Wie gut schützt ein Flughelm wirklich?

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  • Wolkengeflüster
    Registrierter Benutzer
    • 21.10.2002
    • 995

    Wie gut schützt ein Flughelm wirklich?

    Hallo zusammen,

    nachdem ich von einem Flugunfall eines Bekannten von mir erfahren habe, beschäftigt mich die Frage wie gut unsere Flughelme
    den Kopf schützen.

    Mein Bekannter hat eines dieser schrecklichen Schädel Hirn Trauma erlitten.

    Im Vergleich zu Motorradhelmen sind unsere Flughelme ja eher schwach gebaut (?).

    Oder Helme die vorne offen sind...was passiert wenn Dich der Gleitschirm über die Erde schleift?
    Oder bei Drachenflieger, hier ist der Kopf sehr exponiert...

    etc..
  • Sir Vival
    Registrierter Benutzer
    • 23.12.2018
    • 331

    #2
    AW: Wie gut schützt ein Flughelm wirklich?

    Fällst Du auf die Nase und hast einen Jethelm (vorne offen), kann das bitter werden wenn ein Stein im Weg ist. Michael Schumacher ist auch in langsamen Tempo nur auf einen Stein gefallen, und er hatte auch einen Helm auf. Es ist mir aber nicht bekannt, wo und wie der Kopf getroffen wurde.

    Was meinst Du denn mit "wie sicher"? Je dicker das Styropor, um so länger kann der Verzögerungsweg ausfallen und um so geringer ist die Beschleunigung. Mein Motorradhelm ist da dicker als mein Flughelm. (Schuberth C3 vs. Charly Insider) Die Helmschale ist auch deutlich unterschiedlich. Der Insider ist deutlich dünner, allerdings kann man mit dem auch nicht bei 100km/h über den Asphalt rutschen (obwohl ich das nie erleben möchte natürlich). Von daher ist ein Mopedhelm wohl sicherer ... wiegt aber auch das Doppelte und schränkt auch stärker ein.

    Ich denke letztlich ist das Leben auch immer lebensgefährlich.

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    • EMR
      Registrierter Benutzer
      • 21.08.2001
      • 1384
      • acehiitt sind Buchstaben meines Namens, alpabetisch sortiert

      #3
      AW: Wie gut schützt ein Flughelm wirklich?

      Was wäre denn eigentlich mit sowas?
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: aufblasbar.JPG
Ansichten: 1
Größe: 9,7 KB
ID: 824514


      Klingt vielleicht etwas albern, aber wieso eigentlich nicht?
      Läge während des Fluges unaufgeblasen als Halskrause an, erst im Unfall-Fall wird´s zum "Helm".
      Die Art der Auslösung müsste noch diskutiert werden.

      Grüße
      Zuletzt geändert von EMR; 22.08.2019, 09:20.

      Kommentar

      • Slople.com
        Registrierter Benutzer
        • 09.09.2015
        • 1492

        #4
        AW: Wie gut schützt ein Flughelm wirklich?

        - ein schwerer Helm ist schlechter (Beschleunigungskräfte)
        - eine stabile Aussenschale ist besser (Durchdringschutz)
        - eine dicke Dämmschicht ist besser (Dämpfung)
        - eine rotationsabsorbierende Schicht ist besser (zB MIPS) (Rotationskräfte)
        - ein gut sitzender Helm ist besser
        - ein Kinnbügel ist besser (Frontaufprall)
        - ein Kinnbügel ist schlechter (Rotationskräfte u.a. auf Genick)

        Von daher, ich bin sehr froh, dass die CIVL endlich auch Schneesporthelme zulässt, da die begrenzte Auswahl und extrem veraltete Technik von Flughelmen ein echtes Sicherheitsproblem darstellt.
        www.slople.com - Über 10'000 Hänge mit Wind- und Wetterprognosen für Modellsegelflug- und Gleitschirmpiloten!

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        • Im Lee is schee!
          Registrierter Benutzer
          • 08.01.2014
          • 4408
          • Geht keinem etwas an!
          • Vorarlberg

          #5
          AW: Wie gut schützt ein Flughelm wirklich?

          Zitat von Slople.com
          Von daher, ich bin sehr froh, dass die CIVL endlich auch Schneesporthelme zulässt, da die begrenzte Auswahl und extrem veraltete Technik von Flughelmen ein echtes Sicherheitsproblem darstellt.
          Was soll ein Flughelm auch anderes oder mehr können als ein Schi oder Snowboard Helm?
          Ich sehe da keinen Unterschied in Geschwindigkeit oder Untergrund auf dem ein Unfall passieren kann.
          Es ist immer nur eine Geldschneiderei für neue Teilbereich neue Normen einzuführen, die den Herstellern nur zusätzliche Kosten bei der Zulassung entstehen lassen.
          Da die Anzahl meiner jährlichen DHV-XC Punkte unterhalb der Kompetenz und Seriösitätsgrenze dieses Fachforums liegen sind meine Kommentare mit Vorsicht zu geniessen!

          BGD Cure 2 / Gin Genie Lite 2 / Air3 7.3+ und Bräuninger SensBox(Backup)

          Kommentar

          • marabu
            Registrierter Benutzer
            • 11.06.2009
            • 718

            #6
            AW: Wie gut schützt ein Flughelm wirklich?

            Hallo, vielleicht gibt es hier Flieger, die einen neuen Helm kaufen wollen, aber im Skibereich nicht so den Durchblick haben.
            Wäre schön, wenn einige, die beide Sportarten betreiben, ihre Favoriten vorstellen würden.
            "Zahme Vögel singen von Freiheit, wilde Vögel fliegen." John Lennon

            Kommentar

            • albretty
              Registrierter Benutzer
              • 04.12.2014
              • 1669

              #7
              AW: Wie gut schützt ein Flughelm wirklich?

              Im Winter fliege ich mit einem Salomon Helm
              Schon wegen der Temperatur
              I’m sommer gehöre ich zu den Unvernünftigen und nutze einen leichten kletterhelm .

              Kommentar

              • marcel1
                Registrierter Benutzer
                • 28.08.2007
                • 3931
                • Marcel

                #8
                AW: Wie gut schützt ein Flughelm wirklich?

                Wäre schön, wenn einige, die beide Sportarten betreiben, ihre Favoriten vorstellen würden.
                Salomon MTN Lab, 360 gr. Ski- und Kletterhelmnorm. Jedoch nicht die GS-Helmnorm.

                Ich hasse schwere Helme.

                Oder Helme die vorne offen sind...was passiert wenn Dich der Gleitschirm über die Erde schleift?
                Wer sich die Frage noch stellt, sollte keinen Jethelm zum Fliegen nehmen. Die Kauleiste hat halt keinen Schutz. Der Helm schützt dann nur noch dein Leben. Mit ästhetischen Abstrichen ist auch bei FKF-Landung zu rechnen.

                Ansonsten liest man von schweren Kopfverletzungen trotz Helm in den DHV Berichten kaum was. Arme, Beine, Becken, Rücken hingegen häufiger.
                Wenn es piept - eindrehen...

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                • kaimartin
                  Registrierter Benutzer
                  • 27.07.2005
                  • 610

                  #9
                  AW: Wie gut schützt ein Flughelm wirklich?

                  Zitat von Slople.com
                  - ein schwerer Helm ist schlechter (Beschleunigungskräfte)
                  Schwerer ist schlechter, weil unbequemer. Auf die Schwere der Verletzungen von Unfällen mit PG/HG hat das Gewicht des Helms keinen relevanten Einfluss. Anders als etwa beim Auto spielt Schleudertrauma keine Rolle bei "unseren" Unfällen. Das liegt schlicht daran, dass wir nicht an einem Sitz festgeschnallt sind.

                  - eine stabile Aussenschale ist besser (Durchdringschutz)
                  Ja.

                  - eine dicke Dämmschicht ist besser (Dämpfung)
                  Ja. Wobei da nur die feste Schaumschicht zählt. Das weiche Polster spielt für die Schutzwirkung keine Rolle.

                  - eine rotationsabsorbierende Schicht ist besser (zB MIPS) (Rotationskräfte)
                  Ja.
                  Mittlerweile gibts dazu auch Untersuchungen mit Testständen:


                  - ein gut sitzender Helm ist besser
                  Guten Sitz sehe ich als zwingende Voraussetzung an. Zu lose läuft Gefahr, dass man ihn im Laufe des Unfalls verliert. Zu eng macht Kopfschmerzen.

                  - ein Kinnbügel ist besser (Frontaufprall)
                  Ja.

                  - ein Kinnbügel ist schlechter (Rotationskräfte u.a. auf Genick)
                  Das wäre relevant, wenn Schleudertrauma einen relevanten Teil der Unfallfolgen ausmachen würde.

                  Stoff zum Nachdenken: Solange die Schaumschicht nicht komplett platt gedrückt ist, ist die maximale Beschleunigung beim Aufprall ist in recht guter Näherung proportional zur Auftreffgeschwindigkeit. Die Normen für Motorradhelme testen mit etwa der doppelten kinetische Energie wie die für Flughelme oder Schihelme. Gute Motoradhelme bestehen sogar den Test von SHARP mit noch einmal 20% mehr kinetischer Energie bei dem der Testkopf aus 3.7 m Höhe fällt. EN966 und EN1077 testen mit 1.5 m. (SHARP ist ein staatliches britisches Testbüro). Zusammengenommen heißt das, dass ein Motorradhelm erst bei deutlich höherer Aufprall-Geschwindigkeit das Gehirn gefährlich erschüttern lässt.
                  Der Preis dafür besteht im Gewicht. Da liegt die untere Grenze offenbar bei 1.1 kg.
                  Zuletzt geändert von kaimartin; 23.08.2019, 03:20.

                  Kommentar

                  • martin2005
                    Registrierter Benutzer
                    • 24.10.2005
                    • 1173
                    • Österreich

                    #10
                    AW: Wie gut schützt ein Flughelm wirklich?

                    Zitat von Slople.com
                    - ein Kinnbügel ist besser (Frontaufprall)
                    Zitat von Slople.com
                    - ein Kinnbügel ist schlechter (Rotationskräfte u.a. auf Genick)
                    Zitat von kaimartin
                    Das wäre relevant, wenn Schleudertrauma einen relevanten Teil der Unfallfolgen ausmachen würde. .
                    Es gibt meines Wissens einen Todesfall, wo jemand bei einer Burchlandung mit dem Kinnbügel wo hängen blieb und sich ds Genick brach. Es gibt also auch dieses Szenario, wobei ohne Kinnbügel auf einen Stein genauso schlecht ausgehen kann (Pest oder Cholera).

                    Kommentar

                    • mwesterm
                      Registrierter Benutzer
                      • 16.07.2008
                      • 203
                      • Martin
                      • Nähe Kaiserslautern

                      #11
                      AW: Wie gut schützt ein Flughelm wirklich?

                      Zitat von martin2005
                      Es gibt meines Wissens einen Todesfall, wo jemand bei einer Burchlandung mit dem Kinnbügel wo hängen blieb und sich ds Genick brach. Es gibt also auch dieses Szenario, wobei ohne Kinnbügel auf einen Stein genauso schlecht ausgehen kann (Pest oder Cholera).
                      Es gibt in meinem Umfeld schon zwei Fälle, wo der Kinnbügel bei einem Aufprall gebrochen ist. Ich möchte mir nicht vorstellen wie das mit einem Jethelm ausgegangen wäre. Ich habe vor einiger Zeit Karl Slezak gefragt, ob Schleudertraum bzw. Genickverletzungen durch (Integral-)Helme auftreten oder ob ihm solche Fälle bekannt sind. Lt. der damaligen Antwort (letztes Jahr) waren ihm keine Fälle bekannt.


                      Viele Grüße
                      Martin

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                      • SoaringErnie
                        Registrierter Benutzer
                        • 19.04.2006
                        • 1168

                        #12
                        AW: Wie gut schützt ein Flughelm wirklich?

                        Lt. der damaligen Antwort (letztes Jahr) waren ihm keine Fälle bekannt.

                        Nicht alles wird dem DHV gemeldet.
                        Die Entscheidung Kinnbügel ja/nein muss im Endeffekt jeder für sich sebst treffen.

                        Unstritig sollte das Thema Seitenschutz sein.
                        Da Flugunfälle selten so typisch wie ein Aufpraller mit z.B. einem Fahrrad auf dem Auto ablaufen, halte ich den für unverzichtbar.
                        Bereits bei einem Stolperer übers Speedsystem kanns es einen ganz schön hinhauen.

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                        • Slople.com
                          Registrierter Benutzer
                          • 09.09.2015
                          • 1492

                          #13
                          AW: Wie gut schützt ein Flughelm wirklich?

                          Zitat von kaimartin
                          Schwerer ist schlechter, weil unbequemer. Auf die Schwere der Verletzungen von Unfällen mit PG/HG hat das Gewicht des Helms keinen relevanten Einfluss. Anders als etwa beim Auto spielt Schleudertrauma keine Rolle bei "unseren" Unfällen. Das liegt schlicht daran, dass wir nicht an einem Sitz festgeschnallt sind.
                          Bist Du schonmal mit einem mittelschweren (500g) Helm in einem G-Kraft-Simulator gesessen? Ich schon - habe es trotz Warnung des Instruktors ausprobiert. Glaub mir, Du willst nicht mit einem Motorradhelm mit 1.1kg versuchen, eine ordentliche Spirale zu fliegen.
                          www.slople.com - Über 10'000 Hänge mit Wind- und Wetterprognosen für Modellsegelflug- und Gleitschirmpiloten!

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                          • Slople.com
                            Registrierter Benutzer
                            • 09.09.2015
                            • 1492

                            #14
                            AW: Wie gut schützt ein Flughelm wirklich?

                            Zitat von mwesterm
                            Es gibt in meinem Umfeld schon zwei Fälle, wo der Kinnbügel bei einem Aufprall gebrochen ist. Ich möchte mir nicht vorstellen wie das mit einem Jethelm ausgegangen wäre. Ich habe vor einiger Zeit Karl Slezak gefragt, ob Schleudertraum bzw. Genickverletzungen durch (Integral-)Helme auftreten oder ob ihm solche Fälle bekannt sind. Lt. der damaligen Antwort (letztes Jahr) waren ihm keine Fälle bekannt.
                            Gavin McClurg hat in einem seiner Podcasts einen Notfall-Mediziner dazu befragt und die gegenteilige Antwort erhalten. Zudem bin ich mir sicher, dass eine Kieferverletzung einfacher reparabel ist als ein gebrochenes Genick, selbst wenn die Chancen dafür 10:1 stehen nehme ich also die Gesichtsverletzung.
                            www.slople.com - Über 10'000 Hänge mit Wind- und Wetterprognosen für Modellsegelflug- und Gleitschirmpiloten!

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                            • Stephan Knips
                              Registrierter Benutzer
                              • 05.06.2001
                              • 1760
                              • Stephan Knips
                              • München

                              #15
                              AW: Wie gut schützt ein Flughelm wirklich?

                              Ob Kinnbügel oder nicht, das ist vor allem eine Frage, wie man sich damit fühlt.

                              Ich z.B. bin 2 mal mit so nem Charly-Kinnbügelhelm geflogen, ich mags einfach nicht, und werde mich auch nicht umgewöhnen.

                              Dafür feile ich lieber an meiner Start und Landetechnik, denn der Sturz auf die Fresse passiert eigentlich nur bei verkackten Starts oder Landungen.

                              Zum Thema sicherer Helm für Drachenflieger: So ein Motorradhelm für Drachenflieger ist absolut sicher!!

                              Denn nach 2 Flügen damit gibt man das Fliegen sicher auf, weil man seine Nackenmuskeln wegschmeissen kann.

                              Obwohl ein solcher Helm wg. höherer Geschwindigkeit und exponierterer Position des Kopfes für Drachenflieger sicher
                              wertvoller wäre als für Gleitschirmflieger, dies halt typisch aufs Kreuz haut.

                              Knipsi

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