Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

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  • Wolfgang Jauch
    Registrierter Benutzer
    • 03.06.2001
    • 94

    AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

    Hallo Rüdiger,

    in vielem was du in deinen Beiträgen geschrieben hast gebe ich dir vollkommen recht. Allerdings finde ich es etwas schade, wie reflexhaft negativ du auf Karl reagierst. Wenn ich Karls Artikel lese, der kaum etwas von seiner Aktualität verloren hat, finde ich einige Gedanken wieder die ich auch in deinen Beiträgen lese.

    Könnten wir uns darauf einigen, dass auch Karl sehr viel an der Sicherheit im Gleitschirmsport liegt und das, so glaube ich, nicht nur im aufgrund seines Amtes. Womöglich hat er äußere Zwänge die ihn dazu veranlassen in der Öffentlichkeit mit Zahlen zu argumentieren die die Wirklichkeit nicht richtig darstellen. Darüber könnte man noch lange streiten, bringt uns aber offensichtlich nicht weiter.

    Der Sicherheit in unserem Sport wäre es sicher wesentlich dienlicher wenn wir sachlich Argumente austauschen würden und uns gemeinsam Verbesserungsmöglichkeiten erarbeiten würden. Es liegt doch auf der Hand dass dies eher mit als gegen Karl gelingt.

    Grüße

    Wolfgang

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    • SebastianB
      Registrierter Benutzer
      • 27.08.2010
      • 237

      AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

      Zitat von audacium
      Genau, ein Dilemma. Aber wollen wir wirklich, daß der DHV auf seine Website gleich eingangs schreibt "Gleitschirmfliegen ist vermutlich deutlich gefährlicher als Motorradfahren oder Segelfliegen. Jedes Jahr sterben 5-10 deutsche Piloten, etliche mehr (mit hoher Dunkelziffer) verletzen sich schwer und werden ihr Leben lang an den Folgen leiden."
      (...)
      Jetzt könnte man natürlich sagen "die sollten eh nicht fliegen". Mal ehrlich, glaubst Du, daß alle momentan existenten Gleitschirmflieger mit Fliegen begonnen hätten, wenn man ihnen von Anfang an alle brutalen Wahrheiten beigebracht hätte? Ich glaube, daß wir heute eine deutlich kleinere Truppe wären. Das muß ja nicht schlecht sein, aber ich glaube, daß wir dann auch umgekehrt lange nicht so gutes Material, Vielfalt an Ausbildung, Fortbildung, Manövern usw. hätten, wie es die heutige Gleitschirmwelt bietet. Viele Entwicklungen waren sicher nur möglich aufgrund einer gewissen kritischen Masse an Abnehmern.
      Und der DHV ist doch der letzte, der etwas gegen eine solche eigeninitiative Gruppe unternehmen würde, wie sie jetzt hier angedacht wurde.
      Ich habe sowas in der Richtung auch schon gedacht - und du hast damit natürlich erst einmal vollkommen Recht. Diese Denkweise hat jedoch zwei Haken:
      Nr. 1)
      Es ist unsere verdammte Pflicht, mit offenen Karten zu spielen und Aspiranten alle entscheidungsrelevanten Informationen zur Verfügung zu stellen, und zwar: Umfassend und vollständig, ehrlich und nicht in einem manipulativen Kontext eingebettet. Wir reden hier von der Gesundheit und dem Leben von Menschen. Wenn jemand auf Basis der vorhandenen Informationen sich VOR Schulung gegen den Sport entscheidet, bspw.
      - seiner Gesundheit zuliebe,
      - seiner Verantwortung gegenüber seiner Familie zuliebe,
      - weil er nach eingehender Prüfung seiner Person, seiner Fähigkeiten, seiner Intention Diskrepanzen mit den Anforderungen entdeckt
      - aus Zeitmangel,
      dann ist das sein gutes Recht und wir dürfen ihn nicht mit fehlenden Informationen zum Sport überreden. Und ja - dadurch verliert die Szene ein Kuh, die man durchschnittlich vielleicht 3 Jahre melken kann. Nämlich nach dieser Zeit werden die meisten diese Diskrepanzen gemerkt haben und geben den Sport auf.

      Nr. 2)
      Ganz ehrlich: Wie viele der Gleitschirmflieger hören nach kürzester Zeit wieder auf? Wie viel Prozent werden zu richtigen Gleitschirmflieger? 10%?
      Ja - die Szene verliert Mitglieder. Sie wird kleiner - und vielleicht auch feiner.... und ja, das wird wahrscheinlich einigen Flugschulen und Hersteller die Grundlage rauben. Aber wir dürfen unseren Luxus - leistungsstarke und billige Schirme, Flugschulinfrastruktur usw. nicht auf dem Rücken von Unwissenden, die sich damit in Gefahr bringen, aufbauen. Der Wettbewerb wird härter, wir verlieren vielleicht 1-2 Schirmmarken - aber die Hersteller, der Verband, die Szene wird auch alles unternehmen, die Sicherheit ehrlich zu erhöhen, um den Schwund aufzuhalten. Nur funktionieren diese Marktmechanismen nicht, wenn wir ein wackliges Kartenhaus aufbauen und uns alle selbst belügen.
      Sicherheit ist der wahre Schlüsselfaktor der Szene! Nur wenn wir diesen Faktor auch ungeschönt und ehrlich als genau diesen erkennen und ihn als diesen auch behandeln, können die Marktmechanismen wirken und die Szene sich auf dessen BAsis weiterentwickeln. Nur im Moment behandeln wir (alle - Piloten, Szene usw.) das Thema vollkommen stiefmütterlich und unprofessionell!

      Zitat von audacium
      Ich sehe es aber so, daß die meisten Leute eine völlig verquere Sicht auf das Gleitschirmfliegen mit deutlich übertriebenen Risikobefürchtungen haben.
      Du meinst Fußgänger*? Mhh - vielleicht. Die meisten Gleitis jedoch haben ein völlig geschöntes und naives Gefahren-/Risikobewusstsein. Anfänger können sich nicht einmal annähernd die Dimensionen vorstellen - und auch langjährige Flieger nur, wenn sie sich intensiv mit dem Risiko auseinandersetzen (und in eine Fliegergemeinschaft integriert sind). Das machen aber die meisten aus Angst nicht, denn wenn man das Risiko einfach verdrängt, nicht allzu genau hinschaut, es ignoriert - dann muss man sich auch vor nichts fürchten. Das ist eine ganz normale, in der Literatur beschriebene, Reaktion von Menschen, deren Sicherheitsbedürfnis mit den Unsicherheiten einer Situation überfordert ist. Es gehört also Mut dazu, sich den Tatsachen zu stellen.
      Und damit kommen wir zu Swift:
      Zitat von MuhTiger
      Swifts Beitrag ist kein Wort Wert ausser der Frage, was kann die Motivation sein so aufzutreten?
      Swift Reaktion ist symptomatisch - seine Angst vor der Wahrheit ist deutlich rauszulesen - und zusätzlich opportunistisch. Seine Motivation - die schreibt er doch ganz unverblümt:
      Zitat von Swift
      Oder wollt ihr wirklich als Risikosportler, deren Behandlungskosten (ich rede hier nicht von Berufsunfähigkeit) nicht mehr über die normale Krankenversicherung abgedeckt werden, dastehen?
      Klartext: Lieber ein bisschen vertuschen und schönreden, bevor es negativ monetäre Auswirkungen auf meine Person hat!
      Zuletzt geändert von SebastianB; 21.11.2010, 16:09. Grund: *Frage eingefügt

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      • ruewa
        Registrierter Benutzer
        • 10.03.2007
        • 654
        • Rüdiger Walter

        AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

        Zitat von Norskog
        Ich denke, dass auch dieser etwas ältere Artikel bezüglich seines Inhaltes aktuell ist. Es werden darin genau auch die Punkte angesprochen, die hier u.a. diskutiert werden.
        Zitat von Wolfgang Jauch
        ... Karls Artikel ..., der kaum etwas von seiner Aktualität verloren hat...
        Ich hoffe nicht, daß dieser Artikel immer noch Karls Haltung wiederspiegelt!

        Ich kritisiere nicht die generelle Empfehlung Richtung EN-A. Der Hinweis sei gestattet, daß wir in der Zwischenzeit auch einen etwas kritischeres Blick auf deren Verhalten entwickelt haben, ich erinnere an jene DHV-1er, denen die Tendenz nachgesagt wurde, sich sehr aggressiv in die Spirale zu bohren. Die damalige Sicht, die die 1er als das Patentrezept ansah, ist heute differenzierter geworden - dennoch macht die Empfehlung weiterhin Sinn.

        Aber Du hast Recht, Wolfgang, an Karls Artikel reibe ich mich in der Tat. Allerdings hat das nichts mit "Reflexhaftigkeit" zu tun, ich kann das, denke ich, auch begründen.

        Ich habe heute früh eine mail erhalten, wo jemand das Problem sehr treffend auf den Punkt brachte. Er schreibt
        Leider gibt es viele GS-Piloten, die wegen der Einfachheit des Fliegens keinen Respekt aufgebaut haben und es wie das Skifahren urlaubsmässig betreiben.
        Das trifft m.E. die Sache im Kern! (Danke für den Gedanken, B.!) Auch Karl kritisiert das, wo er das Verhalten der ungeduldigen Starter am Oststartplatz von Bassano beschreibt. Andererseits vermittelt sein Artikel aber eine Botschaft, die sich m.E. diesem notwendigen Aufbau von Respekt diametral entgegenstellt. Warum? Nun, Karl bemüht lauter äußerst eindeutige Beispiele: "Die Gefahr war sicht- und spürbar. Trotzdem startete der Pilot"... Auch in den anderen Beispielen beschreibt er eindeutige Idiotien. Nun kann man sich fragen, warum gerade diese Beispiele und keine anderen? Gibt es keine, wo die Bedingungen eben nicht so eindeutig waren, wo der Start nicht von vornherein als idiotisch erkennbar war? Oder eignen sich diese Beispiele nur besonders gut für die Botschaft, die er transportieren möchte? Was ist dann diese Botschaft? Ich lese es so: "Leute, solange Ihr Euch von eindeutig idiotischen Handlungen fernhaltet (und einen 1er nehmt), seid Ihr auf der sicheren Seite"...

        Ich würde das als eine "Rundum-Sorglos"-Botschaft kritisieren, denn schließlich sind wir ja keine Idioten, das wissen wir doch schon lange. Solche Verhältnisse zu meiden - also da hab ich kein Problem mit... Aber die Verhältnisse sind nun mal nicht immer eindeutig, zumal für Leute mit weniger Erfahrung, und sie können sich selbst während des Fluges ändern. Hier könnte Respekt vor den Elementen helfen. Was Karl durch die Blume andeutet, ist "Wer verunfallt, muß sich idiotisch verhalten haben" - und mit dieser gedanklichen Exkommunikation sind wir das Problem los: Das kann mir nicht passieren, denn ich bin ja kein Idiot...

        Wer meine Deutung für konstruiert hält, der möge bitte folgendes Experiment machen: Er ersetze gedanklich jene Beschreibung der "sicht- und spürbaren Gefahr" des von Karl angeführten tödlichen Absturzes durch einen imaginären Unfallablauf, wo jemand in schwer vorhersehbare Schwierigkeiten gerät und verunfallt. Und dann frage er sich, ob ihm diese modifizierte Schilderung plötzlich näher geht als die Karls, und ob sich womöglich die Botschaft selbst dadurch verändert hat.

        Ein zweiter Punkt ist: Karl zelebriert geradezu den Ruf nach dem "Rundum-Sorglos"-Fliegen: Das "Schweben im sanften Aufwind", die "Abendstimmung", die "kristallklare Luft wie am ersten Tag der Erde" - okay, denken wir uns die Schwefel- und Ammoniakdämpfe weg, die glühende Erde, den Dauerregen, bißchen Sauerstoff dazu, wir wollen ja nicht kleinlich sein... Das sozusagen sei die Essenz des Fliegens, der wahre Genuß. Das kann man ja so sehen und so anstreben. Lehn Dich zurück und genieße... Nur der Punkt ist: Dieses "Lehn Dich zurück und genieße" wird gedanklich an ein "dann fliegst Du auch sicher" geknüpft, wo erworbener Respekt sagen müßte "Sei gefaßt darauf, daß es ungemütlicher sein könnte, als Du geglaubt hast". Es ist eine sehr unterschwellige Botschaft, man muß in den Text hineinhorchen. Aber sie sagt: "Wenn Du das Fliegen nur konsequent genug als puren Genuß begreifst, begibst Du Dich auf die sichere Seite". Und das kann man mit Fug und Recht kritisch sehen: Es trägt nicht dazu bei, sich den nötigen Respekt vor der Fliegerei und vor den Elementen zu erarbeiten.

        Wir reden über einen 5 Jahre alten Text. Ich denke (bzw. hoffe), Karl würde ihn so heute nicht mehr schreiben. Das Grunddilemma aber besteht fort: Solange man dem Gleitschirmfliegen mit Gewalt eine Massenbasis verschaffen will, solange man es als puren Fun für Jung und Alt, Vati, Mutti, Kind und Kegel, Oma und Opa propagiert, wird man sich der Ernsthaftigkeit, die die Elemente dem Flieger eigentlich abverlangen, in den Weg stellen.

        Gruß Rüdiger

        __________

        PS: @SebastianB: Zum Parallelthema: Ich stimme Dir völlig zu! Sehr gut auf den Punkt gebracht!

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        • nikolaus
          Registrierter Benutzer
          • 08.08.2006
          • 1681
          • Jochen Buschardt
          • Berlin

          AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

          Es gehört zu den "natürlichen" Aufgaben des Verbandes wie auch der Vereine, Fußgänger für diesen Sport zu gewinnen. Es ist aus meiner Sicht auch vertretbar sie zu Grundkursen zu überreden, ohne sie am ersten Tag auf sämtliche zukünftigen Gefahren hinzuweisen, weil es zunächst eine großartige Erfahrung ist, die ich jedem gönne. Spätestens mit Erreichen der Höhenflugreife sollte aber jeder in vollem Umfang wissen, womit er es zu tun bekommt. Mit falschen Versprechen zu werben, fände ich wiederum nicht vertretbar. Den Verkauf neuer Ausrüstungen an Schulanfänger, denen die Risiken (und damit ihre individuelle Perspektive) noch nicht ausreichend bekannt sind, halte ich ebenfalls für ziemlich unfair.

          LG Jochen
          ambitionierter Sonntagsflieger

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          • Cacao
            Registrierter Benutzer
            • 22.07.2003
            • 995

            AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

            Ein befreundeter Gleitschirmflieger erzählte mir kürzlich folgendes:
            Im Odenwald gibt es
            ein Ost-Fluggelände, welches sehr beliebt ist und wo viel geflogen wird.
            Der Startplatz hat jedoch ein Hindernis, es steht ein
            sehr dicke Eiche im Starthang, die dicke Eiche ist zwar, was die Äste angeht, schon ganz schön gerupft, aber man muss sie teils umlaufen, teils umfliegen.
            Ab und zu müssen die Flieger auch den Start abbrechen, weil sie
            sonst an der Eiche hängenbleiben würden.
            Logisch, dass sich der Club bemüht hat, von der Forstverwaltung die Erlaubnis zum Fällen zu bekommen.

            Jetzt kommt der Clou:
            die Forstverwaltung ist einverstanden, also könnte die Eiche längst weg sein,
            und damit die Gefahr.

            Aber ach, auf einmal ist eine
            große Minderheit der Flieger
            gegen das Beseitigen des Gefahrenpunktes,
            Begründung: Wenn der Start einfacher wird, dann kommen
            z.B. alle Frankfurter (Flieger) dorthin ……usw.
            Das heißt, lieber hängen diese Leute im Baum oder brechen sich ein paar Knochen, als dass sie das Fluggebiet mit anderen Fliegern teilen.
            Eine Gastflug-Regelung gibt es sowieso.

            So, und jetzt kommt Ihr mit eurem „Sicherheits-Bewustsein“……
            Da kann man nur noch staunen…..
            Man könnte ja noch fragen, was die „Sicherheits-Inspektion“ des DHV so treibt…. aber ……wer fragt den sowas…..(dummes)
            Zuletzt geändert von Cacao; 21.11.2010, 18:28.

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            • SebastianB
              Registrierter Benutzer
              • 27.08.2010
              • 237

              AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

              Zitat von audacium
              Mir ist daher auch der Grundtenor nicht verständlich, beständig auf dem DHV oder dem Sicherheitsbeauftragten rumzuhacken.
              Darauf will ich noch mal kurz eingehen:
              Nein - ich will wirklich nicht auf Karl rumhacken. Ich denke, wenn man meine Statements hier im Forum oder anderswo liest, wird schnell klar, dass ich in vielen Punkten mit Karl auf einer Linie bin. Viele seiner Arbeiten in den letzten Jahren finde ich sehr nützlich! Außerdem kann man - und das ist ja auch gut so - nicht überall gleicher Meinung sein.

              Was ich eigentlich meinte war, dass m.E. eine Person schlicht zu wenig ist. Meine Frage war eher, ob der DHV die Prioritäten richtig setzt? Nur eine Person, die sich ernsthaft mit Sicherheit beschäftigt? Sicherheit muss einer der Hauptaufgaben sein. Und das da dann Themen unter den Tisch fallen, dass an manchen Stellen der Tiefgang fehlt ist nicht Karls Schuld, sondern ist eben systembedingt. Der DHV gibt für soviele Dinge viel geld aus...bspw. Wettbewerbssport usw. - warum so wenig für Sicherheit? Darüber hinaus habe ich geschrieben, dass Karl in der Verbandspolitik eingebunden ist - das geht ja auch gar nicht anders. Und da muss ja wohl die Frage erlaubt sein, welche Auswirkungen das auf seine Arbeit hat. Wir sind ja auch nicht glücklich darüber, dass die Pharmaindustrie die Medikamentensicherheitsstudien selbst finanziert und durchführt.

              Rüdiger hat ja sehr anschaulich dargestellt, was er an gewissen Aussagen - hier bspw. an dem Text - auszusetzen hat. Die Kritik, dass Gleitschirmfliegen als "Pillepalle-Sonntagnachmittagssport" dargestellt wird, die Banalisierung von Fehlern, dass den Piloten nicht der Respekt vor den Naturgewalten und deren "Unberechenbarkeit" vermittelt wird, die angesprochene "Alles-easy-alles-safe-alles-rosa-wunderschön" Message - ich denke, diese Kritik ist absolut berechtigt. Man sollte sich Rüdigers Beiträge mindestens 2 mal durchlesen!

              Viele Grüße
              Zuletzt geändert von SebastianB; 21.11.2010, 19:17.

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              • time2glide
                Registrierter Benutzer
                • 23.02.2003
                • 466
                • Markus
                • Heidelberg

                AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                Zitat von Cacao
                Ein befreundeter Gleitschirmflieger erzählte mir kürzlich folgendes:
                Hallo Cacao, dann kennt Dein Freund einfach nicht die Hintergründe warum die Eiche besser stehen bleiben sollte! Das hat nämlich auch was mit der Sicherheit zu tun.


                Zitat von Cacao
                Man könnte ja noch fragen, was die „Sicherheits-Inspektion“ des DHV so treibt…. aber ……wer fragt den sowas…..(dummes)
                Auch hier wäre es besser wenn man die Situation vor Ort schon gesehen hat, bevor man darüber urteilt! Die „Sicherheits-Inspektion“ würde sich wahrscheinlich sogar freuen wie sich der Platz zum Starten seit der Zulassung vergrößert hat. Damals hättest Du mit einem aktuellen, hoch gestreckten Schirm (Spannweite!) ziemliche Probleme gehabt dort überhaupt rauszukommen...

                Kommentar

                • Cacao
                  Registrierter Benutzer
                  • 22.07.2003
                  • 995

                  AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                  Anscheinend kennst Du den Fall, und es scheint so zu sein, wie es mir erzählt wurde.
                  Dann fragt sich wohl jeder,
                  wieso eine Eiche als Hindernis im Startbereich
                  die Sicherheit erhöht?
                  Vielleicht dadurch, dass
                  „unsichere“ Piloten abgeschreckt werden?
                  Weil sie sehen, wie angeblich „sichere“ Piloten schon „unsicher“ werden?
                  Die Logik haut einen um…

                  Kommentar

                  • SvenM
                    Registrierter Benutzer
                    • 05.07.2005
                    • 136
                    • Sven Mühlberg
                    • Halblech

                    AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                    Hallo Cacao,

                    in diesem Fall hilft es wirklich sich die Lage vor Ort anzuschauen. Ich war auch für die Beseitigung der Eiche, inzwischen bin auch ich überzeugt, dass es aus Sicherheitsgründen besser ist die Eiche stehen zu lassen.

                    Zur Verdeutlichung hier ein Foto des Startbereiches:
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                    Wie man erkennen kann, liegt der Bereich zum Aufziehen des Schirmes und die Startschneise nicht in Flucht. Daher muss in jedem Fall auf dem Weg mit aufgezogenen Schirm bis zur Mitte der Schneise gegangen werden und erst dann gestartet werden.

                    Die Eiche fördert dies auch optisch. Wenn sie beseitigt werden würde, hätten wir sicherlich deutlich mehr Flieger die in der Schneise an den seitlichen Bäumen hängen bleiben. Ein (so gut wie nie passierendes) Hängenbleiben an der Eiche ist dagegen regelrecht harmlos.

                    Verbessert würde durch die Beseitigung der Eiche die Anströmung des Aufziehbereiches. Insgesamt würde der Startplatz aber keine wesentliche Vereinfachung des Startprozederes erhalten und insbesondere die Unfallhäufigkeit beim Starten würde steigen (Grund siehe oben).

                    Und ja wir müssten mit mehr Piloten rechnen, die keinerlei Fertigkeiten im Groundhandling ihrer Schirme hätten. Und ja diese Piloten möchten wir dort nicht starten sehen. Aber Erlau ist jedoch so attraktiv, dass die entsprechenden Piloten eben lieber etwas mehr Groundhandling üben um dort fliegen zu können, statt zu verzichten und so riesig sind die Anforderungen auch nicht. (und würden eben auch durch die Beseitigung der Eiche nicht weniger werden)

                    Grüße
                    Sven

                    PS: Nur das kein falscher Eindruck entsteht, ich spreche hier natürlich für mich bzw. äußere meine Meinung und spreche nicht offiziell für den Verein.
                    Zuletzt geändert von SvenM; 22.11.2010, 11:25.
                    Wenn du nicht überzeugen kannst, verwirre wenigstens!
                    --
                    Ich bin keinesfalls mehr für Betrüger tätig!

                    Kommentar

                    • Swift
                      • 21.07.2010
                      • 249

                      AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                      @sebastianB in Nr. 471 -Angst vor der Wahrheit - opportunismus. Die warn gut. Warum sollte man wegen Deines in Anlehnung an Gantenbrink erstellten Machwerks Angst vor Wahrheiten haben? Nur weil Du zur Erkenntnis gekommen bist, dass Fliegen gefährlich ist. Ja, da schau her. Weisst Du der gravierende Unterschied zu Gantenbrink, auf dessen Welle Du schwimmst (sein Aufsatz wurde von mir ebenso wie Dein Machwerk aufmerksam gelesen) - ist dass G. ein erfolgreicher Segelflugsportler mit fliegerischer Erfahrung und sportlicher Reputation ist. Du bist mit Verlaub ein fliegerischer Dünnbrettbohrer der sich wohl in Ermangelung eigener Erfolgserlebnisse mit statistisch-psychologischen Tricksereien über vierzig Seiten wichtig macht. Du und Deine Sicherheits-Marshalls - ich meine hier Ruewa, der selbst in einem Hallen-Halma-Verband für Unruhe sorgen würde und der auf Deiner Welle seinen Kreuzug gegen die DHV-Flugschul-Hersteller-Verschwörung führt - vertreiben die wirklich kompetenten Leute von denen wir etwas lernen könnten aus diesem Forum.
                      Zuletzt geändert von Swift; 22.11.2010, 08:33.

                      Kommentar

                      • Cacao
                        Registrierter Benutzer
                        • 22.07.2003
                        • 995

                        AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                        Lieber Swen,
                        Deine Logik haut einen um.
                        Danach ist es also so, dass, je gefährlicher ein Start ist, desto mehr geben sich die Starter Mühe, zugleich bleiben einige wegen der Gefahr weg,
                        Also ist das ein Sicherheitsgewinn.

                        Ich ahnte ja schon, welch krude Logik hier aufgetischt wird.
                        Da so eine Logik
                        offensichtlich (bei einer großen Minderheit) Gültigkeit hat, frage ich mich, was
                        die Forumsschreiber in diesem Thread und darüber hinaus denn
                        diskutieren wollen.

                        Und was der DHV bisher, bezogen auf die Sicherheit, in den Köpfen einer großen Minderheit, die sich für „bessere Piloten“ hält, erreicht hat.
                        Aber ich ahne schon, dass sich die „DHV-Sicherheit“ auch in diesen Fall „weg duckt“, weil sie
                        den Konflikt mit den „selbsternannten besseren Piloten“ scheut.

                        Spart Euch Eure Sicherheitsdebatte, Ihr seid „Prediger in der Wüste“
                        Zitat:
                        Wer vergeblich mahnt, den nennen wir einen Prediger in der Wüste nach Jesaias 40, 3: "Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste" (vrgl. Jes. 53, 1: " … wer glaubt unserer Predigt?"); nach der Vulgata: vox clamantis in deserto, was, gedeutet auf Johannes den Täufer, Matth. 3, 3, Mark. 1,3, Luk. 3, 4 und Johannes 1, 23 wiederholt wird.


                        …..lachhafte Diskussion…. „Unsichere Piloten?“, das sind IMMER die anderen!


                        Für Logiker, was könnte gelten?
                        Wenn ein Pilot von einem gefährlichen Startplatz nicht startet, dann ist er ein schlechter Pilot.
                        Oder:
                        Wenn ein Pilot von einem gefährlichen Startplatz startet, ist er ein guter Pilot.
                        Oder:
                        Auch gute Piloten startet er nicht von einem gefährlichen Startplatz.
                        Oder:
                        Ob Piloten gut oder schlecht sind, wenn sie einen gefährlichen Startplatz vermeiden, reduzieren sie ihre eigene Gefährdung.
                        Oder:
                        Man sollte die Gefahr beim Starten immer so klein wie möglich halten.
                        Oder:
                        Auch wenn ein Pilot, sei er gut oder schlecht, an einem gefährlichen Startplatz startet, ist die Wahrscheinlichkeit zu verunglücken immer größer, als wenn die Gefahr geringer wäre.
                        Zuletzt geändert von Cacao; 22.11.2010, 13:16.

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                        • Cacao
                          Registrierter Benutzer
                          • 22.07.2003
                          • 995

                          AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                          Noch ein bezeichnendes Vorkommnis.
                          Bei einer Weltmeisterschaft (!) in Kössen kam es zu einer Diskussion zwischen den verantwortlichen „Leitern“ der Veranstaltung.
                          Daraufhin erging durch den damals (und bis heute als Ausbilder tätigen) „Größten Drachenflieger von Ö.“ der „Befehl“, alle Windsäcke (im Gesetz Windanzeiger genannt) sofort auch am Hauptlandeplatz zu beseitigen, weil bei einer „Außenlandung“ ja auch kein Wind-Sack zur Verfügung stünde.
                          Abgesehen mal davon, dass das nur jemand behaupten kann, der noch nie einen Streckenflug gemacht hat (um eine Diskussion zu vermeiden, es gibt im Gelände sehr viele Indikatoren, die den Wind anzeigen), der „Befehl“ war gesetzwidrig.
                          Wie gesagt, er bringt noch heute seine Weisheiten unters fliegerische Volk.
                          Mal im Ernst.....Was wollt Ihr überhaupt diskutieren?
                          Zuletzt geändert von Cacao; 22.11.2010, 10:01.

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                          • berndw
                            Registrierter Benutzer
                            • 11.10.2004
                            • 1139

                            AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                            Zitat von Cacao
                            Lieber Swift,
                            Deine Logik haut einen um.
                            Danach ist es also so, dass, je gefährlicher ein Start ist, desto mehr geben sich die Starter Mühe, zugleich bleiben einige wegen der Gefahr weg,
                            Also ist das ein Sicherheitsgewinn.
                            nein, die hauptaussage dieser diskussion ist:
                            gleitschirmfliegen ist gefährlicher als es aussieht
                            und mit der eiche sieht der start eben ein bischen gefährlicher aus,
                            als er eigentlich ist.
                            ja, das ist ein sicherheitsgewinn.
                            cu flying
                            bernd

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                            • El Zorro
                              Registrierter Benutzer
                              • 28.12.2001
                              • 3339
                              • Nähe Freiburg ( D )

                              AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                              Zitat von wolfgang62
                              Wenn einem das nicht bewusst ist kann die Bananenschale genauso gefaehrlich werden wie Gleitschirmfliegen.
                              Naja, ein Vergleich wie Apfel und Banane!

                              Du gehst nicht jedes Wochenende und in Deiner Freizeit in einer Bananenplantage spazieren.

                              Und: In welchem Bereich hast Du in letzter Zeit mehr von tödlichen Unfällen gehört?
                              Beim herumlaufen auf dem Bürgersteig oder beim Fliegen?

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                              • Swift
                                • 21.07.2010
                                • 249

                                AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                                @Cacao. Du verwechselst da was. Ich hab nicht von der Eiche geschrieben, sondern über das Gewese rund um den Duddelfliegeraufsatz geschrieben. Die Locals haben übrigens nachvollziehbar dargelegt, warum der Baum stehen bleiben soll. Also in Zukunft erst lesen, dann denken und dann schreiben

                                Grüße

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