Wie fliegt man bei Felswänden (Dolomiten) bei guter Thermik?

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  • spasz
    Registrierter Benutzer
    • 08.11.2011
    • 13
    • Sebastian Pasz
    • Wien

    Wie fliegt man bei Felswänden (Dolomiten) bei guter Thermik?

    Hallo liebe Fliegerfreunde,

    wie fliegt man bei Felswänden bei guter Thermik? Ich hatte noch in der Ausbildung gelernt, dass man recht knapp an die Felsen anfliegen sollte, weil dort die Luft am wenigsten Turbulent sein.
    Ich hatte aber heuer ein schreck Sekunde und seit dem habe ich gemerkt, dass ich etwas Respekt von Felsen habe und etwas Abstand lasse. Hierbei ging es um einen Flug in den Dolomiten von Col Rodella. Ich kam etwas zu niedrig an der Sass Pordoi an (etwa mittig von der Felswand oder etwas drüber). Ich dachte, da es an diesen Tag recht gute Thermik gab, wird es kein Problem werden wieder Höhe zu machen. Es war Mitte September ca. 13uhr klarer Himmel und etwas windig (aus O glaube ich), eigentlich beste Voraussetzungen. Angekommen habe ich mich gewundert, dass es fast der ganzen Felswand entlang abwärts ging, bis ich in eine recht starke enge Thermik flog. Ich wurde dabei stark richtig Felswand geblasen und hatte das Gefühl ich klebe bald auf der Wand. So flog ich etwas von der Wand und flog noch einmal in die gleiche Thermik. Jetzt kassierte ich aber eine halbseitige Klapper ohne Vorwarnung. Es hatte mir gereicht und suchte ein andere Stelle zum aufsteigen, ab es ging der ganze Steilwand entlang nach unten, natürlich hatte ich jetzt etwas mehr Abstand zur Wand und musste landen gehen.

    Jetzt meine Frage, was macht ihr in so einer Situation mit mehr Höhle ankommen, näher anfliegen oder …

    Vielen Dank für eure Antworten
    Sebastian
  • gueneps
    Registrierter Benutzer
    • 16.06.2002
    • 306
    • Rosenheim

    #2
    AW: Wie fliegt man bei Felswänden (Dolomiten) bei guter Thermik?

    Hi Sebastian,

    du beschreibst das eigentliche Problem ja selber. Ostwind und Pordoi(West) ist immer problematisch, weil du im Lee bist und die Wand sehr unzuverlässig trägt. Irgendwo draußen reißt die Leethermik heftig ab, da heißt es konzentriert zu sein. Wenn du über Grathöhe ankommst, ist es einfacher die Leethermik auszudrehen.

    Ich habe bei solchen Bedingungen immer Respekt, weil ich weiss, dass es dich wenn du den Schutz der Wand verlässt, es dich richtig runterspülen kann. Dann wird es schwierig Belvedere südseitig wieder Anschluß zu finden.
    Also ist es immer eine Frage ob du dich im Luv oder Lee befindest.

    Grüße Günter

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    • Sepp Gruber
      Registrierter Benutzer
      • 10.03.2002
      • 621
      • Josef Gruber

      #3
      AW: Wie fliegt man bei Felswänden (Dolomiten) bei guter Thermik?

      @Sebastian: Bei mehr als 5 km/h Ost würde ich nicht an die Pordoi-Wand fliegen. Wie Günter schon sagt, bist du definitiv im Lee. Kommst du gesichert über der Pordoi-Kante an, ist es bei schwachen Ost-Bedingungen durchaus fliegbar. Ich spreche dabei aber von einem leichten "Lüfterl"..

      Grundsätzlich kann man bei diesen Felswänden nicht sagen, wie dicht man ranfliegen muss bzw. wie weit entfernt. Ich habe schon erlebt, dass man auf wenige Meter ran musste, ebenfalls kann es sein, dass der bessere Bart 100m vor der Wand steht. Ebenso kann ein Teil der Wand nicht tragen, 200m weiter geht es dafür mit 7m/Sek nach oben. Was ich grundsätzlich an der Wand mache ist, meine Flugrichtung mental immer von der Wand weggerichtet zu halt. Also seitlich mit Tendenz zu weg von der Wand.. Vielleicht hilft dir das Video weiter.

      Gruß Sepp
      ______________________

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      • Baschi
        Registrierter Benutzer
        • 05.09.2008
        • 579
        • Sebastian

        #4
        AW: Wie fliegt man bei Felswänden (Dolomiten) bei guter Thermik?

        @sepp: erzählt doch nicht immer diese Schauermärchen mit diesen Bärten von 7+x.

        Mag ja sein, dass es sie vereinzelt mal gibt, mir sind solche Dinger bisher eher selten begegnet.
        In 4 Tagen Dolos und Strecken bis zu 75km hatte ich als höchstes mal 3m/s (integriert).

        @Sebastian: wenn du dir noch solche Kernfragen stellst, am besten erst mal mehr Erfahrung sammeln in leichteren Gebieten. Damit lösen sich die meisten Fragen von ganz alleine.

        Alle rennen in Dolos und am Speikboden fliegen sie zeitgleich fast genauso weit.

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        • andsch
          Registrierter Benutzer
          • 20.11.2005
          • 2136
          • Andreas Schäfer
          • Fulda

          #5
          AW: Wie fliegt man bei Felswänden (Dolomiten) bei guter Thermik?

          Zitat von Baschi
          Alle rennen in Dolos und am Speikboden fliegen sie zeitgleich fast genauso weit.
          Psst!
          http://awesomeparagliding.tumblr.com/

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          • moses
            Registrierter Benutzer
            • 11.07.2001
            • 2212
            • Gerhard
            • Allgäu

            #6
            AW: Wie fliegt man bei Felswänden (Dolomiten) bei guter Thermik?

            na ja Baschi,

            3m integriert kann ja auch bedeuten erst 10m hoch dann 7 runter.
            Die Durschnittstemperatur bei Kopf im Backofen und Füße in der Gefriertruhe ist auch völlig ok...
            Spitzenwerte von Bärten die im Lee mal so rumstehen erreichen die gennannten Werte nicht nur sehr selten.

            aber sonst hast ja schon recht

            Gruß Moses

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            • Sepp Gruber
              Registrierter Benutzer
              • 10.03.2002
              • 621
              • Josef Gruber

              #7
              AW: Wie fliegt man bei Felswänden (Dolomiten) bei guter Thermik?

              Zitat von Baschi
              @sepp: erzählt doch nicht immer diese Schauermärchen mit diesen Bärten von 7+x.
              No Comment..



              Gruß Sepp
              ______________________

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              • Markus Bernhardt
                Registrierter Benutzer
                • 20.06.2001
                • 302

                #8
                AW: Wie fliegt man bei Felswänden (Dolomiten) bei guter Thermik?

                Es liegt immer am zentrieren wie gut der Bart ist


                Integrierte 3m/s sind schon ordentlich und meist muss man sich mit deutlich weniger begnügen, da hat der Baschi schon recht.

                Aber die 7+ Bärte sind mit sicherheit keine Märchenstunde.
                An wirklich guten Tagen schon in den verschiedensten Ecken der Alpen persönlich angetroffen, aber sicher nicht die Regel das ist auch klar.
                Ich sprech dann vom "Barte des Propheten", da hat man das Gefühl gleich reißt es die Kappe von den Leinen

                An diversen Landeplätzen bekommt man meistens die Spitzenwerte zu hören und das wird dann gleich für den ganzen Bart genommen.
                Das diese Werte natürlich weit weg vom integrierten Steigen sind ist selbstredend.


                Gruß vom Markus

                PS der am liebsten mit gemtl. 2m/s nach oben kurbelt


                @Sepp

                Sind die abgespeicherten Werte Spitzenwerte oder integreiert?
                Zuletzt geändert von Markus Bernhardt; 10.11.2011, 20:49.

                Kommentar

                • Baschi
                  Registrierter Benutzer
                  • 05.09.2008
                  • 579
                  • Sebastian

                  #9
                  AW: Wie fliegt man bei Felswänden (Dolomiten) bei guter Thermik?

                  @ Sepp, Am 24.9.11, dann hätten wir uns ja sehen müssen.



                  Spitzen 11 und -12. Ich wüsste nicht, wo das war. Kurz vielleicht mal 4, als absolute Spitze mal 5, mehr war da nicht. Ich empfand es als erstaunlich ruhig dieses Jahr.

                  Ich sag ja nicht, dass es dort keine solchen starken Thermiken geben kann, aber sie lauern nicht an jeder Felswand. Bei den meisten Beschreibungen der Dolos meint man immer, dort seien derartige Hammerthermiken, dass es einem beim Einstieg die Socken auszieht.

                  Bei den Massen an zum Teil planlosen Lemmingen kanns nicht so schlimm sein, denn sonst würde es dort manchmal Nylon regnen.

                  Zitat von Markus Bernhardt
                  Aber die 7+ Bärte sind mit sicherheit keine Märchenstunde.
                  An wirklich guten Tagen schon in den verschiedensten Ecken der Alpen persönlich angetroffen, aber sicher nicht die Regel das ist auch klar.
                  Ich sprech dann vom "Barte des Propheten", da hat man das Gefühl gleich reißt es die Kappe von den Leinen
                  In 750 Flugstunden hatte ich 4 Thermiken über 6m/s (reelle, über mehrere 100m Höhenzugewinn), in den Dolos vor 2 Jahren 1x 5m/s als max.

                  Und genau diese 5 (Der eine in den Dolos genauer gesagt Rosengarten) Thermiken waren die ruhigsten. In St. Andre einen reellen 8m/s Bart, der war so unglaublich ruhig, dass ich es fast nicht glauben konnte.

                  Zitat von Markus Bernhardt
                  Es liegt immer am zentrieren wie gut der Bart ist
                  Ich mit meinem En-D fluche auch immer über die En-A und En-B Schirme, weil sie nicht so eng drehen können

                  Kommentar

                  • Baschi
                    Registrierter Benutzer
                    • 05.09.2008
                    • 579
                    • Sebastian

                    #10
                    AW: Wie fliegt man bei Felswänden (Dolomiten) bei guter Thermik?

                    Zitat von spasz
                    Jetzt meine Frage, ....mit mehr Höhe ankommen …
                    Also in den Dolos ist meine Devise natürlich grundsätzlich hoch, hoch, und nochmal hoch. Je höher, umso besser. Wenn ich höher wie die Felswände bin, brauch ich mir um Luv oder Lee nicht mehr so viel Gedanken machen.

                    Zitat von spasz
                    ... näher anfliegen oder …
                    Das hängt alles von der Situation ab. Luv oder Lee, im Talwindsystem, Wolkenbild, Höhe der Basis, Thermik (ruhig oder bockig gemittelt in der letzten Stunde), wo fliegen bzw. steigen die vor mir fliegenden Kollegen, meine Tagesverfassung usw.

                    Solange du allerdings noch
                    Zitat von spasz
                    Jetzt kassierte ich aber eine halbseitige Klapper ohne Vorwarnung.
                    kassierst, würde ich an deiner Stelle besser etwas weiter weg bleiben

                    Kommentar

                    • spasz
                      Registrierter Benutzer
                      • 08.11.2011
                      • 13
                      • Sebastian Pasz
                      • Wien

                      #11
                      AW: Wie fliegt man bei Felswänden (Dolomiten) bei guter Thermik?

                      Lee klingt plausibel, aber ich habe mir jetzt für den Tag (13.9.20011) die Flüge auf XContest angeschaut und laut Kurbelversatz war die Windrichtung definitiv SW (doch nicht Ost wie zuvor geschrieben). Sollte eigentlich Luv sein. Ich habe damals auch nicht daran gedacht, dass ich in Lee sein würde bzw. nahm ich an, dass der Wind thermisch bedingt schon richtig gedreht wird.

                      @sepp: In deinen Video bis du definitiv näher an den Wanden als ich es war, scheit aber auch etwas ruhiger zu sein. Wenn du etwas mehr abstand gehalten hättest, wäre es unruhiger gewesen?

                      Kommentar

                      • Sepp Gruber
                        Registrierter Benutzer
                        • 10.03.2002
                        • 621
                        • Josef Gruber

                        #12
                        AW: Wie fliegt man bei Felswänden (Dolomiten) bei guter Thermik?

                        Zitat von Markus Bernhardt
                        Sind die abgespeicherten Werte Spitzenwerte oder integreiert?
                        Sind natürlich Spitzenwerte

                        Zitat von Baschi
                        Am 24.9.11, dann hätten wir uns ja sehen müssen.
                        Hätten wir.. Aber wer weiß schon, wie ein gewisser "Baschi" ausschaut.. Bei geschätzten 300 Piloten vor Ort kein einfaches Unterfangen. Also das näxte Mal ein Schild umhängen: Ich bin's Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 199.png
Ansichten: 1
Größe: 466 Bytes
ID: 812770

                        Wobei: Am Gipfel sind min. 5 Leute auf mich zugekommen: Du bist doch der Sepp.. Aber der Hammer war unten am Landeplatz: Jens (Hacki-Online), mir bis dato völlig fremd, kommt auf mich zu mit den Worten: Danke Sepp, dass du uns filmst (ja, ich hatte eine Kamera in der Hand) - Ich grübel - Er hatte mich an meiner Stimme erkannt

                        Nommal zum Fliegen an den Felswänden. Wie Baschi schon sagt, es kommt immer auf die Situation an. Ebenfalls kann ich zur Höhe nur zustimmen. Je mehr, desto besser. Auf dem Video anbei sieht man z.B. wie ich relativ entnervt durch das rumgegurke am Col Rodella (gefühlte 500 Mann drehen wild durcheinander) sehr tief zum Langkofel anfliege. Das muss ich dort natürlich mit entsprechendem Einsatz an Höhe wieder erarbeiten. In diesem Fall geht's nur dicht an der Wand, später beim Anflug auf die Sella stand der bessere Bart vor der Wand, so konnte ich gleich einkreisen, also kein hochsoaren.. Und wenn du dann drüber bist, ist der Weiterflug zum Pordoi quasi geschenkt..

                        Dieses Video ist nicht veröffentlicht, da es ein reines Demo ist (passt aber hier zum Thema des Dolomitenfluges). Das Passwort lautet. "demo" (ohne Anführungszeichen) und wird von mir bei Gelegenheit wieder entfernt.



                        Gruß Sepp
                        ______________________

                        Meine Videos auf Vimeo
                        Zuletzt geändert von Sepp Gruber; 11.11.2011, 07:26. Grund: Grammatikalische Korrektur von "Waidlerins" Anmahnung

                        Kommentar

                        • berndw
                          Registrierter Benutzer
                          • 11.10.2004
                          • 1139

                          #13
                          AW: Wie fliegt man bei Felswänden (Dolomiten) bei guter Thermik?

                          Zitat von Sepp Gruber
                          Sind natürlich Spitzenwerte
                          Gruß Sepp
                          bitte entschuldige, bist du nicht der sepp, der irgendwo mal geschrieben hat, er beende eigentlich jeden flug mit einer steilspirale?
                          leider werden durch die steilspirale und das danach umsetzen der überfahrt in steigen, die spitzenwerte überschrieben.
                          Zuletzt geändert von berndw; 11.11.2011, 09:17.
                          cu flying
                          bernd

                          Kommentar

                          • Gast

                            #14
                            AW: Wie fliegt man bei Felswänden (Dolomiten) bei guter Thermik?

                            Zitat von berndw
                            leider werden durch die steilspirale und das danach umsetzen der überfahrt in steigen, die spitzenwerte überschrieben.
                            *hihi* - aber nur, wenn man sie richtig scheiße ausleitet

                            Kommentar

                            • Xysos
                              Registrierter Benutzer
                              • 03.07.2009
                              • 1041
                              • Lukas
                              • Am Berg

                              #15
                              AW: Wie fliegt man bei Felswänden (Dolomiten) bei guter Thermik?

                              Zitat von berndw
                              leider werden durch die steilspirale und das danach umsetzen der überfahrt in steigen, die spitzenwerte überschrieben.

                              Das ist ja schrecklich, wenn jeder so seine Steilspirale fliegen würde.
                              Normalerweise (wenn man die Spirale beherrscht) hat man beim Ausflug überhaupt kein Steigen sondern leitet die Spirale gerade aus.
                              Und selbst wenn du sie schießen lässt, bezweifle ich dass man über 2 m/s kommt!?

                              Ich selbst fliege relativ nah an die Felswand ran, lege das Gewicht aber wie beim soaren nach außen und ziehe die Innenbremse soweit runter um auf Kurs zu bleiben (im Geradeausflug) somit wäre die innere Seite gegen Klapper etwas mehr gestützt und falls doch was passiert, hat man das Gewicht schon auf der richtigen Seite. Ein Klapper weggerichtet von der Felswand sollte ja wesentlich harmloser sein und du hast 270° mehr zum öffnen

                              Lukas

                              Kommentar

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