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Wenn die Kalkulation nicht aufgeht regelt das die Marktwirtschaft von selbst!
Ergaenzung: Und wenn Flugschulen eingehen dann doch eher die Kleineren, oder?
Wie viele Schueler hat eine Gruppe an der WaKu?
Ich finde es gibt schon einen Unterschied ob man für seinen Job ausreichend oder zufriedenstellend bezahlt wird. Wenn also eine kleine Flugschule gerade so über die Runden kommt und trotzdem genauso viel arbeiten muss wie die Fluglehrer in einer Großen, dann stimmt doch irgendwas nicht und trotzdem wird es für Leute wie Forix immer noch zu teuer sein.
Eine Fahrausbildung ist wesentlich billiger zu bekommen, bei viel höheren Kosten für das Ausbildungsunternehmen.
das glaubst du ja selber nicht.
Warum jetzt 80 Euro besonders billig sein sollen verstehe ich nicht wirklich.
Eine Auto HU beim TÜV in Deutschland kostet weniger, bei Messinstrumenten die wahrscheinlich das zehnfache kosten.
Warum also sind 80 Euro Dumping?
Findest Du die TÜV Preise in Deutschland dann auch Dumping?
ich hoffe du wirst nie selbständig bei solchen aussagen.
Sorry Forix, aber wenn du von Selbststaendigkeit, Steuer (GmbH gegenueber AG), Abschreibungsmoeglichkeiten, Kalkulation und Personalkosten nix weisst, dann doch eher: [ATTACH=CONFIG]16547[/ATTACH]
Also nur damit das vorab klar ist - ich such mir Deine Beiträge zum Zitieren nicht etwa häufiger aus, um auf Dir rumzuhacken, sondern weil ich ja meistens mit Vielem übereinstimme und deshalb weniger zitieren muss ("ned g'schimpft is g'lobt" bzw. nicht zitiert ist - oft - zugestimmt)
Zitat von ruewa
Diese vereinsbasierte Ausbildung ist eine echte Erfolgsgeschichte, sie hat sich bis heute in hohem Maße bewährt. Der einzige Vorteil der Flugschul-Ausbildung besteht darin, daß sie schneller und mit weniger Mühe absolviert werden kann.
Fast ACK - aber ergänzen wir das bitte durch "flexibler". Für mich zum Beispiel war der Verein keine Option, weil er als Entgelt für die Flugstunden sehr viel zusätzlichen Arbeitsdienst im Verein vorsieht. Das mag eine Option für den armen Studenten sein, ist aber für Selbständige mit 80-Stunden-Woche mit begrenzter (auch Restlebens-)Zeit nicht akzeptabel (und vielleicht sollte man auch berücksichtigen, dass sich ja irgendwer die Flugzeuge kaufen muss - alleine von denen im Vereinseigentum könnte kein Hersteller überleben. Insofern sind besagte Selbständige nicht ohne Wert für die Szene, wenn die nicht außerhalb der Vereine auf reiche Erben reduziert werden soll...).
Eine Flugschule hingegen liefert die Möglichkeit, eine Menge Sekundäraufwand einzusparen, der nicht unbedingt dem Fliegenkönnen dient, und private Flugstunden lassen sich trefflich mit den Zeitfenstern eines Arbeitslebens koordinieren. Man mag rote Fahnen gegen diese unsoziale Denkweise schwenken, aber die Situation des armen Studenten ist immerhin mit dem Bonus gekoppelt, aktuell recht viel Zeit und in der Zukunft noch viele gesunde Jahre vor sich zu haben - und außerdem wären solche Gedankenspiele auch nicht besser als die von einem mir an und für sich lieben Diskussionspartner gleich als "Karma-Geschwätz" abservierte Wahrnehmung des körperbetonten Fliegens...
Zitat von ruewa
Der typische frischgebackene Scheininhaber hat am Tag seiner A-Schein-Prüfung etwa 6.000.- € auf den Tisch geblättert. Er hat 90 % des Geldes bei der Flugschule abgeliefert, aber weniger als ein Viertel davon für die Ausbildung selbst ausgegeben. Der Rest verteilt sich auf Schirm, GZ, Retter, Helm, Stiefel, evtl. Vario und Klamotten. Sowie auf einen kleinen Anteil für Übernachtung und Lebenshaltung. Aus der Sicht der Flugschule macht also der Materialverkauf 2/3 bis 3/4 des Umsatzes aus.
(...)
Ich weiß von einem Fall, wo eine Flugschülerin, die sich als Einzige im Kurs die Ausrüstung nicht leisten konnte, massiv gemobbt wurde, bis hin zu gezielten Funkanweisungen, die sie fortwährend in den Übungshang einbomben ließ!
Interessant. Woher weißt Du, was hier "typisch" ist?
Ich habe zum Beispiel "nur" rund zwei Drittel davon gezahlt. Und davon war wiederum mehr als die Hälfte Ausbildung incl. Ausrüstungsmiete sowie Begleitkosten (Anfahrten, Übernachtung). Die Flugschule hat an meiner Ausrüstung gar nichts verdient; die habe ich in deren Verlauf woanders gebraucht gekauft und damit etwas mehr als die Hälfte der Ausbildung incl. Prüfung (sowie die nächsten 150 Flüge) absolviert.
Mehr als ein-, zweimal kurz geschluckt haben die deswegen nicht - "gemobbt" schon gar nicht - und vor allem war ich nicht der Einzige in meinen Kursen, der das so gehalten hat. Hatten die auch gar nicht nötig; dafür sind ja dann später einige Teilnehmer (ich nicht) in ihren ersten Freiflugjahren zu betreuten Reisen, Fortbildungen etc. angetanzt - und da ist das Verhältnis zwischen Aufwand und Angebot für den Anbieter wesentlich attraktiver...
Warum sollen diese Flugschulen (mit dreien hatte ich länger zu tun) weniger "typisch" gewesen sein?
Zitat von ruewa
Oftmals sind (neben geografischer Nähe) die reinen Ausbildungskosten sogar das entscheidende Kriterium für die Auswahl der Flugschule.
Glaube ich nicht. Die geografische Nähe ist relevant, aber die Ausbildungskosten unterscheiden sich gar nicht so sehr, als dass sie als hauptsächliches Entscheidungskriterium herhalten könnten. Damit wackeln auch die Schlußfolgerungen, die über dem "Ausbildungs-Preiskampf" errichtet werden - obwohl natürlich jeder Betrieb mehr oder weniger eine Mischkalkulation führt.
Zitat von ruewa
Selbst vor derart offenkundigen Absurditäten wie der, einem Flugschüler in höchsten Tönen die Vorzüge eines Competition-GPS-tralala-Varios anzupreisen, macht man da nicht halt, während gleichzeitig i.d.R. noch nicht einmal die Grundzüge des ominösen "aktiven Fliegens" vermittelt werden. Kurzatmige Grauhaarige quälen sich in niegelnagelneuen topmodischen Overalls den Weg zum Startplatz hinauf, verstehen aber die Tücken des stark abgebremsten Landeanflugs nicht im Ansatz...
Auch wenn's eine verführerische Rethorik ist, vor allem weil sie auf andere zielt - wie repräsentativ sind solche Beobachtungen? Oder wie übertrieben?
Ich stehe jedes Jahr an vergleichsweise vielen Startplätzen, und es gibt solche Bilder und Gespräche - aber es hängt stark davon ab, wo man gerade seine Beobachtungen macht. In Kössen, oder zur Urlaubszeit an einem Voralpenberg - keine Frage, da sieht und hört man beides. Woanders gibt's aber auch viele Flieger, die sich noch in den Anfängen befinden, und die nehme ich mehrheitlich als überlegt, vorsichtig, selbstkritisch und wißbegierig wahr. Gibt's nicht vielleicht doch eine ganze Reihe ordentlich agierender Flugschulen, oder sind die bloß alle ehemalige Segelflieger (Sorry, der musste sein ).
Zitat von ruewa
Diese Situation ist aufgrund des völlig übersättigten, aufgedunsen Anbietersektors praktisch nicht auflösbar. Für 82 Fluschulen ist nicht genug Platz in Deutschland. Wer auf Teufel komm raus Kunden aquirieren muß, kann es sich nicht erlauben, mit ihnen ehrlich umzugehen. Um ein gesundes Maß zu erreichen, müßte der Markt auf vielleicht 25 Flugschulen schrumpfen.
Das ist nun allerdings korrekt, denn der DHV spricht von jährlich 2.000-2.500 Scheinneulingen. Macht rund 25-30 pro Schule, oder rund 30-40 TEUR Umsatz pro Jahr alleine mit Ausbildung; das wird für zwei Fluglehrer als Vollzeitjob knapp.
Allerdings ist das Zubrot über den Verkauf dann doch ein solches, und beides zusammen hält den Laden am Laufen. Zumal es Flugschulen gibt, die davon gar nicht leben müssen, sondern eher als Reiseanbieter reussieren (BTW: es gibt auch auf anderen Gebieten - es wiehert im Hintergrund - Ausbilder, die nicht davon leben müssen, und das sind oft die engagiertesten - klar spricht das gegen eine Kommerzialisierung, aber es untergräbt auch deren Feststellung).
Ich finde das Bild jedenfalls zu düster gezeichnet. Zumal man eines nicht vergessen darf: bei einem Überangebot findet eine Marktbereinigung statt, und zumindest den hier und im Sicherheitsbereich Schreibenden soll man doch abnehmen, dass den deutschen Schüler in erster Linie die Sorge um unzureichende Inhalte umtreibt. Dann aber wäre das alles gar nicht so schlimm und über kurz oder lang kristallisierten sich die besseren heraus.
Das passiert sowieso, denn wie Du selber sagst, krebsen viele Schulen gerade so am Existenzminimum herum. Ist doch prima, dann sind es demnächst keine 82 mehr
CU
Shoulders
Stefan Ungemach
pfb.ungemachdata.de/
Warnung: der Autor ist auch gewerblich in der Branche tätig. Wer seinen Beiträgen unbesehen glaubt oder ihm was abkauft, ist selber schuld. Und wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten
Wenn ein Kurs zwischen 10 und 15 Schueler hat (Am Wochenende waren´s bei uns immer mehr da einige ihre Hoehenfluege komplettierten) und die Schueleranzahl ungefaehr gleich bleibt, dann hat man, nach der "Verschlankung" pro Kurs zwischen 30 und 45 Schueler.
Es bringt auch nicht viel die Schueler auf mehrere Kurse auf zu teilen weil die Schulungsgebiete werden ja nicht mehr.
Aber auf den einzelnen Schueler eingehen brauchst du dann ueberhaupt nicht mehr, das ist dann erst recht Massenabfertigung.
Du hast die Aussage von ruewa, die dahintersteckt, nicht verstanden. Die Aussage war nich: "Wir gehen nun einfach mal mit dem Rotstift durch die Flugschullandfschaft und streichen 2/3 der Flugschulen einfach raus" (Für was um Gottes Willen soll denn das gut sein?). Sondern: Wir verbessern die Qualität, ändern das Konzept und daraus resultieren geänderte Rahmenbedingungen. Die Ausbildung wird teurer, langwieriger, die Fluglehrer können ehrlicher sein ("Du eignest dich nicht"), u.s.w.. Teurer, langwieriger, selektieren…mhhh - lass uns überlegen: Das hört sich doch irgendwie nach weniger Fluganfänergn an, - oder?
Auch wenn dir die Aussage nicht klar war - du hast doch deine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse ins Feld geführt:
Weshalb reduzieren sich im Wettbewerb, wie hier am aufgezeigten Beispiel Flugschulen, die Marktteilnehmer? In diesem Beispiel, weil durch die geänderten Rahmenbedingungen die Flugschüleranzahl SINKT (und nicht konstant bleibt!!!). Erst daraus resultiert die Schrumpfkur der Flugschulen! So und nun kannst du dir überlegen, wie sich wohl die Flugschüleranzahl im Kurs verändern wird.
Zitat von wolfgang62
Sorry [..], aber wenn du von Selbststaendigkeit, Steuer (GmbH gegenueber AG), Abschreibungsmoeglichkeiten, Kalkulation und Personalkosten nix weisst, dann doch eher: [ATTACH=CONFIG]16547[/ATTACH]
mhh - wie soll ich sagen, lieber Wolfgang. Ich hoffe, du hast über andere Zusammenhänge, bspw. über den Zusammenhang zwischen Massen und der Schwerkraft, nicht auch "spezielle" eigene Meinungen! :-)
da hat sich ja eine lebhafte Diskussion entwickelt. Ich versuche mal die Standpunkte grob zusammenzufassen:
Überkommerzialisierung ist mit Abzocke gleichzusetzen und findet vorrangig dort statt, wo versprochene Leistungen nicht oder nur überteuert erbracht werden.
Kommerz ist wichtig dafür, dass uns Fliegern Material und Dienstleistungen angeboten werden können. Deswegen ist er willkommen, Überkommerzialisierung in dem Sinn gibt es demnach nicht
Alles was die Flugschule auf der Wasserkuppe macht ist mit Überkommerzialisierung und Abzocke gleichzusetzten (ACHTUNG! Das ist keine Behauptung von mir, sondern so habe ich Aussagen hier verstanden. Um mir die PN von Marc zu ersparen, distanziere ich mich hier gleich in aller Form von dieser Aussage!)
Das Grundproblem liegt in der Organisationsstruktur der Ausbildung. Ein vereinsbasiertes System, vergleichbar mit den Segelfliegern, wäre der bessere Weg.
@ruewa: Kompliment für Deinen Beitrag. Du hast Dir nicht nur viel Zeit genommen, sondern Deinen Standpunkt aus meiner Sicht sehr gut dargestellt. Schön und wohltuend, dass Du dabei auf die Beschimpfung anderer Forumsteilnehmer gänzlich verzichten kannst!
Off Topic gibt es offenbar Anhänger unterschiedlicher Ströme der Betriebswirtschaftslehre, die mit Feuereifer für Ihre Überezugung einstehen...
Schonmal danke allen, die sich bisher geäußert haben. Mir ist jetzt schon klarer, was gemeint ist. Freue mich aber natürlich über weitere Aspekte.
Sondern: Wir verbessern die Qualität, ändern das Konzept und daraus resultieren geänderte Rahmenbedingungen. Die Ausbildung wird teurer, langwieriger, die Fluglehrer können ehrlicher sein ("Du eignest dich nicht"), u.s.w.. Teurer, langwieriger, selektieren…mhhh - lass uns überlegen: Das hört sich doch irgendwie nach weniger Fluganfänergn an, - oder?
Und wenn wir's bleiben lassen? Angeblich bewegt sich doch ein Großteil der Flugschulen "knapp an der Existenzfähigkeit und überlebt nur dank saisonaler Hilfskräfte". Dann fallen die bald von ganz alleine weg, denn die Betriebskosten werden nicht weniger; das ist eine natürliche Marktbereinigung ganz ohne regelnden Eingriff.
Letztlich steckt da viel Spekulation drin (geschliffen formulierte Statements sind nicht automatisch zutreffender). Es kann sein, dass eine aufwändigere und teurere Ausbildung marktstraffend wirkt, weil die "Schwachen" dann nicht mehr mithalten können - genauso gut kann daraus aber auch einfach ein allgemeiner Preisanstieg resultieren, denn auch die "Guten" legen steigende Kosten auf die Preise um.
Solchen Überlegungen liegt folgende Annahme zugrunde: es gibt gute Ausbildungen, die sind teuer - und es gibt schlechte, die sind billig. Wenn wir nun die gute Ausbildung zur Norm machen, ändert sich für die guten Flugschulen nichts, aber die schlechten sterben aufgrund gestiegener Betriebskosten aus.
Tatsächlich werden aber die guten Flugschulen eine quasi-offizielle Anhebung der Prüfungskriterien nutzen, um ebenfalls Preissteigerungen durchzusetzen. Das erleben wir bei den Fahrschulen schon seit Jahrzehnten. Oder die Spritpreise: sobald in der Zeitung steht, dass das Öl teuer oder knapp sei, ziehen prompt die Preise an - obwohl sich das im Einkauf der Konzerne oft gar nicht niederschlägt. Auch das ist nämlich Betriebswirtschaft: Gewinnmaximierung wann immer möglich.
Eine weitere wackelige Annahme: man kann ungeeignete Flugschüler, speziell Grobmotoriker, per Dekret schon vor Beginn der richtigen Flugausbildung aussieben lassen. Erstens ist jeder HFA ein Grundkurs vorgeschaltet, bei dem besagte Motorik nicht nur entwickelt wird, sondern der ohne selbige auch richtig wenig Spaß macht; das lässt bereits heute die ganz Ungeeigneten schon vor der HFA aufhören (spektakuläre, gegenteilige Einzelbeobachtungen reichen nicht für die Behauptung des Gegenteils). Vielleicht hätte manch einer ja gerne zusätzlich eine Art charakterlichen Eignungstests (wie praktisch, dass den von uns keiner mehr ablegen muss ) - aber das kann man weder in eine Richtlinie gießen, noch kontrollieren.
Deshalb ist eine Anhebung der Ausbildungsinhalte und ein einfacher Satz zusätzlicher Regelkriterien (Mindestdauern beispielsweise) ja trotzdem sinnvoll - aber als Allheilmittel gegen Preiskampf, Marktverzerrungen, Filz und zeitgeistgetriebene Fehlentwicklung (Spaßdödel), wie das hier ein wenig naiv suggeriert wird, wird sie die Erwartungen nicht erfüllen.
Interessant immerhin ist die Idee der Vereinsausbildung, zumal es dafür dann auch Versicherungen z.B. über die Landessportbünde gäbe. Das klappt auch auf anderen Gebieten. Allerdings kann man hierbei nicht einfach Erfahrungen aus dem Segelflug oder dem Reitsport aufs Gleitschirmfliegen übertragen. In jedem Flugzeug sitzt anfangs ein Fluglehrer mit drin, der Fehler ausbügelt, welche andernfalls definitiv dramatische Folgen haben. Der Übergang zum Alleinflug erfolgt also sozusagen stufenlos, und das kann auch ein Verein mit ehrenamtlichen Lehrern relativ gut handhaben. Beim GS kommt abgesehen von den paar Laufübungen sofort der "Alleinflug", bei dem die 10 Meter "orthopädischer Grenzwertigkeit" überschritten werden. Das Risiko, dass der Aspirant was falsch umsetzt und sich ordentlich weh tut, ist also ungleich höher - und ob sich Ehrenamtliche das antun wollen, sei mal dahin gestellt. Man kann also ruhig Versuche hin zur offiziell anerkannten Vereinsausbildung, vielleicht auch Vereinsfortbildung (gibt's ja übrigens schon z.B. in Form von Retterwurftrainings), anleiern, das wird nichts schaden - aber ich bezweifle stark, dass diese Alternative die Ausbildungslandschaft spürbar verändert.
CU
Shoulders
Stefan Ungemach
pfb.ungemachdata.de/
Warnung: der Autor ist auch gewerblich in der Branche tätig. Wer seinen Beiträgen unbesehen glaubt oder ihm was abkauft, ist selber schuld. Und wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten
Angeblich bewegt sich doch ein Großteil der Flugschulen "knapp an der Existenzfähigkeit und überlebt nur dank saisonaler Hilfskräfte". Dann fallen die bald von ganz alleine weg, denn die Betriebskosten werden nicht weniger; das ist eine natürliche Marktbereinigung ganz ohne regelnden Eingriff.
Weshalb? Einfach so? Ganz spontan? Weil eben…. irgendwie und spontan fallen halt mal 2/3 der Flugschulen weg? Kannst du irgendwelche plausbilen und nachvollziehbaren Gründe hierfür anführen?
DU kennst die Preis-Absatz-Funktion, und die Grundtheorien der Allg. BWL über Märkte?
Zitat von shoulders
Es kann sein, dass eine aufwändigere und teurere Ausbildung marktstraffend wirkt, weil die "Schwachen" dann nicht mehr mithalten können
Da hst du Recht - da erachte ich auch als Spekulation. Aber darum geht es nicht, sondern nicht genausogut - sondern genau deshalb:
Zitat von shoulders
- genauso gut kann daraus aber auch einfach ein allgemeiner Preisanstieg resultieren, denn auch die "Guten" legen steigende Kosten auf die Preise um.
Oder weiter:
Tatsächlich werden aber die guten Flugschulen eine quasi-offizielle Anhebung der Prüfungskriterien nutzen, um ebenfalls Preissteigerungen durchzusetzen.
Korrekt: Das kann, vor dem Hintergrund, dass die FS wohl bei dem enormen Wettbewerb mit spitzen Bleistift kalkulieren müssen, nicht anders sein. Egal wie - da die Teilnehmer auf einem normalen Wettbewerbsmarkt, in einer Makrtwirtschaft, mit einem funktionierendem Rechtsystem, agieren, greifen die seit Jahrhunderten gültigen Theoreme der BWL wie. U.a. PAF etc.
Natürlich können wir jetzt, wie Wolfgang vorgeschlagen, über die Korrektheit dieser Grundzusammenhänge und in jedem BWL Lehrbuch stehenden "Marktgesetzte" diskutieren. Nur da sollten wir uns vielleicht ein anderes Forum suchen.
Fassen wir also zusammen. Höhere Qualität durch bspw. schärfere Ausbildungsrichtlinien bedeutet längere und teurere Ausbildung bedeutet weniger Frischfleisch bedeute wahrscheinlich auch weniger "Will mal kurz Spaß haben und mach mal so nebenbei ein Gleitschirmkurs" Anfänger!
Zuletzt geändert von SebastianB; 06.07.2011, 10:22.
Weshalb? Einfach so? Ganz spontan? Weil eben…. irgendwie und spontan fallen halt mal 2/3 der Flugschulen weg? Kannst du irgendwelche plausbilen und nachvollziehbaren Gründe hierfür anführen?
Weil Flugschulen Klein- und Kleinstbetriebe sind, die direkt den Lebensunterhalt der Betreiber stellen. Wenn nun solche Betriebe fast nicht mehr existieren können, die Betriebskosten gleich bleiben oder steigen, und dazu die Lebenshaltungskosten in jedem Fall stetig zunehmen, ist die Existenzgrenze bald unterschritten (ein Betrieb hingegen, über dessen Fortführung nicht die Arbeiter direkt entscheiden, zahlt in dieser Lage stagnierende oder sinkende Löhne, wird aber nicht direkt durch deren Lebenshaltungskosten gesteuert) und die Betriebsaufgabe die logische Folge.
Über unlogisches Verhalten müssen wir hier nicht nachdenken, das ist ja noch spekulativer - und die Prämisse, dass jener große Teil der Flugschulen eigentlich nicht existenzfähig ist, muss ja auch nicht stimmen.
CU
Shoulders
Stefan Ungemach
pfb.ungemachdata.de/
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Wenn ein Lebensbereich als "über- kommerzialisiert" bezeichnet wird, steckt in dem Wort ja eine „Kulturkritik“, dass also dieser Bereich nicht der Kommerzialisierung unterworfen sein sollte. Nun wird aber kaum jemand sagen können, dass der Bereich Fliegen nicht der ökonomischen Denkweise unterliegen dürfte, wie z.B. „nicht materielle Güter“.
Insofern kann man Fliegen nicht gleichsetzen mit Dingen wie Religion oder besondere Künste oder irgendwelche Persönlichkeitsrechte, die nicht dem Handel unterliegen sollten. Das würde ja bedeuten, dass das Fliegen doch ziemlich „überspannt“ gesehen wird…
Immerhin, Gary Stanley Becker ist ein US-amerikanischer Ökonom und Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften. Der Nobelpreis wurde ihm 1992 „für seine Ausdehnung der mikroökonomischen Theorie auf einen weiten Bereich menschlichen Verhaltens und menschlicher Zusammenarbeit“ verliehen.
Zitat: Becker war einer der ersten Ökonomen, der die Wirtschaftswissenschaft auf Gebiete ausdehnte, die traditionell eher zur Soziologie gehörten, wie z.B. Rassendiskriminierung Kriminalisierung, Organisation der Familie und Drogenabhängigkeit. Er ist für seine Argumentation bekannt, dass viele Formen des menschlichen Verhaltens als rational und Ergebnis von Nutzenmaximierung verstanden werden können.
Gleichzeitig unterstreicht Becker in seiner Forschung die Bedeutung von zwischenmenschlichen Individuums-Verbindungen.
Dieses gilt auch für den Altruismus (als Gegensatz zum Egoismus oder die Interessenbalance zwischen Egoismus und Altruismus, die oft als „Liebe“ bezeichnet wird), welcher definiert ist als eine Verhaltensweise, die einem Einzelnen mehr Kosten als Nutzen einbringt zugunsten eines Anderen. Insofern ist dieser gewissermaßen "unökonomisch", was ja nicht gerade neu ist.
Aber das beim Fliegen? Insofern kann ich nicht sehen, dass „Ökonomisches Handeln“ bei uns nicht stattfinden soll. Auswüchse sind allerdings überall zu bekämpfen, das Wort „Über-….“ sagt das ja schon.
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