verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

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  • MuhTiger
    Registrierter Benutzer
    • 15.01.2010
    • 394
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    • -

    #31
    AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

    Zitat von maroemer
    hallo,

    die frühjahrsthermiken am letzten wochenende waren bemerkenswert! ich war ehrlich gesagt etwas überfordert in den teils bockeligen 3 bis 6 meter schläuchen. wumms..greift die thermik von unten gegen die kappe und reisst dich nach oben. ohne aktiven flugstil fliegt dir der fetzen vermutlich früher oder später um die ohren. soweit habe ich das alles in griff..bin mir aber nie so ganz sicher was mir noch begegnen kann oder wo das ende der fahnenstange ist.

    in so starken schläuchen versuche ich immer zu kreisen auch wenn ich eigentlich weiter möchte um eine bessere stabilität meiner kappe zu erreichen. sobald man im geradeaus flug aus so einer thermik heraus fliegt wird man zwangsläufig kurzzeitig sehr aktiv an den leinen, sonst knallt es!

    a) wie geht ihr mit so starken thermischen bedingungen um?
    b) wie motiviert ihr euch die bockeligen schläuche zu rocken?
    c) welche technik nutzt ihr außer voll aktiv am werke zu sein?
    d) hin und wieder will ich einfach nur flüchten und mal kurz meine ruhe haben um dann wieder angreifen zu können!
    e) ich frage mich immer wieder wo das maximum an bockeligen starken schläuchen erreicht ist?

    ich fliege nun schon seit vielen jahren und beherrsche das aktivfliegen ganz gut. a) bis e) geht mir allerdings immer wieder mal durch den kopf

    gruß
    marc
    Hallo
    Fliege selbst auch lange, >100h/Y 4-6h bei für mich langen Flügen.
    a) wie geht ihr mit so starken thermischen bedingungen um?
    Gebietswahl: Gut bekannte Gebiete geben mehr Vertrauen und Sicherheit.
    b) wie motiviert ihr euch die bockeligen schläuche zu rocken?
    Mach ich nicht. An solchen Tagen suche ich nicht die Besten, sondern die ruhigsten Aufwindzonen, bockige Biester packe ich nur wenns ums Absaufen resp. Sicherheitshöhe für bestimmte Abschnitte benötigt und da ist die Motivation gegeben. Ruhige Zonen sind nach meiner Erfahrung nicht die Steigkerne, weil die sind oft eher gegen die Leeseite hin. Bei solchen Tagen sind die Schläuche selten konstant, Stärke und Ort ändern permanent. Also lieber Luvseitig und konstanteres, schwächeres Steigen.
    c) welche technik nutzt ihr außer voll aktiv am werke zu sein?
    Immer wieder ruhigere Zonen suchen und entspannen, fotografieren, bewusst geniessen, essen und trinken. Bei den anstrengenden Abschnitten verfolge ich ein definiertes Ziel, z.B. an diese Ecke rüber, auf diese Höhe, ... und gehe anschliessend wieder was zum Entspannen suchen.
    d) hin und wieder will ich einfach nur flüchten und mal kurz meine ruhe haben um dann wieder angreifen zu können!
    Ja, kenn ich und wie oben beschrieben für mich auch wichtig. Da hilft nur Gebietswahl. Flachland ist da oft schwieriger als Gebirge, weil es diese Ruhezonen weniger gibt. Seen sind oft Entspannungszonen. Toplanden ist auch so was, oder sonst halt Flug abbrechen und 2 Stunden später 2. Flug machen.
    e) ich frage mich immer wieder wo das maximum an bockeligen starken schläuchen erreicht ist?
    Ja, das beschäftigt mich auch immer wieder. Dabei hatte ich sicher seit >1000 Flugstunden keinen Klapper, der irgendwelchen Eingriff benötigte. Und wenn, traue ich mir absolut zu, den auch zu stabilisieren und zu öffnen.
    Also ist es sowas wie auf einem Hochhaus zu stehen, es wirkt bedrohlich und verträgt weniger Fehler als auf dem Gehsteig, aber schliesslich stolpere oder falle ich nie auf dem Gehsteig, weshalb sollte ich das auf der Kante eines Hochhauses? Wenn du denkst, deine oder die Grenzen deines Schirms seien erreicht geht es weit bis du erst einen Zwischenfall hast und wenn, dann ist das ja noch längst kein Unfall. Aber eben, mich interessiert eigentlich die Betriebsgrenze nur am Rand, viel wichtiger ist mir meine Wohlfühl- und Genussgrenze. An diesen Tagen versuche ich genau solange zu fliegen, dass ich es nicht bedaure in der Luft oder dann am Boden zu sein. Das sind je nach Tag und Kollegen und... 30 Minuten bis 3 Stunden, aber nie die langen Flüge.

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    • thermike.de
      Registrierter Benutzer
      • 08.04.2007
      • 402
      • Michael Schneider
      • Blaichach

      #32
      AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

      Ich fand Donnerstag bis Sonntag, extrem gut, aber sportlich. Da ich aber seit einem Jahr fast täglich fliege, war es vom Gefühl her, ganz nett, wenn es endlich mal anreißt,.... Den stärksten Bart hatte ich auf der Schattenbergsüdseite, mittags um 12.15 Uhr, aber da es Leethermik ist, und die Stelle bekannt war, war ich darauf vorbereitet. Was allerdings ungewöhnlich war, das es schon um 11 Uhr, auf der Südseite unseres Startberges ansatzlos auf 2600 m ging.
      Einige Piloten waren schon am Start sichtbar nervös, viele fuhren runter...

      Wie verhält man sich...beim hochfahren, schon mal die Gegend, Wolken, Vögel, andere Piloten beobachten, gemütlich was trinken, ruhigen Startplatz wählen...wenn möglich.
      Startklar sein, bei einer guten Phase, da der Wind ständig von Ost auf Süd drehte...
      Was ich gemacht habe, als es sportlich wurde...bewußt, tief atmen, teilweise sogar singen...alles was man in der Schulung, schon einmal gehört hat....funktioniert sogar!
      Das beste Rezept, fliegen, fliegen, fliegen...nichts bringt mehr als Airtime, zu jeder Jahreszeit und quer durch die Alpen. Seminare besuchen und fliegen mit guten Piloten, auch dass fliegen In der Gruppe bringt viel...Gruppendynamik....lG Michael
      Meistens in der Luft

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      • sphinx
        Registrierter Benutzer
        • 08.05.2002
        • 585
        • Henry
        • Nordschwarzwald

        #33
        Wilder Kaiser Himmelfahrtsrodeo am 6.Mai 2016

        Wilder Kaiser Himmelfahrtsrodeo am 6.Mai 2016

        Nach etlichen Flugjahren ohne nennenswerte Störungen ist mir mal wieder was passiert, was mir die Grenzen unserer leichten Fliegerei aufgezeigt hat.
        Die Wettervorhersage führte mich nach Kössen.
        Das verlängerte Himmelfahrtswochenende war ja als thermisch anspruchsvoll eingestuft und der leichte Südwind in der Höhe, der gegen den thermischen Nordwind anarbeitetet erzeugte einige Turbulenzen.
        Am Wilden Kaiser auf 3000m über der Fleischbank hats mich dann heftig erwischt. Gerade war ich noch mit 6m/s kräftig am Steigen, als mein Maverick1 ohne Vorwarnung plötzlich vor mir auf Augenhöhe war und die Leinen einschliesslich Bremse komplett entlastet waren.
        Obwohl ich bei solchen Bedingungen jederzeit mit allem rechne und reaktionsbereit bin, war ich auf diese Weise komplett steuerlos und musste also warten, bis ich beim Durchpendeln wieder Zug auf die Leinen bekam. Da der Schirm etwas unsymmetrisch öffnete, drehte ich noch eine halbe Umdrehung nach und der Schirm stellte sich etwas auf.
        Dummerweise flog ich nun so aufgestellt wieder genau gegen den Aufwind, aus dem ich gerade herausgefallen war. Es war, als wenn ich gegen eine Wand flog. Das Resultat war, dass der Schirm nun nach hinten weggerissen wurde und hinter mir negativ anfing zu drehen. Hier verlor ich jede Kontrolle über meine Fluglage.
        Da ich noch genug Höhe hatte, griff ich schon mal zum Retter und schätzte die Höhe bis zum unlandbaren Kaiser-Grat ab. Die Aussicht auf einen Retterabgang in diesem unwirtlichen Schnee-Felsengelände machte mir die Entscheidung zum Retterwurf auch nicht gerade einfach. Mit einem mal hörte ich wieder das Vario piepen und ich richtete meine gesamte Aufmerksamkeit wieder auf den Schirm, der sich selbstständig wieder stabilisiert hatte.
        Ich war 3 mal eingetwistet und ich drehte mich weiter. Zum Glück konnte ich oben in die Leinen greifen und die Drehung stoppen und mich wieder ausdrehen. Ich flog wieder und war wieder in schönem 5m Steigen. Insgesamt habe ich nur 50m Höhe verloren. Meinen Flug konnte ich ohne weitere Probleme zurück nach Kössen fortsetzen. Letztendlich bestätigt dieses Erlebnis wieder meine Erfahrung, dass es Situationen gibt, die einen auch bei hoher Konzentration und Reaktionsbereitschaft überfordern können. Dass nichts ernsthaftes passiert ist, schreibe ich jedenfalls nicht meinem Können sondern eher dem Glück und dem gutmütigen Schirm zu.

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        • Gast

          #34
          AW: Wilder Kaiser Himmelfahrtsrodeo am 6.Mai 2016

          Zitat von sphinx
          Wilder Kaiser Himmelfahrtsrodeo am 6.Mai 2016 - Das verlängerte Himmelfahrtswochenende war ja als thermisch anspruchsvoll eingestuft und der leichte Südwind in der Höhe, der gegen den thermischen Nordwind anarbeitetet erzeugte einige Turbulenzen.
          Am 6. Mai war inneralpin leichter Südwind vorhergesagt, das stimmt. Aber der Kaiser ist nicht inneralpin. Für den östlichen Nordalpenrand war starker bis sehr starker Ost-/Südost-Wind vorhergesagt, der Bodenwind war mit irgendwas um die 40km/h prognostiziert. Deshalb wurde der Task bei der Bayerischen an diesem Tag auch in die Berge hinein verlegt. Wenn man bei dieser Prognose (sehr starke Thermik + sehr starker Wind) auf der Südseite des Kaisers rumfliegt, wo das Lee des Bayerischen noch dazu kommt, dann ist so was nun wirklich nicht überraschend. Einige Wettkampfpiloten sind bei den Hardcorebedingungen an Himmelfahrt sogar freiwillig am Boden geblieben.

          Zitat von sphinx
          Dass nichts ernsthaftes passiert ist, schreibe ich jedenfalls nicht meinem Können sondern eher dem Glück und dem gutmütigen Schirm zu.
          Jedenfalls nicht der klugen Flugplanung. Nicht falsch verstehen, ich will Dich nicht anmachen oder belehren - mir passiert so Zeug auch immer mal wieder. Aber man muss hinterher klar einsehen, dass man Mist gebaut hat.

          Zitat von sphinx
          Letztendlich bestätigt dieses Erlebnis wieder meine Erfahrung, dass es Situationen gibt, die einen auch bei hoher Konzentration und Reaktionsbereitschaft überfordern können.
          Das stimmt. Das muss man sich echt immer wieder klar machen. Wenns knallt, sind wir ein Blatt im Wind.
          Zuletzt geändert von Gast; 24.05.2016, 17:02.

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          • soundglider
            Registrierter Benutzer
            • 03.03.2009
            • 1387
            • Sebastian Barthmes

            #35
            AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

            Wenn ich das alles hier so lese denke ich mir: Mensch muss ich ein Glück haben, wo ich überall rumflieg, und trotzdem nie eine "Monsterturbulenz gegen die ich machtlos bin" treffe... vielleicht sollte ich aufhören wenns am schönsten ist und doch lieber Hallenhalma spielen gehen
            https://vimeo.com/soundglider
            πάντα ῥεῖ

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            • Locker_Baumeln

              #36
              AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

              Dieser Beitrag wurde entfernt.
              Zuletzt geändert von Gast; 08.10.2019, 20:32.

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              • Slople.com
                Registrierter Benutzer
                • 09.09.2015
                • 1492

                #37
                AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

                Vielleicht sollten auch einfach mehr Menschen eine weniger hohe Schirmklasse fliegen.
                Man könnte ja auch nach den ersten 2-3 Jahren Flugerfahrung auf den neusten A-Schirm wechseln, schon wieder mehr Leistung bei gleicher Sicherheit, aber wer tut das schon?

                Ich habe mir für mich vorgenommen, erst dann zu wechseln wenn ich mir sicher bin, nicht am Hang oder in der Luft meinem Alpha 6 nachzutrauern. Zudem finde ich es motivierend zu versuchen, mit einem A-Schirm weiter zu fliegen als andere mit einem höher klassierten Gerät
                www.slople.com - Über 10'000 Hänge mit Wind- und Wetterprognosen für Modellsegelflug- und Gleitschirmpiloten!

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                • AndresFL
                  Registrierter Benutzer
                  • 25.04.2014
                  • 48

                  #38
                  AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

                  Was noch gar nicht erwähnt wurde hier: An den Tagen um den es am Anfang des Threads ging gab es mehrere Unfälle. Ich lese von einem Toten und drei Schwerverletzten. Es passieren zu viele Unfälle!

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                  • marcel1
                    Registrierter Benutzer
                    • 28.08.2007
                    • 3931
                    • Marcel

                    #39
                    AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

                    Ja, und das wird auch so bleiben. Die Frühjahrsthermiken werden immer für einige Unfälle gut sein.

                    Ist halt vom Timing her immer etwas ungünstig, wenn viele Leute im Winter fast nix machen und sich dann in die Frühjahrsthermik stürzen. Ich kann da nur empfehlen, den Winter auch zu nutzen, selbst wenn es kalt ist und nicht so gut geht. Ne Gelegenheit zum Soaren bei war mehr Wind findet sich immer.

                    Persönlich unterbreche ich den Winter auch meistens durch einen Urlaub in thermischen Gefilden. Dann fluppt es mit den Frühjahrsthermiken automatisch besser. Gerade im Flachland sehe ich das relativ viele Leute im Winter fast gar nix machen und dann kommt das Frühjahr und aufi gehts - und rund gehts dann auch. Kein Wunder!
                    Wenn es piept - eindrehen...

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                    • tommi
                      Registrierter Benutzer
                      • 01.09.2002
                      • 1359
                      • Thomas Odenthal
                      • Hamburg

                      #40
                      AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

                      Kein neues Problem, gerade auf Spiegel-Online gefunden:

                      "...Eines der Ziele des Lilienthal-Projekts war es ja, die Ursache für den tödlichen Absturz des Flugpioniers zu finden. Doch da kommen die Forscher bestenfalls im Ausschlussverfahren voran. Augenscheinliche technische Probleme plagten den Gleiter, wie sie nun wissen, wohl nicht. Doch wenn es so war, warum starb Lilienthal dann trotzdem?

                      Womöglich, weil er das Risiko nicht richtig einschätzte. Starker Auftrieb, hervorgerufen durch die Sonne, hatte seinen Flieger an jenem verhängnisvollen Absturztag erfasst und nach oben gerissen, bevor er aus 15 Metern Höhe zu Boden krachte. Doch angesichts schwieriger thermischer Verhältnisse hätte Lilienthal eigentlich gar nicht abheben dürfen. "Er war wohl zu wagemutig", sagt DLR-Forscher Dillmann. "Das hat ihn das Leben gekostet." Overconfidence, zu großes Vertrauen, nennt man das Problem bei heutigen Piloten...."

                      Wie gut war die Konstruktion von Otto Lilienthal? 125 Jahre nach den ersten Flügen testen Forscher seinen Gleiter. Sie haben offenbar herausgefunden, warum der Pionier abstürzte.

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                      • reinhard may

                        #41
                        AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

                        Es wäre toll heute am besten direkt nach dem Start,so eine Hammerthermik, bei uns so mit 2- 3m ,zu erwischen. Aber am JN Memorial Hill wird das wohl eher schwer:-).
                        Gruss Mayer

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                        • Sepp Gruber
                          Registrierter Benutzer
                          • 10.03.2002
                          • 621
                          • Josef Gruber

                          #42
                          AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

                          Zitat von maroemer
                          wie geht ihr mit so starken thermischen bedingungen um?
                          Gar nicht. Hab mir vor 5 Wochen bei einem Sturz mit dem Bike den Zahnkranz in die Ferse gerammt. Gestern schaffte ich gerade mal 15 min um den Häuserblock zu Fuß. Biken geht allerdings deutlich besser. 1000hm sind bereits wieder drin. Bis ich aber an den nächsten, einigermaßen sicheren Startlauf denken kann, werden mindestens noch weitere 4 Wochen ins Land gehen. Aber wenn ich den Thread so lese, hab ich wohl auch nicht viel versäumt. Schließlich wird man(n) älter. Trotzdem irgendwie gefrustet, dass der Jahresbeginn so sang und klanglos an mir vorbeigeht. Und darüber, dass ein relativ banaler Sturz derart massiven Einfluss auf meine Bewegungsfreiheit hat.

                          Sorry für's OT, musste meinem Frust einfach Luft machen..



                          Grüße Sepp

                          Kommentar

                          • FliegenWilli
                            Registrierter Benutzer
                            • 14.05.2005
                            • 3722
                            • n.a.

                            #43
                            AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

                            Gute Besserung, Sepp!

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