Stress mit Jägern beim Groundhandling

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  • whiskus
    Registrierter Benutzer
    • 21.07.2008
    • 13

    Stress mit Jägern beim Groundhandling

    Wir haben mal wieder Ärger mit den Waidmännern. Am Übungshügel kam gestern der Jagdpächter mit seinem dicken Jeep über die Wiese gebraust und hat uns erstmal alles was geht verboten. Über die Art und Weise, wie er das tat, mag ich nicht weiter berichten (Autonummern aufschreiben etc.)... Jedenfalls wollte er auch nicht sagen, wer er eigentlich ist.

    Der Eigentümer des Geländes ist selbst Modellflieger (der Hügel ist als Modellfluggelände zugelassen) und findet die Gleiti-Windspiele in Ordnung. Richtig fliegen dürfen wir natürlich nicht, da es kein GS-Gelände ist. Der Unterschied zwischen Handling und 1m Abheben ist dem Jäger aber bestimmt egal, ihn stören die bunten Tüten auf der Wiese.

    Hat nun ein Jagdpächter, der nicht das Gelände selbst gepachtet hat, sondern nur seinen Ansitz in der Nähe hat, was zu meckern? So langsam gehen mir die Typen auf die Nerven, zumal man auch jedesmal völlig idiotisch angemacht wird, wenn man seinen Hund ohne Leine über die Wiese laufen lässt. Aber das ist ein anderes Thema. Ebenso wie der Umstand, dass ich schon mal eine satte Strafe zahlen musste, weil ich im Winder bei Skitourengehen ein komplett zugeschneites Schild "Wildschutzgebiet" nicht gesehen habe.

    Stephan
  • Pikachu
    Registrierter Benutzer
    • 31.05.2004
    • 1556

    #2
    AW: Stress mit Jägern beim Groundhandling

    M.W. ist es so:

    Wenn er nur Jagdpächter ist, hat er keine anderen Rechte als jeder andere Bürger auch. (Abgesehen davon, daß er halt dort die Jagd ausüben darf = "Jagdausübungsberechtigter".) Insbesondere hat er nicht das Recht, Euch am Betreten des Grundstücks zu hindern bzw. dortige Tätigkeiten im Freizeitbereich zu verbieten. Er kann sich natürlich mit dem Verpächter beraten und diesen dazu bringen, es Euch zu verbieten...

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    • guri
      Registrierter Benutzer
      • 12.09.2006
      • 399
      • www.outdoor-enjoy.de
      • irgendwo

      #3
      AW: Stress mit Jägern beim Groundhandling

      [QUOTE=whiskus;209043]Wir haben mal wieder Ärger mit den Waidmännern. Am Übungshügel kam gestern der Jagdpächter mit seinem dicken Jeep über die Wiese gebraust und hat uns erstmal alles was geht verboten. Über die Art und Weise, wie er das tat, mag ich nicht weiter berichten (Autonummern aufschreiben etc.)... Jedenfalls wollte er auch nicht sagen, wer er eigentlich ist.

      Hallo zusammen,

      hatte diesbezüglich vor zwei Jahren auch schon meine negativen Erfahrungen machen müssen. Wurde auch von einem Jäger vertrieben, der sein Jagdrevier in der Nähe der Wiese hatte, auf der ich Groundhandling gemacht hatte. Den Besitzer von der Wiese kenne ich sehr gut und hatte diesen auch davor um Erlaubnis gefragt, ob ich mit meinem Schirm, wenn er die Wiese gemäht hat, Aufziehübungen machen darf. Der Besitzer hatte damit kein Problem. Ich sei ihm sogar lieber, als die Hundebesitzer, die ihre Hunde auf der Wiese gassi führen.
      Aber dennoch wurde ich immer von dem Jägersmann vertrieben. Ging dann eben auf eine andere Wiese, vom gleichen Besitzer, um jeglichem Streit aus dem Weg zu gehen.
      Was mir aber letztes Jahr widerfahren ist war der Hammer. Im Frühherbst stand ich mal wieder auf der Wiese beim Groundhandling. Hinter der Wiese war ein Maisfeld. Hörte schon im Hintergrund das geheul von ein paar Hunden. Dachte mir aber zuerst nichts dabei und spielte mit meinem Schirm fröhlich weiter. Als dann aber mit großem geheul die Hunde und die Jägersleut aus dem Maisfeld herausströmten, stockte mir der Atem. Die hatten doch wirklich eine Treibjagd auf ein paar Wildschweine gemacht. Und als dann noch ein paar Schüsse fielen und mir die Schrotkugeln schon fast um die Ohren flogen, dachte ich, ich bin im falschen Film. Bei dieser Jagd war auch der Jäger dabei, der mich zuvor schon immer vertrieben hatte. Dies hatte dann aber zur Folge, dass ich mich direkt beim Forstbesitzer beschwert habe. War eine große Streiterei.
      Habe seither dieses Gebiet weiträumig gemieden und habe jetzt sogar eine noch bessere Stelle gefunden wo ich Groundhandling machen kann. Verstehe mich auch mit dem dort ansässigen Oberförster sehr gut.

      Grüße
      Guri

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      • whiskus
        Registrierter Benutzer
        • 21.07.2008
        • 13

        #4
        AW: Stress mit Jägern beim Groundhandling

        Ich denke auch, daß ein Jagdpächter eben ein Pächter ist und nicht die Jagdaufsicht. Er ist somit nicht berechtigt, Personalien aufzunehmen und Verbote auszusprechen etc. Zumal er das besagte Grundstück nicht einmal zur Jagd gepachtet hat, sondern nur das daneben. Und wie gesagt, der Besitzer der Wiese ist selbst mit der Fliegerei verwurzelt.

        Mir gehen die Jäger in unserer Gegend ziemlich auf den Geist, da sie sich wie adlige Großgrundbesitzer benehmen. Ständige Belehrungen im Polizeiton, sinnloses Spazierenfahren im Wald mit den Geländewagen und Hass auf alles, was sich in "ihrem" Revier bewegt. Sicherlich könnten wir uns eine andere Wiese suchen, aber eben diese ist immer gemäht, laminar angeströmt und außerdem sehe ich es einfach nicht ein.

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        • guri
          Registrierter Benutzer
          • 12.09.2006
          • 399
          • www.outdoor-enjoy.de
          • irgendwo

          #5
          AW: Stress mit Jägern beim Groundhandling

          Hallo whiskus,

          heute würde ich auch keinen Meter mehr wegen einem Möchtegerngroßgrundbesitzer die Wiese wechseln. Denn der Jäger hat kein Recht, dich da zu vertreiben, wenn der Grundstückbesitzer der Wiese mit dem, was Du auf dessen seiner Wiese machst, zustimmt.
          Die Jäger sollen weiterhin nach ihrem Wild jagen, aber nicht nach irgendwelchen Leuten die auf einer Wiese rumspielen. Denn dann dürften ja auch keine Wanderer, Spaziergänger, Jogger usw. vorbeilaufen.

          Also nicht untergriegen lassen.

          Grüße
          Guri

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          • Björn Klaassen
            Fachreferat Flugbetrieb
            • 06.03.2002
            • 23

            #6
            AW: Stress mit Jägern beim Groundhandling

            Hallo Whiskus,

            immer wieder kommt es auf Geländen zu Schwierigkeiten mit Jägern. Da kann man in der Geländezulassung ein Lied von singen. Allerdings sind die Jäger nicht Grundbesitzer und können auch nicht über Grund verfügen. Gem. Jagdgesetz dürfen sich die Jagdpächter in ihrem Revier "herrenloses Wild aneignen". Sie haben also die Jagd auf einer Fläche gepachtet, nicht aber die Grundstücke und deren Nutzung. Wichtig: Der Grundeigentümer oder Verfügungsberechtigte des Grundstücks muss dem Groundhandling natürlich zustimmen, damit Du das Grundstück betreten kannst. Die Jagdausübung darf jedoch nicht aktiv gestört werden (z.B. Aufziehen des Schirms direkt vor dem Hochsitz in der Dämmerung).

            Mit freundlichen Grüßen

            Björn Klaassen
            DHV Flugbetrieb

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            • toniundvroni
              Registrierter Benutzer
              • 19.04.2002
              • 829
              • Klaus Seibold
              • Lauf an der Pegnitz

              #7
              Konzept einer intelligenten Deeskalations-Strategie

              Die passende Funktionsbekleidung



              g* Klaus
              Zuletzt geändert von toniundvroni; 06.09.2009, 09:51.

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              • whiskus
                Registrierter Benutzer
                • 21.07.2008
                • 13

                #8
                AW: Stress mit Jägern beim Groundhandling

                Erstmal Danke für die vielen Infos.

                Ich habe mich auch noch beim Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft erkundigt und da hieß es, daß der besagte Jägdpächter selbst gegen das örtliche Jagdgesetz verstoßen hat. Mit seinem Jeep über fremde Grundstücke zu fahren z.B. erlaubt ihm nicht das jagdliche Wegerecht, anderen zu drohen und Verbote auszusprechen liegt nicht in seiner Befugnis. Anders sieht es schon mit dem Jagdschutz aus, die können einen ggf. auch festnehmen, da sie polizeiliche Rechte in bestimmten Gebieten haben. Aber nur für den Fall, daß man wildert o.ä.

                Jedenfalls kann ich alle nur ermutigen, die Ärger mit den Waidfritzen haben und in einem zugelassenen Gelände fliegen oder mit Duldung des Grundstückseigentümers Bodenturnen veranstalten, erstmal klarzustellen, wer welche Rechte hat und nach den Personalien des Balleronkels zu fragen. Dann hört der Spuck bestimmt schnell auf.

                Beste Grüße, Stephan

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                • snowfly
                  Registrierter Benutzer
                  • 11.12.2006
                  • 336

                  #9
                  AW: Stress mit Jägern beim Groundhandling

                  Hallo vertriebene,

                  die ganz renitenten fuchteln auch ganz gerne mal mit der Waffe rum,
                  falls soetwas zufällig jemand filmt lässt sich das problem auch von der anderen Seite lösen.

                  soll natürlich keine aufforderung sein sich erschiessen zu lassen


                  Gruss
                  Snowfly

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                  • wildsau
                    Registrierter Benutzer
                    • 05.04.2008
                    • 38
                    • München

                    #10
                    AW: Stress mit Jägern beim Groundhandling

                    Zitat von whiskus
                    Erstmal Danke für die vielen Infos.

                    Ich habe mich auch noch beim Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft erkundigt und da hieß es, daß der besagte Jägdpächter selbst gegen das örtliche Jagdgesetz verstoßen hat. Mit seinem Jeep über fremde Grundstücke zu fahren z.B. erlaubt ihm nicht das jagdliche Wegerecht, anderen zu drohen und Verbote auszusprechen liegt nicht in seiner Befugnis. Anders sieht es schon mit dem Jagdschutz aus, die können einen ggf. auch festnehmen, da sie polizeiliche Rechte in bestimmten Gebieten haben. Aber nur für den Fall, daß man wildert o.ä.

                    Jedenfalls kann ich alle nur ermutigen, die Ärger mit den Waidfritzen haben und in einem zugelassenen Gelände fliegen oder mit Duldung des Grundstückseigentümers Bodenturnen veranstalten, erstmal klarzustellen, wer welche Rechte hat und nach den Personalien des Balleronkels zu fragen. Dann hört der Spuck bestimmt schnell auf.

                    Beste Grüße, Stephan

                    Servus Stephan,

                    die Angelegenheit, die Du beschreibst, ist leider ein sehr typisches Verhalten für Jägersleut.
                    Ob Mountainbiker, Tourengeher, Hundebesitzer usw., alle sind leider zu oft ein Dorn im allzu konservativen Auge der Waidmannen.
                    Um mich zu outen, ich bin auch seit 12 Jahren der Jägerei treu verbunden, gehöre aber zu den äußerst vernünftigen Jägern, die dieses "Hobby" mehr als Verpflichtung gegenüber unserer Natur verstehen.

                    Neben Jagd, betreibe ich allerdings auch sehr intensiv MTB-Sport, Winter-/Sommer-Bergsport aller Art und bin auch Hundebesitzer
                    Tja, zu guter letzt seit ein Paar Monaten auch Gleitschirmflieger, das Hobby mit dem größten Suchtpotential ...

                    Ich kam auch schon öfter in ähnliche Situationen wie Du, trotz allem halte ich es für wichtig einen Konsens zu suchen. Ich weiß, dass dies unter Umständen an verbohrten Ansichten der Jäger scheitert, allerdings ein Versuch ist es wert.

                    Wie schon vorher angedeutet, wenn Du nicht gerade in der Dämmerung direkt neben einem Wildacker (speziell gesäte Mischkulturfläche meist für Rehwild) "groundelst", kann Dir nur der Grundeigentümer das ganze untersagen.
                    Ich würde prinzipiell empfehlen, nur weit entfernt vom Waldrand Groundhandling-Übungen zu machen, auf freier Fläche kann man höchsten ein paar Hasen und Fasanen mit dem bunten knisternden Schirm bis ins Mark erschrecken, die sind allerdings sehr standorttreu... Bei Reh-, Rot- und Schwarzwild (Wildschweine) sieht das ganze wirklich anders aus. DIe bleiben auch gerne nach einer unbekannten, massiven Störung einer Fläche dauerhaft fern, kann man sich wirklich kaum vorstellen, ist aber so.

                    Mein Vorschlag für alle Groundhandling-Süchtige:

                    Laßt Euch einen "Groundhandling-Erlaubnisschein" vom Grundeigentümer für die genutze Fläche formlos ausstellen, wichtig sind Datum der Nutzung (z.B. Jahr 2008), Nutzungszeiten (z.B. 10.00 bis 18.00 o.ä.), Name und Anschrift usw. und möglichst noch die genaue Gemarkungsnummer.

                    Ein Jagdausübungsberechtigter hat nämlich prinzipiell nichts anderes, ob einen sog. "Begehungsschein" oder eine "Fahrerlaubnis in Gemarkung XY", diese Dokumente sind alle so aufgebaut, basieren allerdings rechtlich auf dem Bundesjagdgesetz.

                    Allerdings wie schon gesagt, wir nutzen alle gemeinsam die in Deutschland leider von Menschenhand gestaltete und überwachte "Natur", deshalb sollte von beiden Seiten gewisses Verständnis für seinen Gegenüber aufgebracht werden. Wer welche Rechte hat sollte allerdings nicht erstritten werden...

                    Wie wäre es denn mal, von Seiten des DHV auf den Deutschen Jagdschutzverband DJV zuzugehen, um mögliche Konflikte auf Verbandsebene aus dem Weg zu räumen?

                    In der Hoffnung, einen konstuktiven Beitrag gebracht zu haben und nicht nur von Jagdfutzis und Balleronkels zu reden .

                    Viele Grüße,

                    Stefan
                    Zuletzt geändert von wildsau; 25.07.2008, 14:58.

                    Kommentar

                    • whiskus
                      Registrierter Benutzer
                      • 21.07.2008
                      • 13

                      #11
                      AW: Stress mit Jägern beim Groundhandling

                      Auch wenn es prinzipiell kein Hobby nach meinem Geschmack wäre, so ist mir natürlich klar, daß es ohne Einschränkung der Wildbestände leider nicht geht und somit die Jägerei ihren Sinn und Zweck hat. Ich habe auch kein Problem mit der Zunft an sich. Man bildet sich aber seine Meinung auf Grund vieler Einzelbeispiele.

                      Bevor ich jemanden belehre oder gar Verbote ausspreche, mache ich mich kundig, ob ich im Recht bin. Da dies bei den Jägern, mit denen ich in letzter Zeit Kontakt hatte, leider anders aussah, hat sich "ein bischen" Frust bei mir aufgebaut. Mich nervt die Art, nicht zu sagen, wer man ist und was einen konkret stört sondern nur dumm herumzubrüllen. Das ist schlicht asozial. Wir Gleitis auf der besagten Wiese hätten kein Problem gehabt, ein bischen eher einzupacken, wenn Freund Jäger uns nett gebeten hätte. Hat er aber nicht und daher bringt er seine Zunft in Verruf.

                      Vielleicht könnte der Jagdverband ja mal einen Kurs "Zwischenmenschliche Kommunikation für Jäger" anbieten

                      Ich werde versuchen, nett zu bleiben und die Waidmänner zu respektieren, wenn dies auch anders herum klappt. Schauen wir mal...

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                      • frankmann
                        Registrierter Benutzer
                        • 12.01.2004
                        • 736

                        #12
                        AW: Stress mit Jägern beim Groundhandling

                        @wihskus

                        Nerven schonen einfach auch Nummern demonstrativ aufschreiben und nicht aufregen.

                        @guri

                        mit Schrot auf Schweine? ist quatsch, die würden sich darüber totlachen

                        @snowfly

                        mit der Waffe rumfuchteln? ist das dein Ernst, das ist eine massive persönliche Bedrohung und wohl auch genauso strafbar....

                        Jäger dürfen sicher eins nicht, sich als Polizei aufführen.

                        Frank

                        Kommentar

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