Verhaltensunterschied bei Vorwärts- und Rückwärtsstart

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  • Ma Schmi
    • 05.06.2001
    • 829

    Verhaltensunterschied bei Vorwärts- und Rückwärtsstart

    Immer wieder liest man, und es ist auch meine Erfahrung, dass ein Schirm vorwärts eine Startsau sein kann, rückwärts dagegen tip top hochsteigt.

    Nachdem der Schirm keine Augen hat, sollte es doch auch egal sein wie rum man steht.
    Was macht man offensichtlich intuitiv beim Rückwärtsstart besser bzw. anders?
    Es kann ja eigentlich nur mit der Verkürzung der A-Leinen zu tun haben.

    Gruß
    Markus Schmidt
  • Onk
    Registrierter Benutzer
    • 04.06.2001
    • 612
    • Gunther Lawer

    #2
    Für mich kommen zwei weitere Punkte in Betracht:
    - Ich sehe was der Lumpen macht statt es nur zu fühlen, kann also besser korrigieren.
    - Die A-Gurte sind nun überkreuzt und damit liegt der Schnittpunkt der Leinen/Gurte einiges näher am Schirm als in der gedachten Verlängerung beim Vorwärtsstart. Um mir nun Gedanken darüber zu machen ob und wie sich das auswirkt müßte man das mal aufzeichnen und sich Gedanken über die wirkenden Kräfte und Winkel machen. Ich könnte mir vorstellen, es hat einen Effekt auf seitliches Ausbrechen und so.

    Grüße
    Gunther

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    • MH
      Registrierter Benutzer
      • 03.06.2001
      • 1171

      #3
      Sehr interessante Frage!

      Habe ich nämlich auch schon oftgenug festgestellt.

      Meiner (Proton) macht vorwärts ziemliche Zicken. Probiert hab´ ich´s fast nur bei Schwachwind und da braucht er fett Impuls. durch diesen aber knickt er ganz gern in der Mitte ein oder steigt einseitig weg, was man auf den ersten 30° ersten nur schwer spürt und zweitens kaum noch korrigieren kann.

      Rückwärts dagegen keinerlei Probleme. Wahrscheinlich, weil ich da sofort auf jede Nuance in der Steiggeschwindigkeit mit Zugvariation reagiere und Einknicken durch umgehendes Straffpumpen mit der Bremse korrigiere (ich habe beide A in einer Hand, daher eine Bremse zum "Straffen" frei, was vorwärts gar nicht geht).

      Außerdem hast du beim RW - und das ist womöglich sogar der entscheidende Grund für die Diskrepanzen - zusätzlich den Arsch als Aufziehhilfe. Du steuerst viel mehr über den Hintern und die Haupttragegurte, variierst fließend zwischen mehr Zug auf die Gurtwurzel oder die A-Gurte (Übung vorrausgesetzt). Beim Vorwärts hingegen läuft der Zug der Haupttragegurte erstmal lange über die Unterarme, danach mehr in den Brustbereich womit man diesen hier nur sehr unsensibel steuern kann im Gegensatz zum RW.

      Markus
      Born to glide
      http://www.borntoglide.de
      http://www.bodenlos.de

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      • kemde
        • 05.06.2001
        • 749
        • Ludwigsburg

        #4
        Stelle mich ...

        ... manchmal (nach langer Pause ohne Bodenhandling) rückwärts dümmer an als vorwärts, was m. E. an ungleichem Zug in Verbindung mit böigem (Seiten-)wind liegt.

        Klaus

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        • tobias m
          Registrierter Benutzer
          • 12.06.2001
          • 137

          #5
          (M)Eine Theorie!

          Vorwärtsstart erfolgt in der Regel bei schwachem Wind. Schirm füllt sich langsam. Rückwärts dagegen Starkwind. Schirm füllt sich schnell.
          Der meine braucht vorwärts auch 1-2 Gedenksekunden, bis es passt. Er "knickt" bei starkem Zug kurz in der Mitte ein und wird dann wieder von den Seiten gefüllt. So wie ich es sehe, liegt es an daran, dass die mittleren Leinen im Vergleich zu anderen Schirmen kürzer sind. Das passiert auch rückwärts, aber dann eben bei stärkerem Wind und schnellem Füllen, und somit fällt es nicht ins Gewicht.
          Diese Konstruktionart soll vielleicht die Streckung erhöhen ohne die üblichen Nebenwirkungen. Statt halbrund mehr kastenförmig? Wer hat Ahnung?

          @Kemde: Geht mir genauso.

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          • Ma Schmi
            • 05.06.2001
            • 829

            #6
            So weit so gut,

            aber bis auf die überkreuzten Gurte sehe ich keinen Unterschied der sich nicht durch Übung beheben ließe.

            Das Aufzieproblem betrifft auch Schirme die nicht wegen hoher Streckung zum Einknicken der Mitte neigen.
            Auch vom Ausbrechen will ich hier nicht reden.

            Haupsächlich gehts doch darum dass fast jeder Schirm rückwärts schöner und gleichmäßiger steigt.
            Ich habe noch nie gesehen, dass man einen Schirm rückwärts wie einen Treibanker hinter sich herzieht ohne dass er hochkommen will.

            Mir scheint noch am ehesten, dass man rückwärts intuitiv am Anfang die A-Gurte stark verkürzt und nach oben hin nachlässt.

            Vorwärts ist die Verkürzung undifferenzierter und bei starker Verkürzung hat man dann schnell einen Frontstall und gewöhnt es sich wieder ab.

            Es sollte aber möglich sein auch das in den Griff zu bekommen.

            Beste Grüße
            Markus Schmidt

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            • Rebell
              Registrierter Benutzer
              • 30.06.2002
              • 108

              #7
              Rückwärts

              Es gibt wirklich Schirme die sich vorwärts nicht oder nicht mehr starten lassen.Ich hatte so ein Teil, will hier keine Namen nennen
              aber es war ein 2-3er. Da ging nach einem Jahr nichts mehr vorwärts.Rückwärts problemlos.Wir haben die Kiste dann als Fluglehrertestgerät benutzt, es hat nie einer geschafft den Vogel vorwärts zu starten. Wiegesagt war ein Jahr alt ca 100 Flüge.
              Hab mir eine Jacke draus nähen lassen, superleicht und winddicht.
              Wir haben lange drüber gerätselt sind aber zu keinem Ergebniss gekommen.
              Gruss Franz

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              • ferlacher
                • 18.09.2001
                • 816

                #8
                Re: Verkürzen

                Original geschrieben von KGB
                Viel breitere Führung der A-Leinen verbunden mit Verkürzen beim Hochführen. Schon das leichte, seitliche Hochführen verkürzt! Das Knicken in der Mitte kann dann bei fast allen Schirmen beobachtet werden.
                Das breitere Führen der A-Gurte ist nicht unbedingt notwendig - Du kannst die Gurte auch nahe am Körper (über den Schultern) führen - dann gibts auch das Einknicken in der Mitte nicht mehr.
                Oder man läßt beim Vorwärtsstart die äußeren A-Leinen weg, dann will der Schim auch nicht mit den Ohren zuerst kommen und knickt in der Mitte nicht ein.



                Grüße,

                Bernd

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                • Schorsch
                  • 05.06.2001
                  • 401

                  #9
                  Hallo Leute

                  ein anderer Gesichtspunkt, der mir von Bedeutung erscheint, ist die menschliche Anatomie.
                  Das Bein ist konstruiert, um vorwärts optimal zu beschleunigen. Rückwärts kannst Du eigentlich nur die Last halten; Laufen wird nicht so. Da bei den meisten die Rückwärtsbewegung der Arme weniger kontrollierbar (und seitengleich) wird als vorwärts, zieht man vorwärts den Schirm zwar schneller, aber anfangs mit weniger Kraft an und kann die A-Gurte nicht so gleichmäßig von unten nach oben hochführen. Andererseits braucht man vorwärts nicht so fein zu manövrieren wie beim RW, weil Du einen stärkeren Aufziehimpuls geben kannst. Viele trainieren schon früh den RS, bevor sie noch den VS in allen Variationen wirklich beherrschen. Der RS wird dann meist viel intensiver trainiert als der VS und gelingt deshalb m.E. besser. So entsteht der Eindruck, der Schirm ließe sich rückwärts besser starten. Es beadrf mehr Übung, beim VS den Hintern richtig mit als Zugkomponente einzusetzen als umgekehrt. Deswegen behaupte ich, wenn man RS und VS gleich intensiv trainiert, spielts keine Rolle mehr, welche Variante Du nimmst. Der Vorteil der einen oder anderen Startmethode wird dann nur dadurch bestimmt, inwieweit Du Merkmale, die Dir persönlich als besonders wichtig erscheinen, dabei beachtest.

                  Gruß
                  Georg

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