AW: PROTEKTORENTESTS Teil2
Hallo Freunde,
ich bin wieder da! Herzlichen Dank für Eure Solidarität!
Eine Bitte erstmal vorweg: Livingston, der inzwischen übrigens zum Realnamer konvertiert ist, wurde letzten Donnerstag zum "Kollateralschaden" und mußte, jedenfalls ein Stück weit, für mich mitbüßen. Einem anderen, dem gebürtigen Franzosen Akira, wurden vor einiger Zeit eine ungeschickte Formulierung, ein Sitzplatz im falschen Abteil und richtig mieses Wetter im EN-Thread zum Verhängnis. Akira wollte vor ein paar Tagen einem Diabetes-Leidensgenossen Informationen zukommen lassen, hatte aber keine Möglichkeit, zu posten oder auch nur, ihn anzuPiNnen. Liebe Leute, nehmt Euch ein Herz und nehmt die Beiden auch wieder in den Schoß der heiligen Mutter Kirche auf, bitte!
Nun muß ich also mein Lieblingszitat:
zurückziehen und durch dieses ersetzen:
Klaus Tänzler hat in seinem ersten Posting (wie auch in einem langen Telefonat mit mir) angekündigt, daß die langersehnten Informationen und Antworten auf die vielen offenen Fragen in den nächsten Tagen auf den Tisch gelegt würden. Ich hoffe, das geschieht auch in einem Ausmaß, das diese fachlichen Fragen wirklich zufriedenstellend zu klären imstande ist. Die Frage, welche der Meßeinrichtungen "Mist mißt", ließe sich ja von unabhängiger Seite einfürallemal beantworten, und wenn diese Antwort dann auch dem kritischen Blick der (Fach-) Öffentlichkeit standhält, braucht sich auch niemand mehr mit dem Vorwurf von "Unterstellungen" oder "Behauptungen" konfrontiert sehen. Wie schon mal woanders formuliert: Jeder Fleischer hat in seinem Laden eine Waage stehen, für die er eine gültige Eichung vorweisen können muß. Und dahin müssen wir eben auch kommen!
Es gibt da einen Zusammenhang zwischen Ton und Musik, der sehr viel wechselseitiger ist, als der Volksmund glauben machen mag. Es würde mich freuen, wenn sich der Ton in nächster Zukunft etwas beruhigte (und ich meine extra-spitze Feder wieder wegräumen könnte) - aber die Musik muß dann halt auch stimmen. Ich habe letzte Woche einen sehr empfindlichen Nerv angebohrt. Ob zu recht oder zu unrecht, ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ohne das Thema hier ausbreiten zu wollen: So ist das, wenn man partout nur unzureichende Informationen bekommt: Dann hat man eben nur seine Vermutungen auf der Waagschale! Dieses spezielle Problem ist sofort geklärt, sobald die Einzelergebnisse der Testreihen einsehbar sind.
Weil es in der Diskussion heute morgen schon ein Thema war, und weil es immer wieder einmal nützlich ist, die Scheiben zu putzen, noch ein paar Anmerkungen, worum es m.E. eigentlich geht. Wir wissen bislang nicht, welche der Anlagen "Mist mißt", wir wissen lediglich, daß (mindestens) ein Meßstand (mindestens) ein richtiges Problem hat. Ich hoffe, das klärt sich bald. Wenn man jetzt ein Szenario entwirft, das davon ausgeht, daß die DHV-Messungen jahrelang fehlerhaft waren, und die EAPR-Messungen in etwa stimmen, dann müßte diese Erkenntnis - daß die Protektoren nicht leisten können, was wir bisher von ihnen erwartet haben - auch klar kommuniziert werden. Wenn, würde, müßte: Dieses Szenario muß nicht stimmen! Vieles deutet in diese Richtung, aber gut, vieles wissen wir auch noch nicht. Doch auch jedes andere Szenario hätte grundsätzlich diesselben Konsequenzen: Es ginge uns etwas an! Davon würde abhängen, in welche Richtung die technische Entwicklung weitergeht und, last not least, was wir uns in den nächsten Jahren anschaffen!
In den letzten Jahren dachten wir, die Protektoren-Technik sei an einem Sättigungspunkt angekommen. Die von der Autorität der Unfallforschung gesalbten Grenzwerte seien erreicht, kleinere Verbesserungen zwar noch denkbar, aber das Prinzip in trockenen Tüchern. Gesetzt den Fall, das obige Szenario würde stimmen, würde diese Erkenntnis das Forschungs- und Entwicklungsfaß wieder komplett aufreißen (das ist wohl jetzt schon der Fall!). Dann würden wir schimpfen wie die Rohrspatzen, unsere Ersparnisse, so vorhanden, plündern, aber in zwei Jahren hätten wir großteils eine neue Generation von Protektoren unter dem Hintern.
Vielleicht! Das setzt nämlich voraus, daß Verbesserungen überhaupt noch möglich sind. Davon bin ich allerdings überzeugt. Es kann aber auch gut sein, daß man dann "nur" eine Verbesserung um den Faktor 1,4 oder 1,7 hinbekommt und dort an einen Sättigungspunkt gerät. Dann müßte man sagen, okay, schade, aber diese Grenzwerte sind einfach nicht zu halten. Selbst dann wäre allerdings schon eine Menge gewonnen.
Wie gesagt: Das kann alles auch ganz anders sein. Es kann sich herausstellen, daß der Fehler auf Seiten der EAPR liegt und alles war nur ein Fehlalarm. Es kann sich herausstellen, daß Protektoren, so sie handhabbar bleiben sollen, einfach nicht besser hinzukriegen sind. Daß ich an beide Varianten aus guten Gründen nicht glaube, sei jetzt mal dahingestellt: In allen anderen Fällen haben wir ein vitales Interesse an vollständiger Information, und daran, was diese Information dann in Gang setzt! Also: Wir müssen es wissen! Und wir haben ein Anrecht darauf!
Ich würde mir wünschen, daß wir in dieser Frage wirklich an einem Wendepunkt angelangt sind. Klaus, in diesen Tagen sind eine Menge kritischer Blicke auf Dich gerichtet. Viele fachkundige Leute sitzen hier im Publikum, Menschen, die gewohnt sind, sich nur von Fakten, nicht von schönen Worten überzeugen zu lassen - Techniker haben nunmal eine ganz eigene Ansicht, was sie überzeugend finden und was nicht. Und wenn es Fehler einzugestehen gibt, dann tut das bitte auch. Jedes Herumeiern wäre nur mit noch mehr Streit, mit noch mehr Gesichtsverlust, mit noch größerem Schaden für den Verband verknüpft! Andererseits: Wenn die technischen Fragen überzeugend geklärt sind, wird dieser Streit zuende sein. Dann mag man sich eine Weile um die Konsequenzen fetzen, vielleicht auch um die Frage "Wer ist schuld woran?", aber irgendwann wird die Frage dominieren: "Was machen wir jetzt daraus?". Dann - erst dann - wird das Problem aus der Welt geschafft sein. Also los!
Schöne Grüße
Rüdiger
Hallo Freunde,
ich bin wieder da! Herzlichen Dank für Eure Solidarität!
Eine Bitte erstmal vorweg: Livingston, der inzwischen übrigens zum Realnamer konvertiert ist, wurde letzten Donnerstag zum "Kollateralschaden" und mußte, jedenfalls ein Stück weit, für mich mitbüßen. Einem anderen, dem gebürtigen Franzosen Akira, wurden vor einiger Zeit eine ungeschickte Formulierung, ein Sitzplatz im falschen Abteil und richtig mieses Wetter im EN-Thread zum Verhängnis. Akira wollte vor ein paar Tagen einem Diabetes-Leidensgenossen Informationen zukommen lassen, hatte aber keine Möglichkeit, zu posten oder auch nur, ihn anzuPiNnen. Liebe Leute, nehmt Euch ein Herz und nehmt die Beiden auch wieder in den Schoß der heiligen Mutter Kirche auf, bitte!
Nun muß ich also mein Lieblingszitat:
Zitat von Georg Kreisler
Zitat von Georg Kreisler
Es gibt da einen Zusammenhang zwischen Ton und Musik, der sehr viel wechselseitiger ist, als der Volksmund glauben machen mag. Es würde mich freuen, wenn sich der Ton in nächster Zukunft etwas beruhigte (und ich meine extra-spitze Feder wieder wegräumen könnte) - aber die Musik muß dann halt auch stimmen. Ich habe letzte Woche einen sehr empfindlichen Nerv angebohrt. Ob zu recht oder zu unrecht, ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ohne das Thema hier ausbreiten zu wollen: So ist das, wenn man partout nur unzureichende Informationen bekommt: Dann hat man eben nur seine Vermutungen auf der Waagschale! Dieses spezielle Problem ist sofort geklärt, sobald die Einzelergebnisse der Testreihen einsehbar sind.
Weil es in der Diskussion heute morgen schon ein Thema war, und weil es immer wieder einmal nützlich ist, die Scheiben zu putzen, noch ein paar Anmerkungen, worum es m.E. eigentlich geht. Wir wissen bislang nicht, welche der Anlagen "Mist mißt", wir wissen lediglich, daß (mindestens) ein Meßstand (mindestens) ein richtiges Problem hat. Ich hoffe, das klärt sich bald. Wenn man jetzt ein Szenario entwirft, das davon ausgeht, daß die DHV-Messungen jahrelang fehlerhaft waren, und die EAPR-Messungen in etwa stimmen, dann müßte diese Erkenntnis - daß die Protektoren nicht leisten können, was wir bisher von ihnen erwartet haben - auch klar kommuniziert werden. Wenn, würde, müßte: Dieses Szenario muß nicht stimmen! Vieles deutet in diese Richtung, aber gut, vieles wissen wir auch noch nicht. Doch auch jedes andere Szenario hätte grundsätzlich diesselben Konsequenzen: Es ginge uns etwas an! Davon würde abhängen, in welche Richtung die technische Entwicklung weitergeht und, last not least, was wir uns in den nächsten Jahren anschaffen!
In den letzten Jahren dachten wir, die Protektoren-Technik sei an einem Sättigungspunkt angekommen. Die von der Autorität der Unfallforschung gesalbten Grenzwerte seien erreicht, kleinere Verbesserungen zwar noch denkbar, aber das Prinzip in trockenen Tüchern. Gesetzt den Fall, das obige Szenario würde stimmen, würde diese Erkenntnis das Forschungs- und Entwicklungsfaß wieder komplett aufreißen (das ist wohl jetzt schon der Fall!). Dann würden wir schimpfen wie die Rohrspatzen, unsere Ersparnisse, so vorhanden, plündern, aber in zwei Jahren hätten wir großteils eine neue Generation von Protektoren unter dem Hintern.
Vielleicht! Das setzt nämlich voraus, daß Verbesserungen überhaupt noch möglich sind. Davon bin ich allerdings überzeugt. Es kann aber auch gut sein, daß man dann "nur" eine Verbesserung um den Faktor 1,4 oder 1,7 hinbekommt und dort an einen Sättigungspunkt gerät. Dann müßte man sagen, okay, schade, aber diese Grenzwerte sind einfach nicht zu halten. Selbst dann wäre allerdings schon eine Menge gewonnen.
Wie gesagt: Das kann alles auch ganz anders sein. Es kann sich herausstellen, daß der Fehler auf Seiten der EAPR liegt und alles war nur ein Fehlalarm. Es kann sich herausstellen, daß Protektoren, so sie handhabbar bleiben sollen, einfach nicht besser hinzukriegen sind. Daß ich an beide Varianten aus guten Gründen nicht glaube, sei jetzt mal dahingestellt: In allen anderen Fällen haben wir ein vitales Interesse an vollständiger Information, und daran, was diese Information dann in Gang setzt! Also: Wir müssen es wissen! Und wir haben ein Anrecht darauf!
Ich würde mir wünschen, daß wir in dieser Frage wirklich an einem Wendepunkt angelangt sind. Klaus, in diesen Tagen sind eine Menge kritischer Blicke auf Dich gerichtet. Viele fachkundige Leute sitzen hier im Publikum, Menschen, die gewohnt sind, sich nur von Fakten, nicht von schönen Worten überzeugen zu lassen - Techniker haben nunmal eine ganz eigene Ansicht, was sie überzeugend finden und was nicht. Und wenn es Fehler einzugestehen gibt, dann tut das bitte auch. Jedes Herumeiern wäre nur mit noch mehr Streit, mit noch mehr Gesichtsverlust, mit noch größerem Schaden für den Verband verknüpft! Andererseits: Wenn die technischen Fragen überzeugend geklärt sind, wird dieser Streit zuende sein. Dann mag man sich eine Weile um die Konsequenzen fetzen, vielleicht auch um die Frage "Wer ist schuld woran?", aber irgendwann wird die Frage dominieren: "Was machen wir jetzt daraus?". Dann - erst dann - wird das Problem aus der Welt geschafft sein. Also los!
Schöne Grüße
Rüdiger
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