieren nicht vergessen.
              Zum Start ist der 5-Punkte Startcheck selbstverständlich und wird evtl. vom Prüfer nachgefragt.
              Nachdem du im Übungsraum bist, fliegst du selbständig die Acht in der vorgegebenen Zeit. Selbständig weil du kein Funkgerät dabei hast.
              Dann irgendwann zur Position und die erlernte Landeeinteilung mit Landung im Landefeld. Wichtig für den Prüfer ist, dass du zur Landung die Windrichtung bestimmst und letztendlich gegen den Wind einlandest. Dürfte wohl kein Problem sein, in der Luft ist alle Zeit um sich den Windsack am Landeplatz anzuschauen. Die Landeeinteilung mit erkennbaren Gegen- Quer und Endanflug, dann hast du schon fast gewonnen. Nach einer stehenden Landung ist der Adler im Nest
              Das alles wird sich wohl auf zwei Flüge verteilen wobei der Prüfer einmal den Start beobachtet und einmal am Landeplatz prüft. Der Start kann unter Umständen sogar an einem Übungshang stattfinden.
              Tipp von mir: Meine es bei den Positionskreisen nicht zu gut. Ich habe zwei Kreise gedreht und bin nur knapp ins Landefeld gekommen. Da hat der Prüfer nach kurzer Erklärung die Landung eben doch noch im Landefeld gewertet
              Beim Positionskreis habe ich in der Flugschule die Fliegerweisheit mitbekommen: Wenn du meinst, du könntest noch einen Kreis schaffen, lass es. Das ist so weise wie wahr.
              Alles in allem war bei meiner Prüfung eine sehr freundschaftliche Stimmung, alle haben bestanden.
              Viel Erfolg bei Deiner.
              Schönen Gruß,
              Andreas

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              • Scathe
                Registrierter Benutzer
                • 29.09.2006
                • 183

                #8
                AW: Praktische A-Scheinprüfung, wie läuft eigentlich so eine ab?

                ... und ich würd noch sagen, folgendes immer im Hinterkopf behalten:

                Die Prüfung ist sicherlich um einiges gefährlicher als eine Fahrschulprüfung (das liegt in der Natur der Sache, da man allein unterwegs ist und tief fallen kann). Dafür sind die Kosten für eine versemmelte - weil souverän etwas abseits gelandete - Prüfung geradezu minimal (25 €?), also genau umgekehrt wie beim Auto.

                Also einfach keinen groben Mist machen und fliegen wie gewohnt. Und falls man es schlecht erwischt hat, nicht ärgern, denn wie schon oben auch geschrieben:

                Erstens kannst du genügend gut fliegen, sonst wärst du nicht bei der Prüfung und zweitens sind Prüfer guten Argumenten für "abweichendes Verhalten" sicherlich eher aufgeschlossen.

                Weiterhin viel Spaß!

                Scathe

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                • andsch
                  Registrierter Benutzer
                  • 20.11.2005
                  • 2136
                  • Andreas Schäfer
                  • Fulda

                  #9
                  AW: Praktische A-Scheinprüfung, wie läuft eigentlich so eine ab?

                  Das einzige das bei der A-Schein Prüfung schief gehen kann ist wenn irgend was unerwartetes passiert. Die Standardübungen biste davor eh schon zig mal geflogen.
                  Bei mir hat zum Beispiel mitten in der Position der Wind gedreht. Bin ich eben mit Rückenwind gelandet. Trotzdem bestanden
                  http://awesomeparagliding.tumblr.com/

                  Kommentar

                  • Alexandra01
                    • 23.08.2009
                    • 3

                    #10
                    AW: Praktische A-Scheinprüfung, wie läuft eigentlich so eine ab?

                    Vielen Dank Euch allen! Wirklich nett von Euch, dass Ihr "alten Hasen" mir von Euren Erfahrungen berichtet habt! Danke!
                    Ich bin nun schon einmal beruhigt, dass es nicht so wie in der Führerscheinprüfung zugeht, sondern entspannter. (Wobei, die habe ich eigentlich ganz gut hinbekommen, naja.... bis auf das rückwärts Eiparken, da musste ich zwei Mal korrigieren damals ;-) )
                    Danke auch, dass Ihr mich darauf hingewiesen habt, dass die praktische Prüfung nicht nur aus dem Fliegen selber besteht, sondern auch so ein kleines "Prüfungsgespräch" stattfinden kann.
                    Eines wurde noch deutlich aus Euren Antworten: Das Peilen scheint wirklich wichtig zu sein (auch für die Prüfung). Ehrlich gesagt.... ich habe das nicht so drauf.
                    Daher habe ich mir erlaubt, in ein neues Thema zum Peilen zu eröffnen http://www.gleitschirmdrachenforum.d...ad.php?t=22973). Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir auch da so freundlich und sachkundig zur Seite stehen würdet!

                    Dankeschön und schönen Abend noch


                    Alexandra


                    PS: Da die Frage aufkam, wann ich Prüfung habe: Naja, noch nichts konkretes ins Auge gefasst. Aber hoffe, noch dieses Jahr.

                    Kommentar

                    • Pikachu
                      Registrierter Benutzer
                      • 31.05.2004
                      • 1556

                      #11
                      AW: Praktische A-Scheinprüfung, wie läuft eigentlich so eine ab?

                      Mach Dir nicht so "einen Kopp" wegen des Peilens. Wichtig ist vor allem, daß Du deutlich zeigst, daß Du zum Landepunkt hinsiehst. Das ist durchaus vergleichbar mit dem "Über-die-Schulter-Sehen" bei der Fahrprüfung. Du mußt halt mehrmals den Landepunkt "anpeilen", und zwar an den relevanten Stellen (erklärt Dir Dein Fluglehrer im Unterricht). Dasselbe mit deutlicher Kopfbewegung in der Prüfung, und "gut is"...

                      Das ganze ist immer eine mehr oder weniger grobe Schätzung. Nichtsdestotrotz fliegen wir nicht mit Instrumenten, sondern "nach Sicht". Wir müssen Höhe und Gleitwinkel abschätzen.

                      Wie das genau geht, lernst Du in Deiner Flugschule. Frag danach!

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