Tips&Tricks für's Groundhandling

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  • Cumulonimbus
    Registrierter Benutzer
    • 03.06.2001
    • 470

    #31
    Re: Re: C/D-Ebene greifen

    Original geschrieben von Steffen


    Hi Stefan,

    ich habe eigentlich ebenfalls wie "RAc" die Erfahrung gemacht, das man mehr Zeit hat als man zunächst eigentlich denkt. Ab welcher Windstärke wird Dir denn die Zeit knapp? Schaust Du dann zum Schirm, oder auf die Tragegurte? Ich denke, wenn Du dabei auf die Tragegurte schaust, solltest Du sie auch sicher greifen können.

    Viele Grüße
    Steffen
    Hi,

    ich denke auch, dass man anfangs eher noch zu hektisch agiert. Schliesslicht hat man bereits fundierte Kenntnisse im Sauigelspiel und das möchte man natürlich um jeden Preis vermeiden.

    Es hilf schon ungemein, in der Anfangsphase des Aufziehens dem Schirm etwas entgegen zu gehen. Damit nimmt man den Druck aus dem Segel, schlägt die ein oder andere Sekunde dabei an Reaktionszeit heraus und kann sodann ganz locker und vorallem griffsicher die Tragegurte fassen.

    Ich hab das jetzt nur mal mental durchgespielt. Auf die Wiese ist nicht, da ein 30er Wind blässt und bei flachem Gelände ist ab 15-20km/h bereits Feierabend.

    tschüssle
    Stefan

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    • Cumulonimbus
      Registrierter Benutzer
      • 03.06.2001
      • 470

      #32
      Bremsverbot

      Hallo,

      so, nach dem ich mir in diesem Thread zahlreiche Tipps geholt habe, diese in den letzten Wochen anwenden konnte, möchte ich kurz ein paar Dinge zusammenfassen.

      Als allererstes und als wichtigste Regel sollte beim Rückwärtsstart gelten: Bremsverbot!

      Ich konnte mir bis vor kurzem nicht vorstellen, ganz ohne Bremsen den Schirm aufzuziehen, geschweige denn ihn auch so zu steuern und zu kontrollieren.

      Bremsverbot!!! Die wohl wichtigste (?) Regel beim Groundhandling!

      Mittlerweile habe ich durch viele Übungsstunden den Draht heraus, wie ich am besten bei entsprechenden Windverhältnissen an die Sache herangehe.

      Meine Aufziehmethode:

      Gekreuzte Tragegurte, Bremsleinen angeknippst und aufziehen über die geteilten A-Leinen, wobei ich nur den inneren der beiden Tragegurte in die Hand nehme.

      Eigentlich wird geschult, die Arme gestreckt zu halten und so den Schirm hoch zu führen. Das hat den Nachteil, dass der Schirm beim Aufziehen sofort auf Zug geht und damit Kraft auf den Körper übertragen wird. Ausgleichsbewegungen wie Druck aus dem Segel nehmen ist nur durch entgegenlaufen möglich. Daher führe ich die A-Gurte (die inneren beiden) in 45° angewinkelter Armhaltung hoch. So kann ich nicht nur viel besser auf Zug mit den A-Leinen gehen, nein. So ist es mir auch möglich, rasch und effektiv bei Bedarf den Druck aus dem Segel zu nehmen. Während bei ausgestreckter Armhaltung kaum Weg zum Druck wegnehmen vorhanden ist, kann man bei angewinkelter Armstellung gut und gerne 30-40cm Steuerweg herausholen und führen lässt er sich dennoch.

      Aufziehen also mit den inneren A-Leinen und zwar soweit, bis die A-Leinen auf Zug gehen und der Schirm mindestens etwa 70° über der Horizontalen steht. Man spürt es dann schon, wenn der Schirm Strömung aufbaut und Auftrieb erzeugt. Das ist sicher je nach Schirm unterschiedlich.

      Bei starkem Wind greife ich mit geöffneter Boxerfaust noch während der "Hochkommphase" hinter alle Tragegurte und greife zuerst die D-Leinen. Damit nehme ich Richtungskorrekturen vor und kann schon entsprechend der Windstärke die Strömung kontrolliert soweit abbauen, dass das Segel im Wind sauber stehen bleibt. Der Auftrieb geht flöten. Unabdingbar ist es aber nun mit Körpergewicht dosiert "sich an die D-Leinen" klemmen. Denn nur über Gewichtskraft anlegen kann der Schirm mit noch anliegender Strömung in vorderstem Kappenbereich am Obersegel ausreichend Auftrieb erzeugen, damit die Kappe im Wind stehen bleibt.

      Bei kräftigem Wind am besten zu der D-Ebene noch die E-Ebene mit in die "Boxerfaust" nehmen. Mit dieser Methode lässt sich der Schirm auch noch bei 30er Wind sicher und sehr entspannt kontrollieren. Während der letzten 4 Übungsstunden habe ich das soweit antrainiert, dass es mir heute nicht schwer fiel, den Schirm in teilweise sehr böigem Wind sicher und easy zu halten.

      Während andere Piloten wie wild an ihren Bremsleinen herumgerissen haben und der Schirm kaum aus dem Pendeln kam, konnte ich denen genüsslich beim Üben zusehen während meine Kappe wie angenagelt im Wind zu stehen schien.

      Das macht ja richtig Spass! :-)

      Tja, 15 Flugstunden dieses Jahr stehen mittlerweile deutlich über 15 Stunden Groundhandling gegenüber. So hart die Anfangszeit beim Groundhandling auch war und so oft wie ich durch den Acker geschleift wurde, es hat sich also doch vollends gelohnt den Kopf in den Erdboden zu stecken.

      So, jetzt habe ich dann aber noch ein Problem. Wenn ich den Schirm mit kontrollieren der C- und D-Ebene sicher halte und ich mich durch herumhüpfen in die Lüfte heben lassen will, wie kann ich verhindern, dass es mich ungewollt ausdreht? Nach aussen drücken will mir nicht gelingen. Gibt es einen Trick?

      Gruss
      Stefan
      Zuletzt geändert von Cumulonimbus; 03.05.2003, 19:52.

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      • El Zorro
        Registrierter Benutzer
        • 28.12.2001
        • 3339
        • Nähe Freiburg ( D )

        #33
        Jau

        Freut mich, dass es Dich auch gepackt hat Stefan.
        Du hast's auf den Punkt gebracht.
        Das verkrampfte 'Bremsenfesthaltenwollen' behindert einen beim erweiterten Lernen eher.

        Das mit dem Ausdrehen kenn ich auch, vielleicht tendenziell eher etwas auf der eingedrehteren Seite bleiben und sich über die hinteren Tragegurte halten ? An der Düne mach ich's öfter mal dass ich einige Zeit rückwärts eingedreht rumflieg und dabei nur über die D- Ebene steuer. ( Natürlich nur wenn ich Platz um mich rum hab ) Da konnt ich feststellen dass, wenn man leicht 'überdreht' alles ganz locker bleibt.

        Grüße an's Bodenpersonal

        Bernd

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        • Steffen
          Registrierter Benutzer
          • 28.06.2002
          • 666

          #34
          Hi Stefan,

          also wenn ich die Hände beim Hüpfen an den hinteren Tragegurten habe, besteht gar keine Tendenz zum Ausdrehen. Da sind eigentlich keine Tricks notwendig. Du kontrollierst auch in der Flugphase, egal wie hoch hinaus es geht, den Schirm mit den Händen an den hinteren Tragegurten, das ist eigentlich total stabil.

          Viele Grüße
          Steffen

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          • Cumulonimbus
            Registrierter Benutzer
            • 03.06.2001
            • 470

            #35
            Original geschrieben von Steffen
            Hi Stefan,

            also wenn ich die Hände beim Hüpfen an den hinteren Tragegurten habe, besteht gar keine Tendenz zum Ausdrehen. Da sind eigentlich keine Tricks notwendig. Du kontrollierst auch in der Flugphase, egal wie hoch hinaus es geht, den Schirm mit den Händen an den hinteren Tragegurten, das ist eigentlich total stabil.

            Viele Grüße
            Steffen
            Hallo,

            ich werde beim nächsten Mal den Brustgurt noch mehr öffnen damit ich etwa 5cm mehr Breite zwischen den Haupttragegurten habe. Ich denke, dies könnte der noch vorhandenen Ausdrehtendenz wirksam entgegenwirken.

            Gruss
            Stefan

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            • Steffen
              Registrierter Benutzer
              • 28.06.2002
              • 666

              #36
              Hi Stefan,

              das macht sicher Sinn! Vielleicht gibt´s deshalb bei mir keine Ausdrehtendenz: Ich fliege schon immer mit "Brustgurt so weit offen wie möglich" und habe daran bei meinem alten Gurtzeug auch beim Bodenhandeln nichts verändert (Ich zerstöre meinem schönen neuen Schirm nicht auf der Wiese, habe dafür eine alte Ausrüstung).

              viele Grüße
              Steffen

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              • Cumulonimbus
                Registrierter Benutzer
                • 03.06.2001
                • 470

                #37
                Original geschrieben von Steffen
                Hi Stefan,
                (Ich zerstöre meinem schönen neuen Schirm nicht auf der Wiese, habe dafür eine alte Ausrüstung).
                Hi,

                du sollst den Schirm ja auch nicht am Boden über Stock und Stein ziehen. Lass ihn einfach stundenlang in der Luft stehen! :-)

                Das wäre doch mal eine Idee! Rekordversuch im Schirm oben halten! Wem der Schirm über 30° nach hinten abkippt ist ausgeschieden.

                Gruss
                Stefan

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                • MH
                  Registrierter Benutzer
                  • 03.06.2001
                  • 1171

                  #38
                  Re: Bremsverbot

                  Original geschrieben von Cumulonimbus
                  Bremsverbot!!! Die wohl wichtigste (?) Regel beim Groundhandling!
                  Sorry, den Begriff "Bremsverbot" lehne ich strikt ab! Glaub´ ja nicht, daß Einsteiger mit den im Moment so gepushten "neuen" Methoden wie CD-Technik in kritischen Startsituationen auf Anhieb sicher vom Fleck kommen.
                  Kein Thema: CD hat ganz deutliche Vorteile, lerne diese selbst immer mehr zu schätzen und einzusetzen. Aber das ist noch lang kein Grund, deshalb die Bremsen aus der Hand zu geben! Da wo ein Eingriff gegen Überschießen des Schirms durch Benutzen der hinteren Tragegurte Sinn macht, reicht meiner Ansicht nach vollkommen ein Ziehen beider C-Gurte mit ein oder zwei Händen und den Bremsen dabei in der Hand um die Kappe sauber zu stallen. Lediglich ein Steuern - wenn man gleich auf Crack machen und den Schirm auch bei Böen nicht sicherheitshalber einfach runterstallen will - ist mit den Bremsen in der Hand (aber auch nur bei Überkreuzsteuerung) behindert.

                  Meine Kritik setzt erstens dort an, daß sich Einsteiger bzgl. RW-Start sehr schwer tun werden, die CD-Technik schnell und effektiv, vor allem aber sicher unter allen Bedingungen zu erlernen.
                  Vor allem aber sehe ich Riesenprobleme dann, wenn sofort nach dem Aufziehen Aktives Fliegen gefragt ist. Wenn Du glaubst, die Bremsen auch nur für eine kurze Phase während und nach dem Aufziehen vernachlässigen zu können, dann begebe Dich mal zum Starten an die Lokomotive am Sellastock oder einfacher den Wallberg Almstart bei N- bis NW-Lagen. Dieses Getaste und Gegrapsche nach den Bremsschlaufen bei Waschmaschine auf Volltouren sieht man halt doch viel zu oft. Und wenns dich direkt vom Start 5m weghebt und auf einmal losbeutelt braucht man als "Standardpilot" meiner Ansicht nach zwingend die Bremsen zum Offenhalten des Schirmes. Ich kenne nur ganz ganz wenige Leute, die den Schirm in solchen Situationen noch über die Tragegurte voll kontrollieren und da ist wesentlich mehr Training/Groundhandling nötig als der geneigte Einsteiger Anfangs aufbringen kann/wird.
                  Viel einfacher ist es anfangs, bei Starkwind einfach die freie zweite Hand (Aufziehen meiner Ansicht nach eh generell mit A in eine Hand) fest um die C-Leinen oberhalb der Schlösser zu greifen und bei Gefahr im Verzug durchzurupfen.

                  Daher die dringende Bitte:
                  So locker und effektiv wie manche Technik auf der Wiese funktioniert - überlegt Euch immer, inwieweit das auch auf alpine Starts unter kritischsten Bedingungen übertragbar ist. Ich meine, übertragbar ist fast alles, nur kann für den sicheren Einsatz im alpinen Gelände nochmal ein wesentlich höherer Trainingsaufwand von Nöten sein.
                  Anfangs also lieber der Sicherheit halber erstmal kleinere Brötchen backen.

                  Markus
                  Born to glide

                  P.S.: Und beim Schwach- bis Rückenwind-Rückwärtsstart verzichte ich schon gar nicht auf die Bremsen in beiden Händen, die brauch ich da nämlich zum Pumpen und straffen der Kappe ...
                  Zuletzt geändert von MH; 04.05.2003, 22:36.
                  http://www.borntoglide.de
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                  • Cumulonimbus
                    Registrierter Benutzer
                    • 03.06.2001
                    • 470

                    #39
                    Re: Re: Bremsverbot

                    Hi Markus,

                    es ging mir in keinem Satz ums Fliegen oder Starten mit der Methode in alpinen Geländen. Es ging nur ums Groundhandling auf der Wiese, nicht um mehr.

                    tschüssle
                    Stefan, kein Crack.... nur fortgeschrittener Anfänger :-)

                    Kommentar

                    • ekke
                      Registrierter Benutzer
                      • 20.06.2001
                      • 1444
                      • Eckehard Fiedler

                      #40
                      @Markus Haubt:

                      ......ähh, hallo !?? Hier gehts um Groundhandling!

                      Auf jeden Fall ist es natürlich gut, den Unterschied zum Rückwärtsstart klar zu machen. Und Deine Kritik an mancher Starttechnik ist leider nur allzu berechtigt. ekke
                      .
                      „Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von mir.“ frei nach Karl Valentin

                      Kommentar

                      • MH
                        Registrierter Benutzer
                        • 03.06.2001
                        • 1171

                        #41
                        @cb & ekke

                        Denn sorry. Ok, Thermik macht glücklich, süchtig und ...
                        Trotzdem sollte man beim Groundhandling - dies dann als Anregung - alpin praktizierbare Techniken nicht vernachlässigen, denn das ist meiner Ansicht nach immer noch ein Hauptmotiv des Groundhandlings.

                        Markus
                        Born to glide
                        http://www.borntoglide.de
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                        • El Zorro
                          Registrierter Benutzer
                          • 28.12.2001
                          • 3339
                          • Nähe Freiburg ( D )

                          #42
                          Kann Markus beipflichten, wenn's ums Starten geht sollte man mindestens dafür sorgen, dass die Bremsen sich nicht hinter irgendwelchen Leinen verschlaufen. Ich mach das dann aber auch mit beiden A in einer Hand und beide Bremsen in der anderen, dann Bremsen übergeben in die jeweils richtige Hand, ausdrehen - los. Richtig unangenehm, wenns einen raushebt und dann auch noch eine Bremse blockiert ist weil sie sich beim Rumbämbeln irgendwo drumgewickelt hat.

                          Für's reine Bodentraining jedoch knüpf ich, um dies zu vermeiden, eigentlich eher beide Bremsgriffe an.

                          Bei Schwachwind und Rückenwind starte ich inzwischen ohnehin doch lieber vorwärts, da ist die Stolpergefahr nicht so gross.

                          Gruß
                          Bernd

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                          • Cumulonimbus
                            Registrierter Benutzer
                            • 03.06.2001
                            • 470

                            #43
                            Wieso C/D-Ebene von oben greifen?

                            Hallo,

                            hab mir gerade den Bericht auf gleitschirmfaq.de zum Groundhandling durchgelesen und nun frage ich mich, welchen Vorteil es hat die C/D-Ebene direkt von oben zu greifen?

                            Derzeit greife ich noch mit geöffneter Boxerfaust von hinten rein.

                            Gruss
                            Stefan

                            Kommentar

                            • Cumulonimbus
                              Registrierter Benutzer
                              • 03.06.2001
                              • 470

                              #44
                              Re: Re: Wieso C/D-Ebene von oben greifen?

                              Original geschrieben von RAc


                              wirst Du bei stärkerem Wind sehr schnell merken -- wenn Du von oben reingreifst, drückst Du die Tragegurte, wenn Du von unten reingreifst, ziehst Du sie. Drücken ist wesentlich besser, vor allem wenn Du mit Körpergewicht arbeitest.

                              RAc
                              Hi,

                              wenn ich die C/D-Leinen von oben greife, habe ich da nicht einen etwas eingeschränkten Handlungsspielraum? Und was mir dabei gerade noch in den Sinn kommt:

                              Wenn ich von oben reingreife, dann werden C/D mit A/B gekreuzt.
                              Kann es dabei nicht zum Aufscheuern des Leinenmantels kommen?

                              Gruss
                              Stefan

                              Kommentar

                              • Peter Bruckner
                                Registrierter Benutzer
                                • 19.02.2002
                                • 319
                                • München

                                #45
                                C/D mit A/B gekreuzt????

                                C/D mit A/B gekreuzt??? Habe ich jetzt einen Dreher in meiner Vorstellung?

                                Rückwärtsstart bei massig Wind. Habe meine C+D Leinen jeweils in der linken und rechten Hand. Durch einen Impuls als wolle ich mich in mein Gurtzeug setzen kommt der Schirm von alleine hoch, kontrolliert über C+D Leinen. Wie kreuzen sich da C/D mit A/B besonders - abgesehen davon, dass Du natürlich durch den Rückwärtsstart die Leinen überkreuz laufen?

                                Peter

                                Kommentar

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