2-Jahres-Check / Einzelfälle?

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  • Cacao
    Registrierter Benutzer
    • 22.07.2003
    • 995

    AW: 2-Jahres-Check / Einzelfälle?

    Zitat von JN
    @ Richard:
    Meine beiden letzten Schirme waren massiv vertrimmt, der eines Freundes sogar um 8 cm (!) - bei einem 2-3er schon relevant... und so weiß ich noch etliche Beispiele allein aus meinem bescheidenen Bekanntenkreis (sicher kleiner als Deiner). Ich kann Dir daher beim besten Willen nicht glauben, dass ihr nicht zig solcher Fälle schon kennt. Ist es wirklich notwendig, jetzt erst mal Fälle zu sammeln? Ich denke, man könnte ohne Umschweife zu den Maßnahmen kommen. Ralf ist da mit Sicherheit der kompetenteste Ansprechpartner, den man sich denken kann, oder nicht? Der kann Euch bei Bedarf sicher einen ganzen Ordner voller entsprechend spannender Trimm-Protokolle geben.
    Zwar will ich JN nicht besonders auf die Füße treten, wahrscheinlich hat er sogar recht, aber er fasst genau das alles zusammen,
    was hier im Forum von der überwiegenden Anzahl der Schreiber NICHT gewollt wird,
    sofern man das ernst nimmt, was sie schreiben.

    Denn wenn der DHV in diesem Falle so etwas
    wie ein Detektiv-Büro sein soll,
    wenn er also allen Gerüchten nachgehen soll,
    haben wir bald in dem
    DHV den größten geheimen Nachrichtendienst Deutschlands.

    Es wären ja nicht nur die Leinelängen, sondern auch die Tuchqualität, wer illegal fliegt, wer überhaupt keinen Schein hat, wer die Startgebühr nicht zahlt und was weiß ich noch alles.

    Die Forderung lautet überwiegend Deregulierung, und
    ForumAdmin Richard Brandl hat dazu ja in einem Beitrag erläutert, dass das nicht alle Probleme löst.

    Das denke ich auch.
    Deregulierung bedeutet, dass auf
    den einzelnen Flieger mehr Verantwortung zukommt.
    Offensichtlich haben diese „Krakeeler“ für Deregulierung das nicht bedacht.
    Denn auf einmal
    soll der DHV die Verantwortung doch wieder übernehmen.

    Da hier überwiegend Techniker diskutieren, sollten sie nicht nur immer
    ihre fachlichen Scheuklappen in den Vordergrund stellen, sondern sich
    den Beitrage Nr. 42 von Richard Brandl durchlesen.

    Einfach irgendwelche (technischen) Verfahren hier im Forum erfinden und dem DHV anbieten. und zugleich noch (im übertragenden Sinne)
    „Prügel“ androhen, ist ein Witz.
    Zuletzt geändert von Cacao; 07.03.2011, 22:48.

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    • obi
      Registrierter Benutzer
      • 24.11.2006
      • 153

      AW: 2-Jahres-Check / Einzelfälle?

      Zitat von Ralf Antz
      ... Der Zeitaufwand mit "Supercheck" bei uns ist im Laufe der Jahre jedenfalls nicht größer geworden. Der Preis hat sich dadurch auch nicht verändert. Gruß! Ralf
      hallo ralf,

      das war ja ne prompte antwort :-)

      das heisst also, dass ein check weder laenger dauert noch teurer ist, so bald ein schirmtyp/modell in seiner geometrie und soll-groesse erst ein mal erfasst wurde.

      also koennten alle firmen theopretisch ein computergestuetztes system und lasermessung einfuehren, und haetten nach der einfuehrungsphase die gleiche zahl checks pro tag wie vorher. die einfuehrungsphase kostet natuerlich, so wie jede einfuehrungsphase kosten verursacht, das system ist aber eher ueberschaubar, die einfuehrungsphase also eher kurz. und lasermessgeraete kosten maximal 500 € - und das auch nur wenn man ein high end geraet kauft. na... worauf warten die checkbetriebe dann noch?

      gruss, obi
      wenn dir das was du tust spaß macht stimmt schon mal die größenordnung,
      wenn du dabei niemandem schadest auch das vorzeichen,
      und wenn sich andere mit dir freuen sogar der betrag.

      Kommentar

      • RebstockFlieger
        Registrierter Benutzer
        • 06.02.2006
        • 170
        • Mein Realname fördert die Diskussionskultur
        • Flachland

        AW: 2-Jahres-Check / Einzelfälle?

        gut erkannt!
        Zitat von obi
        worauf warten die checkbetriebe dann noch?
        ja worauf?

        Kommentar

        • hob
          Registrierter Benutzer
          • 03.11.2004
          • 956
          • n.a.

          AW: 2-Jahres-Check / Einzelfälle?

          Zitat von RebstockFlieger
          gut erkannt!
          ja worauf?
          ...auf den mündigen Piloten.

          Zitat von Thomas C
          bissde aber nich! (obwohl, gleiten tust du ja vermutlich auch, oder? was ist eigentlich die abwertende verniedlichung von drachenflieger? hängi! drachi? liegi? schleppi! ... )
          ...
          -thomas
          Nein, die heißen nicht Gleitis, sondern Flexis und Rigids.

          Aber Du hast natürlich mit Deinem feinen Sprachgefühl schon richtig erfaßt, daß einige dieser Gleiti-Spezies ruhig mal ein bisschen Aerodynamikkenntnisse gebrauchen könnten - keine per multiple choise, sondern "richtige".

          Schließlich stellen die Leinen ja keine variabel zu haendelnde Paketschnur dar.

          Gruß hob

          Kommentar

          • Willi Wombat
            Registrierter Benutzer
            • 22.01.2010
            • 2735

            AW: 2-Jahres-Check / Einzelfälle?

            Mir scheint, hier wird der Eindruck vermittel, lasergestützte Messtechnik wäre der Kern der Verbesserung oder zumindest notwendig.

            Das ist meines Erachtens völlig falsch gedacht.

            Da die absolute Leinenlänge praktisch ohne Belang ist und die relative Länge sehr genau mit einem ordinären Meterstab gemessen werden kann, gibt es nicht die geringste finanzielle Einstiegsschwelle in optimale Nachtrimmung.
            Somit auch keine Entschuldigung für miesen Trimm..

            Einen Computer, in den die Leinenlängen eingetippt werden hat wohl jeder und der kann auch die Vertrimmung z.B. in Excel darstellen.
            Alles andere ist mehr oder weniger cleveres Einschlaufen der Leinen nach hinreichend bekannten Kriterien.

            Kosten entstehen höchstens, wenn man die Messdaten fehlerfrei und automatisch an den Rechner schicken will, was zwar sinnvoll und fehlervermeidend ist, aber nicht ausschlaggebend für ein gutes Ergebnis.

            Ich behaupte, dass ein Checkbetrieb der ein Metermaß und ein Gewicht von ca. 5Kg besitzt einfach inakzeptabel schlechte Arbeit abgeliefert hat, wenn der Schirm nicht 80% perfekt nachgetrimmt an den Kunden rausgeht.

            Kommentar

            • pipo
              Registrierter Benutzer
              • 03.10.2002
              • 2745
              • Philipp Medicus
              • Absam bei Innsbruck

              AW: 2-Jahres-Check / Einzelfälle?

              Hi Willi,
              Zitat von Willi Wombat
              Mir scheint, hier wird der Eindruck vermittelt, lasergestützte Messtechnik wäre der Kern der Verbesserung oder zumindest notwendig.
              Das ist meines Erachtens völlig falsch gedacht.
              [...]
              Einen Computer, in den die Leinenlängen eingetippt werden hat wohl jeder und der kann auch die Vertrimmung z.B. in Excel darstellen.
              Man kann natürlich auch ohne Lasermesstechnik die Leinenlängen hinreichend genau ermitteln und dann händisch in ein Excel File übertragen.

              So ein Bluetooth fähiges Laser-Messgerät kostet allerdings gerade einmal 400 Euro. Diese kleine Investition amortisiert sich durch die große Zeitersparnis schon nach wenigen Checks.

              Somit ist es zwar vom technischen Standpunkt nicht unbedingt notwendig mit Laser (oder Seilzugsensor) samt automatischer Messwertübertragung zu arbeiten. Vom wirtschaftlichen Standpunkt aber schon.

              vG!

              P.
              NOVA

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              • Fliegerzeit
                Registrierter Benutzer
                • 28.11.2006
                • 330

                AW: 2-Jahres-Check / Einzelfälle?

                @ Willi @Pipo
                ich glaube das ein bisschen mehr dazu gehört als ein Meterstab und ein paar Grundkenntnisse in Excel um den relativtrimm zu bestimmen......so weit ich das verstanden habe stecken da schon viele Hundert Stunden Arbeit und noch mehr Praxiserfahrung dahinter

                .......und das Lasertechnisch vermessen wird, sollte für jeden Checkbetrieb selbstverständlich sein...oder was würdest du von einer Autowerkstatt halten die deine Reifen, an Stelle eines eines Drehmomentschlüssels mit einem Kreuzschlüssel und einem Eisenrohr löst oder fest zieht..........?

                Bin mal gespannt auf den Vortrag den Ralf bei den Bodenlosen gibt......wird sicher ziemlich voll dort werden
                Zuletzt geändert von Fliegerzeit; 08.03.2011, 05:25.

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                • tommi
                  Registrierter Benutzer
                  • 01.09.2002
                  • 1359
                  • Thomas Odenthal
                  • Hamburg

                  AW: 2-Jahres-Check / Einzelfälle?

                  Wurden früher nicht mal Werbetreats gelöscht?
                  So viel Sorge um das Wohl der Piloten von Jemandem, der davon lebt macht mich grundsätzlich skeptisch.

                  Tommi

                  P.S.: Vielleicht ist die Welt aber auch besser geworden und ich habs verpasst :-)
                  Zuletzt geändert von tommi; 08.03.2011, 08:38.

                  Kommentar

                  • Ralf Antz
                    Registrierter Benutzer
                    • 02.08.2002
                    • 839

                    AW: 2-Jahres-Check / Einzelfälle?

                    Tommi,-

                    ja, hast Du.

                    Ralf

                    Kommentar

                    • El Zorro
                      Registrierter Benutzer
                      • 28.12.2001
                      • 3339
                      • Nähe Freiburg ( D )

                      AW: 2-Jahres-Check / Einzelfälle?

                      @ Tommi: Also wenn der Ralf mit dem Thread wirklich auf Kundensuche wäre, hätte er mir auf meine Anfrage im letzten Post mal 'ne P.N. geschickt...

                      viele Grüße
                      Bernd

                      Kommentar

                      • Gast

                        AW: 2-Jahres-Check / Einzelfälle?

                        @ Tommi: Wenn ich sehe, was der Ralf sich seit Jahren für eine Riesenarbeit mit dem NTT macht, mit wie viel Mühe und Engagement er (auch "Fremd-") Schirme checkt - und wie wenig Geld er dafür nimmt, dann ist Deine Unterstellung wirklich nicht fair. Wenn es ihm dabei primär ums Geldverdienen gehen würde, würde er GANZ SICHER was anderes machen als Trimmtuning... ;-)

                        Kommentar

                        • H.M.Murdoch
                          Registrierter Benutzer
                          • 22.09.2010
                          • 1358
                          • unwichtich, Kultur ist im Kopf, nicht im Namen
                          • Flachland

                          AW: 2-Jahres-Check / Einzelfälle?

                          Naja, wenns um die Mühe geht wäre das noch kein Grund Werbung zu verbieten. Andere stecken auch viel Herzblut in ihr "Baby" und trotzdem wird deren Werbung, zu Recht!!, hier gelöscht.
                          Hier gehts aber nicht darum NTT zu verscherbeln (Wenn das dabei rumkommt ists sicherlich nett für Ralph) sondern um Flugsicherheit.

                          Kommentar

                          • martin2005
                            Registrierter Benutzer
                            • 24.10.2005
                            • 1173
                            • Österreich

                            AW: 2-Jahres-Check / Einzelfälle?

                            Zitat von Cacao
                            [SIZE=2]
                            Denn wenn der DHV in diesem Falle so etwas
                            wie ein Detektiv-Büro sein soll,
                            wenn er also allen Gerüchten nachgehen soll,
                            haben wir bald in dem
                            DHV den größten geheimen Nachrichtendienst Deutschlands.

                            Deregulierung bedeutet, dass auf
                            den einzelnen Flieger mehr Verantwortung zukommt.
                            Offensichtlich haben diese „Krakeeler“ für Deregulierung das nicht bedacht.
                            Denn auf einmal
                            soll der DHV die Verantwortung doch wieder übernehmen.

                            Einfach irgendwelche (technischen) Verfahren hier im Forum erfinden und dem DHV anbieten. und zugleich noch (im übertragenden Sinne)
                            „Prügel“ androhen, ist ein Witz.
                            Lieber Cacao,

                            Ich finde deine Einwände gut und berechtigt, allerdings stimme ich mit deinen Schlussfolgerungen nicht ganz überein. Vorab: Ich will hier keine Deregulierungsdebatte lostreten (allerdings stehe ich diesem Thema kritisch gegenüber - aber nicht aus control-freak Gründen). Aber jetzt zu meinen Schlussfolgerungen:

                            Ich gebe dir vollkommen recht, der DHV muss nicht jedem Gerücht nachgehen, er soll aber meines Erachtens gewissenhaft entscheiden ob ja oder nein und dies veröffentlichen. Dies soll er sich nicht nach wirtschaftlichen/ politischen Gesichtspunten überlegen, sondern als Pilotenvertretung und er sollte die Mühe wert finden dies auch zu begründen. Leider muss man anscheinend manchmal Prügel androhen, damit sich der DHV zu einem fundierten Statement durchringt (leider ist das so). Zur Ehrenrettung muss man sagen, dass der DHV auch vieles getan hat (Untersuchung Wasserlandungen mit Schwimweste, Schutzwirkung von Airbaggurtzeugen, Blindtest von Checkbetrieben ...), nur der Reflex des DHV, erst mal abzuwehren oder gar nichts zu sagen, stört mich persönlich.

                            Dass die Firma Nova (als innovativer Hersteller) und Ralf als erfahrener Checker diese Thema gewissenhaft behandeln und bereits andere auf den Zug aufspringen, sollte zumindest zum Nachdenken anregen. Oder der DHV gibt ein für alle mal bekannt, dass er sich um solche Themen (Sicherheitsthemen) in Zukunft nicht mehr kümmert (das wäre für mich auch OK). Dann wissen wir Bescheid und es liegt an jedem Mitglied seine Konsequenzen daraus zu ziehen.

                            Deine Forderung, dass der einzelne Flieger mehr Verantwortung übernehmen soll (keine Vollkaskomentalität) begrüße ich sehr, allerdings ist dazu tiefes technisches Verständnis notwendig und daher ist es illusorisch alle Verantwortung zu übernehmen. Ich kann selber einfach keinen Schirm konstruieren, dazu fehlt mir das Wissen. Zusätzlich ist ja diese Sache öffentlich noch nicht sehr bekannt (es gibt zum Thema Relativtrimm noch keine "Studie" - wir stehen hier am Anfang). Auch ein Linienpilot kann nicht selber das Triebwerk zerlegen, dass muss er Fachleuten überlassen und sich darauf verlassen können. Genau so, wie ich mich (mehr oder weniger) auf den Rat eines Mediziners verlassen können muss. Im Bergsport gab es mal einen tödlichen Unfall durch einen Seilriss. Erst eine langwierige Untersuchung fand heraus, dass das Seil durch Treibstoffdämpfe (Lagerung neben Benzinkanister) geschwächt wurde. Genau für solche Themen wünsche ich mir eine finanziell unabhängige Interessensvertretung. It seems I have a dream

                            Wenn der DHV zum (nicht geheimen) Nachrichtendienst aufsteigt, würde ich persönlich das sehr begrüßen. Denn es gibt leider sehr wenige wirtschaftlich unabhängige Interessensvertretungen für Konsumenten und die Wenigen machen sehr gute Arbeit. Viele gefährliche Stoffe wären heute noch in unseren Lebensmitteln, wenn nicht manche "Idealisten" manchmal brüllen würden.

                            Das schöne daran wäre ja, dass der DHV nicht geheim agieren kann, sondern diese Dinge veröffentlichen müsste um ein Echo zu erzielen. Und genau so wie jeder Hersteller, steht er im Wettbewerb und zwar um die Gunst der Piloten. Im Sinne einer freien Marktwirtschaft werden die Piloten entscheiden, ob sie dies unterstützen wollen oder nicht. Genau diese Diskussion findet hier gerade statt. Einige fordern mehr konsumentenschützende Aktivitäten. Vielleicht umsonst, weil es die Mehrheit (inklusive dir Cacao) das nicht wünscht, dann muss die Minderheit einfach damit leben. Aber zumindest wurden die Wünsche einiger Mitglider hier dargelegt und der Diskussionsprozess wird am laufen gehalten.

                            Hier passt für mich folgendes trauriges Statement rein, dass gut in unsere Zeit passt, denn meist wird erst reagiert, wenn es zu spät ist:

                            Zitat von H.M.Murdoch
                            Kommt mir vertraut vor: Die Forderung dass der Verband mal agiert und nicht nur reagiert. Der Unterschied dazwischen ist mindestens ein Unfall, vielleicht sogar ein Menschenleben....
                            (nur meine Meinung) liebe Grüße
                            Martin
                            Zuletzt geändert von martin2005; 08.03.2011, 10:23.

                            Kommentar

                            • X-Dream Dani
                              Registrierter Benutzer
                              • 06.06.2001
                              • 2322
                              • Daniel Loritz
                              • Tscherlach / Walenstadt

                              AW: 2-Jahres-Check / Einzelfälle?

                              Hallo zusammen,

                              So, ich versuche mal meine Seite hier rein zu bringen:

                              Auf der einen Seite verstehe ich Ralf’s Frust, dass er ein seit Jahren angesetztes Thema bei den entsprechenden Stellen nicht weiter bringt. Ich kenne das von den Kleinstrettern auch. Da liegen offensichtliche Problem im Raum und niemand schaut hin oder wenn dann jemand mal hinschaut, dann macht er das mit arroganter Inkompetenz (siehe Guido bei den Kleinstretter) oder nur mit größter Zurückhaltung (DHV ebenso bei den Kleinstrettern), denn er könnte sich ja mit seiner Reaktion ins Offside manövrieren.

                              Die Tatsache, dass wir mehrere Zulassungstellen haben hat diese Tatsache nicht einfacher gemacht. Jede dieser Zulassunsgstellen schaut peinlichst genau auf die Finger des anderen und es wird keine Chance vergeben die anderen beim LBA anzuschwärzen. Da wird eine Menge Energie, Zeit und Geld verpufft für ein wenig Ruhm, Anerkennung und vor allem für das eigene Ego.

                              In solch einem Umfeld ist es mühsam und nervenaufreibend eine Idee weiterzubringen oder eben auf ein Problem aufmerksam zu machen. Aus dieser Sicht versteh ich Ralf, bewundere sein Engagement auch wenn es hin und wieder nervig sein kann, dass er immer wieder auf das Thema aufmerksam macht. Er macht das bestimmt aus fester Überzeugung und vor allem auch aus der Tatsache heraus, dass er in diesem Thema eben Sattelfest ist und durchwegs eine Kompetenz darstellt – was man in diesem Thema systembedingt von vermutlich keiner Zulassungsstelle behaupten kann.

                              Nun, die Idee von einem Fachsymposium wie es die EAPR nun machen will, finde ich großartig. Ist es doch eine gute Plattform voneinander zu profitieren und weiter zu kommen – und dass ist es schlussendlich was wir brauchen; Stillstand ist Rückschritt! Wir veranstalten jedes Jahr ein zweitägiges Fachsymposium mit unseren Händler. Das wird gerne besucht und erfreut sich einem stetigen Wachstum.

                              Auf der anderen Seite muss man die ganze Sache aus meiner Sicht auch ein wenig relativieren. Wir haben bestimmt vertrimmte Geräte an den Startplätzen und in der Luft. Nur sehe ich die Schwierigkeit zu bestimmen wann beginnen wir von Vertrimmung zu sprechen. Das ist eine äußerst schwierige Frage die aus meiner Sicht am ehesten vom Hersteller und nur von ihm zu beantworten ist. Ich weiß doch als Entwickler und Testpilot genau wie viel meine Geräte ertragen und wo sie kritisch werden. Es würde mir jedoch nie im Traum einfallen eine Aussage über die Trimmsensibiltät eines anderen Herstellers zu machen. Ich kann im besten Fall eine Tendenz abgeben. Da sehe ich in den Aussagen von Ralf die Problematik. Weder das NTT noch unsere AIRbase sind der Schlüssel zur Lösung des Problems, es sind im besten Fall Hilfsmittel das Problem zu eruieren. Die Tools unterstützen den Prüfbetrieb seine Arbeit effizienter zu machen aber die gleiche Arbeit lässt sich ohne Problem auch mittels Messband und Schreibblock bewerkstelligen. Aus dieser Sicht sind NTT und AIRbase und was es da alles noch gibt nette, lebensverlängernde und hilfreiche Spielereien aber auf keinen Fall die einzige Möglichkeit einen Schirm auf eine allfällige Vertrimmung zu prüfen.

                              Nun, wenn man nun als Hersteller/Checkbetrieb ein Gerät hat, das in einem aus seiner Sicht kritischen Trimmzustand ist, wie soll man vorgehen? Trimmt man auf die Nullstellung oder trimmt man prophylaktisch auf die gegenüberliegende Seite? Was ist absolut gesehen richtig und was ist falsch? Was macht man wenn der Schirm erst ein Jahr alt ist (Jahres-Check bei Nova) und nachgetrimmt werden muss, ein anderer Schirm gleichen Typs ebenfalls nach einem Jahr noch absolut im Trimm zu sein scheint? Ist nun der erste zu wenig geflogen worden oder doch zu stark beansprucht worden, dass er aus dem trimm fällt? Der Schirm der einen korrekten Trimm hat, ist der nie geflogen worden oder mehr per Zufall noch in Ordnung? Oder sind beide von der Produktion weg mit einer Abweichung getrimmt und falls ja mit wie viel Abweichung und vor allem weshalb haben die eine Abweichung? Wurde da falsch gemessen oder nicht genau gespleißt, bzw. genäht oder ist das Leinenmaterial unterschiedlich verarbeitet?
                              Das sind aus meiner Sicht die essentiellen Fragen die mit Schreibblock und Messband nicht oder nur mühsam zu beantwortet sind. Fakt ist, dass wir immer nur von einer gewissen Tendenz ausgehen können und nie die absoluten Werte erreichen werden. Unsere AIRbase setzt zumindest dort an, denn wir können auf die Produktionsdaten zu greifen und sogar frühere Checks abrufen. Wir können ganze Produktionslots auswerten und sogar alle je produzierten Geräte vergleichen. Dies hilft im Moment unter Umständen nur wenig den Grund für die Trimmveränderung festzustellen aber es kann einem eine Tendenz auf zeigen und genau das ist aus unserer Sicht eine Möglichkeit in Zukunft Materialien und deren Verhalten besser einzuschätzen. Damit lassen sich Produktionsabläufe optimieren und Materialien evaluieren, damit wir Leinensätze haben die eine möglichst kleine Abweichung haben und somit die kleinste Chance entsteht, dass nachgetrimmt werden muss. Falls dann doch mal eine Abweichung vorherrscht, die Tendenz wie viel und wohin getrimmt wird auf einer auf fixen Zahlen beruhenden die aus der Berechnung einer stetig wachsenden Anzahl Vermessungen stammen.

                              Tatsache ist, dass in diesem von Ralf (auch aus meiner Sicht zu Recht) an gestocherten Problem zu wenig Wissen vorherrscht und dies vermutlich vor allem bei den kleinen Prüfbetrieben denen oft die Erfahrung fehlt. Da können wir als Hersteller auch bestimmt mehr tun und eben entsprechende Schulung und Hilfe anbieten. Da ist das NTT ein guter Ansatz, denn es kann von jedem Prüfbetrieb mit Computer angewendet werden. Wir sind daran unsere AIRbase in diese Richtung zu programmieren damit es auch von unseren Partnerbetrieben benutzt werden kann.

                              Nur am Rande, Ralf, mit Druck und Drohungen werden wir in dieser Sache nicht oder nur langsam weiter kommen. Aufklärung so wie es du hier machst ist ein guter Ansatz. Auch das Fachmeeting der EAPR ist eine gute Idee und dann liegt es auch in der Verantwortung der einzelnen Piloten ihre Geräte an die Checkbetriebe zu geben die eben Weiterbildung betreiben und eine mehr oder weniger moderne Prüfeinrichtung besitzen.

                              Schlussendlich sehe ich es als wichtig, dass man aus dem Thema keine Polemik macht. Dies verunsichert die Piloten nur. Natürlich haben wir Unfälle und sogar solche die unter Umständen auf eine Vertrimmung zurückzuführen sind. Dies als die Regel anzusehen wäre falsch und es ist bestimmt ebenso falsch das als unser Hauptproblem in unserer Szene anzusehen.

                              Ich bedanke mich auf jeden Fall bei Ralf der hier ziemlich selbstlos aber auf jeden Fall mit viel Kompetenz auf ein Thema aufmerksam macht, dass durchwegs angegangen gehört. Dass da die entsprechenden Stellen gefordert sind und dies nicht nur als Organisator von Fachmeetings sehe ich als deren Pflicht! Vielleicht wäre das sogar ein Thema für die PMA und somit vielleicht sogar einen vernünftigen Grund um diesen Verein beizutreten….

                              Mit freundlichen Grüßen

                              Dani

                              TEAM 5
                              Dani

                              X-Dream Fly


                              "Anderssein ist kein Defekt!", Markku Wilenius

                              Kommentar

                              • Cacao
                                Registrierter Benutzer
                                • 22.07.2003
                                • 995

                                AW: 2-Jahres-Check / Einzelfälle?

                                Martin:
                                Deine Forderung, dass der einzelne Flieger mehr Verantwortung übernehmen soll (keine Vollkaskomentalität) begrüße ich sehr, allerdings ist dazu tiefes technisches Verständnis notwendig und daher ist es illusorisch alle Verantwortung zu übernehmen. Ich kann selber einfach keinen Schirm konstruieren, dazu fehlt mir das Wissen. Zusätzlich ist ja diese Sache öffentlich noch nicht sehr bekannt (es gibt zum Thema Relativtrimm noch keine "Studie" - wir stehen hier am Anfang). Auch ein Linienpilot kann nicht selber das Triebwerk zerlegen, dass muss er Fachleuten überlassen und sich darauf verlassen können. Genau so, wie ich mich (mehr oder weniger) auf den Rat eines Mediziners verlassen können muss. Im Bergsport gab es mal einen tödlichen Unfall durch einen Seilriss. Erst eine langwierige Untersuchung fand heraus, dass das Seil durch Treibstoffdämpfe (Lagerung neben Benzinkanister) geschwächt wurde. Genau für solche Themen wünsche ich mir eine finanziell unabhängige Interessensvertretung. It seems I have a dream

                                Lieber Martin,
                                Deine richtigen Überlegungen lassen sich leider mit der Forderung nach Deregulierung nicht unter einen Hut bringen,
                                das ist nun mal die Krux.
                                Und das ist nicht der Fehler des DHV, sondern generell Deregulierungs-Immanent.

                                Ob die Arbeit des DHV Kritik verdient, diese Frage kann also nicht an diesem Beispiel entschieden werden.

                                Durch die Voreiterrolle Deutschlands und des DHV bei der Gesetzgebung sind offensichtlich „Welt-Maßstäbe“ (unangenehmes Wort) geschaffen worden, für die der DHV viel „Prügel“ einstecken muss.

                                Die Kritiker der Regulierung des GS-Fliegens in D. müssen sich fragen lassen, wie weit sie selbst in der Lage sind, die Deregulierung zu ertragen.

                                Eben mal irgendwie dagegen seine einerseits, und dann technischen Vorschriften fordern andererseits, die keine gesetzliche Grundlage haben, weil der Staat auf Grund der Deregulierungs-Forderung nicht will, ist nun mal nicht möglich.

                                Deine Beispiel aus der Medizin usw. ist insofern erhellend, da dort massiv reguliert wird, weil der Patient ja nicht die Marktkräfte, die oft beschworen werden, nutzen kann.
                                Wie soll der auch, schließlich kann er z.B. nach einem Unfall mit GS nicht erst eine Ausschreibung starten, wer ihm die beste Versorgung anbietet.

                                Ähnlich liegen die Dinge beim jetzigen Thema, die Sache ist im klassischen Sinne „zwiespältig“.
                                Zuletzt geändert von Cacao; 08.03.2011, 11:15.

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