Servus liebe Fliegergemeinde,
obwohl ich aktuelle Forumseiträge und gängige Fachliteratur zu diesem Thema konsultiert habe, bleiben für mich wichtige Fragen zur potenziellen Landung mit angelegten Ohren unbeantwortet.
In der vergangenen Woche hat es über dem Landplatz bei eingesetztem Talwind dermaßen getragen, dass ich nach längerer Zeit des Ausharrens kleine Ohren angelegt habe und damit eingelandet bin.
Dabei habe ich erst kurz vor dem Aufsetzen Beschleuniger und die äußeren A-Leinen ausgelassen. Die Bremsen hielt ich ungewickelt in der Hand. Die Landung verlief völlig problemlos. Nur Glück gehabt?
Möglicherweise gehe ich bei dieser Landepraxis von falschen Annahmen aus, obwohl ich mir diese Technik natürlich nicht selbst ausgedacht habe:
- Das Fliegen mit angelegten Ohren (korrektes Anlegen und Auslassen vorausgesetzt) ist eine relativ stabile Abstiegshilfe und in Bodennähe (unter 100m) die einzig mir sinnvoll erscheinende Methode
- Bei Turbulenzen verringert sich durch angelegte Ohren die Angriffsfläche und die Flächenbelastung steigt
- Durch das Beschleunigen beuge ich einer potenziellen Sackflug- bzw. Stallgefahr (genügend?) vor; bei starker Aufwinddynamik erhöhte Sackflug- bzw. Stallgefahr
Leider stehen meine Anfängerkenntnisse z.T. im krassen Gegensatz zu den Erfahrungen wirklich kompetenter Piloten.
Ich habe mir mal erlaubt, Dani aus dem Zusammenhang eines anderen Beitrages heraus zu zitieren, ohne hoffentlich seine Inhalte zu verzerren (Aus Forumsthema: Brauche Erstkaufrat: Z-One von Firebird):
"Ohrenanlegen im Landeanflug ist unnütz, falsch und gefährlich!"
Das schreibt er ganz sicher nicht grundlos!
Hat diese Aussage universelle Gültigkeit?
Sollte man das Risiko, in Bodennähe die Ohren anzulegen, bei einigermaßen überschaubaren Bedingungen generell nicht eingehen?
In der DHV-Info 160 beschreibt Michael Nesler (den ich genauso wertschätze wie Dani) auf Seite 28 ff die Methode des (großen) Ohren anlegens in Turbulenzen als Mittel der ersten Wahl. (In "Nestflucht" weist er aber auch darauf hin, dass es durchaus Tücken beim Ohrenanlegen gibt).
Ich sehe in den Aussagen keine Widersprüche (daher auch keine konkurrierenden Aussagen), da es scheinbar um den Einsatz in unterschiedlichen Flugsituationen geht.
Ich interpretiere es so, dass bei großer Gefahr das oben beschriebene Restrisiko in Kauf genommen werden kann, während ohne große Not von einer Landung mit Ohren abgesehen werden sollte.
Allerdings fallen mir keine Alternativen ein, wie ich ich Bodennähe z.B. bei tragendem Landeplatz o.ä. gefahrenreduziert zügig herunterkommen kann.
Darüber hinaus ist mir nach wie vor nicht klar, ob es systemimmanente Gründe für oder gegen das Einklipsen der Bremsen gibt (eigentliche gebe ich diese nach Möglichkeit in der Luft nie frei).
Da es zu diesem Thema keine (mir bekannten) einheitlichen Lehrmeinungen gibt, wäre es sehr hilfreich, wenn ihr eine differenzierte, möglichst begründete Einschätzung eurer eingen Erfahrungen/Kenntnisse schildern könntet.
Vielen Dank für eure Mühe im Voraus, Markus
obwohl ich aktuelle Forumseiträge und gängige Fachliteratur zu diesem Thema konsultiert habe, bleiben für mich wichtige Fragen zur potenziellen Landung mit angelegten Ohren unbeantwortet.
In der vergangenen Woche hat es über dem Landplatz bei eingesetztem Talwind dermaßen getragen, dass ich nach längerer Zeit des Ausharrens kleine Ohren angelegt habe und damit eingelandet bin.
Dabei habe ich erst kurz vor dem Aufsetzen Beschleuniger und die äußeren A-Leinen ausgelassen. Die Bremsen hielt ich ungewickelt in der Hand. Die Landung verlief völlig problemlos. Nur Glück gehabt?
Möglicherweise gehe ich bei dieser Landepraxis von falschen Annahmen aus, obwohl ich mir diese Technik natürlich nicht selbst ausgedacht habe:
- Das Fliegen mit angelegten Ohren (korrektes Anlegen und Auslassen vorausgesetzt) ist eine relativ stabile Abstiegshilfe und in Bodennähe (unter 100m) die einzig mir sinnvoll erscheinende Methode
- Bei Turbulenzen verringert sich durch angelegte Ohren die Angriffsfläche und die Flächenbelastung steigt
- Durch das Beschleunigen beuge ich einer potenziellen Sackflug- bzw. Stallgefahr (genügend?) vor; bei starker Aufwinddynamik erhöhte Sackflug- bzw. Stallgefahr
Leider stehen meine Anfängerkenntnisse z.T. im krassen Gegensatz zu den Erfahrungen wirklich kompetenter Piloten.
Ich habe mir mal erlaubt, Dani aus dem Zusammenhang eines anderen Beitrages heraus zu zitieren, ohne hoffentlich seine Inhalte zu verzerren (Aus Forumsthema: Brauche Erstkaufrat: Z-One von Firebird):
"Ohrenanlegen im Landeanflug ist unnütz, falsch und gefährlich!"
Das schreibt er ganz sicher nicht grundlos!
Hat diese Aussage universelle Gültigkeit?
Sollte man das Risiko, in Bodennähe die Ohren anzulegen, bei einigermaßen überschaubaren Bedingungen generell nicht eingehen?
In der DHV-Info 160 beschreibt Michael Nesler (den ich genauso wertschätze wie Dani) auf Seite 28 ff die Methode des (großen) Ohren anlegens in Turbulenzen als Mittel der ersten Wahl. (In "Nestflucht" weist er aber auch darauf hin, dass es durchaus Tücken beim Ohrenanlegen gibt).
Ich sehe in den Aussagen keine Widersprüche (daher auch keine konkurrierenden Aussagen), da es scheinbar um den Einsatz in unterschiedlichen Flugsituationen geht.
Ich interpretiere es so, dass bei großer Gefahr das oben beschriebene Restrisiko in Kauf genommen werden kann, während ohne große Not von einer Landung mit Ohren abgesehen werden sollte.
Allerdings fallen mir keine Alternativen ein, wie ich ich Bodennähe z.B. bei tragendem Landeplatz o.ä. gefahrenreduziert zügig herunterkommen kann.
Darüber hinaus ist mir nach wie vor nicht klar, ob es systemimmanente Gründe für oder gegen das Einklipsen der Bremsen gibt (eigentliche gebe ich diese nach Möglichkeit in der Luft nie frei).
Da es zu diesem Thema keine (mir bekannten) einheitlichen Lehrmeinungen gibt, wäre es sehr hilfreich, wenn ihr eine differenzierte, möglichst begründete Einschätzung eurer eingen Erfahrungen/Kenntnisse schildern könntet.
Vielen Dank für eure Mühe im Voraus, Markus
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