UL-Schlepp ausschlaggebend für Drachen (im Flachland)

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  • Dietrich Schröder
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    • 05.06.2001
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    • Ruhrgebiet (leider...)

    UL-Schlepp ausschlaggebend für Drachen (im Flachland)

    Zur Frage „Drachen oder Gleitschirm“ ist Konrad Lüders Traktat wirklich mit Abstand das Lesenswerteste und Informativste, was mir unter die Augen gekommen ist, sowohl für Anfänger, als auch für Experten. Hut ab! Ich kann das alles unterschreiben und würde es für mich persönlich zusammenfassen mit:
    GLEITSCHIRMFLIEGEN IST BEQUEMER, UND DRACHENFLIEGEN IST SCHÖNER.
    Ein einziges Argument ist noch nicht erörtert worden – und das ist für mich persönlich inzwischen ausschlaggebend, wenn man vorwiegend im Flachland fliegt (wie ich): derzeit können GS (noch) nicht hinterm UL in die Luft gezerrt werden.
    Ich habe jetzt seit zwei Tagen die UL-Schleppstartberechtigung in der Tasche und immer noch Sternchen in den Augen. Mann, ist das ein Gefühl, mit 65-75 Sachen hinter dem Trike herzubrettern!! Zugegeben, da ist auch einiger Stress dabei, wenn mal die Sollbruchstelle reißt oder sich gar das Schleppseil verabschiedet, wie bei meinem Kumpel. Ich selber musste in zwanzig Flügen ein einziges Mal notklinken, weil ich zu langsam reagierte und ein Herausrollen aus der Kurve nicht rechtzeitig korrigierte. Ich hatte aber auch Glück, die Wetterbedingungen waren ruhig bis moderat windig, und mein WW Spectrum mit vertikaler Schwanzflosse läuft wie auf Schienen geradeaus, je schneller, desto stabiler, wie mir scheint. Mit einem hippeligen Drachen und in bockiger Thermik wird Einem das Adrenalin wahrscheinlich aus den Ohren rauskommen, stelle ich mir vor. Aber wenn’s wirklich hochgeht, wird man eben ausklinken und mit eigener (Sonnen-)kraft weiterfliegen, der Schlepppilot soll mich ja gerade zur Thermik bringen und dort absetzen.
    Und jetzt folgendes Szenario: Beim Mittagessen im Kreise meiner Lieben stelle ich beim Blick aus dem Fenster fest, dass es fein fliegbar ist. Also lege ich den Drachen aufs Auto, fahre zehn Minuten zum nahegelegenen Flugplatz und hänge mich hinter das Trike. Mit ein bisschen Glück habe ich einen schönen Flug von, sagen wir, zwei Stunden, winke der Familie auf der Terrasse zu und turne ein wenig herum. Dann lande ich, packe meinen Wäscheständer ein und bin rechtzeitig zum Kaffee wieder zu Hause. Vielleicht lande ich auch mal auf der großen Wiese ein paar Häuser weiter....welche Wünsche bleiben da noch offen? Mit dem Gleitschirm geht das nicht, außer man wohnt in den Bergen, dort, wo unsereiner nur mal im Urlaub hinkommt.
    Wenn’s mal so klappt. Fazit für mich ist:
    IM FLACHLAND tritt das Bequemlichkeitsargument des Gleitschirms relativ weit in den Hintergrund. An der Winde und auf dem Windengelände ist der Drachen (naja, fast) genauso leicht handhabbar wie der Gleitschirm. Wenn man ein vernünftiges Drachenlager im Verein hat, entfällt sogar der höhere Transportaufwand. Und die UL-Schlepp-Option erlaubt mir als Drachenflieger noch einmal eine ganz andere fliegerische Ebene zu „betreten“.
    Das heißt aber nicht, dass ich mich nicht auch einmal unter einen Gleitschirm hängen werde, irgendwann mal. Soll ja auch ganz schön sein....
    Gute Flüge Euch allen, mit oder ohne Stangen im Tuch
    Dietrich
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