Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • ruewa
    Registrierter Benutzer
    • 10.03.2007
    • 654
    • Rüdiger Walter

    AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

    Hallo Wolfgang,

    Laß uns mal eine kleine Zeitreise machen. Keine Angst, nur 3 Monate:

    Zitat von wolfgang62
    Ich werde naechste Woche noch 5 Hoehenfluege absolvieren und dann die praktische Pruefung fuer meinen A-Schein (hoffentlich erfolgreich) absolvieren.
    Dieses Posting ist vom 8. 8. 2010.

    Deine Flugschule hat Dir, jedenfalls bist Du davon überzeugt, alles beigebracht, was Du brauchst, um sicher zu fliegen:

    Zitat von wolfgang62
    An der Ausbildung kann´s nicht liegen (jedenfalls nicht bei meiner) mir wurde genau gezeigt ob und wann ich fliegen kann und wann nicht.
    Einen Siku hast Du nach eigener Aussage noch nicht besucht.

    Versteh mich nicht falsch: Ich will mich keineswegs hämisch darüber auslassen. Du bist fliegerisch noch recht unerfahren, das ist einfach so, und das spricht auch gar nicht gegen Dich. Es ist halt so. Bin ich übrigens auch, jedenfalls im GS-Bereich. Das ist nicht der Punkt.

    Aber Du bist der Überzeugung, über hinreichend Wissen und Erfahrung zu verfügen, um diese Aussage (in Form einer rhetorischen Frage) machen zu können:

    Zitat von wolfgang62
    Gut.
    Dann erklaehre mir doch mal was am Gleischirmfliegen, wenn man persoenliche Fehleinschaetzungen oder Uebermut rauslaesst, noch unsicher ist?
    Um auf mein Posting von gestern zu verweisen: Du hast Dir offenkundig den notwendigen Respekt vor der Fliegerei noch nicht erarbeitet. Sonst würdest Du nämlich anders argumentieren. Es ist klar: Du kannst nicht verstehen, daß genau diese Haltung schon eine gravierende Fehleinschätzung ist, denn wenn Du es verstehen würdest. würdest Du sie ja nicht vertreten.

    Siehst Du, das ist eines der Probleme, an denen man arbeiten sollte!

    Gruß Rüdiger

    Kommentar

    • SATurn
      Registrierter Benutzer
      • 11.06.2003
      • 1518
      • Mike Kozak

      AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

      Zitat von SebastianB
      Hast du da eine Idee? Wie könnte es aussehen?
      Bevor man sich daran macht und risikoreduzierende Faktoren beim Fliegen zusammenstellt, muß man sich über folgendes im Klaren sein:

      Das Risiko kann nie, auch nicht mit wissenschaftlichen Methoden, beseitigt werden. Es bleibt immer ein Restrisiko. Der Mensch muss lernen auf dieser Basis von unsicherem Wissen eine „ja/nein“ Entscheidung zu treffen.
      Die einfachste Form, aufs Fliegen umgelegt, wäre:
      Wird mir der Flug, bei den zu erwartenden Bedingungen, Spaß machen?
      Bleibt hier der geringste Zweifel, so ist vom Flug abzusehen.

      Wie kommt man aber, und das ist die eigentliche Problemstellung, zu der Entscheidungsgrundlage?

      Ich würde zunächst mit so einer Art 3x3 der Flugvorbereitung beginnen:

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 3x3.jpg
Ansichten: 1
Größe: 26,0 KB
ID: 811193

      Bitte nicht an Details aufhängen, soll nur skizzieren wie ich´s mir in etwa vorstelle..
      Gruß, Mike
      Gruß, Mike

      Kommentar

      • Pikachu
        Registrierter Benutzer
        • 31.05.2004
        • 1556

        AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

        @wolfgang62

        Sag mal, sind Deine Fragen eigentlich ernst gemeint?

        Der Rüdiger hat Stellung bezogen zu Deiner Frage:
        Gut.
        Dann erklaehre mir doch mal was am Gleischirmfliegen, wenn man persoenliche Fehleinschaetzungen oder Uebermut rauslaesst, noch unsicher ist?
        Haben die Dir das in der Flugschule nicht erklärt? Vermutlich nicht! Und das ist das Problem, das Rüdiger angesprochen hat.

        Da schreiben wir nun seitenlang über menschliches Leistungsvermögen und "human factors", aber Du weißt nicht, was wir meinen, stimmt's?

        Vermutlich läuft es bei Dir und vielen Schülern so ab:
        1. Interesse geweckt
        2. Schnupperkurs gemacht
        3. Ausbildung begonnen
        4. Ausbildung absolviert
        5. A-Schein gemacht

        Und vermutlich war bei Punkt 1-4 mindestens immer der "Spaßfaktor" dabei, richtig? Ich meine dabei folgendes:

        1. Wie haben die Dein Interesse geweckt?
        Haben die gesagt: "Wie? Du willst fliegen lernen? Bist Du sicher? Weißt Du denn nicht, daß man da ganz schön auf die Schnauze fallen kann? Überleg's Dir lieber noch mal!"
        Oder haben die eher gesagt: "Ja hallo, Du möchtest also die schönste Art, in die Luft zu kommen, kennenlernen? Nur hereinspaziert!"


        2. Schnupperkurs
        Haben die erstmal einen Winter lang Theorie mit Dir gemacht (wie beim Segelfliegen)? Oder haben die Dich gleich ins Gurtzeug gesteckt und (allein) fliegen lassen? Haben die gesagt, daß die Flüge am Übungshang zwar ganz nett sind, aber mit dem realen Fliegen später kaum noch etwas zu tun haben? Oder haben die eher gesagt, daß Ihr ja nun schon fast "richtige Piloten" seid und Ihr in wenigen Wochen schon den Flugschein habt?

        3.+4. Ausbildung
        Haben die Euch gesagt, daß GS-Fliegen zwar die einfachste Möglichkeit ist, in die Luft zu kommen, aber dennoch ein FLUGSPORT ist? Haben die Euch gesagt, daß die Euch nur in "idiotensicheren" Bedingungen rauslassen, oder haben die darüber gar nichts gesagt? Haben die mehr Wert darauf gelegt, daß Ihr "Spaß beim Fliegen" haben sollt oder daß Ihr die Unwägbarkeiten in Betracht zieht? Haben die Euch überhaupt die Unwägbarkeiten mitgeteilt?

        5. A-Schein
        Was haben die denn zum Abschluß gesagt? "Viel Spaß als selbständiger Pilot!" oder "Paß bei den nächsten 100 Flügen ganz besonders auf!"?


        Zu den Unwägbarkeiten noch ein Wort: Es sind mehr, als Du Dir heute vorstellen kannst. Dinge, auf Du die nur wenig Einfluß hast. Unvorhersehbare Luftscherungen z.B. Unsichtbare (für Dich) Leefallen. Rücksichtslose Piloten. Eigene Fehler, die "man sonst nie machen würde". Etc.

        Warum Du die heute nicht kennst: Weil Du noch nicht so lange dabei bist. Daher kennst Du die vielen Unwägbarkeiten nicht, denen eben auch viele sehr erfahrene Piloten und auch Fluglehrer erliegen. Daher fehlt Dir der "Respekt" vor der Fliegerei.

        Denk einfach mal unvoreingenommen darüber nach...

        Kommentar

        • Pikachu
          Registrierter Benutzer
          • 31.05.2004
          • 1556

          AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

          @wolfgang62

          Ich geb's auf! Viel Glück!

          Kommentar

          • Xysos
            Registrierter Benutzer
            • 03.07.2009
            • 1041
            • Lukas
            • Am Berg

            AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

            Zitat von Pikachu
            @wolfgang62

            Ich geb's auf! Viel Glück!
            Schade, aber ich habs an anderer Front auch schon aufgegeben. Manche Menschen sind einfach blind von sich selbst überzeugt und Beratungsresistent.
            "Kömma ja ma bei nem Landebier drüber sinnieren"

            Lukas

            Kommentar

            • FliegenWilli
              Registrierter Benutzer
              • 14.05.2005
              • 3720
              • n.a.

              AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

              Zitat von wolfgang62
              Du weisst doch selbst das das ein technischer Fehler (oder Unzulaenglichkeit, Inkompatibilitaet, nenne es wie du willst) ist also warum die Frage?
              Solche "Fehler" werden auch nie beseitigt werden, eine 100%ig technische Sicherheit wird es niemals geben. Aber solche Fehler werden die Unfallstatistik auch nur im Promillebereich veraendern.
              Na ja, dieser Fall führte 2008 zu einem Toten Piloten von 7 insgesamt. Find ich nicht marginal.

              Der groesste Fehler sitzt immer noch im Gurtzeug!
              Schon richtig.
              Aber irgendwie hinterlässt du hier den Eindruck, dass du das Risiko von dir weg verdrängst a la "das passiert doch nur den anderen" oder schlicht ignorierst.

              Ich weiss das es gefaehrlich werden kann, muss ich mich erst absichtlich in eine "respekteinfloessende" Situation begeben, das mir das, was ich eh schon weiss, bestaetigt wird?
              Musst du nicht. Das kommt schon von ganz alleine.
              Und hinterher denkst du anders über manche Dinge.

              Hast du eigentlich irgendeinen meiner Postings gelesen und auch verstanden?
              Vielleicht haben wir dich wirklich nicht richtig verstanden. Versuchs nochmal, wenn wir falsch liegen.
              Zuletzt geändert von FliegenWilli; 22.11.2010, 17:33.

              Kommentar

              • MuhTiger
                Registrierter Benutzer
                • 15.01.2010
                • 394
                • weg
                • -

                AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                Zitat von SebastianB
                HI Mike
                ja diese Methode ist interessant. Ich habe darüber vor Jahren mal einen Bericht im Fernseh (deutsch/schweizer Coproduktion :-) ) gesehen. Ich hatte mir danach direkt das Prinzip angeschaut - konnte es aber zumindest damals nicht auf Gleitschirmfliegen übertragen (zumindest nicht so, dass es für mich praktikabel ist). Hast du da eine Idee? Wie könnte es aussehen?
                Die 3x3 Methode ist mit entsprechenden GS spezifischen Parametern aufs Fliegen übertragbar; viele machen es ähnlich, ohne sich dessen bewusst zu sein.

                Das, was Sebastian mit den Checklisten vorschwebt, könnte sicher auch in diesem Konzept umgesetzt werden.

                Im Gegensatz zum GS Fliegen hat sich in der Lawinenkunde der Umgang mit Gefahren positiv gewandelt, es ist möglich! Und zeigt Resultate.

                Dort würden viele der gemachten Posts als überholte inkompetente Anschauungen in solchen Diskussionen schlichtweg übergangen.

                Dabei dürfen Leute wie Wolfgang62 u.ä. selbstverständlich weiterhin tun und lassen was sie wollen, sind aber in Diskussionen wie dieser einige Entwicklungsschritte hintendrein. Ob das an der Ausbildung, der fehlenden Erfahrung oder am Charakter liegt ist in diesem Kontext eigentlich egal, dass aber mit dieser undifferenzierten Haltung eine Prüfung bestanden werden kann, ist Ausdruck der ungenügenden Einseitigkeit von Ausbildung und Prüfung.

                Edit: Mike hats schon weiter ausgeführt, in diese Richtung gehts, weitere Kategorien, Unterkategorien können ergänzt werden.
                Zuletzt geändert von MuhTiger; 22.11.2010, 18:12. Grund: überholt :-)

                Kommentar

                • FliegenWilli
                  Registrierter Benutzer
                  • 14.05.2005
                  • 3720
                  • n.a.

                  AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                  Zitat von wolfgang62
                  Das ist nicht der Eindruck den ich hinterlasse sondern den ihr jeden Anfaenger, pauschal, aufdrueckt.
                  Sorry, aber keiner hier kann vom anderen, wenn er ihn nicht persoenlich kennt, wissen wieviel "Respekt" er dem GS Fliegen entgegenbringt.
                  Nimm's nicht persönlich Wolfgang.
                  Natürlich können wir nicht wissen, wieviel Respekt du oder ein anderer dem GS Fliegen entgegen bringt. Ich glaube dir gerne, dass deine Ausbildung vorbildlich war und du mit Hirn und Verstand an die Sache herangehst. Wünsche dir viel Spaß und unfallfreie Flüge in der Zukunft.

                  Allerdings haben viele auch ganz andere Kandidaten am Startplatz gesichtet und mit ungutem Gefühl das Geschehen beobachtet. Ungutes Gefühl, weil da jemand unwissentlich in etwas reingerät (ohne dass man es vorher selbst konkret benennen könnte was passiert). Oder weil jemand ignorant und/oder übermütig die Warnungen in den Wind schlägt.

                  Ich würde dich gerne mal in 5 oder 10 Jahren noch mal fragen, wie du die Dinge dann siehst. Rein aus Neugierde.
                  Zuletzt geändert von FliegenWilli; 22.11.2010, 18:29.

                  Kommentar

                  • FliegenWilli
                    Registrierter Benutzer
                    • 14.05.2005
                    • 3720
                    • n.a.

                    AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                    Was zeigt eigentlich dieses Video?
                    Auf YouTube findest du die angesagtesten Videos und Tracks. Außerdem kannst du eigene Inhalte hochladen und mit Freunden oder gleich der ganzen Welt teilen.


                    Dass es Spaß macht bodennahe Wingover zu fliegen. Sieht ja auch sooo easy aus.

                    Zeigt es auch, dass es verdammt weh tun kann, wenn man's nicht so gut drauf hat? (Hier ja, siehe Outtakes am Ende )

                    Kommentar

                    • MuhTiger
                      Registrierter Benutzer
                      • 15.01.2010
                      • 394
                      • weg
                      • -

                      AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                      Noch im Detail was ich meine, ganz unrecht hast du natürlich nicht, aber hier Bsps, weshalb ich denke dass deine Ansätze zu kurz gegriffen sind
                      Zitat von wolfgang62
                      Da du dir, wie so viele hier, die Muehe nicht machen willst oder auch keine Ahnung haben worum es mir geht: Da hier der Sicherheitsbereich des DHV angeprangert wurde war eben meine Frage, was es denn noch fuer Unsicherheiten im Flugsport gibt wenn man den Flieger herausnimmt.
                      Hier geht es allenfalls auch um den Sicherheitsbereich des DHV als ein Teilaspekt. DIE Lösung gibt es nicht. In dem Sinne ok, aber eben auch hier ist noch Entwicklungspotential nicht im Sinne von weiteren Reglementen, sondern von Merkblättern, Ausbildungszielen und Richtlinien, Positionierung des GS Fliegens, ...
                      Zitat von wolfgang62
                      Das ein DHV weder das Wetter noch den Wind noch Leefallen beseitigen oder kontrollieren kann bleibt da nur das Sportgeraet uebrig.
                      Leider ist die Grenze zwischen gut fliegbar und nicht fliegbar sehr, sehr diffus und hat nix mit schwarz/weiss zu tun, diese Pole sind leider in der Realität die grosse Ausnahme. Wie grau darf es sein? (Die Abhängigkeit von Pilot, Schirm, Können, Einflüsse von "Zufall" (gibts!) wurde hier sehr spannend angegangen)
                      Vor diesem Hintergrund hast du ja diese plakative Aussage als falsch bereits selbst relativiert:
                      Zitat von wolfgang62
                      Und das ist im Laufe der Jahre relativ sicher geworden. Wenn man mit einem Klasse 1 Schirm fliegt (Ein Golf ist auch fehlerverzeihender als ein Ferrari F70).
                      Phuu, ohne Nebensätze viele Fragezeichen, dazu gibts auch bereits andere fundierte Meinungen.
                      Zitat von wolfgang62
                      Das soll aber keinewegs ein Freibrief sein das einem damit ueberhaupt nichts passiert aber wenn man bei Null bis wenig Wind und Termik fliegt, das Wetter auf absehbare Zeit stabil bleibt, man selbst keine Fehler macht und ein anderer mich nicht abschiesst ist das Ganze, genau wie unter Schulungsbedingungen, relativ sicher.
                      Jetzt würde es spannend, denn wer fliegt nur so und hat dann genügend Flugzeit um den wichtigen Faktor Erfahrung/Können zu verbesseren?
                      Zitat von wolfgang62
                      Deshalb meine Frage, was es an Unsicherheiten (im technischen Bereich) noch gibt, das der DHV so veraendern koenne, das die Unfallstatistik sich dramatisch verbessern kann.
                      Hier vielleicht der Kern der Missverständnisse, es geht nicht bloss um technische Aspekte!
                      Zitat von wolfgang62
                      Und was euren Respekt anbelangt (langsam kommt ihr mir unheimlich vor, seid ihr ne Bande von HipHopern mit ihren Homies? ):
                      Hö hö
                      Zitat von wolfgang62
                      Alles das was ihr aufzaehlt, was auf einem zukommen kann weiss ich (hat man uns in der Flugschule erzaehlt und gezeigt) aber um davor Respekt zu haben muss ich es nicht erlebt haben.
                      Diesen Satz musst du mehrmals langsam lesen, absoluter Hammer! Präziser kann man kaum zusammenfassen wo genau das Problem liegt, bloss das du es trotz Analyse von Pikachu nicht erkennst.
                      Zitat von wolfgang62
                      Ich weiss, das wenn mir auf der Autobahn bei 200 der Reifen platzt und ich nen Ueberschlag mache, das ich aus der Kiste wahrscheinlich nicht unverletzt aussteige.

                      Aber um das zu wissen muss ich das nicht einmal mitgemacht haben!

                      Und Respekt habe ich aber trotzdem! (Obwohl es mir statistisch gesehen wahrscheinlich nie passiert). (<-- das mit dem Reifenplatzer)
                      Stammtischvergleich, den kannst du bestenfalls für die Möglichkeit dass dir ein Meteorit den Schirm und Notschirm zerbröselt heranziehen, wenn du denkst dieser Vergleich könnte für die tatsächliche Risikolage beim GS Fliegen irgendwas bringen, würdest du damit bloss zeigen wie du keine Ahnung hast.
                      Zitat von wolfgang62
                      Noch einmal: Der groesste Unsicherheitsfaktor ist nicht das Sportgeraet sondern der Pilot.
                      Und den kann die DHV Sicherheitsabteilung nicht eliminieren.
                      Wenn diese Erkenntnis so als Lösung und nicht als Ansatz um da mal genauer hinzuschauen angesehen wird, ist wirklich alles gesagt.
                      Falls doch nicht, bitte ich dich uns künftig etwas differenzierter deine wahre Meinung mitzuteilen.

                      Auch wenn ich mich hier jetzt an Wolfgang wende, ist diese Schwarz-Weiss Denkerei leider in vielen Postings und bringt einfach nichts, im Gegenteil, ich denke damit lässt sich kein adäquates Riskomangement machen. In Karls Aufsatz gibts viele tendenziell derartig gerichtete Aussagen und Beispiele. Überzeichnen um einen Standpunkt zu zeigen kann zwar manchmal helfen, aber zu diskutieren sind die Grautöne und ihre gegenseitige beeinflussung.
                      Im Bereich Sicherheit beim Gleitschirmfliegen kommts mir wie bei einem Mischpult vor: Dutzende von Schiebereglern welche am Schluss den Sound ausmachen. Der Sound ist Geschmackssache, einer der aber die Regler nur auf 0 oder 10 stellt oder nur einen Regler kennt, schafft keinen guten Sound und hat vor allem auch nicht die Möglichkeit dazu.

                      Kommentar

                      • SebastianB
                        Registrierter Benutzer
                        • 27.08.2010
                        • 237

                        AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                        @Urs:
                        toller Beitrag - es zeigt die Verständnisproblematik sehr gut und vor allem das Bild mit dem Regler finde ich klasse! Das muss ich mir merken!

                        Die 3x3 Methode ist etwas, was man auch mal intensiver betrachten könnte.... immerhin hat sie sich ja in einem Bereich, der unserem Sport sehr ähnlich ist, durchgesetzt. Also muss was dran sein!
                        Zuletzt geändert von SebastianB; 22.11.2010, 20:18.

                        Kommentar

                        • Ulvis
                          Registrierter Benutzer
                          • 24.10.2006
                          • 143
                          • Ulrich Dehe

                          AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                          Zitat von wolfgang62
                          Noch einmal: Der groesste Unsicherheitsfaktor ist nicht das Sportgeraet sondern der Pilot.

                          Und den kann die DHV Sicherheitsabteilung nicht eliminieren.
                          Hallo Wolfgang,

                          dem möchte ich ein wenig hinzufügen:

                          Selbst ein Pilot der gemäß der 3x3 Regelung Alles richtig gemacht hat kann in riskante Situationen gelangen oder von diesen derart überrascht werden dass eine Reaktion nicht mehr möglich ist. Auch der Profi oder der Vielflieger mit jährlichen Sicherheitstrainings.

                          Häufig wird dann in der Szene bzw. bei der Beschreibung von Unfallhergängen aus der Distanz im Rahmen von Ferndiagnosen (und das betrifft oft genug auch die Videoanalyse von Unfällen) immer derselbe Argumentationsmechanismus bemüht: "Der Pilot hätte in diesem Moment das tun müssen, anschließend jenes und dann Folgendes und er hätte im Ergebnis den Unfall verhindern können".

                          Schön, ich bestreite nicht dass in bestimmten Situationen/Unfallhergängen entsprechende Verhaltensweisen den Lauf der Dinge verändern hätten können - mich stört an diesem automatisierten Reaktionsmechanismus Folgendes (ehrlich gesagt kotzt es mich zunehmend an):

                          - Es wird in der Szene schon nahezu zwanghaft suggeriert dass ein diesem Moment adäquates Verhalten den Unfall verhindert hätte, dass es keinerlei äußere Faktoren gibt sondern immer der Fehler des Piloten die Situation hat entstehen lassen, dass ein Pilot immer genug Zeit hätte die Situation zu bereinigen oder dass er in jedem Fall z.B: einen Klapper in Bodennähe schon im Ansatz durch aktives Fliegen hätte verhindern können, da ja jeder abnormale Flugzustand sich definitiv immer im Vorfeld eindeutig ankündigt....usw.

                          - Damit wird versucht eine Sicherheit herbei zu fabulieren die in der Realität nicht besteht - so nach dem Motto " Wer stets adäquat handelt dem kann nichts passieren und wenn doch hat er halt nicht richtig gehandelt"

                          Man lügt sich hier einfach konsequent in die Tasche um sich "sicherer" zu fühlen, klar man kann über dieses Verfahren für jeden Unfall immer Gründe oder "adäquate" Verhaltensanweisungen definieren - wer sich daran hält ist dann sicher unterwegs - das ist doch ganz prima.
                          Die Frage ob es in der Geschwindigkeit mancher Situationen wenn man selbst davon betroffen ist grundsätzlich möglich ist überhaupt noch zu reagieren wird gerne ausgeblendet oder gerade auch von Liga-Piloten mit Sätzchen wie: ....es gibt kaum einen langsameren Sport als unseren und man hat immer alle Zeit der Welt.....abgetan.

                          Lies Dir doch einfach mal die entsprechenden Unfallberichte der letzten Jahre durch, wer ist dort weshalb verunglückt und prüfe persönlich für Dich kritisch das Weshalb - das und 2-3 ("aus dem Nichts")-Eigenerfahrungen während meiner letzten 4 Jahre GS-Fliegerei nötigen mir einen gehörigen Respekt vor der Fetzen-Fliegerei ab - und dennoch gehe ich gerne zum Fliegen im Bewußtsein um dieses Risiko.

                          Die Verharmlosung über die z.T. hinkenden (auch von ruewa aufgezeigten) statistischen Vergleiche zum Segelflug/Motorradfahren und die o.g. Reaktionsmuster im Rahmen von Unfallbeschreibungen aus der Distanz die brauche ich nicht mehr.

                          Ich würde mir hier einfach mehr Ehrlichkeit wünschen.

                          Uli
                          Zuletzt geändert von Ulvis; 22.11.2010, 21:29. Grund: Rechtschreibung

                          Kommentar

                          • Ulvis
                            Registrierter Benutzer
                            • 24.10.2006
                            • 143
                            • Ulrich Dehe

                            AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                            Zitat von wolfgang62
                            Ja gut, aber was nuetzt es, wuerde sich dadurch irgend etwas aendern?
                            Ich denke schon - Mehr Respekt und weniger Susi-Sorglos-Mentalität (auch die trifft man an...), bewußterer Umgang mit der Fliegerei, ausgeprägteres Risikobewußtsein.

                            Uli

                            Kommentar

                            • Xysos
                              Registrierter Benutzer
                              • 03.07.2009
                              • 1041
                              • Lukas
                              • Am Berg

                              AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                              Wolfgang was mir noch aufgefallen ist, ist dass du die Flugschulmeinung vertrittst in gemäßigten Bedingungen zu fliegen. Dann hoffe ich für dich, dass deine Ausbildung anders ausgesehen hat als meine. Denn bei meiner gesamten Ausbildungsdauer hat man mich nur in frischer Morgenluft und total ruhiger Abendluft fliegen lassen. Wenn es zwischendurch doch jemanden emporgehoben hat, wurde erst einmal 30 Minuten gewartet bis sich das Restrisiko senkt.
                              Wenn bei dir dieses Verfahren (was anscheinend recht normal ist) auch so abgelaufen ist und du meinst das ist okay und darüber hinaus (Thermik) muss jeder sein Risiko selbst in kauf nehmen, dann wünsche ich dir dein Leben lang wunderschöne Abgleiter.

                              Ich bin ja auch recht neu in der Szene habe aber dafür auch aus Interesse und Fluggeilheit ein Sicherheitstraining absolviert und da mal geschaut was so abgeht. War interessant und lehrreich auch für das eigene Sicherheitsempfinden - wobei ich jetzt fairerweise sagen muss, dass das Sicherheitsempfinden nach dem SiTrai wesentlich größer war als es vllt sein sollte aufgrund meines "braven" 1-2ers. Ist mit dem neuen Schirm wieder auf ein verträgliches Maß mit einigem Respekt zurückgesetzt worden.

                              Nun zum eigentlichen Punkt:
                              Wenn du Thermik fliegst hast du NIEMALS (nach meiner Meinung) die 100%ige Sicherheit. Thermik heisst immer ein Mindestmaß an Turbulenz am Anfang ist das heftiger, relativiert sich aber recht schnell so dass du auch in thermisch aktiverer Luft unterwegs bist. Machst du dann dazu noch deine ersten Erkundungsflüge und drehst mal über einem Grat auf wo sich Thermikquellen und Talwinde vermischen wirds mal richtig knackig und montiert dir vllt von jetzt auf gleich 50% deines Segels ab. Aber das an einem ganz normalen und ruhigen Tag also nichts mit zu viel Wind o.ä.

                              Ich würde an deiner Stelle mal diese "Wenn ich auf die Anderen höre kann mir schon nichts großartiges passieren" Mentalität ablegen, denn in der Luft bleiben immer ein paar unberechenbare Variablen.
                              Gibt auch genug Beispiele bei denen mehrere Freunde zusammen geflogen sind und es einen aus heiterem Himmel total abmontiert hat während die anderen 4 unbehelligt weitergeflogen sind.

                              Kommentar

                              • SebastianB
                                Registrierter Benutzer
                                • 27.08.2010
                                • 237

                                AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                                Zitat von ruewa
                                den notwendigen Respekt vor der Fliegerei noch nicht erarbeitet.
                                Zitat von Pikachu
                                Zu den Unwägbarkeiten noch ein Wort: Es sind mehr, als Du Dir heute vorstellen kannst. Dinge, auf Du die nur wenig Einfluß hast. Unvorhersehbare Luftscherungen z.B. Unsichtbare (für Dich) Leefallen.
                                Die gibt es wirklich! Das geht ruck-zuck. Ich kopiere mal einen Beinahunfallbericht aus unserem internen Unfallmeldesystem hier rein (Erlaubnis liegt vor). Das passt aus zwei verschiedenen Gründen sehr gut hier rein:
                                Nr.1 Diese (quasi) unsichtbaren Leefallen gibt es wirklich. Kurz davor sind zwei Piloten gestartet und problemlos zumindest zum Landeplatz geflogen. Im Fluggebiet (Weder Start, noch Landeplatz wäre die Leesituation anhand typischer Merkmale erkennbar gewesen)
                                Nr. 2 Es werden ja - wie hier schon kritisiert wurde - häufig nur für jedermann offensichtliche Leesituationen herangezogen. Meist um zu demonstrieren, dass der Pilot einen für jeden offensichtlichen Fehler begangen hat. Die nachfolgende Situation hättte genausogut in einem schweren UNfall enden können. Wer weiß, wie ein Wingert aussieht (senkrechte Metallstangen) weiß, dass es keine gute Idee ist darin zu landen!

                                Hintergrund: Dem Flugberg ist ein weitere Berg vorgelagert, der bei Nordwind ein Lee produziert. Starplatz ist Richtung Nord ausgerichtet. Die Leesituation hätte am Start erkannt werden können, wenn man sehr genau auf den Böencharakter geachtet hätte. Man braucht enorme Erfahrung, um das zu erkennen! Die klassisichen Indizien für Lee zur Leeidentifikation konnte man getrost vergessen!

                                Auszug:
                                -------------------------------------

                                Verletzungen: Keine
                                Erfahrung: >300
                                Unfallursache: Ignoranz
                                Kategorie: Beinahunfall
                                Windverhältnisse: Laut Wetterstation recht stark. Segelflugwetterbericht hat sehr gute Wolkenthermik vorhergesagt. Windrichtungvorhersage: rein Nord. Als ich gegen 11:30 Uhr am LP ankam, zeigten die Windfahnen entgegen meinen Erwartungen mäßigen ONO. Am Start (12:15 Uhr) war schwacher, plötzlich auflebender NO Wind. Trotzdem ideale Startbedingungen. In der Luft waren die Bedingungen ideal und ruhig, etwas thermisch bei vollständig geschlossener Wolkendecke. Wind in der Höhe (200m über Start) Nord mit ca. 30km/h. Einwandfreie Bedingungen, Landung auf offiz. Landeplatz anspruchsvoll, trotzdem mit etwas Geduld handelbar.

                                2 Flug um 14:30 Uhr, war am innoffiz.Landeplatz etwas stärkerer Wind, ebenfalls NO bis ONO. Startplatz. Schwacher bis mäßiger Wind drehend aus NNO bis ONO. Ideale Startbedingungen. 2 Piloten Starten in diese perfekten Windbedingungen problemlos, landen jedoch kurz danach und melden per Funk, dass sie in der Höhe NW Wind gemessen haben. Am Start nach wie vor NO Wind.
                                Ich starte problemlos, kurz nach dem Start geht es gut nach oben, plötzlich (schon über den Bäumen) relativ großer Frontklapper mit deutlichem Höhenverlust. Danach wurde ich stark Richtung Bäume an den Berg gedrückt, so dass ich alle Mühe hatte gegenzusteuern. Bin dann direkt nach Ost geflogen und habe, in vermeintlicher Sicherheit (bildete mir nun ein aus dem Lee raus zu sein), Höhe in einem recht sportlichen Bart gemacht. Ca. 100m über dem Grat kassierte ich einen zweiten Frontklapper. Ich verlor dann die Lust und bin Richtung innoffizieller Landeplatz (Parkplatz Wingert) geflogen. Am Landeplatz hat der Wind ständig von Nord auf Ost gedreht. Umso tiefer ich kam, desto ungemütlicher wurde die Luft. Der Landeanflug war dann scheiße. Starke Böen (Rückwärtsflug), irgendwelche Aufwinde, Verwirbelungen, starkes Sinken wechselten sich schlagartig und fortwährend ab, so dass meine Steuerimpulse einen gefühlt geringeren Einfluss auf die Landeeinteilung und letztendlich die
                                Landung hatten als die äußeren Bedingungen. Ich habe es purem Glück zu verdanken, dass ich in einem Abwind direkt auf einer Wiese (ca. 3m von Wingerten) unversehrt landete.
                                Anschließend stand ich ca. 1 Stunde am Landeplatz. In dieser Stunde wehte der Wind ca. 58 Minuten aus ONO, zweimal je ca. 1 Minute stark aus West. Somit wäre die Leesituation (wenn man gerade ankommt und nur 5 Minuten auf den Windspion schaut) nicht zu erkennen gewesen.
                                Viel Glück, wahrscheinlich viel Thermik und einem sehr gutmütiger Schirm haben eine Baum-/Wingertlandung verhindert.
                                Eine nachträgliche Analyse anhand der Windrichtungsgrafik unserer Wetterstation hat ergeben, dass der erste Flug bei ca. Wind aus ca. 10-20° stattfand, und somit gerade noch in Ordnung war.
                                Der zweite Flug fand bei ca. 340-360° statt, was keinenfalls mehr in Ordnung war. Trotzdem zeigten die Windspione an Start und Landeplatz gute Windbedingungen aus Richtung NO-ONO. Der NW-Wind ist somit für den Piloten am Startplatz NICHT zu erkennen. Ganz wichtig ist demnach eine Kontrolle der Windrichtung vor dem Start - bspw. sollte bei dem geringsten Zweifel vor dem Start die Wetterstation abgerufen werden. Meldet diese NW, sollte auf ein Start verzichtet werden (dies hätte in meinen Fall den Flug leider nicht verhindert, da ich die Info ja eigentlich von einem Fliegerkollegen auch hatte. Ich dachte, es passt trotzdem. ABER: Ich habe nun gelernt, dass ich in Zukunft bei NNW nicht mehr starten werde. Ich bin überzeugt, dass ohne die gute Frühjahrsthermik, die mir direkt nach dem Start genügend Hangabstand und Höhe beschert hat, ich in jedem Fall in den Bäumen gewesen wäre).

                                Wichtigste Erkenntnis: Die tatsächliche, überregionale Windrichtung ist am Start und Landeplatz NICHT zu erkennen., trotzdem beinflusst sie den Flug entscheidend (kein lokale Windsysteme wie in den Alpen, wo bei jeder Windrichtung am selben Startplatz gestartet werden kann - wir sind hier ganz entscheidend, auch wenn man es nicht direkt erkennt, vom überregionalen Wind abhängig) Allzeit happy landings

                                Bergung: Keine
                                Kommentare: Beinahunfall
                                Zuletzt geändert von SebastianB; 22.11.2010, 21:53.

                                Kommentar

                                Lädt...