Fliegen im Winter – thermisch oder nur soaren oder abgleiter?

[enwe]

Hi,

da ich noch nie im Winter geflogen bin; eine Newbee-Frage:

Kann ich im Winter auch Thermik erwarten? Oder geht da gar nix auf Schnee? Sieht ein typischer Winterflug immer nach abgleiter aus, wenn es keine Soaringmöglichkeit gibt?

Werde im Winter zumeist in Bezau, bzw. Didamskopf sein.

Grüße
Nico

[tjackermann]

AW: Fliegen im Winter – thermisch oder nur soaren oder abgleiter?

In Lanzarote schon
Geht auch bei uns ein bißchen
Thermik geht ja von den relativ zur Umgebung wärmeren stellen ab.
D.h. im Sommer z.B. Wiesenmatten, Wald und Wasser kühlt durch Verdunstung
im Winter bei SChnee genau umgekehrt
Wasser und schneeFREIE Bäume sind wämer als die Schneeflächen.
Also Wald anfliegen-geht aber meistens nicht besonders
deshalb hängen da immer so viele in den Bäumen wenn es kurz mal nachläßt
T

[herrgottnochmal]

AW: Fliegen im Winter – thermisch oder nur soaren oder abgleiter?

Im Wnter fliege ich sebst oft am Diedamskopf, einfach weil sich dort Fly&Ski gut kombinieren lässt. Allerdings waren das selten thermische Flüge, es gibt wohl am Didi auch im Winter Bärte, aber mehr an den Einheimischen als am Berg. Anders sieht's am Bischling aus, nur ist die für mich weitere Entfernung ein KO-Kriterium.
Und trotzdem fahre ich immer wieder gern zum Didi, ein bissel was geht immer...
Stefan

[Heiko Jägle]

AW: Fliegen im Winter – thermisch oder nur soaren oder abgleiter?

Also Wald anfliegen-geht aber meistens nicht besonders
deshalb hängen da immer so viele in den Bäumen wenn es kurz mal nachläßt
T

Bezog sich wohl darauf, oder?

Hi Nico,

Thermik gibt es auch im Winter, nicht nur auf der Südhalbkugel

Sie ist abhängig vom Gelände (steile Bergflanken passend zum Sonnenstand), schneefreie Flächen (apere Wiesen oder Wald), Sonneneinstrahlung (kein Nebel im Tal) und/oder labilen Wetterlagen. Allerdings ist das Streckenfliegen "etwas" eingeschränkt, weil oft der Anschlußbart fehlt.

Gute Thermikgebiete im Winter sind z.B. Oberstdorf Nebelhorn, Bezau, Diedamskopf, Flims, Garmisch Wank und viele andere.

Siehe auch hier oder da oder dort. Das Forum hat schließlich auch ne Suchfunktion.

Gruss

[dicker-moench]

AW: Fliegen im Winter – thermisch oder nur soaren oder abgleiter?

ne im Winter kann man auch fliegen. Selbst im Schwarzwald, gab es schon thermische Tage. Am 2. und 3 Januar diesen Jahres ging es bei uns in Oppenau thermisch trotz -10°C und geschlossener dicker Schneedecke im Tal und auf dem Berg. Oder letztes Jahr hat nen Kollege am 19.Februar ne 70km/h Strecke im Schwarzwald zurück gelegt. Die Tage sind aber eher selten. Dafür kann es mit Soaring gut gehen. Hier in Oppenau kann man dann zum Bsp. an Ost gut Soaren obwohl die Wetterstation auf der Hornisgrinde --> ca. 15-20 km entfernt liegender höchster Berg in der Region bis 60 km/h Wind anzeigt, haben wir dann bis 25km/h Wind zum Soaren. Und das geht dann immer noch Stressfrei. Ist aber trotzdem gut, wenn man als Newbee nicht allein am Startplatz steht an so einem Tag und jemanden hat der weis ob man lieber den Schirm eingepackt lässt.
Komisch ist nur, dass es man zwei, drei Monate später tunlichst vermeiden sollte, wenn die Hornisgrinde dann diese Windgeschwindigkeiten anzeigt. Ich denke solche Besonderheiten gibt es auch in anderen Fluggebieten.

[luaas]

AW: Fliegen im Winter – thermisch oder nur soaren oder abgleiter?

Nico,

lies mal hier: http://lu-glidz.blogspot.com/2007/12...erthermik.html

Lucian

[enwe]

AW: Fliegen im Winter – thermisch oder nur soaren oder abgleiter?

Danke für die vielen Antworten – jetzt weiß ich bescheid :-)

Grüße
Nico

[123kem]

AW: Fliegen im Winter – thermisch oder nur soaren oder abgleiter?

Hier in Oppenau kann man dann zum Bsp. an Ost gut Soaren obwohl die Wetterstation auf der Hornisgrinde --> ca. 15-20 km entfernt liegender höchster Berg in der Region bis 60 km/h Wind anzeigt, haben wir dann bis 25km/h Wind zum Soaren. Und das geht dann immer noch Stressfrei. Ist aber trotzdem gut, wenn man als Newbee nicht allein am Startplatz steht an so einem Tag und jemanden hat der weis ob man lieber den Schirm eingepackt lässt.
Komisch ist nur, dass es man zwei, drei Monate später tunlichst vermeiden sollte, wenn die Hornisgrinde dann diese Windgeschwindigkeiten anzeigt. Ich denke solche Besonderheiten gibt es auch in anderen Fluggebieten.

Wieso komisch?
2 - 3 Monate später wird’s thermisch, d. h. die Luft wird durchmischt => Der starke Höhenwind wird auf turbulente Art und Weise immer wieder runter gespült. Denn wo Aufwind entsteht, muss in der Nähe auch Abwind entstehen, weil sonst wäre es ja irgendwann "Vakuumthermik"...
So gesehen, ned Fluggebietsspezifisch das ganze, sondern in Abhängigkeit von der (thermischen) Durchmischung der Luft.

Grüße,
Kilian

[goberjak]

AW: Fliegen im Winter – thermisch oder nur soaren oder abgleiter?

Servus aus Südtirol,


schau dir mal vom Kurt den Flug an:

http://www.xcontest.org/world/de/fluge/details/:Targa/20.1.2010/11:20

also thermisch auch im Winter :-)

grüße
Günther

[dicker-moench]

AW: Fliegen im Winter – thermisch oder nur soaren oder abgleiter?

Danke Kilian,
ich bin bisher immer davon ausgegangen, das vielleicht Inversionsschichten daran schuld sein könnten und damit den Wind ausbremsen. Was ich trotzdem nicht verstehe, warum habe ich dann trotzdem nicht mehr Wind mit 150-200 Meter über Grat. Bin dann nur 100 Meter niedriger wie die Hornisgrinde.
Jetzt brauch ich nur noch nen Wettergott der mir das Oppenau Wunder erklärt.
Gibt verschiedene Thesen dazu wie Konvergenz, Wellenbildung. Muss mal dazu etwas verfassen mit Sattelitenbildern.
Gruß Andi

[MuhTiger]

AW: Fliegen im Winter – thermisch oder nur soaren oder abgleiter?

2 - 3 Monate später wird’s thermisch, d. h. die Luft wird durchmischt => Der starke Höhenwind wird auf turbulente Art und Weise immer wieder runter gespült.

Interessante Betrachtungsweise, dass Wind (-Böen) runtergespült werden!
Das Inversionen häufig auch mit Windscherungen einhergehen und Höhenwinde abhalten ist bekannt. In meinem Verständnis werden Inversionen an thermisch aktiven Tagen durchmischt/aufgelöst, womit ein Höhenwind auch tiefer sich auswirken kann.
Des Weiteren gibts in meinem Bild neben den vertikalen Luftbewegungen bei Thermik auch horizontale Luftbewegungen. Und diese verstärken, verwirbeln oder schwächen eine Grundströmung ab.
Diese beiden Effekte erklären, weshalb im Winter bei gleicher überregionaler Winstärke soaring möglich ist, wo's im Sommer zu stark/zu turbulent wird.

Was ich trotzdem nicht verstehe, warum habe ich dann trotzdem nicht mehr Wind mit 150-200 Meter über Grat. Bin dann nur 100 Meter niedriger wie die Hornisgrinde.

Kompressionseffekte verstärken den Wind in Grat und Gipfelnähe, du hättest auch auf derselben Höhe wie die Messstation deutlich weniger Wind.