Vereisung des Flügels

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  • Örni
    • 21.06.2001
    • 11

    Vereisung des Flügels

    Hallo Zusammen
    Ich war gestern mit 2 Fliegerkollegen fliegen (GS). Wie das viele tun, hatten auch wir nur ein Thema: Gleitschirm hier, Gleitschirm dort.
    Plötzlich kam die Frage: Kann ein Gleitschirm vereisen und was passiert dann mit dem Profil?
    Meine Vermutung: wenn der Schirm vereist und sich das Eis durch die normalen Deformierungen des Profils während des Fluges wieder bricht könnte es sein, dass das Profil nicht mehr 100% in seiner Form ist ==> keine saubere Anströmung und evtl. ein Abriss der Strömung. Bin ich da falsch mit meiner Überlegung?
    Hat sich sowas schon zugetragen? (evtl. Zeugen, Opfer?)
    Bin gespannt auf die Antworten.
    Gruss aus der Schweiz
    Örni
    PS: habt ihr gewusst, wer länger oben bleibt, muss weniger lange unten herumstehen... ;-)
  • Cumulonimbus
    Registrierter Benutzer
    • 03.06.2001
    • 470

    #2
    Wolkenflieger?

    Hallo,

    grundsätzlich kommt es zu einer Vereisung einer Tragfläche erst wenn man in den Bereich unterkühlter Wassertröpchen fliegt und diese an allen "Keimen" festfrieren. Dein Gleitschirm ist dazu bestens geeignet. Aber nicht nur der, auch du würdest ganz schön vereist werden.

    Zu unterkühlten Wassertröpfchen kommt es, weil sich mangels Kondensationskeimen (Aerosole) keine Eiskristalle bilden können und sich Wassertröpfchen auf bis zu -30°C unterkühlen lassen ohne dass sie gefrieren.

    Im Sommer ist das Vereisen des Flügels ausgeschlossen, da unterkühle Wassertröpfchen in Höhen auftreten die von keinem Gleitschirm erreicht werden können. Es sei denn man durchfliegt
    eine ensprechende Quellwolke, eine Cumulus congestus (Gewittervorbote) oder gar einen Cumulonimbus. Zu beiden Wolken sollte man stet's ausreichend Abstand halten bzw. sofort zum Laden gehen. Aber das weiss ja jeder!

    Auch im Winter wenn gutes Flugwetter herrscht ist fast auszuschliessen, dass der Schirm vereisen könnte. Man fliegt zwar oft bei sehr tiefen Temperaturen, aber zu Eisbildung kann es kaum kommen, da kondensierte Wassertröpfchen viel eher gefrieren und ausfallen. Haften dürften sie nicht bleiben. Bei einer Geschwindigkeit von 35km/h wird jedes Kristall vom Flügel geblasen.


    Eben aus diesen genannten Gründen dürfte das Problem gar nicht vorhanden sein. Man müsste schon bei Eisregen fliegen gehen um den Schirm mit Gewalt zu vereisen.

    Gibt es noch andere Meinungen oder Erfahrungen zum Thema?

    Würde mich doch interessieren ob es nicht schon einmal jemand geschafft hat, seinen Schirm zu vereisen.


    Gruss
    Cumulonimbus
    Zuletzt geändert von Cumulonimbus; 27.07.2001, 22:08.

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    • Christoph St
      • 17.06.2001
      • 7

      #3
      Hallo Örni!

      Ich hatte einmal eine Vereisung,es war dann auf den Leinen ca 3mm Eis, das Flugferhalten hatte sich nicht merklich geändert aber ich habe es auch nicht auspropiert. Ich nehme aber an das Es sich ändern wird. Zu denn Flugbedingungen sei noch zu sagen,das es ein Soringflug im Nebel war (alleine) und die Teperatur ca. 5 Grad minus, Flugzeit 2 h mit 10m Bodenabstand, es war Sau kalt.

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      • Schorsch
        • 05.06.2001
        • 401

        #4
        Hallo Leute,
        ich kann mir nicht vorstellen, daß eine Schirmkappe vereist. Enteisungsanlagen an Flugzeugen arbeiten oft so, daß ein Gummischlauch am Profil aufgewölbt wird. Durch diese Walkbewegung platzt das Eis ab. Und ein Gleitschirm macht ja genau das dauernd, was eine Enteisungsanlage macht.

        Servus
        Georg

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        • skylandair
          Registrierter Benutzer
          • 05.06.2001
          • 134
          • Steiermark

          #5
          Eis

          Ab ca. 500m in der Wolke kriegst Wassertröpfchen ( bist Waschelnaß )
          Ab ca 800m in der Wolke werden diese zum Eis.
          Ab ca 1000m in der Wolke kriegst massiv Eis !
          D.h.:
          1.Brille Abnehmen, du siehst deine Instr. nicht mehr
          2. Wenn du die Ohren anlegst bleiben sie lange angelegt weil sich die Leinen durch das Eis verkleben.
          3. Es bildet sich überall, wo eine Angriffsfläche ist, Eis. ( Leinen, Handschuhe, Helm, Augenbrauen, Unterarme, Gurtzeugverkleidung ........) Ich nehme an auch an der Eintrittskante.
          4. Die Flugeigenschaften verändern sich durch das zusätzliche Gewicht. Ich hab aber keine Manöver ausprobiert, bin froh wenn ich wieder heil rauskomme.
          5. Die Bremsleinen blockieren teilweise, weil sie nicht mehr durch die Rolle passen
          6. Abtauen beginnt erst wieder unterhalb der Basis. Das Wasser rinnt über die Leinen ab, direkt auf deine Arme ( wirst also klitschnaß)

          Wichtig: Gute Batterien fürs GPS oder einen Eiskratzer für den Kompas ! Und gute Nerven
          Skylandair
          Zieh Leine

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          • Dinu
            • 03.08.2001
            • 1

            #6
            Hi Örni,

            war ne gute Idee, die Frage der Vereisung ins Forum zu stellen. Immerhin sind drei Antworten gekommen, mit denen man was anfangen kann.

            Ich denke, dass man sich da wirklich keine Sorgen machen muss; allerdings sieht man an der Antwort von Christoph, dass man sich trotzdem Eis "einfangen" kann.

            c.u. demnächst in the air im "Jurassic Parc" (morgen gehts nach Fiesch, wenn das Wetter uns hold ist..).

            Gruss,
            Dinu

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