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Wie "spürbar" sind eigentlich Gleitzahlunterschiede?
AW: Wie "spürbar" sind eigentlich Gleitzahlunterschiede?
Hihi,
jetzt müßten wir "Wahrnehmung", "besser" und "Unterschied" erst mal definieren ....
Aber es ist ja nur Mathemaitk und nix geisteswissenschaftliches: Ein Unterschied zwischen Gleitzahl 7 und Gleitzahl 8 wäre auf 1km 17,86m Unterschied. Zwischen Gleitzahl 8 und Gleitzahl 9 sind's 13,89 (gerundet).
Soviel zum Unterschied. Wer leistungsorientiert unterwegs ist, "spürt" das schon. Ich aber nicht.
AW: Wie "spürbar" sind eigentlich Gleitzahlunterschiede?
Hi Phil,
Ui, das ist *DIE* Frage vieler Streckenpiloten. Die Frage die sich jeder nach einem zu frühen Grounden stellt ist: Wäre ich mit einem leistungsstärkeren Schirm auf Kosten der passiven Sicherheit weiter gekommen?
Ich vermute, dass sehr viel, wenn nicht gerade 90% vom Pilotenkönnen (Entscheidung wo fliege ich als nächstes hin, richtig Kurbeln, etc.) abhängt. Der Rest ist oft das passende Handling (liegt mir das Verhalten meines Schirms in bewegter Luft?).
Du siehst, ich bin nicht soo gleitzahlgeil, fliege aber auch nicht Wettkampf, denn da sieht die Sache - besonders vom Geschwindigkeitsaspekt - anders aus. Im Wettkampf glaube ich, können sich Gleitzahlunterschiede schon bemerkbar machen. Sonst eher weniger, oder sind nicht so wichtig.
Cheers
Rolf
Edit: Wenn Du nach einer 10 km langen Rheintalquerung 150m höher oder tiefer ankommst und Anschluss suchst, kann das schon eine Entscheidung auf Überleben oder Tod im streckenfliegerischen Sinne bedeuten.
Zuletzt geändert von K.Blechhut; 23.02.2005, 15:39.
AW: Wie "spürbar" sind eigentlich Gleitzahlunterschiede?
Fliege einfach mal einen akt. Hochleister bei lauen thermiklosen Bedingungen von einem Berg den du gut kennst. Anschließend einen 1er/1-2er der vor ca. 7 Jahren aktuell war bei gleichen Bedingungen. Du wirst einen erheblich Unterschied feststellen und das gerade bie etwas Gegenwind.
So wars jedenfalls bei mir in den Vogesen am Treh. Wer den Berg schon mal bei 0-Bedingunegn geflogen ist weiß was ich meine. Den letzten Buckel vorm Landeplatz konnte ich mit einem 94 geb. 2er nur mit Mühe schaffen.
Mein gleichzeitig gebaute Omega3 schaffte das schon mit einigen hundert Metern drüber. Die Unterschiede werden gerade mit etwas Gegenwind noch erheblicher auch unbeschleunigt.
AW: Wie "spürbar" sind eigentlich Gleitzahlunterschiede?
Ich bin im letzten Jahr einmal bei ruhiger Luft mit meinem "Uralt" 2er (Merak von ITV) hinter einem aktuellen 1er (Bright) und 1-2ern (Avalon, Golden) hergeflogen, da kommte man die Gleitzahlunterschiede schon merken... .
Wenn man dann bei gleicher zurückgelegter Strecke als tiefster z.B. am Landeplatz ankommt, dann macht man sich schon so seine Gedanken.....
(....und kauft sich dann im Winter einen aktuelleren Schirm... )
AW: Wie "spürbar" sind eigentlich Gleitzahlunterschiede?
Hi Phil,
Ich wollte nur nochmal hervorheben, was Baldus schon angedeutet hat:
Die *eigentlich*wichtigen Unterschiede zeigen sich erst bei Wind.
Auch mein Artax schlaegt sich gegen einen Stratus noch recht wacker,
was den reinen Gleitwinkel im Trimm und leicht beschleunigt angeht.
Aber wehe, wenn du merklich Gegenwind hast, und z.B. wieder aus einem
Tal gegen den Talwind rausfliegen musst...
AW: Wie "spürbar" sind eigentlich Gleitzahlunterschiede?
Zitat von langhaarrocker
Hö? Ich hätte jetzt geglaubt daß zur Gegenwindkompensation die Geschwindigkeit eine wichtigere Rolle spielt als die Gleitzahl.
bei gegenwind ist vor allem entscheidend, ob die polare auch beschleunigt flach bleibt.
da all die kursierenden gleitzahlwerte bloss die trimmspeed betreffen, kann man daraus kaum was über die performance gegen den wind ableiten.
des weiteren sind vergleiche in toter luft nicht dasselbe wie die leistung in unruhiger, aktiver luft. da kommts vor allem auch drauf an, wie der schirm die luftströmungen 'annimmt'.
aber auf jeden fall taugt das thema bestens zum ausgiebigen philosophieren im tiefsten winter.
AW: Wie "spürbar" sind eigentlich Gleitzahlunterschiede?
Zitat von langhaarrocker
Hand aufs Herz - wieviel besser muß ein Schirm gleiten, damit man den Unterschied überhaupt wahrnimmt?
Hallo,
keine Ahnung. Viele Querungen beim Streckenfliegen finden bei Trimspeed oder vielleicht gerade mal leicht beschleunigt statt. Die Unterschiede der Gleitzahl bei aktuellen 2er zum Beispiel sind vielleicht gerade mal ein paar Zehntel. Das macht vielleicht nach einer Querung 30-40 m. Das ist selbst bei Vergleichsflügen im Winter schwierig einzuschätzen, weil es, selbst wenn man sehr nah aneinander fliegt, immer mal den einen hebt, dann wieder den anderen. Bei unruhiger Luft wird es noch schwieriger. Einzelbeobachtungen, wie "dem hab ich jetzt aber was abgenommen", helfen da nicht weiter. Man müsste schon Statistik betreiben. Viel wichtiger im Streckenflugalltag ist die Linie, die man fliegt. Es ist beachtlich, welches Potential sich dahinter verbirgt. Wird meines Erachtens oft viel zu wenig beachtet. Auch nicht unterschätzen darf man, wenn der Pilot voll überzeugt ist, von seinem Gerät, wird er es auch so wahrnehmen, weil er die negativen Erfahrungen ausblendet.
Zurück zur Frage, wann merkt man einen Unterschied. Ich meine immer dann, wenn man ihn merken will.
AW: Wie "spürbar" sind eigentlich Gleitzahlunterschiede?
Zitat von Oliver
Viel wichtiger im Streckenflugalltag ist die Linie, die man fliegt. Es ist beachtlich, welches Potential sich dahinter verbirgt. Wird meines Erachtens oft viel zu wenig beachtet.
Oliver
Hallo Oliver,
Find ich gut was Du sagst, nur stellt sich bei mir die logische Frage: Wie stellst Du sicher, dass Du die "richtige" Linie fliegst?
AW: Wie "spürbar" sind eigentlich Gleitzahlunterschiede?
Hallo Rolf,
das kann ich natürlich nicht sicherstellen, aber man kann es tranieren. Ich hatte mal ein Erlebnis an der Strecke zwischen Schmitten und Pass Thurn. Ganz leichter Nord. Ich hab zwischen den Bärten viel Höhe verloren, immer wieder Kurbeln. Irgendwann ist dann mal einer neben mir vorbei geflogen wie nix, fast ohne zu kreisen. Bin mir ziemlich blöd vorgekommen. Seit dem versuche ich zu ergründen, wo es trägt und warum. Wenn beispielsweise welche etwas vor Dir fliegen, kannst Du genau beobachten was passiert. Wenn ein Kollege sinkt, kannst Du versuchen Deine Linie zu ändern. Manchmal gibt es zwischen zwei Wolken nochmal Wolkenfetzen, auch dort könnte es besser tragen. Man kann den Untergrund beobachten. Beispiel von Norden kommend über Winkelmoos Richtung Steinplatte. Es gibt dort unscheinbare Rippen und überall blubbert es ein klein wenig. Könnte einen kleinen Umweg wert sein. Ich denke, man kann das üben, wie das Thermikfliegen auch.
AW: Wie "spürbar" sind eigentlich Gleitzahlunterschiede?
Habt Ihr da nicht einen "wichtigen" Versuch vergessen ?
Fliegt doch mal mit 2 oder gar 3 genau gleichen Schirmen nebeneinander auf ein bestimmtes Ziel zu.
Was meint Ihr mit wieviel Höhenunterschied die einzelnen Schirme am Ziel ankommen ?
Vielleicht merkt Ihr dann dass noch einige gar nicht geahnte Komponenten hier mitspielen.
Macht es Euch nicht so einfach, das ist es sicher nicht.
pedro
AW: Wie "spürbar" sind eigentlich Gleitzahlunterschiede?
Wenn ich richtig lese, spielt der Gegenwind für lange Querungen eine entscheidende Rolel.
Da war doch was mit Wiederstand und quadratischer Zunahme :-D
Ich unterstelle mal, dass Kemde recht hat.
Dann erklären sich die großen Höhenunterschiede aus dem geringeren
Wiederstand der Hochleister (Profildicke, Leinen, Streckung, Piloten(ver)kleidung etc.), insbesondere bei Gegenwind und zusätzlich betätigtem Beschleuniger.
Die 20 Meter aus der Gleitzahl (bei unbewegter Luft) spielen da dann kaum noch ein Rolle.
AW: Wie "spürbar" sind eigentlich Gleitzahlunterschiede?
Zitat von Clob
Wenn ich richtig lese, spielt der Gegenwind für lange Querungen eine entscheidende Rolel.
Da war doch was mit Wiederstand und quadratischer Zunahme :-D
Hallo,
es gibt genug Querungen ohne Gegenwind und dem Widerstand am Flügel ist es egal, woher der Wind weht.
Unterschiede zwischen Geräten im Gleiten, auch wenn die Gleitzahl gleich ist, gibt es meines Erachtens vorallem bei sehr unruhiger Luft. Das eine Gerät pendelt und nickt so vor sich hin und hat dadurch Leistungseinbußen, während andere Flügel mit weniger Nicken und Rollen gegenüber anderen Höhe zu gewinnen scheinen.
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