AW: Vom Föhndurchbruch erwischt
Hallo,
ich bereite mich sehr gründlich vor allen meinen Flügen bzgl. Wetteranalyse vor. Trotzdem hat es mich einmal bzgl. Föhn im Frühjahr erwischt.
Es waren zwischen Bozen und Innsbruck max. -3HPa vorhergesagt und somit war noch alles im grünen Bereich aus meiner Sicht.
Wir waren uns der Nordlage bewusst und sind deswegen alle von der nordwindgeschützten Grente gestartet und nicht vom Speikboden und sind die übliche Route Richtung Staller Sattel ins Defreggenal und wieder zurück ins Antholzer Tal geflogen. Es lief genial ohne auch nur ansatzweise wegen der Nordlage Leethermiken ertragen zu müssen. Über den Bergen standen in diesen Tälern die Cumili genau wo man sie auch erwartete.
Dann aber beim großen Tal-Sprung auf der Höhe Bruneck Richtung Plattnerspitz passierte es (siehe Skizze). Ich kam in heftige Leeturbulenzen wegen starkem Nordwind der über die flacheren Gipfel schwappte (normalerweise geht der Talwind hier Richtung Norden) und in Richtung Talmitte ging es dann mit starkem Sinken nur noch nach unten. Ich landete ca.10km/h rückwärts fliegend ohne Blessuren ein. Ein anderer Pilot der gerade einmal 200m über mir flog, kam übrigens ohne Probleme auf die andere Seite rüber. Es handelte sich somit um einen seichten Föhn der sich vom Ahntal in Richtung Süden ergoss der nur bis zu einer gewissen Höhe reichte und durch die Täler abfloss. Die anderen brachen dann alle ihre Streckenflüge ab, da die Föhnlage doch zu offensichtlich wurde und sich in Richtung Brenner noch verschlimmerte.
Im Nachhinein habe ich mich geärgert so kalt erwischt worden zu sein, denn die sichtbaren Merkmale waren eindeutig. Am Alpenhauptkamm im Ahrntal sah man ganz klar die Föhnmauer stehen und die Gipfel um den Talsprung bei Bruneck herum waren vollkommen wolkenfrei, da der Föhn-Nordwind die niedrigeren Gipfel mit der sehr trockenen Luft überspülte.
Den zweiten Fehler machte ich dann noch, dass ich mich nicht in Richtung Bruneck heraustreiben ließ und somit genau in der engsten Taldüse eingelandet bin.
Fazit:
Ich werde, wegen auch schon positiv gemachten Erfahrungen, bei -3HPa meine Streckenflüge weiter einplanen, werde dann aber meine Augen deutlich besser aufhalten und bei solchen deutlich sichtbaren Anzeichen keine Flüge mehr starten oder den Flug schon früher im noch sicheren Bereich abbrechen.
Gruß Jörg
Hallo,
ich bereite mich sehr gründlich vor allen meinen Flügen bzgl. Wetteranalyse vor. Trotzdem hat es mich einmal bzgl. Föhn im Frühjahr erwischt.
Es waren zwischen Bozen und Innsbruck max. -3HPa vorhergesagt und somit war noch alles im grünen Bereich aus meiner Sicht.
Wir waren uns der Nordlage bewusst und sind deswegen alle von der nordwindgeschützten Grente gestartet und nicht vom Speikboden und sind die übliche Route Richtung Staller Sattel ins Defreggenal und wieder zurück ins Antholzer Tal geflogen. Es lief genial ohne auch nur ansatzweise wegen der Nordlage Leethermiken ertragen zu müssen. Über den Bergen standen in diesen Tälern die Cumili genau wo man sie auch erwartete.
Dann aber beim großen Tal-Sprung auf der Höhe Bruneck Richtung Plattnerspitz passierte es (siehe Skizze). Ich kam in heftige Leeturbulenzen wegen starkem Nordwind der über die flacheren Gipfel schwappte (normalerweise geht der Talwind hier Richtung Norden) und in Richtung Talmitte ging es dann mit starkem Sinken nur noch nach unten. Ich landete ca.10km/h rückwärts fliegend ohne Blessuren ein. Ein anderer Pilot der gerade einmal 200m über mir flog, kam übrigens ohne Probleme auf die andere Seite rüber. Es handelte sich somit um einen seichten Föhn der sich vom Ahntal in Richtung Süden ergoss der nur bis zu einer gewissen Höhe reichte und durch die Täler abfloss. Die anderen brachen dann alle ihre Streckenflüge ab, da die Föhnlage doch zu offensichtlich wurde und sich in Richtung Brenner noch verschlimmerte.
Im Nachhinein habe ich mich geärgert so kalt erwischt worden zu sein, denn die sichtbaren Merkmale waren eindeutig. Am Alpenhauptkamm im Ahrntal sah man ganz klar die Föhnmauer stehen und die Gipfel um den Talsprung bei Bruneck herum waren vollkommen wolkenfrei, da der Föhn-Nordwind die niedrigeren Gipfel mit der sehr trockenen Luft überspülte.
Den zweiten Fehler machte ich dann noch, dass ich mich nicht in Richtung Bruneck heraustreiben ließ und somit genau in der engsten Taldüse eingelandet bin.
Fazit:
Ich werde, wegen auch schon positiv gemachten Erfahrungen, bei -3HPa meine Streckenflüge weiter einplanen, werde dann aber meine Augen deutlich besser aufhalten und bei solchen deutlich sichtbaren Anzeichen keine Flüge mehr starten oder den Flug schon früher im noch sicheren Bereich abbrechen.
Gruß Jörg
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