AW: Online-Studie: Persönlichkeit und Luftsport - Gleitschirmflieger gesucht!
Es geht doch gar nicht darum, aus der Beantwortung der Fragen Rückschlüsse auf eine Einzelperson zu ziehen. Das ist unmöglich. Aber Statistik funktioniert ganz anders.
Wer mit der unzureichenden Abbildung der eigenen Person hadert, legt ein Modell zugrunde, bei dem eine Art Durchschnitt aus exakten Daten ermittelt wird. Man kommt aber auch mit groben Daten und deren Normalverteilung ziemlich weit, und gerade bei Persönlichkeitsuntersuchungen sind die Daten per se äußerst grob. Aus diesem Grund stellt man sehr viele Fragen, unter denen sich sowohl leicht abgewandelte Wiederholungen als auch Umkehrungen finden. So gibt es im Test zum ersten Beispiel mit der Einstellung zu Sexszenen gleich eine ganze Reihe weiterer Fragen, die bei ähnlicher Zielrichtung aus einer ganz anderen Ecke daherkommen (mal in Assoziation mit "technischer" Vielfalt, mal mit Treue, mal mit Alter). Die Summe bzw. die Schnittmengen machen es aus.
Der hier verwendete Persönlichkeitstest ist ein Standardtest, der nur zufällig gerade mal auf Flieger angewendet wird. Bei Ärzten, Kapitänen, Versicherungsnehmern, Stellenbewerbern, Straftätern u.v.m. hat er seine Effizienz schon längst bewiesen. Ein Eigenschaft davon besteht gerade darin, die Probanden anhand der Fragen ganz was anderes über die Art der erhobenen Information glauben zu lassen, als tatsächlich ermittelt wird. Eine andere liegt im Umstand begründet, dass der Weg von der Erhebung zum Ergebnis von Menschen üblicherweise nicht intuitiv nachvollzogen werden kann.
Wir Menschen haben kein Sinnesorgan für Wahrscheinlichkeiten. Deshalb unterliegen wir einer ganzen Reihe von fehlerhaften Denkmustern (z.B. das "zero risk bias"). Das hat nichts mit Intelligenz zu tun; unser Hirn ist einfach so "verdrahtet". Deshalb muss man z.B. auch Risikomanagement bewusst lernen, denn so etwas wie eine brauchbare, angeborene Risikoeinschätzung fehlt uns. Was uns ebenfalls fehlt, ist ein intuitives Verständnis von Normalverteilungen, weshalb wir immer wieder in die gleiche Falle tappen: wir gucken uns eine Fragesammlung an, glauben, wir seien persönlich gemeint und jemand wolle etwas über uns als Individuum herausfinden - und entdecken sofort das Haar in der Suppe: die Fragen passen ja gar nicht zu mir. Können sie auch nicht, zum Kuckuck - um mich geht es hier nicht, auch wenn ich mich für noch so wichtig halte. Es geht um Mathematik. Die begegnet uns alle naselang im täglichen Leben, ohne dass sie die meisten von uns je in der benötigten Tiefe verstehen - weshalb man sie studieren kann.
CU
Shoulders
Es geht doch gar nicht darum, aus der Beantwortung der Fragen Rückschlüsse auf eine Einzelperson zu ziehen. Das ist unmöglich. Aber Statistik funktioniert ganz anders.
Wer mit der unzureichenden Abbildung der eigenen Person hadert, legt ein Modell zugrunde, bei dem eine Art Durchschnitt aus exakten Daten ermittelt wird. Man kommt aber auch mit groben Daten und deren Normalverteilung ziemlich weit, und gerade bei Persönlichkeitsuntersuchungen sind die Daten per se äußerst grob. Aus diesem Grund stellt man sehr viele Fragen, unter denen sich sowohl leicht abgewandelte Wiederholungen als auch Umkehrungen finden. So gibt es im Test zum ersten Beispiel mit der Einstellung zu Sexszenen gleich eine ganze Reihe weiterer Fragen, die bei ähnlicher Zielrichtung aus einer ganz anderen Ecke daherkommen (mal in Assoziation mit "technischer" Vielfalt, mal mit Treue, mal mit Alter). Die Summe bzw. die Schnittmengen machen es aus.
Der hier verwendete Persönlichkeitstest ist ein Standardtest, der nur zufällig gerade mal auf Flieger angewendet wird. Bei Ärzten, Kapitänen, Versicherungsnehmern, Stellenbewerbern, Straftätern u.v.m. hat er seine Effizienz schon längst bewiesen. Ein Eigenschaft davon besteht gerade darin, die Probanden anhand der Fragen ganz was anderes über die Art der erhobenen Information glauben zu lassen, als tatsächlich ermittelt wird. Eine andere liegt im Umstand begründet, dass der Weg von der Erhebung zum Ergebnis von Menschen üblicherweise nicht intuitiv nachvollzogen werden kann.
Wir Menschen haben kein Sinnesorgan für Wahrscheinlichkeiten. Deshalb unterliegen wir einer ganzen Reihe von fehlerhaften Denkmustern (z.B. das "zero risk bias"). Das hat nichts mit Intelligenz zu tun; unser Hirn ist einfach so "verdrahtet". Deshalb muss man z.B. auch Risikomanagement bewusst lernen, denn so etwas wie eine brauchbare, angeborene Risikoeinschätzung fehlt uns. Was uns ebenfalls fehlt, ist ein intuitives Verständnis von Normalverteilungen, weshalb wir immer wieder in die gleiche Falle tappen: wir gucken uns eine Fragesammlung an, glauben, wir seien persönlich gemeint und jemand wolle etwas über uns als Individuum herausfinden - und entdecken sofort das Haar in der Suppe: die Fragen passen ja gar nicht zu mir. Können sie auch nicht, zum Kuckuck - um mich geht es hier nicht, auch wenn ich mich für noch so wichtig halte. Es geht um Mathematik. Die begegnet uns alle naselang im täglichen Leben, ohne dass sie die meisten von uns je in der benötigten Tiefe verstehen - weshalb man sie studieren kann.
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