Rettung: Welche Unterlagen solte ich besitzen?

[mortl74]

Hallo,

ich bin zur Zeit in der GS-Ausbildung (4 Tage für die ersten Höhenflüge stehen an!) und habe mir als ersten Schritt ein Gurtzeug mit Rettung (und einen Helm, ist aber nicht das Thema!) gekauft.

Nun habe ich das Problem, dass ich für diese Käufe keine Unterlagen habe. Beim GZ ist es kein Problem, ich habe mich an den Hersteller gewand und das Manual runtergeladen.

Mein Problem ist die Rettung!

Ich habe keine Ahnung, was für ein Model eingebaut wurde, habe keine Unterlagen und auch keine Test-/Einbauprotokolle! Diese Auflistung ist jetzt meiner Phantasie entsprungen, denn ich habe auch keine Ahnung welche Unterlagen man normalerweise besitzen sollte, bzw. was man üblicherweise mitbekommt. Dies würde ich jetzt gerne von Euch erfahren.

Der Kauf ist so vonstatten gegangen, dass ich den Flugschulbesitzer angerufen habe, ihm gesagt habe was ich möchte (GZ + Rettung) und wann ich denn kommen kann. Termin wurde ausgemacht, ich wurde im Simulator in ein GZ gesteckt, er meinte es wäre zu groß, hat mir die nächstkleinere Größe gegeben und wieder rein in den Simulator. "Passt" hat er gemeint, "Du kannst es in drei Tagen abholen, ich bau' derweil die Rettung ein!" (Letztendlich hat's natürlich 5 Tage gedauert ) Und schon war ich wieder aus dem Laden draußen.

Jetzt sitze ich hier mit einer Rettung von der ich keine Ahnung habe und habe wahrscheinlich meinen letzten Kauf in dieser Flugschule getätigt (hätte er nicht so gute Fluglehrer und einen vernünftigen Preis würde ich wahrscheinlich die Höhenflüge woanders machen )

Vielen Dank für Eure Unterstützung,

Martin

[marcel1]

AW: Rettung: Welche Unterlagen solte ich besitzen?

Jetzt sitze ich hier mit einer Rettung von der ich keine Ahnung habe

Das dürfte rel. vielen Piloten so gehen - mach einen Packerkurs, wenn Du mehr Ahnung von der Rettung haben willst. Kostenlos als DHV Mitglied. 8-)

Aber im Ernst: man sollte eigentlich folgendes beim Kauf von Gurtzeug / Rettung mitkriegen:
- Rechnung, wo Typ der Rettung und der Gurtzeuges draufsteht
- Jew. ein Manual. Wobei die allerdings sehr bescheiden sind, also kein großer Verlust. Kannste nat. auch alles runterladen, wenn Du weißt, was Du hast.
- Packheft mit dokumentiertem Einbau und K-Prüfung für die Rettung.

Speziell letzteres würde ich mir wirklich noch aushändigen lassen. Dann weißt Du auch, was Du eigentlich gekauft hast.
Wieviel haste denn bezahlt für das Gurtzeug mit der unbek. Rettung?

Viel Spaß bei den Höhenflügen und ich hoffe, Du kommst gut klar mit dem Blindkauf.

[thmu]

AW: Rettung: Welche Unterlagen solte ich besitzen?

Wichtig ist auch das Datum der Herstellung des Retters. Das Material altert nämlich auch einfach so beim rumliegen. Meistens darf ein Rettungsschirm nur 10 Jahre lang verwendet werden, dann ggfs mit Herstellercheck nochmal zwei weitere Jahre.
Eine Packanleitung vom Hersteller ist auch Pflicht.
Hast du eine echte Kompatibilitätsprüfung gemacht? Also hast du selbst im Gurtzeug gesessen und mal den Retter gezogen? Nicht jeder kommt mit jeder Art von Rettungscontainer klar. Das gehört ausprobiert und getestet.

[Peter Felk]

Kompatibilitätsprüfung. So sollte diese gemacht werden:

Hallo Flieger
Zu jedem neuen Retter gehört zu Rechnung auch ein Pack- und Prüfnachweisheft. Darin oder darauf stehen normalerweise die Angaben zum Rettungsgerät wie:
- Hersteller
-Typ
- Last und Gewichtsangabe
sowie Baujahr.

Darin eingetragen sollte u.a. auch die K-Prüfung sein.


Das schreibt der DHV zur K-Prüfung:


Prüfung der Kompatibilität zwischen Gurtzeug und Rettungsgerät (K-Prüfung)
Die Vielzahl der Gurtzeug-Containerformen erfordert eine fachmännische Prüfung der Auslösbarkeit des integrierten Rettungsgerätes. Nicht jedes Rettungsgerät lässt sich in beliebiger Weise in jeden Gurtzeug-Außencontainer funktionsgerecht integrieren.
Die Kompatibilitätsprüfung ist bei der Erstkombination von Gurtzeug und Rettungsgerät vorzunehmen. Sie muss von einer fachkundigen Person (Fluglehrer, Hersteller, Nachprüfer), die einen Nachweis über eine Einweisung in die K-Prüfung besitzt durchgeführt werden.
Die K-Prüfung hat folgende Bestandteile:
- Prüfung der Musterprüfdaten von Rettungsgerät und Gurtzeug auf Übereinstimmung mit den Erfordernissen des Piloten.
- Fachgerechter Einbau des Rettungsgerätes.
- Ermittlung der Auslösekraft.
- Probeauslösung (en). Es wird dringend empfohlen, dass diese Probeauslösungen vom Piloten selbst vorgenommen werden und zwar im Gurtzeug sitzend (Gurtzeugaufhängung/Simulator). Idealerweise werden mehrere Probeauslösungen in verschiedenen Pilotenpositionen vorgenommen.
- Fachgerechter Wiedereinbau des Rettungsgerätes.
- Eintrag der K-Prüfung in den Pack- und Prüfnachweis des Rettungsgerätes.
Die K-Prüfung soll sicherstellen, dass die Auslösung des Rettungsgerätes unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten (bevorzugte Pilotenposition im Gurtzeug, biometrische Parameter wie Armlänge und Kraft des Piloten) sicher und problemlos erfolgen kann.
Dieses Video zeigt eine fachmännisch durchgeführte K-Prüfung.
Hier der Link dazu: http://www.dhv.de/typo/index.php?id=5229

Gruß von Peter Felk

[Peter Felk]

Dein Flughelm und die neue EN Norm

Noch einer.

Ein neuer Helm zum GS-Fliegen sollte die Norm EN-Zulassung (EN-1066) haben.

Steht Innen im Helm, normalerweise.
Oder Du Googelst mal nach Hersteller und Typ.

Sorry, ist halt so...

Gruß von Peter Felk

[mortl74]

AW: Kompatibilitätsprüfung. So sollte diese gemacht werden:

Vielen Dank schon mal an alle,

Zu jedem neuen Retter gehört zu Rechnung auch ein Pack- und Prüfnachweisheft. Darin oder darauf stehen normalerweise die Angaben zum Rettungsgerät wie:
- Hersteller
-Typ
- Last und Gewichtsangabe
sowie Baujahr.

Darin eingetragen sollte u.a. auch die K-Prüfung sein.


Das schreibt der DHV zur K-Prüfung:
.....

http://www.dhv.de/typo/index.php?id=5229

Gruß von Peter Felk

genau diese Informationen wollte ich!

Das die K-Prüfung durchgeführt werden muss, war mir bekannt, aber die genauen Infos dieser DHV-Seite hatte ich mir noch nicht angeschaut!

Das Pack- und Prüfnachweisheft werde ich mir dann abholen! Und auch noch mal eine (mehrfache) eigenständige Probeauslösung in der Flugschule durchführen.

@ groundcontrol:
Natürlich war für mich klar mit meiner Flugschule zu sprechen, aber ich gehe eigentlich davon aus alle nötigen Unterlagen sofort bei Kauf zu erhalten und dass eine verantwortungsvolle Flugschule auch auf solche Sachen wie Probeauslösung schaut! Und als Anfänger vertraut man / sollte man doch seiner Flugschule vertrauen (können). Und dieses Vertrauen habe ich (in den Chef!) mittlerweile verloren, so dass ich mich vorab bei unbeteiligten (und wissenden) Dritten erkundige, was alles tatsächlich benötigt wird

Die Anfrage wg. eines Packerkurses ist schon beim DHV. Auf der Internetseite habe ich keinen Termin finden können!

Vielen Dank,

Martin

P.S.: Bzgl. Helm, da habe ich mir ein bekanntes Model genommen, das natürlich der EN-Norm entspricht! Wird wirklich viel geflogen!

[groundcontrol]

AW: Rettung: Welche Unterlagen solte ich besitzen?

Schade das du dem Flugschulbetreiber nicht trauen kannst, wenn du deine zum
Rettungsgerät gehörigen Unterlagen abholst, frage auch mal nach dem Vorbesitzer
und evtl. stattgefundenen Auslösungen (Siku etc.).


Gruß,

Martin.

[mortl74]

AW: Rettung: Welche Unterlagen solte ich besitzen?

Hi,

Schade das du dem Flugschulbetreiber nicht trauen kannst, wenn du deine zum
Rettungsgerät gehörigen Unterlagen abholst, frage auch mal nach dem Vorbesitzer
und evtl. stattgefundenen Auslösungen (Siku etc.).


Gruß,

Martin.

ich hoffe, dass diese Frage unnötig ist, denn eigentlich habe ich Neuware verlangt! (Aber stellen werde ich sie auf jeden Fall). Ich hoffe aber, dass die Rettung nicht allzu lang rumgelegen ist!

@ JN: Danke für den Tip, beim Lesen ist mir eingefallen, dass genau das auch Michael Nesler in "Nestflucht" empfiehlt (Lesen würde bilden, wenn man sich nur alles merken würde! )

BTW: Gibt es eigentlich tatsächlich GZ mit Rettergriffen auf beiden Seiten (und daran befestigtem Einzelretter) oder hat man dann unweigerlich 2 Rettungen (siehe "Nestflucht")?

Vielen Dank,

Martin

[Marcus-W]

AW: Rettung: Welche Unterlagen solte ich besitzen?

Hi,
ich hoffe, dass diese Frage unnötig ist, denn eigentlich habe ich Neuware verlangt! (Aber stellen werde ich sie auf jeden Fall). Ich hoffe aber, dass die Rettung nicht allzu lang rumgelegen ist!

Hallo Martin,
mir ging es ähnlich. Gurtzeug mit Rettung gekauft und die Rettung nur einmal kurz beim Einbau gesehen. Die Serienummer der Rettung war leider nicht auf der Rechnung drauf und ich war aus dem Grund auch etwas verunsichert! Ich kannte aber zumindest das Modell.
Letztendlich habe ich meiner Flugschule dann vertraut - - - trotzdem habe ich aber für mein eigenes Gewissen und auch zur Kontrolle ca. 6 Monate später einen DHV-Packerkurs besucht. Dort stellte sich dann alles als korrekt raus. (Auf der Rettung war auch das Fabrikationsdatum eingetragen).

Sofern du noch Vertrauen in deine Flugschule hast, kannst Du es ja genau so machen.
Wenn allerdings nicht, dann lass die Rettung einfach nochmals ausbauen und öffnen um an die Seriennummer und das Herstellerjahr zu kommen. Sollte bei einer guten Flugschule kein Problem sein. Jede andere Flugschule oder auch ein Gleitschirm-Shop werden dir die Rettung auch gerne ausbauen und wieder neu packen! Die Kosten liegen hier so zwischen 30 und 50 Euro.

Meiner Meinung nach, solltest Du gerade vor den Höhenflügen Vertrauen in deine Kombination aus Rettung und Gurtzeug haben.
Viel Spaß beim Fliegen, Marcus
p.s. Ich halte es mittlerweile so, dass ich möglichst viel selber mache - auch das Packen der Rettung!

[Jodem Dom]

AW: Rettung: Welche Unterlagen solte ich besitzen?

BTW: Gibt es eigentlich tatsächlich GZ mit Rettergriffen auf beiden Seiten (und daran befestigtem Einzelretter) oder hat man dann unweigerlich 2 Rettungen (siehe "Nestflucht")?

@ Martin
@Jörg

Gab es tatsaechlich mal, ist aber schon ewig her(so mitte der 90er).
War von Charly und hiess Streamer.
H.at sich aber, wie so viele ach so tollen Neuerungen, nicht durchgesetzt.

Gruss J.