Am Sonntag war ich mit Freundin mal wieder in Kössen. Nicht weil ich es da so toll finde (um ehrlich zu sein: Ich mag den Spot inzwischen überhaupt nicht mehr). Aber der Startplatz mit seinen unendlich vielen Auslegemöglichkeiten in alle Richtungen und in jeder gewünschten Neigung kommt der Psyche meiner Freundin nun mal sehr entgegen. Und eine schlecht gelaunte Freundin will man an einem Sonntag Nachmittag nicht. Also waren wir da.
Ihr kennt das sicher: Je höher man nach dem eigentlichen Nord-Startplatz noch weiter gen Gipfel wandert, desto dünner die Pilotenzahl und angenehmer das ganze Drumherum. Das versöhnt dann wieder etwas.
Nicht aber an einem Sonntag bei bestem Wetter in der Ferienzeit, wenn geschätzte 32.475 Piloten da sind. Dann ist da am Berg und unten bei Sepps Fliegerbar und auf und am Landeplatz die Hölle los. Ein Volksfest und ein Querschnitt durch alle Könnens- und Wollensstufen. Aber okay, ich hab's ja gewusst und mich drauf eingelassen. Und die scharfe Bratwurst an der bar ist wirklich scharf und lecker. Der Kartoffelsalat weniger.
Szene 1. Ich wandere wie gesagt vom Hauptstartplatz noch gute 100 m höher den Weg bergan. Plötzlich blafft mich ca. 50 m über mir ein Pilot an. "Kannst Du bitte mal aus meiner Flugbahn gehen??!!" Ich musste schon mit den Augen zwinkern, um da ganz oben tatsächlich hinter der Grasnarbe jemanden zu erkennen, der mit weit hoch gehobenen Armen in 1990er-Start-Stellung offensichtlich startwillig war. Auf meine Frage, ob er wohl besser fliegen als starten könne und ob ich für ihn rote Positionslichter anmachen solle, hat er nur irgendetwas unter seinen Integralhelm gegrummelt.
Szene 2. Meine Freundin ist wie bereits geschildert, etwas ängstlich beim Start, wenn der Startplatz nicht ganz optimal ist. Ist halt so, wir arbeiten daran, aber noch ist es nicht "normal". Also suchen wir uns da ganz oben, ganz weit weg von allen anderen, einen schönen Platz für sie aus. Okay, sie breitet ihren Alpha aus, Gurtzeug hat sie schon an, noch ein bisschen die Leinen sortieren, alles gut. Und ZACK! haben sich zwei andere Flieger genau hinter ihr ausgebreitet. Als ob im Umkreis von 50 m nicht Hunderte andere Flächen frei wären. nein, exakt in einer Reihe hinter ihr. Ich fasse es nicht. "Keinen Platz gefunden oder steht Ihr einfach nur auf Blondinen?" Keine Antwort, nur emsige Startvorbereitungen. Und plötzlich ruft der erste vollen Ernstes: "Dauert's noch lange? Ich möchte starten!"
Szene 3. Am Landeplatz. Irgendwo unter einem der Apfelbäume, herrlicher Halbschattenplatz. Wir machen unsere Jause. Plötzlich ein großer Schatten über uns, ein Zweigknirschen, Äpfel bollern auf den Boden. Und wirklich: Einer hat im Landeanflug unseren Baum gestreift. Ein Speedflyer, der sich ganz cool und heldenhaft findet. Bravo!
Szene 4. Wenige Minuten später. Die Zahl derer, die in Rutsch-und-Hoppel-Manier nach der Bodenberührung übers Gras schliddert, nimmt bedenklich zu. Wird das neuerdings so geschult? neue Sicherheitslandungstechnik? Nicht mehr stehend, sondern mit dem Arsch ausflaren? Muss wohl so sein, die meisten Piloten, die danach zu Sepp an die Bar kommen, haben überall braune und grüne Streifen an Hose und Gurtzeug. Ist das eigentlich nur mir peinlich?
Szene 5. Ein älterer, durchaus sympathischer Flieger setzt sich zu uns und erzählt von seinen Erlebnissen. Kürzlich war er noch "auf über 6.000 m gestiegen" und hatte sich dabei "unwohl" gefühlt. Die Frage nach der Sauerstoffmaske habe ich mir (und ihm) erspart.
Szene 6. Ein anderer älterer Flieger schält sich bei knapp 30° Außentemperatur am Landeplatz aus schwarzem und – wie vor 20 Jahren üblich – extrem breitschultrigen Skyline-Overall, dann aus Jacke, Weste und Hemd. Mindestens 3 Liter Schwitzwasser in Dampfform suchen sich ihren Weg nach außen. Eine hochrote Birne am oberen Ende des Körpers scheint bald zu platzen. Schnell schlucke ich den Rest meines mäßig leckeren Ayinger Weißbieres hinunter.
Wir gehen. Bis zum nächsten mal. Vielleicht. Nein, lieber nicht. Oder nur unter der Woche. Ach, was weiß ich. Wenn doch nur dieser schöne Startplatz nicht wäre. Ich werde jetzt einen gleichwertigen für sie suchen. Ich mach das jetzt.
Ihr kennt das sicher: Je höher man nach dem eigentlichen Nord-Startplatz noch weiter gen Gipfel wandert, desto dünner die Pilotenzahl und angenehmer das ganze Drumherum. Das versöhnt dann wieder etwas.
Nicht aber an einem Sonntag bei bestem Wetter in der Ferienzeit, wenn geschätzte 32.475 Piloten da sind. Dann ist da am Berg und unten bei Sepps Fliegerbar und auf und am Landeplatz die Hölle los. Ein Volksfest und ein Querschnitt durch alle Könnens- und Wollensstufen. Aber okay, ich hab's ja gewusst und mich drauf eingelassen. Und die scharfe Bratwurst an der bar ist wirklich scharf und lecker. Der Kartoffelsalat weniger.
Szene 1. Ich wandere wie gesagt vom Hauptstartplatz noch gute 100 m höher den Weg bergan. Plötzlich blafft mich ca. 50 m über mir ein Pilot an. "Kannst Du bitte mal aus meiner Flugbahn gehen??!!" Ich musste schon mit den Augen zwinkern, um da ganz oben tatsächlich hinter der Grasnarbe jemanden zu erkennen, der mit weit hoch gehobenen Armen in 1990er-Start-Stellung offensichtlich startwillig war. Auf meine Frage, ob er wohl besser fliegen als starten könne und ob ich für ihn rote Positionslichter anmachen solle, hat er nur irgendetwas unter seinen Integralhelm gegrummelt.
Szene 2. Meine Freundin ist wie bereits geschildert, etwas ängstlich beim Start, wenn der Startplatz nicht ganz optimal ist. Ist halt so, wir arbeiten daran, aber noch ist es nicht "normal". Also suchen wir uns da ganz oben, ganz weit weg von allen anderen, einen schönen Platz für sie aus. Okay, sie breitet ihren Alpha aus, Gurtzeug hat sie schon an, noch ein bisschen die Leinen sortieren, alles gut. Und ZACK! haben sich zwei andere Flieger genau hinter ihr ausgebreitet. Als ob im Umkreis von 50 m nicht Hunderte andere Flächen frei wären. nein, exakt in einer Reihe hinter ihr. Ich fasse es nicht. "Keinen Platz gefunden oder steht Ihr einfach nur auf Blondinen?" Keine Antwort, nur emsige Startvorbereitungen. Und plötzlich ruft der erste vollen Ernstes: "Dauert's noch lange? Ich möchte starten!"
Szene 3. Am Landeplatz. Irgendwo unter einem der Apfelbäume, herrlicher Halbschattenplatz. Wir machen unsere Jause. Plötzlich ein großer Schatten über uns, ein Zweigknirschen, Äpfel bollern auf den Boden. Und wirklich: Einer hat im Landeanflug unseren Baum gestreift. Ein Speedflyer, der sich ganz cool und heldenhaft findet. Bravo!
Szene 4. Wenige Minuten später. Die Zahl derer, die in Rutsch-und-Hoppel-Manier nach der Bodenberührung übers Gras schliddert, nimmt bedenklich zu. Wird das neuerdings so geschult? neue Sicherheitslandungstechnik? Nicht mehr stehend, sondern mit dem Arsch ausflaren? Muss wohl so sein, die meisten Piloten, die danach zu Sepp an die Bar kommen, haben überall braune und grüne Streifen an Hose und Gurtzeug. Ist das eigentlich nur mir peinlich?
Szene 5. Ein älterer, durchaus sympathischer Flieger setzt sich zu uns und erzählt von seinen Erlebnissen. Kürzlich war er noch "auf über 6.000 m gestiegen" und hatte sich dabei "unwohl" gefühlt. Die Frage nach der Sauerstoffmaske habe ich mir (und ihm) erspart.
Szene 6. Ein anderer älterer Flieger schält sich bei knapp 30° Außentemperatur am Landeplatz aus schwarzem und – wie vor 20 Jahren üblich – extrem breitschultrigen Skyline-Overall, dann aus Jacke, Weste und Hemd. Mindestens 3 Liter Schwitzwasser in Dampfform suchen sich ihren Weg nach außen. Eine hochrote Birne am oberen Ende des Körpers scheint bald zu platzen. Schnell schlucke ich den Rest meines mäßig leckeren Ayinger Weißbieres hinunter.
Wir gehen. Bis zum nächsten mal. Vielleicht. Nein, lieber nicht. Oder nur unter der Woche. Ach, was weiß ich. Wenn doch nur dieser schöne Startplatz nicht wäre. Ich werde jetzt einen gleichwertigen für sie suchen. Ich mach das jetzt.
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