Rebirth - Obermarsberg
Wir Sauerländer haben bei Westwind oft das Problem ein geeignetes Fluggebiet zu finden.
Am letzten Sonntag (gestern 13.07.2008) standen wir wieder vor diesem Problem:
Wo fliegen bei Westwind?
Obermarsberg ist nicht ganz unbekannt, aber GS-Piloten am Himmel sind hier die absolute Ausnahme.
Der Startplatz an der kleinen Kapelle wurde bis vor einigen Jahren wohl auch gepflegt, aber das ist
Geschichte. Die Drachenrampe gammelt und fault vor sich hin und es fehlen so einige Bretter,
die Bäume unterhalb vom Startplatz haben eine stattliche Höhe erreicht und der Zaun mit seinem
Stacheldraht ist fest einbetoniert.
Wer an der kleinen Kapelle starten will sollte sich vorher genau überlegen, ob das ein gut gewählter
Startplatz ist. Bei anstehendem Wind und ab ca. 15-20km/h kann man auf dem Wiesenstückchen
unterhalb der Kapelle auslegen, rückwärts aufziehen und kommt gut über die Bäume.
Vorwärtsstarter, Anfänger und unsichere Rückwärtsstarter sollten sich schon mal die Säge ins Gurtzeug
packen. Der Start an der kleinen Kapelle ist etwas für geübte Piloten. Bei wenig Wind geht es eh nur mit
Schirm auslegen auf der Teerfläche (auf diverse Altölstellen achten) und zur Drachenrampe vortasten…
viel Spielraum für Seitwärtsbewegung ist einfach nicht vorhanden. Zudem die Westflanke/Wald unterhalb
von Obermarsberg mit dem Gleitschirm nicht zu erreichen ist, das ist etwas für Drachenflieger.
Bei leichter Nordtendenz bietet sich der Wiesenstartplatz mit steiler Kannte an. Auch hier ist von Pflege
und einem erkennbaren Startplatz nichts zu bemerken. Die Wiesenkannte hat 1m hohe Brennnesseln und
Himbeeren neben Brombeeren in Startrichtung und die Kante fällt sehr steil ab, unter der Kannte wuchern
Gestrüpp und allerlei Dornenkrempel. Soweit so gut. Den Schirm kann man auf der flachen Wiese hinter
der Kannte entspannt auslegen und in leichter Leesituation rückwärts aufziehen, dann mit stabilisiertem
Schirm an die Kannte tasten und im richtigen Moment starten. Der Wald trägt gut und bei
entsprechendem Wetter findet sich auch eingelagerte Thermik. Auch wenn die Kannte steil wirkt,
bis 15 km/h trägt es einfach nicht. Selbst hangnahes Fliegen mit Zeckenschutzimpfung ist sehr mühsam
und führt nicht zum gewünschten Ziel. Wer es nach dem Start nicht sofort links auf den Wald schafften
kann, der kann unterhalb der Kannte quer zum Hang auf der darunter befindlichen Kuhwiese einlanden.
Dabei nicht direkt unterhalb vom Waldstück einlanden, hier ist absolutes Lee, auch rechts ist mit leichter
Windabschattung durch die im Luv befindlichen Büsche und Bäume zu rechnen. Umsicht ist auch bei den
Kühen ratsam, von oben ist nicht zu erkennen, sind es Milchkühe, oder Bullen? Die Vierbeiner sind nicht
an Gleitschirme gewöhnt und sind sehr neugierig und rennen quasi auf einen gelandeten Piloten zu,
gestern waren es glücklicherweise nur neugierige Milchkühe.
Wer oben an der Kannte seinen Schirm in den Wind stellt, hat garantiert Zuschauer, auch wenn es nur
eine Herde gaffender Kühe sind.
Wenn auch an anderer Stelle als „Fluggebiet für Anfänger“ beschrieben, aus meiner Sicht nur etwas für
geübte und erfahrene Piloten mit B-Schein-Qualitäten, wenn etwas ordentlicher Wind ansteht oder es
thermisch ist. Absolute Beherrschung eines kontrollierten Rückwärtsstartes auch bei Wind mit mehr als
15 km/h ist hier gefordert.
An thermischen Tagen (wie gestern) liefert das vorgelagerte Ackerland / die Felder mit reifem Korn
ausreichend aufsteigende Blasen. Eine "Art" Bart steht direkt vor dem etwas größeren Baum rechts von
der Start-Kannte. Bei gleichmäßigem Wind eine sauber tragende Kannte, bei eingelagerter Thermik ist
das Fliegen hier etwas für weniger empfindliche Piloten. Die Thermik ist zerrissen, bockig und die
aufsteigenden Blasen sind nicht wirklich einfach zu zentrieren. Erfahrene Piloten können hier aber recht
gut aufdrehen und Obermarsberg mal von oben sehen. Gestern waren die Bedingungen mit der
eingelagerten Thermik anspruchsvoll auch für erfahrene Piloten zu nennen (für Bilder aus der Luft war
keine Hand frei). Hinter der Kannte befinden sich verführerische Kornfelder, mit 300m über Start scheint
zumindest ein Versuch lohnenswert dort einmal zu Kreisen, leider ist das trügerisch und die hart
erkämpften 300m Startüberhöhung sind schnell wieder weg, denn da geht es ordentlich runter.
Für Toplanden vielleicht eine nette Idee, aber nicht wirklich fliegerisch. Hinter der Kannte ist das Lee bei
stärkerem Wind doch recht ausgeprägt.
Der offizielle Landeplatz ist groß, weiträumig und recht einfach anzufliegen. Durch die luvseitig
vorgelagerten Bäume sollte man mit leicht gedrehtem Wind eher aus W-S-W bis W rechnen.
Einen Windsack gibt es verständlicherweise weder am Startplatz, noch am Landeplatz.
Der Landeplatz ist vom Start gut zu sehen und anfängertauglich. Mit dem Auto kommt man zum
Landeplatz über die letzte Abzweigung/ Strasse rechts rein vor den Bahnschienen.
Walk & Fly ist nicht wirklich sinnvoll, Fahrgemeinschaften, oder zumindest Pick-Up-Service müssen selbst
organisiert werden.
Wiese/Kannte/Startplatz finden: An der Giershagener Strasse auf dem Seitenstreifen den PKW abstellen
und die 200m über die Wiese bis zur Kannte Per Pedes zurücklegen. Wer in den Feldweg hinter dem
Wald eingebogen ist, darf wieder umdrehen, zu weit gefahren.
Die Wiese gehört dem nahe gelegenen Pferdegestüt und der Besitzer ist uns Gleitschirmfliegern
gegenüber sehr positiv eingestellt. Jedoch auf der Weide parkende Fahrzeuge dürften wie überall zu
Ärger führen, also wie immer: umsichtig parken.
Obermarsberg, lange Zeit im Dornrösschenschlaf und gestern wiederbelebt. Kaum zeigen sich Schirme
am Himmel und halten sich über dem Wald, oder drehen in der Thermik auf, schon kommen die
Gleitschirmflieger aus ihren Löchern. Nach einer knappen halben Stunde Flugzeit standen plötzlich
5 andere GS-Piloten auf der Startwiese, zwei Schirme in der Luft zeigten: hier geht doch was.
Anfängern und unerfahrenen Piloten kann ich bei Westwind mit leichter Nord-Tendenz jedoch eher zum
Fluggebiet Wirmighausen/ Dune du Sauerland raten, auch wenn es in Wirmighausen bei passendem
Wind auch mal recht schnell etwas voll werden kann, da fliegen Anfänger und Wenigflieger entspannter
und sicherer.
Doppelt erfreulich war die Begegnung mit Reinhold S. am Startplatz, als sauerländer Fluglehrer kennt er
das Fluggebiet gut und plante quasi aus dem Stand die Wiederaufnahme der Pflege und die Möglichkeit
hier bei weniger Wind auch wieder zu schulen.
Man darf gespannt sein, ob Dornrösschen-Obermarsberg wieder einschläft und unter Dornengestrüpp ein
Insidertipp für eine kleine Pilotengruppe bleibt, oder ob hier zukünftig auch wieder bei West geflogen wird.
Eigene Erfahrungen aus Flügen in Obermarsberg bitte posten.
Bilder vom 13.07.2008:
Wir Sauerländer haben bei Westwind oft das Problem ein geeignetes Fluggebiet zu finden.
Am letzten Sonntag (gestern 13.07.2008) standen wir wieder vor diesem Problem:
Wo fliegen bei Westwind?
Obermarsberg ist nicht ganz unbekannt, aber GS-Piloten am Himmel sind hier die absolute Ausnahme.
Der Startplatz an der kleinen Kapelle wurde bis vor einigen Jahren wohl auch gepflegt, aber das ist
Geschichte. Die Drachenrampe gammelt und fault vor sich hin und es fehlen so einige Bretter,
die Bäume unterhalb vom Startplatz haben eine stattliche Höhe erreicht und der Zaun mit seinem
Stacheldraht ist fest einbetoniert.
Wer an der kleinen Kapelle starten will sollte sich vorher genau überlegen, ob das ein gut gewählter
Startplatz ist. Bei anstehendem Wind und ab ca. 15-20km/h kann man auf dem Wiesenstückchen
unterhalb der Kapelle auslegen, rückwärts aufziehen und kommt gut über die Bäume.
Vorwärtsstarter, Anfänger und unsichere Rückwärtsstarter sollten sich schon mal die Säge ins Gurtzeug
packen. Der Start an der kleinen Kapelle ist etwas für geübte Piloten. Bei wenig Wind geht es eh nur mit
Schirm auslegen auf der Teerfläche (auf diverse Altölstellen achten) und zur Drachenrampe vortasten…
viel Spielraum für Seitwärtsbewegung ist einfach nicht vorhanden. Zudem die Westflanke/Wald unterhalb
von Obermarsberg mit dem Gleitschirm nicht zu erreichen ist, das ist etwas für Drachenflieger.
Bei leichter Nordtendenz bietet sich der Wiesenstartplatz mit steiler Kannte an. Auch hier ist von Pflege
und einem erkennbaren Startplatz nichts zu bemerken. Die Wiesenkannte hat 1m hohe Brennnesseln und
Himbeeren neben Brombeeren in Startrichtung und die Kante fällt sehr steil ab, unter der Kannte wuchern
Gestrüpp und allerlei Dornenkrempel. Soweit so gut. Den Schirm kann man auf der flachen Wiese hinter
der Kannte entspannt auslegen und in leichter Leesituation rückwärts aufziehen, dann mit stabilisiertem
Schirm an die Kannte tasten und im richtigen Moment starten. Der Wald trägt gut und bei
entsprechendem Wetter findet sich auch eingelagerte Thermik. Auch wenn die Kannte steil wirkt,
bis 15 km/h trägt es einfach nicht. Selbst hangnahes Fliegen mit Zeckenschutzimpfung ist sehr mühsam
und führt nicht zum gewünschten Ziel. Wer es nach dem Start nicht sofort links auf den Wald schafften
kann, der kann unterhalb der Kannte quer zum Hang auf der darunter befindlichen Kuhwiese einlanden.
Dabei nicht direkt unterhalb vom Waldstück einlanden, hier ist absolutes Lee, auch rechts ist mit leichter
Windabschattung durch die im Luv befindlichen Büsche und Bäume zu rechnen. Umsicht ist auch bei den
Kühen ratsam, von oben ist nicht zu erkennen, sind es Milchkühe, oder Bullen? Die Vierbeiner sind nicht
an Gleitschirme gewöhnt und sind sehr neugierig und rennen quasi auf einen gelandeten Piloten zu,
gestern waren es glücklicherweise nur neugierige Milchkühe.
Wer oben an der Kannte seinen Schirm in den Wind stellt, hat garantiert Zuschauer, auch wenn es nur
eine Herde gaffender Kühe sind.
Wenn auch an anderer Stelle als „Fluggebiet für Anfänger“ beschrieben, aus meiner Sicht nur etwas für
geübte und erfahrene Piloten mit B-Schein-Qualitäten, wenn etwas ordentlicher Wind ansteht oder es
thermisch ist. Absolute Beherrschung eines kontrollierten Rückwärtsstartes auch bei Wind mit mehr als
15 km/h ist hier gefordert.
An thermischen Tagen (wie gestern) liefert das vorgelagerte Ackerland / die Felder mit reifem Korn
ausreichend aufsteigende Blasen. Eine "Art" Bart steht direkt vor dem etwas größeren Baum rechts von
der Start-Kannte. Bei gleichmäßigem Wind eine sauber tragende Kannte, bei eingelagerter Thermik ist
das Fliegen hier etwas für weniger empfindliche Piloten. Die Thermik ist zerrissen, bockig und die
aufsteigenden Blasen sind nicht wirklich einfach zu zentrieren. Erfahrene Piloten können hier aber recht
gut aufdrehen und Obermarsberg mal von oben sehen. Gestern waren die Bedingungen mit der
eingelagerten Thermik anspruchsvoll auch für erfahrene Piloten zu nennen (für Bilder aus der Luft war
keine Hand frei). Hinter der Kannte befinden sich verführerische Kornfelder, mit 300m über Start scheint
zumindest ein Versuch lohnenswert dort einmal zu Kreisen, leider ist das trügerisch und die hart
erkämpften 300m Startüberhöhung sind schnell wieder weg, denn da geht es ordentlich runter.
Für Toplanden vielleicht eine nette Idee, aber nicht wirklich fliegerisch. Hinter der Kannte ist das Lee bei
stärkerem Wind doch recht ausgeprägt.
Der offizielle Landeplatz ist groß, weiträumig und recht einfach anzufliegen. Durch die luvseitig
vorgelagerten Bäume sollte man mit leicht gedrehtem Wind eher aus W-S-W bis W rechnen.
Einen Windsack gibt es verständlicherweise weder am Startplatz, noch am Landeplatz.
Der Landeplatz ist vom Start gut zu sehen und anfängertauglich. Mit dem Auto kommt man zum
Landeplatz über die letzte Abzweigung/ Strasse rechts rein vor den Bahnschienen.
Walk & Fly ist nicht wirklich sinnvoll, Fahrgemeinschaften, oder zumindest Pick-Up-Service müssen selbst
organisiert werden.
Wiese/Kannte/Startplatz finden: An der Giershagener Strasse auf dem Seitenstreifen den PKW abstellen
und die 200m über die Wiese bis zur Kannte Per Pedes zurücklegen. Wer in den Feldweg hinter dem
Wald eingebogen ist, darf wieder umdrehen, zu weit gefahren.
Die Wiese gehört dem nahe gelegenen Pferdegestüt und der Besitzer ist uns Gleitschirmfliegern
gegenüber sehr positiv eingestellt. Jedoch auf der Weide parkende Fahrzeuge dürften wie überall zu
Ärger führen, also wie immer: umsichtig parken.
Obermarsberg, lange Zeit im Dornrösschenschlaf und gestern wiederbelebt. Kaum zeigen sich Schirme
am Himmel und halten sich über dem Wald, oder drehen in der Thermik auf, schon kommen die
Gleitschirmflieger aus ihren Löchern. Nach einer knappen halben Stunde Flugzeit standen plötzlich
5 andere GS-Piloten auf der Startwiese, zwei Schirme in der Luft zeigten: hier geht doch was.
Anfängern und unerfahrenen Piloten kann ich bei Westwind mit leichter Nord-Tendenz jedoch eher zum
Fluggebiet Wirmighausen/ Dune du Sauerland raten, auch wenn es in Wirmighausen bei passendem
Wind auch mal recht schnell etwas voll werden kann, da fliegen Anfänger und Wenigflieger entspannter
und sicherer.
Doppelt erfreulich war die Begegnung mit Reinhold S. am Startplatz, als sauerländer Fluglehrer kennt er
das Fluggebiet gut und plante quasi aus dem Stand die Wiederaufnahme der Pflege und die Möglichkeit
hier bei weniger Wind auch wieder zu schulen.
Man darf gespannt sein, ob Dornrösschen-Obermarsberg wieder einschläft und unter Dornengestrüpp ein
Insidertipp für eine kleine Pilotengruppe bleibt, oder ob hier zukünftig auch wieder bei West geflogen wird.
Eigene Erfahrungen aus Flügen in Obermarsberg bitte posten.
Bilder vom 13.07.2008:
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