AW: PROTEKTORENTESTS Teil2
Hi Micha, Pipo, Maxl, Norskog,
genaugenommen wirkt auf den Protektor das Gesamtgewicht minus dem, was die Füße (und ggfls. Hände) abkriegen. Maxls Einwand, daß die Körperverformung (Kopf, Arme) auch eine Rolle spielt, ist schon richtig, führt aber nur zu einer zeitlichen Kaskadierung, welche Teilmassen nacheinander auf den Protektor einwirken. Das alles ist in höchstem Maße von der konkreten Aufschlagsituation abhängig und bedarf gewiß einer ausgiebigen Diskussion. Allerdings wird man immer bei stark vereinfachenden Modellannahmen bleiben müssen - daß es freilich wirklichkeitsnähere geben dürfte als die, die in die LTF eingeflossen ist, glaube ich schon.
Jedenfalls ist die Pi-mal-Daumen-hoch-Wurzel-aus-Baßt-scho-Formel von 50 % bei Zepf nicht wirklich (bzw. sogar falsch) begründet - sie darüberhinaus nur noch mit dem Wörtchen "vernünftig" abzusichern, finde ich einfach ärgerlich.
Wie überhaupt der Zepf-Bericht aus meiner Sicht zu 93 % nur ärgerlich, verdaddelte Zeit, ist. Aber zu 7 % enthält er auch Bedenkenswertes. Die (m.E. einzige) Stärke des Berichts scheint mir die Diskussion des Zusammenhangs von Pilotenmasse und Protektorcharakteristik zu sein. Zepf verzichtet dann darauf, den logischen Schluß zu ziehen und duckt sich hinter den vermeintlich "vernünftigen" 50%. Dabei liegt es auf der Hand: Es braucht verschiedene Protektoren für verschiedene Pilotengewichtsbereiche - wie bei Schirmen und Gurtzeugen ja auch.
Ein Schützengrabenverlauf hält sich hartnäckig in der Diskussion: Was wollt Ihr eigentlich, die Protektoren haben sich doch bewährt, sagt die eine Seite. Die andere sagt: Wenn die Grenzwerte in Wirklichkeit derart überschritten werden, heißt das doch, die Protektoren sind unsicher. Ich kann mit beiden Sichtweisen wenig anfangen: Verläßliche Messungen, verbesserte Modellannahmen, eine echte Bestandsaufnahme sind die notwendigen Voraussetzungen für technische Weiterentwicklung. Umgekehrt wird sie blockiert oder wenigstens behindert durch fragwürdige Annahmen, Messungen, Burggrabenmentalität. Daß bei Protektoren noch eine Menge Verbesserungspotential vorhanden ist, davon bin ich überzeugt. Nur: Man muß es auch freisetzen! Deshalb lohnt dieser Streit.
Gruß Rüdiger
Hi Micha, Pipo, Maxl, Norskog,
genaugenommen wirkt auf den Protektor das Gesamtgewicht minus dem, was die Füße (und ggfls. Hände) abkriegen. Maxls Einwand, daß die Körperverformung (Kopf, Arme) auch eine Rolle spielt, ist schon richtig, führt aber nur zu einer zeitlichen Kaskadierung, welche Teilmassen nacheinander auf den Protektor einwirken. Das alles ist in höchstem Maße von der konkreten Aufschlagsituation abhängig und bedarf gewiß einer ausgiebigen Diskussion. Allerdings wird man immer bei stark vereinfachenden Modellannahmen bleiben müssen - daß es freilich wirklichkeitsnähere geben dürfte als die, die in die LTF eingeflossen ist, glaube ich schon.
Jedenfalls ist die Pi-mal-Daumen-hoch-Wurzel-aus-Baßt-scho-Formel von 50 % bei Zepf nicht wirklich (bzw. sogar falsch) begründet - sie darüberhinaus nur noch mit dem Wörtchen "vernünftig" abzusichern, finde ich einfach ärgerlich.
Wie überhaupt der Zepf-Bericht aus meiner Sicht zu 93 % nur ärgerlich, verdaddelte Zeit, ist. Aber zu 7 % enthält er auch Bedenkenswertes. Die (m.E. einzige) Stärke des Berichts scheint mir die Diskussion des Zusammenhangs von Pilotenmasse und Protektorcharakteristik zu sein. Zepf verzichtet dann darauf, den logischen Schluß zu ziehen und duckt sich hinter den vermeintlich "vernünftigen" 50%. Dabei liegt es auf der Hand: Es braucht verschiedene Protektoren für verschiedene Pilotengewichtsbereiche - wie bei Schirmen und Gurtzeugen ja auch.
Ein Schützengrabenverlauf hält sich hartnäckig in der Diskussion: Was wollt Ihr eigentlich, die Protektoren haben sich doch bewährt, sagt die eine Seite. Die andere sagt: Wenn die Grenzwerte in Wirklichkeit derart überschritten werden, heißt das doch, die Protektoren sind unsicher. Ich kann mit beiden Sichtweisen wenig anfangen: Verläßliche Messungen, verbesserte Modellannahmen, eine echte Bestandsaufnahme sind die notwendigen Voraussetzungen für technische Weiterentwicklung. Umgekehrt wird sie blockiert oder wenigstens behindert durch fragwürdige Annahmen, Messungen, Burggrabenmentalität. Daß bei Protektoren noch eine Menge Verbesserungspotential vorhanden ist, davon bin ich überzeugt. Nur: Man muß es auch freisetzen! Deshalb lohnt dieser Streit.
Gruß Rüdiger
Kommentar