War gestern beim DHV zu finden:
Die neuen Top-Leister in der DHV-Klasse 2-3
19-05-06
Wettkampfleistung mit Gütesiegel-Sicherheit?
Vor fast 10 Jahren hat der DHV, als Reaktion auf eine besorgniserregende Unfallsituation, seine breit angelegte Kampagne für das Fliegen mit Gleitschirmen der Klassen 1 und 1-2 gestartet. Der Marktanteil dieser Schirme hat sich in den Jahren verzehnfacht.
Nie zuvor war es möglich, so einfach, sicher und stressfrei zu fliegen wie mit den aktuellen Schirmen der unteren Klassen. Und das bei hervorragenden Flugleistungen die auch bei anspruchsvollen Thermikfliegern keinen Wunsch offen lassen.
Leistungs-Intermediates und Serien-Hochleister haben längere Zeit eine weniger wichtige Rolle auf dem Gleitschirmmarkt eingenommen, ihr Marktanteil war rückläufig. Ein Zeichen für eine zunehmend sicherheitsbewusste Einstellung der Gleitschirmpiloten.
Durch den Boom beim Online-Contest (OLC) und wohl auch in Folge der Einführung einer Gütesiegelklasse (bis DHV 2-3) bei Wettbewerben, registriert der DHV wieder steigende Zahlen bei den Geräte-Prüfungen von höher klassifizierten Gleitschirmen. Nicht ohne Besorgnis ist dabei die Entwicklung der extrem leistungsstarken 2-3er zu beobachten.
Die Vorgaben der Bauvorschriften (Gütesiegel-Testanforderungen) geraten hier an ihre Grenzen. Besonders bei der Bewertung von seitlichen und frontalen Einklappern. Im Rahmen der von den Bauvorschriften vorgegebenen maximalen Einklapp-Größen (z.B. seitliches Einklappen: 75% der Eintrittskante mit einer Knicklinie von 45 Grad zur Hinterkante) verhalten sich die neuen 2-3-er noch klassengerecht. Die DHV-Testpiloten berichten aber darüber, dass abweichende Parameter, z.B. eine steilere Knicklinie bei seitlichen Einklappern oder Frontklapper über eine größere Flächentiefe, zu markant anspruchsvolleren Schirmreaktionen führen können.
In der Flugpraxis zeigen Gleitschirme aller Klassen oft ein schärferes Geräteverhalten nach „echten“ Störungen als bei den simulierten Testflug-Manövern. Die Piloten von Schirmen der neuen 2-3 er-Generation müssen sich darüber im Klaren sein, dass dies bedeuten kann, dass die Reaktionen der Geräte deutlich über das hinausgehen können, was die Gütesiegelvorschriften, selbst für die höchste Klasse 3, erlauben.
Sehr realistisch und seriös präsentiert Nova seinen Leistungsflügel Tycoon in der Print-Werbung. Es wird ausdrücklich auf den hohen Anspruch an den Piloten hingewiesen. Auch bei Gin Gliders wird der reinrassige Hochleistercharakter des Boomerang Sport und das dafür erforderliche Pilotenkönnen hervorgehoben.
Ein Höchstmaß an Geübtheit und Reaktionsschnelligkeit des Piloten, umfassende, langjährige Flugpraxis und weit überdurchschnittliche flugtechnische Kenntnisse. So beschreiben die Empfehlungen zu den DHV-Gütesiegelklassen einen 2-3-er-Piloten. Bitte prüft Euch kritisch auf diese Eigenschaften wenn Ihr mit einem der neuen Leistungsflügel liebäugelt.
Toni Bender empfiehlt in der Werbung für den Nova-Hochleister Tycoon all jenen Piloten, die nicht wirklich hohes fliegerisches Können mitbringen, zunächst intensiv mit einem weniger anspruchsvollem Gerät zu trainieren. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Karl Slezak
DHV-Sicherheitsreferent
Die neuen Top-Leister in der DHV-Klasse 2-3
19-05-06
Wettkampfleistung mit Gütesiegel-Sicherheit?
Vor fast 10 Jahren hat der DHV, als Reaktion auf eine besorgniserregende Unfallsituation, seine breit angelegte Kampagne für das Fliegen mit Gleitschirmen der Klassen 1 und 1-2 gestartet. Der Marktanteil dieser Schirme hat sich in den Jahren verzehnfacht.
Nie zuvor war es möglich, so einfach, sicher und stressfrei zu fliegen wie mit den aktuellen Schirmen der unteren Klassen. Und das bei hervorragenden Flugleistungen die auch bei anspruchsvollen Thermikfliegern keinen Wunsch offen lassen.
Leistungs-Intermediates und Serien-Hochleister haben längere Zeit eine weniger wichtige Rolle auf dem Gleitschirmmarkt eingenommen, ihr Marktanteil war rückläufig. Ein Zeichen für eine zunehmend sicherheitsbewusste Einstellung der Gleitschirmpiloten.
Durch den Boom beim Online-Contest (OLC) und wohl auch in Folge der Einführung einer Gütesiegelklasse (bis DHV 2-3) bei Wettbewerben, registriert der DHV wieder steigende Zahlen bei den Geräte-Prüfungen von höher klassifizierten Gleitschirmen. Nicht ohne Besorgnis ist dabei die Entwicklung der extrem leistungsstarken 2-3er zu beobachten.
Die Vorgaben der Bauvorschriften (Gütesiegel-Testanforderungen) geraten hier an ihre Grenzen. Besonders bei der Bewertung von seitlichen und frontalen Einklappern. Im Rahmen der von den Bauvorschriften vorgegebenen maximalen Einklapp-Größen (z.B. seitliches Einklappen: 75% der Eintrittskante mit einer Knicklinie von 45 Grad zur Hinterkante) verhalten sich die neuen 2-3-er noch klassengerecht. Die DHV-Testpiloten berichten aber darüber, dass abweichende Parameter, z.B. eine steilere Knicklinie bei seitlichen Einklappern oder Frontklapper über eine größere Flächentiefe, zu markant anspruchsvolleren Schirmreaktionen führen können.
In der Flugpraxis zeigen Gleitschirme aller Klassen oft ein schärferes Geräteverhalten nach „echten“ Störungen als bei den simulierten Testflug-Manövern. Die Piloten von Schirmen der neuen 2-3 er-Generation müssen sich darüber im Klaren sein, dass dies bedeuten kann, dass die Reaktionen der Geräte deutlich über das hinausgehen können, was die Gütesiegelvorschriften, selbst für die höchste Klasse 3, erlauben.
Sehr realistisch und seriös präsentiert Nova seinen Leistungsflügel Tycoon in der Print-Werbung. Es wird ausdrücklich auf den hohen Anspruch an den Piloten hingewiesen. Auch bei Gin Gliders wird der reinrassige Hochleistercharakter des Boomerang Sport und das dafür erforderliche Pilotenkönnen hervorgehoben.
Ein Höchstmaß an Geübtheit und Reaktionsschnelligkeit des Piloten, umfassende, langjährige Flugpraxis und weit überdurchschnittliche flugtechnische Kenntnisse. So beschreiben die Empfehlungen zu den DHV-Gütesiegelklassen einen 2-3-er-Piloten. Bitte prüft Euch kritisch auf diese Eigenschaften wenn Ihr mit einem der neuen Leistungsflügel liebäugelt.
Toni Bender empfiehlt in der Werbung für den Nova-Hochleister Tycoon all jenen Piloten, die nicht wirklich hohes fliegerisches Können mitbringen, zunächst intensiv mit einem weniger anspruchsvollem Gerät zu trainieren. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Karl Slezak
DHV-Sicherheitsreferent
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