hi Maxl,
Ich sage jetzt einmal ganz provokant, daß wegen dem GüSi schon einige Piloten runtergefallen sind.
Durch dieses Überreglementieren und Kategorisieren wird das Gefühl erweckt, man könnte könnte einen Teil seiner Verantwortung abgeben.
Das beginnt schon bei der Schulung.
Ich weiß nicht mehr, wie all diese Scheinstufen heißen, auf alle Fälle sind die Anforderungen bis zum SoPi, der "höchsten Flugcheinstufe", nicht der Rede wert.
Man erreicht also innerhalb kürzester Zeit nach einem vorgegebenen Schema, diese höchste Scheinstufe.
Dadurch, daß die Schulung in der Regel bei nicht thermischen Bedingungen erfolgt, werden für den halbwegs talentierten Rückschläge quasi ausgeschlossen.
Dann kauft man sich einen Schirm der sichersten Kategorie (ähnlich einem Versicherungsabschluß), den man auch nur in ruhigen Bedingungen geflogen hat.
Dann wird man mit einem Sonderpilotenschein, und einem Schirm, der sämtliche Sicherheitstests des DHV mit Bestnoten bestanden hat, aus der Flugschule entlassen.
Nun fällt es verdammt schwer, zu erkennen, daß man eigentlich nicht besser fliegen kann, als mein Kumpel, mit dem ich einige Nachmittage am Übungshang (und auch an einem recht hohen Übungshang ) verbracht habe. (und der kann den Schirm auch rückwärtsaufziehen, im Gegensatz zu den meisten SoPi-Inhabern.)
Mein Kumpel denkt aber nicht, daß er fliegen kann, er hat ja auch nicht mehr, als ein paar Starts und Landungen in ruhiger Luft absolviert.
Und dadurch, daß er nicht in ein durchkonstruiertes System gebettet war, fällt es ihm wesentlich leichter, das zu akzeptieren.
Er hat dadurch wohl einen etwas bewußteren Zugang zur Materie, als der durchschnittliche SoPi Absolvent.
Natürlich kann man das nicht verallgemeinern.
Nach dem, was ich bisher von der französischen Unfallstatistik mitbekommen habe, scheint es aber im großen und ganzen zu stimmen.
Und die Franzosen haben im Schnitt mit Sicherheit wesentlich anspruchsvollere Fluggebiete, als etwa die Deutschen.
Also noch einmal meine Grundaussage:
Wenn es von vornherein völlig klar ist, daß man ohne Einschränkungen und nur selbst für sein Können, und sein Handeln verantwortlich ist, dann steigt dadurch das Interesse, sein Können zu vergrößern und vielleicht noch einmal über sein Handeln nachzudenken.
Und was meiner Meinung wie erwähnt auch ein Problem darstellt, ist die Tatsache daß während der Schulung Rückschläge quasi ausgeschlossen werden.
Gerade dies Rückschläge wären aber für´s Lernen wichtig.
Mat absolviert statt dessen zig Übungshangflüge und 40 Höhenflüge, und es wird dafür gesorgt, daß alles glatt läuft.
Wenn der Wind etwas stärker ist, dann geht man vom Übungshang in den Theorieraum.
Dabei wäre es eine wichtige Lektion, einmal zu erfahren, wie man vom Schirm durch die Wiese gezogen wird.
Gäbe es keinen Schein, und würden sich alle Piloten das Fliegen von ihren Kumpels beibringen lassen, dann wären diese wichtigen Erfahrungen viel eher möglich.
grüße pipo
EDIT:
Ich habe hier bewußt einen Gegenstandpunkt vertreten und mir ist schon klar, daß ein gewisses Reglement, wie ein vorgeschriebener Ausbildungsstandard auch Vorteile mit sich bringt.
Es ist aber genau abzuwägen, ob nicht manchmal die Nachteile überwiegen.
Und der Vergleich mit Frankreich kann genau das aufzeigen.
heute auf der Teichalm:
Preisfrage: wer kennt diesen Schirm?
original geschrieben von MAXL:
Und wegen des GüSi selber ist wohl auch noch niemand runtergefallen. Ich selber kann da jedenfalls keinen Zusammenhang erkennen.
Und wegen des GüSi selber ist wohl auch noch niemand runtergefallen. Ich selber kann da jedenfalls keinen Zusammenhang erkennen.
Durch dieses Überreglementieren und Kategorisieren wird das Gefühl erweckt, man könnte könnte einen Teil seiner Verantwortung abgeben.
Das beginnt schon bei der Schulung.
Ich weiß nicht mehr, wie all diese Scheinstufen heißen, auf alle Fälle sind die Anforderungen bis zum SoPi, der "höchsten Flugcheinstufe", nicht der Rede wert.
Man erreicht also innerhalb kürzester Zeit nach einem vorgegebenen Schema, diese höchste Scheinstufe.
Dadurch, daß die Schulung in der Regel bei nicht thermischen Bedingungen erfolgt, werden für den halbwegs talentierten Rückschläge quasi ausgeschlossen.
Dann kauft man sich einen Schirm der sichersten Kategorie (ähnlich einem Versicherungsabschluß), den man auch nur in ruhigen Bedingungen geflogen hat.
Dann wird man mit einem Sonderpilotenschein, und einem Schirm, der sämtliche Sicherheitstests des DHV mit Bestnoten bestanden hat, aus der Flugschule entlassen.
Nun fällt es verdammt schwer, zu erkennen, daß man eigentlich nicht besser fliegen kann, als mein Kumpel, mit dem ich einige Nachmittage am Übungshang (und auch an einem recht hohen Übungshang ) verbracht habe. (und der kann den Schirm auch rückwärtsaufziehen, im Gegensatz zu den meisten SoPi-Inhabern.)
Mein Kumpel denkt aber nicht, daß er fliegen kann, er hat ja auch nicht mehr, als ein paar Starts und Landungen in ruhiger Luft absolviert.
Und dadurch, daß er nicht in ein durchkonstruiertes System gebettet war, fällt es ihm wesentlich leichter, das zu akzeptieren.
Er hat dadurch wohl einen etwas bewußteren Zugang zur Materie, als der durchschnittliche SoPi Absolvent.
Natürlich kann man das nicht verallgemeinern.
Nach dem, was ich bisher von der französischen Unfallstatistik mitbekommen habe, scheint es aber im großen und ganzen zu stimmen.
Und die Franzosen haben im Schnitt mit Sicherheit wesentlich anspruchsvollere Fluggebiete, als etwa die Deutschen.
Also noch einmal meine Grundaussage:
Wenn es von vornherein völlig klar ist, daß man ohne Einschränkungen und nur selbst für sein Können, und sein Handeln verantwortlich ist, dann steigt dadurch das Interesse, sein Können zu vergrößern und vielleicht noch einmal über sein Handeln nachzudenken.
Und was meiner Meinung wie erwähnt auch ein Problem darstellt, ist die Tatsache daß während der Schulung Rückschläge quasi ausgeschlossen werden.
Gerade dies Rückschläge wären aber für´s Lernen wichtig.
Mat absolviert statt dessen zig Übungshangflüge und 40 Höhenflüge, und es wird dafür gesorgt, daß alles glatt läuft.
Wenn der Wind etwas stärker ist, dann geht man vom Übungshang in den Theorieraum.
Dabei wäre es eine wichtige Lektion, einmal zu erfahren, wie man vom Schirm durch die Wiese gezogen wird.
Gäbe es keinen Schein, und würden sich alle Piloten das Fliegen von ihren Kumpels beibringen lassen, dann wären diese wichtigen Erfahrungen viel eher möglich.
grüße pipo
EDIT:
Ich habe hier bewußt einen Gegenstandpunkt vertreten und mir ist schon klar, daß ein gewisses Reglement, wie ein vorgeschriebener Ausbildungsstandard auch Vorteile mit sich bringt.
Es ist aber genau abzuwägen, ob nicht manchmal die Nachteile überwiegen.
Und der Vergleich mit Frankreich kann genau das aufzeigen.
heute auf der Teichalm:
Preisfrage: wer kennt diesen Schirm?
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