Tragischer Unfall Jöchelspitze, zwei Gleitschirmpiloten bei Lawinenabgang getötet
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Alles wird gut!!!!!Kommentar
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AW: Tragischer Unfall Jöchelspitze, zwei Gleitschirmpiloten bei Lawinenabgang getötet
Habe Themen zusammengeführt.
Mein Beileid der Tochter und den HinterbliebenenKommentar
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AW: Tragischer Unfall Jöchelspitze, zwei Gleitschirmpiloten bei Lawinenabgang getötet
Erstmal mein Beileid den Angehörigen.
In diesem Fall, bei einer Verschüttungstiefe von 2 - 3 Metern hätte es wahrscheinlich nichts genützt, aber
es ist auch für Gleitschirmflieger ein absolutes Muss VS Gerät (Lawinenpiepser), Schaufel und Sonde mit im Gepäck zu haben.
Nicht nur Skitourengeher, auch Wanderer, Schneeschuhgeher und Flieger die sich im Winter in ungesichertes Gelände begeben setzen sich der
Gefahr aus von einer Lawine erfasst und verschüttet zu werden. Es reicht aber auch nicht die genannten
Ausrüstungsgegenstände mitzuführen, man muss sich auch mit dem Thema Lawinengefahr befassen und das Suchen
der Verschütteten üben. Ein wichtiger Faktor ist das richtige Lesen und Interpretieren des LLB (Lawinenlagebericht) da reicht es nicht
nur die Gefahrenstufen eins bis fünf zu überfliegen. Ich kann jedem der sich mit dem Schirm im Winter auf Tour begibt nur eindringlichst empfehlen,
sich in Sachen Lawinengefahr weiterzubilden, das Angebot ist umfangreich (einfach googeln) der Stoff sehr komplex und hochinteressant.
Hier noch zwei recht gute Lektüren zu diesem Thema:
3 x 3 Lawinen von Werner Munter und
Lawine von Rudi Mair und Patrik Nairz vom Lawinenwarndienst in Innsbruck.
VG
Gipfelflieger
Zuletzt geändert von Gipfelflieger; 28.12.2011, 22:45.Kommentar
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AW: Tragischer Unfall Jöchelspitze, zwei Gleitschirmpiloten bei Lawinenabgang getötet
Das ist zwar vollkommen richtig, hätte hier aber (leider) nichts genützt. Denn erstens waren beide Personen verschüttet (somit weder gegenseitig Suchen noch ausbuddeln möglich) und zweitens ist bei einer Verschüttungstiefe von rund 3.5 Metern eine gegenseiteige Rettung nicht mehr wirklich möglich. Hatten im LVS-Training mal knapp 2 Meter tief im Hang gebuddelt (6 Personen) - je nach Schneebeschaffenheit kann man das schlicht vergessen, selber da jemanden innert nützlicher Frist rauszuholen.
Soll keinesfalls heissen, dass man Lawinenausrüstung nicht braucht, aber aufzeigen, dass man manchmal gegen die Natur einfach hilflos ist. Nicht in so eine Lage zu kommen ist ganz klar die bessere Lösung, aber Theorien darüber zu machen wo wann was oder auch nicht möglich ist, hilft jetzt auch nicht mehr. Manchmal muss man nur schnell irgendwo durch, hat anderes im Kopf als den Hang anzuschauen (insbesondere wenn gar nicht geplant war diesen Hang zu queren) - und wenn man Pech hat, dann war's halt genau da wo man genau in dem Moment nicht hätte sein dürfen. Im Nachhinein ist man immer schlauer - in diesem Fall hilft es leider nichts mehr (ausser, dass man sich doch mal wieder für ein LVS-Training anmelden könnte und die Hänge wieder bisschen besser anschaut bevor man sie quert - und das gilt, wie man hier sieht, nicht nur für Skitourengeher oder Schneeschuhwanderer sondern für alle Aktivitäten welche in den Bergen stattfinden).
MarcKommentar
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AW: Tragischer Unfall Jöchelspitze, zwei Gleitschirmpiloten bei Lawinenabgang getötet
Ich glaube Gipfelflieger möchte mit seinem Beitrag hier nichts ungeschehen machen, sondern ehr zukünftiges vermeiden...
LVS-Ausrüstung ist nur ein Teil... meißt dann für den schon "Supergau".
Der wichtigeste Teil ist die Beurteilgung der Situation mit allen Gegebenheiten und der evtl. resultierende Verzicht den nächsten Schritt zu machen.
In den oben beschriebenen Büchern kann man das gut entnehmen.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Gleitschirmflieger im Gegensatz zu einen Ski-, Schneeschuh- oder Snowboardtourengeher in diesem Thema sehr viel unbetuchter sind.Zuletzt geändert von Golondrino; 29.12.2011, 10:29.Kommentar
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AW: Tragischer Unfall Jöchelspitze, zwei Gleitschirmpiloten bei Lawinenabgang getötet
Zitat von JörgEZitat Lawinenlagebereicht Tirol vom 29.12.2011:
"Beim gestrigen Lawinenunfall unterhalb der Jöchlspitze handelte es sich um solch eine Gleitschneelawine.
Gleitschneelawinen kündigen sich in den allermeisten Fällen durch Risse in der Schneedecke an und sind deshalb recht gut zu erkennen...."Mindestens der Nachsatz war vollkommen überflüssig, pietätlos - mein Beileid den Angehörigen.
Gruß
Jörg
So dramatisch und traurig dieser Vorfall wieder ist.
Ich sehe das nicht als " überflüssig " an.
Aufmerksame Leser können daraus lernen.Gruß Conny
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Zitat von Sir Isaac Newton: Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.Kommentar
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AW: Tragischer Unfall Jöchelspitze, zwei Gleitschirmpiloten bei Lawinenabgang getötet
In der Regel erwartet niemand der sich im Bereich von Seilbahnen, gesicherten Pisten oder eben Wanderwegen von einer Lawine verschüttet zu werden. Und da schleppt niemand LVS, Schaufel+ Sonde mit.
Nach dem Unfallbericht ereignete sich die ganze Sache hinter und oberhalb dieser Lawinenschanze die die Berghütte schützt.
Zitat aus dem Unfallbericht "Gegen 14.30 Uhr war das Paar ... oberhalb der Bergstation in den freien Skiraum aufgestiegen."
Und das ist halt genau das Gleiche wie das Verlassen gesicherter Pisten oder Wege. Zigtausendfach geht das gut, in diesem Fall war es einfach ein riesen Pech. Und das kann jeden treffen.
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AW: Tragischer Unfall Jöchelspitze, zwei Gleitschirmpiloten bei Lawinenabgang getötet
So ein Unglück ist äußerst tragisch und schlimm. Ich denke jeder, der davon hört denkt an die Angehörigen, die sicher viel Kraft brauchen.
Zitat von JörgEZitat Lawinenlagebereicht Tirol vom 29.12.2011:
"Beim gestrigen Lawinenunfall unterhalb der Jöchlspitze handelte es sich um solch eine Gleitschneelawine. Gleitschneelawinen kündigen sich in den allermeisten Fällen durch Risse in der Schneedecke an und sind deshalb recht gut zu erkennen...."
Mindestens der Nachsatz war vollkommen überflüssig, pietätlos - mein Beileid den Angehörigen.
Gruß
Jörg
Tatsache ist, dass Gleitschneemäuler und Risse in alter Literatur als gues Zeichen gedeutet wurden. Das wird heute ganz anders gesehen und es ist richtig so etwas mit allen Mitteln den Interessierten näher zu bringen.
Zitat von JörgEPS: m.E. sind im Frühwinter die steilen, hindernisfreien Wiesenhänge, bei noch geringer Schneedecke hoch gefahrenträchtig. Viel gefährlicher als der Lagebericht glauben machen will. Passt auf Euch auf ..... !
Meistens treten sie immer wieder an den selben Hängen auf. Viele von Euch kennen sicher das Wildapjoch vom (Nicht-)Fliegen. Das ist so ein klassischer Gleitschneelawinenhang den man gut vom Skigebiet Sudelfeld aus beobachten kann. Die Höhe der Anrisskante liegt oft bei 2 Metern.Kommentar
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AW: Tragischer Unfall Jöchelspitze, zwei Gleitschirmpiloten bei Lawinenabgang getötet
Unglücke wie dieses passieren einfach. Da gibt es leider keine Ausrüstung, die die beiden gerettet hätte.
Insofern kann man den Hinterbliebenen nur sein Beileid ausdrücken.
Natürlich macht man sich Gedanken, wie man selbst fürs sich so ein Unglück vermeiden kann, oder sich retten kann.
Aber gegen alle Eventualitäten Ausrüstung mitschleppen,das geht einfach nicht.
In diesem Fall war ja die Hilfe sofort da, da kann man nicht von Versäumnissen reden. Das ist auf jeden Fall beruhigend.Kommentar
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Zitat aus dem LLB von heute 29.12.2011:
"Beim gestrigen Lawinenunfall unterhalb der Jöchlspitze handelte es sich um solch eine Gleitschneelawine. Gleitschneelawinen kündigen sich in den allermeisten Fällen durch Risse in der Schneedecke an und sind deshalb recht gut zu erkennen...."
in diesem Fall muss ich diese Aussage aber sehr in Zweifel setzen. Der Anriss muss wohl ca. 100 Meter oberhalb den Verunfallten gelegen haben.
Die beginnende Rissbildung erfolgt in den meisten Fällen langsam d.h. die Risse sind anfänglich wenige cm breit und aus der Ferne nicht erkennbar.
Gleitschneelawinen sind in einer solchen Jahreszeit eher untypisch, sie treten häufig im Spätwinter bzw im Frühjahr auf.
Besser dran ist man wenn man den LLB gründlich studiert. Dieser hat am Unfalltag auch auf die Gefahr von Gleitschneelawinen in steilen Wiesengelände hingewiesen.
Zitat von Robi:
In der Regel erwartet niemand der sich im Bereich von Seilbahnen, gesicherten Pisten oder eben Wanderwegen von einer Lawine verschüttet zu werden. Und da schleppt niemand LVS, Schaufel+ Sonde mit.
Die steilen Hänge der Jöchelspitze sind geradezu ideal für Gleitschneelawinen.
Zitat von Robi:
Nach dem Unfallbericht ereignete sich die ganze Sache hinter und oberhalb dieser Lawinenschanze die die Berghütte schützt.
Ich möchte hier nicht den Besserwisser oder Moralapostel spielen. Ich möchte einfach hier die Gelegenheit nutzen, Gleitschirmflieger die im Winter ParaTouren machen
auf die Gefahren hinzuweisen. Wenn in diesem speziellem Fall die Betreffenden auch mit Notfallausrüstung schlechte Chancen gehabt hätten.
Ich mache seit knapp 40 Jahren Skitouren und habe diesbezüglich schon einiges erlebt. Man stelle sich einfach vor: Man wird von einer Lawine überrascht,
Frau, Freundin oder ein enger Freund oder Angehöriger liegen unter den Schneemassen und man hat ohne LVS keine Chance diesen zu finden oder man hat keine Schaufel
um ihn auszugraben. Es geht hier nicht nur um den Verschütteten. Gute Überlebenschancen hat man nur in den ersten 15 - 20 Minuten, nachher gehts damit steil bergab.
Zitat von cacao:
Aber gegen alle Eventualitäten Ausrüstung mitschleppen,das geht einfach nicht.
Ich für mich möchte auf jeden Fall nicht sagen müssen: Ich hab ihn/sie nicht gefunden weil ich nicht die passende Ausrüstung dabei hatte.
Man kann nur sagen die Investition von ca. 600 Euronen lohnt sich und hält über min. 10 Jahre.
Ich wünsche allen schöne und unfallfreie Tage
VG
Sepp
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AW: Tragischer Unfall Jöchelspitze, zwei Gleitschirmpiloten bei Lawinenabgang getötet
Mein Beileid der Tochter und dass dieses Trauma möglichst bald so verarbeitet ist, dass es nicht mehr der beherrschende Gedanke ist.
Kann jemand von Euch z.B. auf einer Pistenkarte den genauen Ort markieren und einstellen? Danke
Gruß MosesKommentar
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AW: Tragischer Unfall Jöchelspitze, zwei Gleitschirmpiloten bei Lawinenabgang getötet
Ich muss mich da an der eigenen Nase packen. Da ich kein Tourengeher und Walk & Flyer bin - habe ich mich mit dem Thema noch nicht so richtig auseinander gesetzt. Um so geschockter bin ich von der Nachricht - weil ich an der Jöchelspitze auch schon war. Wenn ich da gestern gewesen wäre - wäre ich ohne nachzudenken hinterher gestiegen (Lemmingeffekt). Dieses tragische Unglück lässt mich da ab sofort anders denken.
Das mit der Ausrüstung ist halt für Gleitschirmflieger so eine Sache - einerseits hat man einen Protektor im Gurtzeug um geschützt zu sein - darum habe ich schon Bedenken Teleskopstöcke ins Gurtzeug zu stecken wegen der evtl. Verletzungsgefahr. Da noch eine Schaufel .... abgesehen vom limitierten Platz im Gurtzeug.
Das mit LVS sehe ich da schon eher.
Da gibt es ja jede Menge - nur welches Gerät empfiehlt sich da? Wäre doch eine Idee wenn der DHV da ein brauchbares Gerät aussuchen und zum vergünstigten Kauf für seine Mitglieder anbieten könnte. Hab im DHV-Shop nix unter LVS gefunden.
Gruß
HelmuthKommentar
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