AW: Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?
Erst einmal Danke an alle, die sich in diesem sehr sachlich und zum Nachdenken anregenden Thread beteiligen.
Ich möchte noch einen Gedanken zum Thema Risko- (beurteilung) hinzufügen und hier mal ein Vergleich zur Technik ziehen. In diesem Bereich (z.B. Hubwerke) wird das Ausgangsrisiko erst einmal auf 100% gesetzt. Nun wird durch technische Maßnahmen (Antriebskonstruktion / Steuerung z.B 2-kanalige redundante Systeme etc.) das Risiko reduziert. Danach wird das verbleibende Risko durch weitere Maßnahmen (z.B. organisatorische) weiter reduziert. Was danach IMMER verbleibt ist das Restrisiko.
Übertragen auf unsere Fliegerei bedeutet das aber lediglich dass die "technische Maßnahmen" nur unsere Kombination Schirm / Gurtzeug / Rettung sind. (Schirmwahl A,B, C, D). Alle anderen risikoreduzierenden Maßnahmen sind bei uns alles Variable, wie Ausbildung, Erfahrungen, ST etc. die auf Dauer auf eine Reduzierung des Risikos mit sich bringen. Das persönliche Riskomanagement ist als bei uns von entscheidender Bedeutung. Ergo je besser unser Vorflugcheck, Wetter (überregional / regional / lokal) , beherrsche ich den Wind beim Start sicher , Gebietseinweisung etc.) und die möglichst objektive Selbsteinschätzung ist, desto geringe wird das verbleibende Restrisiko sein. Meine Erkenntnis hieraus ist, dass das verbleibend Restrisiko unsere Fliegerei IMMER erheblich größer ist, als bei aller Technik, die irgendwo installiert ist.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fehlererkennung. Im technischen sagt man: Der erste Fehler MUSS erkannt werden, da der zweite Fehler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu einem unerwünschten Ereignis (Unfall) führen wird, der Dritte jedoch definitiv. Das ist leider statistisch erwiesen.
Für uns bedeutet das jedoch noch mehr, da wir neben den möglicherweise erkennbaren Fehlentscheidungen auch mit "Überraschungen" konfrontiert werden, wie z.B. plötzlich durchdringender überregionaler Wind etc.. Als Beispiel: Einflug in ein nicht erkanntes Lee (1. Fehler) mit der Konsequenz eines massiven Klappers mit einer falschen Reaktion (2. Fehler) -> Spiralsturz , Rettung zu spät gezogen? (3. Fehler). Wobei der "eigentliche" Fehler Unaufmerksamkeit) hier schon zu Anfang eintrat, denn man hat die Gesamtsituation inkl. Randbedingungen NICHT überschaut oder war dazu nicht in der Lage.
Mein Fazit: Das verbleibende Restrisko ist IMMER da und i.d.R. immer größer, als wir uns da subjektiv selbst eingestehen. Um so wichtiger ist es ALLE Aspekte vor dem Start zu überprüfen und im Zweifelsfall einfach mal den Sack zulassen.
Erst einmal Danke an alle, die sich in diesem sehr sachlich und zum Nachdenken anregenden Thread beteiligen.
Ich möchte noch einen Gedanken zum Thema Risko- (beurteilung) hinzufügen und hier mal ein Vergleich zur Technik ziehen. In diesem Bereich (z.B. Hubwerke) wird das Ausgangsrisiko erst einmal auf 100% gesetzt. Nun wird durch technische Maßnahmen (Antriebskonstruktion / Steuerung z.B 2-kanalige redundante Systeme etc.) das Risiko reduziert. Danach wird das verbleibende Risko durch weitere Maßnahmen (z.B. organisatorische) weiter reduziert. Was danach IMMER verbleibt ist das Restrisiko.
Übertragen auf unsere Fliegerei bedeutet das aber lediglich dass die "technische Maßnahmen" nur unsere Kombination Schirm / Gurtzeug / Rettung sind. (Schirmwahl A,B, C, D). Alle anderen risikoreduzierenden Maßnahmen sind bei uns alles Variable, wie Ausbildung, Erfahrungen, ST etc. die auf Dauer auf eine Reduzierung des Risikos mit sich bringen. Das persönliche Riskomanagement ist als bei uns von entscheidender Bedeutung. Ergo je besser unser Vorflugcheck, Wetter (überregional / regional / lokal) , beherrsche ich den Wind beim Start sicher , Gebietseinweisung etc.) und die möglichst objektive Selbsteinschätzung ist, desto geringe wird das verbleibende Restrisiko sein. Meine Erkenntnis hieraus ist, dass das verbleibend Restrisiko unsere Fliegerei IMMER erheblich größer ist, als bei aller Technik, die irgendwo installiert ist.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fehlererkennung. Im technischen sagt man: Der erste Fehler MUSS erkannt werden, da der zweite Fehler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu einem unerwünschten Ereignis (Unfall) führen wird, der Dritte jedoch definitiv. Das ist leider statistisch erwiesen.
Für uns bedeutet das jedoch noch mehr, da wir neben den möglicherweise erkennbaren Fehlentscheidungen auch mit "Überraschungen" konfrontiert werden, wie z.B. plötzlich durchdringender überregionaler Wind etc.. Als Beispiel: Einflug in ein nicht erkanntes Lee (1. Fehler) mit der Konsequenz eines massiven Klappers mit einer falschen Reaktion (2. Fehler) -> Spiralsturz , Rettung zu spät gezogen? (3. Fehler). Wobei der "eigentliche" Fehler Unaufmerksamkeit) hier schon zu Anfang eintrat, denn man hat die Gesamtsituation inkl. Randbedingungen NICHT überschaut oder war dazu nicht in der Lage.
Mein Fazit: Das verbleibende Restrisko ist IMMER da und i.d.R. immer größer, als wir uns da subjektiv selbst eingestehen. Um so wichtiger ist es ALLE Aspekte vor dem Start zu überprüfen und im Zweifelsfall einfach mal den Sack zulassen.
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