Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

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  • Stefan_Schumacher
    Registrierter Benutzer
    • 15.05.2003
    • 1107
    • Stefan Schumacher
    • Breckerfeld, Kamshet

    #16
    AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

    Zitat von FlyingOli
    Ich habe einen Respekt vor den Wolken
    Den hatte ich auch immer, trotzdem hab ich es einmal gewagt, um dieses Unwissen und die Ungewissheit zu verlieren. Heute weiß ich, dass ich lieber nicht mehr in eine Wolke fliegen möchte und noch mehr Respekt vor ihnen habe, aber solange die schön weiß sind, und keine dicke schwarze Basis mit einem dicken Turm oben drüber haben, kann man unter denen zur Not mit Vollgas und Ohren entlangsurfen. Ganz ohne komischem Gefühl im Magen.

    Ich hatte da einmal etwas geschrieben, wenn es interessiert, nach "Wenn Grashalme fliegen".


    So long
    Stefan
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    • zuppi
      Registrierter Benutzer
      • 12.05.2003
      • 1704
      • Daniel Zuppinger
      • Niederrohrdorf

      #17
      AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

      Zitat von FlyingOli
      Ich habe einen Respekt vor den Wolken, ich gucke immer das ich ein blaues Feld in der Nähe habe wo ich hin flüchten könnte wenn's näher an die Wolken geht. Ich möchte nie in die Situation kommen in die Wolken reingesogen zu werden.
      Das mache ich auch so! Ich fliege lieber einen kleinen Bogen, dem Wolkenrand entlang und halte mir so einen Fluchtweg offen.

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      • JoBo
        Registrierter Benutzer
        • 16.07.2006
        • 36

        #18
        AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

        Hallo Stabilo,

        auch ich kenne dieses "Problem", obwohl ich schon über 30 Jahre dem Drachenflugsport verbunden bin.
        Nur, bei mir setzt dieses mulmige Gefühl schon ab einer Höhe von 500-600 m über Grund ein.
        Bis dahin "Null Problemo".
        Geht es darüber hinaus, fange ich an zu verkrampfen, ertappe mich dabei die Basis stärker zu ziehen und der Wunsch, der Flug möge bald vorbei sein, wird immer größer.
        Beispiel:
        Ich fliege öfters an der Emberger.
        Bin ich 500/600m über Start, gehe ich jedem weiteren Steigen "aus dem Weg".
        Ich habe mich noch nie getraut, bei solch einer Höhe eine Talquerung Richtung Weißensee zu machen; das mulmige Gefühl wirkt hier wie eine Sperre.
        Und was würde ich so gerne eine solche Talquerung mal machen.
        Schuld an dieser "Misere" ist m.E. auch, daß große Höhen idR nur an thermisch sehr aktiven Tagen erreicht/verursacht werden.
        Wenn ich an solchen Tagen fliege und sich über einen längeren Zeitraum nur Steigen einstellt, das Vario nicht mehr aufhören will zu piepsen, stellt sich bei mir ein
        gewisses "ausgeliefert sein" ein; insbes. dann, wenn -wo immer man auch hin fliegt- man kein Sinken findet.
        In solchen Situationen wünschte ich mir schon oft, der Drachen besäße eine "Steigbremse" ähnlich einem Teil der Atos-klappen oder der Pellicci-Klappen am Spirit.
        Mit einer solchen Vorrichtung wäre mein o.g. "ausgeliefert sein" ausgehebelt; ich hätte immer das Gefühl "Herr der Situation" zu sein, was auch mein "mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe" sicherlich langsam abbauen würde.

        In diesem Sinne
        immer ne gute Landung

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        • FliegenWilli
          Registrierter Benutzer
          • 14.05.2005
          • 3727
          • n.a.

          #19
          AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

          Hi JoBo!
          Zitat von JoBo
          Ich habe mich noch nie getraut, bei solch einer Höhe eine Talquerung Richtung Weißensee zu machen; das mulmige Gefühl wirkt hier wie eine Sperre. Und was würde ich so gerne eine solche Talquerung mal machen.
          Schuld an dieser "Misere" ist m.E. auch, daß große Höhen idR nur an thermisch sehr aktiven Tagen erreicht/verursacht werden. Wenn ich an solchen Tagen fliege und sich über einen längeren Zeitraum nur Steigen einstellt, das Vario nicht mehr aufhören will zu piepsen, stellt sich bei mir ein gewisses "ausgeliefert sein" ein; insbes. dann, wenn -wo immer man auch hin fliegt- man kein Sinken findet.
          Vielleicht ist das eine die Lösung für das andere Problem?
          Wenn du immer nur an der Emberger-Bergkette entlang fliegst, bleibst du weitgehend immer im Aufwindbereich der Südflanken. Wechselst du aber mal auf die andere Talseite Richtung Weißensee, muss irgendwann mal der Abwind kommen. Oder zumindest Bereiche ohne Aufwinde. Also genau das, was du suchst.
          Die Kunst beim Streckenfliegen besteht dann darin, nach der Talquerung wieder neuen Aufwind zu finden, aufzudrehen und den Flug fortzusetzen.
          Trau dich!

          Gruss
          FliegenWilli

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          • UliH
            Registrierter Benutzer
            • 09.09.2012
            • 146
            • Ulrich Hermeler
            • Nähe Memmingen

            #20
            AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

            Hallo

            Ich bin über 30 Jahre Militärhubschrauber geflogen und auch dort gab es Besatzungsmitglieder die bei größerer Höhe schlichtweg Angst bekamen.
            Normalerweise orientiert man sich am Horizont, wenn dieser aber bei großer Hohe weit unter einem liegt kommt schon mal das Gefühl auf nicht gerade zu stehen / sitzen. Das ist dann so als ob man an einem Abgrund steht.
            An die Situation kann man sich aber leicht gewöhnen und nach relativ kurzer Zeit ist es kein Problem mehr.
            Fliegen durch Wolken vermeide ich auch, allerding ist es auch kein Weltuntergang wenn es mich mal reinzieht. Ein Gleitschirm kann, im Gegensatz zu Drachen, nicht so einfach in ungewollte Fluglagen kommen. Eine Kompass oder GPS mit Richtungsanzeige sollte aber dabeisein damit die Wolke in einer geraden Linie wieder verlassen werden kann.

            Gruß Ulrich
            Das Schlimme an der Wettervorhersage ist nur, dass sie nicht immer falsch ist.

            Gruß Ulrich

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            • JoBo
              Registrierter Benutzer
              • 16.07.2006
              • 36

              #21
              AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

              Beitrag 21

              Hallo FliegenWilli,

              das es auf der anderen Seite des Drautals mit dem Steigen ein Ende hat, ist mir klar.

              Nur......wenn ich 600m über Startplatz bin, habe ich keinen "Mumm" auf die andere Seite zu fliegen.
              Die für mich große Höhe über Tal verursacht dies.
              Vielleicht eine ganz natürliche "Schutzreaktion"; der Mensch ist eigentlich nicht zum Fliegen bestimmt.

              Immer ne gute Landung

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              • Stefan_Schumacher
                Registrierter Benutzer
                • 15.05.2003
                • 1107
                • Stefan Schumacher
                • Breckerfeld, Kamshet

                #22
                AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

                Zitat von JoBo
                Mit einer solchen Vorrichtung wäre mein o.g. "ausgeliefert sein" ausgehebelt; ich hätte immer das Gefühl "Herr der Situation" zu sein, was auch mein "mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe" sicherlich langsam abbauen würde.
                Einfach einmal im Tandem mitfliegen vielleicht?

                Nachdem ich auf 2700m war und alles sauber gelaufen ist, hab ich das alles noch einmal im Kopf durchgespielt, und das nächste Mal war es fein. Ich hatte auch Blauthermik wie jemand zuvor schrieb, da hatte ich einfach keine Bezugsebene, wann und wo das aufhört, ein Temp des Tages am Morgen hätte mir das vorher gesagt, aber ich war nur zum Spaßfliegen unterwegs und noch ziemlich frisch im Gleitschirmfliegen. Vorher hatte ich Bremsklappen. ;-)

                Ich hab dazu eine kleine Story, nicht weitererzählen, ist ziemlich privat.
                Als ich so 5 Jahre war, hab ich abends im Wald gespielt, nicht auf die Uhr geschaut, und plötzlich wurde es dunkel. Als ich das gemerkt habe, bin ich schnell raus aus dem Wald und hatte echt Muffensausen, dass da irgendetwas hinter mir im Wald ist.
                Am nächsten Tag bin ich abends raus, hab meine Fäuste geballt und bin in den Wald gegangen, ich wusste, dass da nix Schlimmes drin ist, ich hab ja auch tagsüber dort gespielt. Es war fast dunkel, dann hab ich mich umgedreht, und bin extra langsam ohne zurück zu schauen wieder herausgegangen. Noch bevor ich raus aus dem Wald war, hab ich angefangen zu Grinsen.
                Der Wald sind bei Dir die 500 bis 600 Meter, versuch mal, vorher in Gedanken höher zu fliegen, und dann tritt Dir einfach in den Allerwertesten, wenn Du wirklich da bist. Ich schwöre, am Landeplatz werden Dich alle fragen, warum Du so ein breites Grinsen drauf hast.

                Nenn es mentales Training oder sonstwas, flieg einfach in Gedanken höher und freue Dich über den Steigton im Vario, dass Du über den nächsten Berg sehen kannst, dahinter siehst Du auf einmal einen klaren See im Sonnenlicht schimmern, und Du hast es kaum gemerkt und bist schon 500 Meter höher als vorher.

                Hope it helps
                Stefan
                --
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                • blackstromer
                  Registrierter Benutzer
                  • 08.03.2011
                  • 543

                  #23
                  AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

                  kenn ich genauso, das mit der Höhe - zu sagen ist, dass ich nicht schwindelfrei bin - ich nehm an das hat damit zu tun, resp. da man in grosser Höhe die Orientierungspunkte verliert, also nah-fern Einschätzung (in der Nähe der Wolken ist es wieder angenehm, darin allerdings dann wieder weniger) :
                  >> neuste Forschungsergebnisse beweisen: es hängt mit den "Steinen" im Ohr zusammen (Gleichgewichtssinn) sind die Steine links und rechts gleich schwer ist man mehrheitlich schwindelfrei, ansonsten mehr oder minder diesem Phänomen ausgesetzt, resp. man kann es ab Kindheit antrainieren, dabei sollen sich die "Steine" angeblich ausgleichen.

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                  • Stefan_Schumacher
                    Registrierter Benutzer
                    • 15.05.2003
                    • 1107
                    • Stefan Schumacher
                    • Breckerfeld, Kamshet

                    #24
                    AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

                    Zitat von UliH
                    Eine Kompass oder GPS mit Richtungsanzeige sollte aber dabeisein damit die Wolke in einer geraden Linie wieder verlassen werden kann.
                    Genau das hatte ich auch gedacht, im folgenden Bild siehst Du eine orangene Linie von links kommend, vorher blaue und grüne Kreise, dann drei Kreise bis zur Basis und kurzen Geradeausflug in die Wolke hinein, dort geht die Farbe in rot über.
                    Kugel-Kompass und GPS-Kompass waren direkt in meinem Sichtbereich. Die folgenden wirren Kreise in Gegenrichtung waren dann in der Wolke. so ziemlich alles, was rot ist, zwischen 3300 MSL und 3800 MSL, anfangs hab ich versucht, den Kompass ruhig zu halten, keine Chance, das sind die scharfen Kurven, fühlte sich an wie Karussell, die etwas gleichförmigeren letzten vier Turns sind dann mit einfach locker auf Zug gehaltenen Bremsleinen, abwarten bis es zu Ende ist, eigentlich ziemlich ruhig. Der Wolkenflug waren fünf lange Minuten.

                    Ich hab das danach nicht wieder gemacht. War aber trotzdem eine gute Erfahrung. Und unter den Bedingungen mit dem Gleitschirm auch nicht unsicherer als an einer Blauthermikbasis mit stärkeren Steigwerten zu kratzen. Wohlbemerkt, keine anderen Piloten in der Luft und nur drei große Cumulus-Wolken im sichtbaren Umfeld.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Panchgani_Cloud_Track.jpg
Ansichten: 1
Größe: 36,9 KB
ID: 815810
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                    • MalteJ
                      Registrierter Benutzer
                      • 17.02.2002
                      • 942
                      • Malte Janduda

                      #25
                      AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

                      Zitat von JoBo
                      Wenn ich an solchen Tagen fliege und sich über einen längeren Zeitraum nur Steigen einstellt, das Vario nicht mehr aufhören will zu piepsen, stellt sich bei mir ein
                      gewisses "ausgeliefert sein" ein; insbes. dann, wenn -wo immer man auch hin fliegt- man kein Sinken findet.
                      Ich würde mal das Vario auslassen und eine Zeit lang einfach so fliegen. Ich hatte auch mal eine Zeit, da verursachte dieser grauenhafte Piepton alleine schon einen Adrenalinschub.
                      Glaub mir, die Ruhe wird wunderbar sein!

                      Malte
                      http://malte.aero

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                      • UliH
                        Registrierter Benutzer
                        • 09.09.2012
                        • 146
                        • Ulrich Hermeler
                        • Nähe Memmingen

                        #26
                        AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

                        Hallo Stefan

                        Ja, mit dem Kompass ist das nicht so einfach. So ein Magnetkompass hat leider einige systembedingte Eigenarten. Zu einen ist so ein kleiner Kompass in einer Kurve kaum ablesbar, zu zweiten gibt es einen großen Anzeigefehler wenn man sich in Schräglage Richtung Süden oder Norden bewegt. Bei einer Kurve Richtung Norden hinkt die Anzeige um gut 30° hinterher, Richtung Süden geht sie entsprechend vor. Also selbst wenn man perfekte Kreise fliegt ändert sich die Drehgeschwindigkeit des Kompasses. Ich verfahre wie folgt: Bremse los, Gleitschirm fliegt geradeaus. Kompass ablesen, überlegen wieviel und in welche Richtung gedreht werden muss, die Kurve nach Gefühl durchführen und dann das Ganze von vorn. Einfacher ist es mit dem GPS. Meines hat einen Richtungspfeil, der zeigt immer ohne Fehler meine Flugrichtung über Grund an.
                        Vor dem Einflug muss man sich natürlich die Richtung in nächste Blau merken.
                        Aber wie schon gesagt, absichtlich fliege ich nicht ein. Nur wenn die Wolke dann doch stärker zieht wie erwartet mache ich keine Sachen wie Ohren anlegen oder Steilspirale sondern fliege gemäß GPS die bereits eingeschlagene Richtung weiter.
                        Und für die Gesetzestreuen unter uns. Ja,Wolkenflug ist illegal. Im Luftraum G aber auch für jeden anderen, die Gefahr eines Zusammenstoßen ist also überschaubar. Im Luftraum E müsste ich eh 300m unterhalb der Wolke bleiben, also bis zur Basis aufdrehen ist genauso illegal.

                        Gruß Ulrich
                        Das Schlimme an der Wettervorhersage ist nur, dass sie nicht immer falsch ist.

                        Gruß Ulrich

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                        • Stefan_Schumacher
                          Registrierter Benutzer
                          • 15.05.2003
                          • 1107
                          • Stefan Schumacher
                          • Breckerfeld, Kamshet

                          #27
                          AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

                          Zitat von UliH
                          Einfacher ist es mit dem GPS. Meines hat einen Richtungspfeil, der zeigt immer ohne Fehler meine Flugrichtung über Grund an.
                          Ja, die GPS-Rose hat sich auch nur halb so schnell gedreht wie der Magnetkompass und gleichmäßiger.

                          Zitat von UliH
                          Vor dem Einflug muss man sich natürlich die Richtung in nächste Blau merken.
                          Jou, hatte ich, immer schön E auf beiden Instrumenten, hat auch super geklappt für ein paar Sekunden in der Wolke.

                          Zitat von UliH
                          Aber wie schon gesagt, absichtlich fliege ich nicht ein. Nur wenn die Wolke dann doch stärker zieht wie erwartet mache ich keine Sachen wie Ohren anlegen oder Steilspirale sondern fliege gemäß GPS die bereits eingeschlagene Richtung weiter.
                          Also fliegst Du doch absichtlich ein, Du könntest ja in die Speedbar und/oder die Ohren anlegen.

                          Zitat von UliH
                          Und für die Gesetzestreuen unter uns. Ja,Wolkenflug ist illegal. Im Luftraum G aber auch für jeden anderen, die Gefahr eines Zusammenstoßen ist also überschaubar. Im Luftraum E müsste ich eh 300m unterhalb der Wolke bleiben, also bis zur Basis aufdrehen ist genauso illegal.
                          Ich bin auch gesetzestreu, in Deutschland würde ich das nie machen, besonders nicht auf den Rennstrecken der Segelflieger mit künstlichem Horizont. ;-)

                          Wenn Du Dir den Track noch einmal genauer anschaust, dann findest Du einen Hinweis darauf, warum ich behaupte, niemand wäre mit einem Gleitschirm in dieser Wolke geradeaus geflogen, nicht mit allen Instrumenten dieser Welt.
                          --
                          http://de.paragliding-wiki.org wieder online (Bitte Benutzer neu registrieren!)

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                          Kommentar

                          • UliH
                            Registrierter Benutzer
                            • 09.09.2012
                            • 146
                            • Ulrich Hermeler
                            • Nähe Memmingen

                            #28
                            AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

                            Zitat von Stefan_Schumacher
                            Also fliegst Du doch absichtlich ein, Du könntest ja in die Speedbar und/oder die Ohren anlegen.
                            Hallo Stefan

                            Mit absichtlich meinte ich mich der Wolke zu nähern mit dem Ziel in sie einzufliegen. Der Beschleuniger wird, je nach Turbulenz, natürlich genutzt.

                            Zitat von Stefan_Schumacher
                            Wenn Du Dir den Track noch einmal genauer anschaust, dann findest Du einen Hinweis darauf, warum ich behaupte, niemand wäre mit einem Gleitschirm in dieser Wolke geradeaus geflogen, nicht mit allen Instrumenten dieser Welt.
                            Meinst Du wegen dem starken Steigen und Turbulenz? Klar, wenn es einen zu wild umherbeutelt wird das Richtungshalten in der Wolke zu einer großen Herausforderung. Auch hat die Wolke in der Höhe, in die man dann gezogen wird, eine andere Form und Ausdehnung und der Wolkenflug kann länger dauern.

                            Gruß Ulrich
                            Das Schlimme an der Wettervorhersage ist nur, dass sie nicht immer falsch ist.

                            Gruß Ulrich

                            Kommentar

                            • Stefan_Schumacher
                              Registrierter Benutzer
                              • 15.05.2003
                              • 1107
                              • Stefan Schumacher
                              • Breckerfeld, Kamshet

                              #29
                              AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

                              Zitat von UliH
                              Meinst Du wegen dem starken Steigen und Turbulenz? Klar, wenn es einen zu wild umherbeutelt wird das Richtungshalten in der Wolke zu einer großen Herausforderung.
                              Das Steigen war nicht einmal so groß, maximal 4m/s glaub ich, im Schnitt eher unter drei, aber es war genau die Turbulenz (oder Drehrichtung)? Es hat den Schirm einfach rechts herum gedreht, die ganze Zeit, ich hab anfangs versucht mit Gewicht und starker Bremse gegenzuhalten, um die Richtung nach Osten zu halten, aber da hat es ihn einfach verformt, und er hat trotzdem weiter gedreht.

                              Nun, jedenfalls hab ich so meine Angst/Ungewissheit vor Wolken verloren, aber eben nicht den Respekt davor, das war sicher noch eine harmlosere Variante. Ich gehe davon aus, dass ich auch in den nächsten Jahren meinen Flug gut genug vorausplane, dass ich nicht unabsichtlich in eine Wolke gezogen werde, aber unter relativ sicheren Bedingungen einmal die Orientierung zu verlieren, könnte für die Zukunft eine gute Erfahrung sein. Falls es mir jemals passieren wird, eingesogen zu werden, schaue ich nur, dass ich die Kappe stabil halte, den Rest macht die Wolke.

                              Ich denke, dieses Vorstoßen in Flugbereiche, die einem unbewusst Angst machen, ist wichtig, um die Angst zu verlieren und im Notfall Entscheidungen zu treffen, die nicht von Angst beeinflusst werden. Das ist jetzt nicht nur auf die Wolke bezogen, das muss man nicht wirklich gemacht haben, aber zum Beispiel die Überwindung dieser Blockade bei größeren Höhen. Oder einfach einmal vom Startplatz wegzufliegen, oder auf einem unbekannten kleinen Feld zu landen, oder mal einen Klapper zu ziehen ... .
                              Zuletzt geändert von Stefan_Schumacher; 02.09.2013, 18:37.
                              --
                              http://de.paragliding-wiki.org wieder online (Bitte Benutzer neu registrieren!)

                              Überlebensratgeber Indien (in Arbeit): http://www.duckflight.de/download/IndienDHVForum.epub

                              Kommentar

                              • 2gleitschirmflieger
                                Registrierter Benutzer
                                • 28.08.2011
                                • 47
                                • nils & peter
                                • NRW

                                #30
                                AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe - Nö!

                                Hallo Stabilo,

                                erst einmal Hut ab, für Deinen Entschluss einen Faden zu eröffnen in dem Du eine Schwäche von Dir preisgibst. Und ich bin auch begeistert das alle den Faden konstruktiv aufnehmen. Nur so wird es möglich sich sachlich darüber auszutauschen. Vielleicht ergeben sich so Ideen oder auch Lösungen für den Einen oder Anderen, wie man solchen negativen Gefühlen begegnen kann.

                                Es gab schonmal einen solchen Faden der so sachlich geführt wurde. In Diesem ging es um Übelkeit bei längeren anspruchsvolleren Flügen. Dieses Forum ist einfach eine ideale Plattform solche Dinge in der Gruppe zu besprechen. Aber nur wenn … die Sachlichkeit bewahrt wird … so lasst uns hier in dem bisherigem Stiehl weiterhin austauschen.

                                Einige beschreiben hier ihre negativen Gefühle, relativieren diese jedoch umgehend als „Kopfsache“ und deswegen als unbegründet.
                                Jeder den das ungute Gefühl überfällt, kann Dieses sehr gut beschreiben, jedoch wird’s bei der Suche nach den Ursachen, scheinbar schwierig oder zu persönlich.
                                Warum?

                                Im Titel dieses Fadens findet sich das Wort „Paradox“ „Wiederspruch“ dies möchte ich gerne sehr persönlich aufnehmen.

                                Ich hatte schon immer, also seid meiner Jugendzeit, den Traum, selber zu fliegen. Nur stellte ich noch jung fest, ich habe absolute Flugangst und zwar so das ich nie in den Urlaub geflogen bin. Mit ende zwanzig stellte sich noch eine Höhenangst ein, die mit zunehmendem Alter immer schlimmer wurde. Ich rede hier von 10m und heftigsten körperlichen Reaktionen wie Herzrasen und Blockaden.

                                Dennoch habe ich mich 2009 entschieden meinen Jugendtraum an zu gehen und bereue diesen Schritt nicht. Mittlerweile habe ich keine Flugangst mehr und steige entspannt in Flugzeuge ein.

                                Die Höhenangst hab ich jedoch nicht ganz besiegen können, diese befällt mich immer noch, jedoch nur noch auf Bauwerken oder in den Bergen. Höhenangst warum auch immer, kenne ich beim fliegen nicht.

                                Kann es sein das man durch Spaß an einer Sache sich sehr intensiv mit den Rahmenbedingungen auseinander setzt. Dann bereit ist sich seinen Ängsten zu stellen, gegebenenfalls diese sogar zu überwinden, um dann festzustellen das diese unbegründet sind?

                                Ich glaube, Es erst zu wollen, dann Es zu erfahren, ist der Schlüssel. Es ist das Ergebnis positiver Erfahrungen die man macht, Schritt für Schritt. Sonst hätte ich doch bei ruppigen Bedingungen sofort Probleme bekommen müssen, oder? Dem war aber nicht so, ich fliege zwar sehr konzentriert aber trotzdem wirklich entspannt und Angstfrei.

                                Stefan, gibt hier, glaube ich, den logisch richtigen Impuls wenn er sagt:

                                „Nenn es mentales Training oder sonst was, flieg einfach in Gedanken höher und freue Dich über den Steigton im Vario, dass Du über den nächsten Berg sehen kannst, dahinter siehst Du auf einmal einen klaren See im Sonnenlicht schimmern, und Du hast es kaum gemerkt und bist schon 500 Meter höher als vorher.“

                                Ich unterschreibe das, wenn es "Schritt für Schritt" angegangen wird.
                                Zuletzt geändert von 2gleitschirmflieger; 10.09.2013, 21:28.
                                Mit freundlichen Grüßen
                                2gsf

                                Hinfallen, aufstehen, Krone gerade rücken, weiterfliegen ...
                                -----------------------------------------------------------
                                http://www.zweigleitschirmflieger.mynetcologne.de
                                http://vimeo.com/user6942852/videos

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