Die neuen Rettungsgeräte: Leicht und gut?

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  • audacium
    Registrierter Benutzer
    • 27.11.2005
    • 285

    AW: Die neuen Rettungsgeräte: Leicht und gut?

    Haha geil Malte, das gleiche wollte ich eben auch schreiben!

    Dummerweise für Guido haben nämlich auch andere Leute das Buch zu Hause stehen. Guido, hast Du das Buch nur im Regal stehen oder auch einmal reingeschaut? Wenn letzteres, dann nicht sehr genau...

    Ich harre weiterhin gespannt einer Antwort, was denn an der Widerstandsgleichung so falsch ist. Vor allem bin ich gespannt auf die ominösen Variablen, welche in dieser Gleichung angeblich fehlen. Nebenbei bemerkt, da scheint es schon am Grundverständnis zu hapern, die Widerstandsgleichung ist nämlich eine phänomenologische Erklärung und hat gar nicht den Anspruch, ein mikroskopisches Modell sämtlicher Einflußvariablen des Widerstandes darzustellen. Alle Einflüsse (abgesehen von Parametern wie Größe, Luftdichte etc.) werden schlicht durch den entsprechenden Cw-Wert erfaßt.

    Und nicht nur läßt es tief blicken, daß Du, Guido, fachliche Nachfragen beharrlich ignorierst, es ist auch unhöflich und ärgerlich. Schade, daß Du es soweit kommen läßt, statt Dich sinnvoll am fachlichen Diskurs zu beteiligen.

    Zitat von EuroAPR
    Die Komplexität der Verhältnisse kann man nicht hier im Forum besprechen.
    Klar, das ist alles soooooo komplex, das es hier nicht besprochen werden kann, mit uns Unwürdigen, Nicht-Angehörigen der hohen Kaste der Prüfstellenangehörigen.

    Fällt Dir nichts besseres als so eine dünne Ausrede ein? Der DHV scheint wenigstens anzuerkennen, daß man das Thema einmal solide angehen sollte und hackt nicht auf der armen Widerstandsgleichung herum oder führt Ablenkungsgefechte zum Thema Wasserungen von Rettungen usw. Alles auch interessant, aber keine Antwort auf die Frage, wie stark Kleinstretter wirklich sinken.


    @Freddy:
    Sucht die Schuld nicht bei den Zulassungsbetrieben, wenn sie einzelne teile einer Gleichung anzweifeln.
    Das ermitteln eines Meters funktioniert mit den Meterstab ja auch ganz gut,man kann aber auch das Urmeter heranziehen oder gar sagen das Licht im Vakuum im 299.792.458sten Teil einer Sekunde durchquert.
    Ich bin kein Theorieverweigerer aber in der Praxis benötige ich einen Retter und den ohne Gleichungen.
    Es geht letztendlich um die Feststellung, daß rein von der Physik her es eigentlich nicht möglich ist, mit diversen Kleinstrettern die vorgegebenen Sinkwerte zu erreichen und mithin fraglich ist, wie hier Zertifizierungen vergeben werden. Entweder es kommt also eine saubere theoretische Begründung, was an den Kleinstrettern so anders ist als an den vielen tausenden erprobten Mustern von Rundkappen im Militär- und Zivilbereich, oder es ergibt sich, daß die Meßmethoden dermaßen grob und ungenau sind, daß halt auch starke Abweichungen von max. 6,8 m/s noch in der Toleranz liegen. Weitere Möglichkeiten würde natürlich nur ein Schelm denken .

    Es geht also nicht um "Teile einer Gleichung", sondern ganz harte m/s mehr oder weniger, welche die Verletzungsschwere ganz erheblich beeinflussen. Wieviele Käufer von Rettungen rechnen wirklich nach, was ihr Retter denn tatsächlich leisten kann, und wieviele vertrauen einfach auf die Zertifizierung?

    Es gibt auf jeden Fall Arbeit, wenn das Thema "Sinkgeschwindigkeit von Rettungen" in Zukunft theoretisch und experimentell besser verstanden werden soll. Das Infragestellen von aerodynamischen Standardgleichungen ist schon einmal KEIN guter Anfang.
    Zuletzt geändert von audacium; 25.05.2010, 17:19.

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    • EuroAPR
      Registrierter Benutzer
      • 01.06.2007
      • 137
      • Guido Reusch
      • Bad Grönenbach

      AW: Nachgeschlagen...

      Hallo Malte,

      es sind ein paar ganz wichtige Dinge von Knacke herausgearbeitet, denen er wesentlichen Einfluss auf die eine Sinkgeschwindigkeits Berechnung zuschreibt:
      Suspension line length (Knacke 5.2.1)
      Forebody Wake (Knacke 5.2.2)
      Stability (Knacke 5.3.2)
      Porosity (Knacke 5.5.2)

      Daneben hat er die Kraftkoeffizienten aufgeführt:
      Lift coefficient
      Drag coefficient
      Normal force coefficient
      Tangent force coefficient
      Moment coefficient

      Von denen die letzten drei in der statischen Berechnung keinen Eingang finden.

      Zum anderen sind alle Versuche bei Knacke mit US-Military Geweben durchgeführt worden. Die Luftdurchläßigkeit der dort angesprochenen Tücher beträgt bis zu 200/l/m²/s. Einige Versuche wurden auch mit Bänderschirmen vorgenommen die eine "Porosität" >30% aufweisen.
      Zur Zeit werden Tücher <10/l/m²/sek benutzt.
      Meines Wissens wurden keine Versuche im Design der heutigen Rundkappen für die Gleitschirmrettung vorgenommen.

      Worüber regen sich einige Leute auf? Es ist offensichtlich, und ich denke da stimmst Du mir zu, das die viel Besage Berechnung nicht die Wirklichkeit der Sinkgeschwindigkeit von Rundkappen wieder gibt. Kann und soll sie ja auch nicht , denn es ist eine theoretisches Modelrechnung.

      Wir haben aktuell zwei Fragestellungen:

      1. Gibt es wirklich die Möglichkeit die in der Praxis auftretende Sinkgeschwindigkeit von Rettungsfallschirmen zu berechnen?
      2. Gibt es die Möglichkeit einen praxisnahen Test zur Musterprüfung zu entwickeln, der die Mehrzahl der Anwendungsfälle abdeckt.

      zu 1. denke ich - NEIN
      zu 2. hoffe ich - JA

      Ich bin sehr froh wenn wir uns auf diesem Niveau weiter austauschen können.

      Viele Grüße

      Guido Reusch

      @audacium - Was treibt Dich eigentlich an? Wissen scheint es nicht zu sein!

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      • EuroAPR
        Registrierter Benutzer
        • 01.06.2007
        • 137
        • Guido Reusch
        • Bad Grönenbach

        AW: Die neuen Rettungsgeräte: Leicht und gut?

        Zitat von Freddy
        @guido
        ist die Sinkgeschwindigkeit deines Erachtens wirklich so wichtig oder siehst du eher die Auslösegeschwindigkeit auch als wichtiger an?
        nach welchen Kriterien soll man überhaupt testen?
        Hallo Freddy,

        - gute Frage!

        Die Sinkgeschwindigkeit ist sicherlich ein entscheidender Faktor. Ab einem gewissen Wert wird es kritisch - das ist allen klar. Doch ist die Nutzung einer Rettung eigentlich immer gefährlich, schließlich nutz man das Backup-System und das ist es eben was es ist - ein Backup-System um Leben zu retten - sicher, schnell und zuverlässig. Eine Rettung ist kein vollständiges Fluggerät welches auch zum "spielen" herhalten sollte. Es ist ein „System zur Rettung aus Luftnot“. Und ich bleibe bei meiner Forderung mit dem Retter nicht zu üben (es seie denn im Trockentraining in einer Sporthalle), sondern es seinem Einsatz vorzubehalten. Und ich denke „Big ist beautyful“ - wer einen Retter ernsthaft nach seinem Gewicht kauf um evtl 150gr einzusparen, der sollte vielleicht auch schmaler Reifen mit geringerem Gewicht beim Autofahren benutzen, weil verringertes Gewicht Sprit spart und das den Geldbeutel schont.
        (Ich entschuldige mich für den hinkenden Vergleich und die Emotionen)

        - das Verletzungspotential hängt eben nicht nur von der Sinkgeschwindigkeit ab, sondern auch von den jeweiligen Umständen. Ist es ein steiniger Hang können 4m/s schon zu viel sein, auf einer weichen Wiese oder im Wasser sind 8 m/s noch ok.
        Doch geht meine Rettung gar nicht oder verzögert auf dann habe ich ein ganz anderes Problem als der Unterschied zwischen 4 und 8 m/s.

        Also ja - ich halte die Öffnungsgeschwindigkeit bei geringer Geschwindigkeit für extrem wichtig. Ohne (schnelle) Öffnung kann der beste Sinkwert mir in Bodennähe nicht helfen.

        Die Rogallos haben den Vorteil etwas steuerbar zu sein und ein geringes Sinken zu haben, das ist zweifelsfrei richtig, doch………….., ich bin trotzdem kein Freund davon, aber das sollte mal gesondert besprochen werden. Dass ich mich für die Rogallos der momentanen Bauweise nicht recht erwärmen kann, hat nichts mit T5 zu tun oder deren ständige persönliche Angriffe gegen mich.

        Viele Grüße

        Guido
        Zuletzt geändert von EuroAPR; 25.05.2010, 21:56.

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        • Andreas Wolkerstorfer
          Registrierter Benutzer
          • 25.11.2001
          • 703
          • Andreas Wolkerstorfer
          • Gutau, Österreich

          AW: Die neuen Rettungsgeräte: Leicht und gut?

          Zitat von EuroAPR
          Hallo Freddy,

          Die Rogallos haben den Vorteil etwas steuerbar zu sein und ein geringes Sinken zu haben, das ist zweifelsfrei richtig, doch………….., ich bin trotzdem kein Freund davon, aber das sollte mal gesondert besprochen werden. Dass ich mich für die Rogallos der momentanen Bauweise nicht recht erwärmen kann, hat nichts mit T5 zu tun oder deren ständige persönliche Angriffe gegen mich.

          Viele Grüße

          Guido
          Hallo Guido, du formulierst das als deine subjektive Meinung so wie es andere Flieger auch tun. Du selbst fliegst aber nicht, oder? Von deiner Seite würde ich mir eher intersubjektive Argumente für die Rundkappe und gegen den Rogallo erwarten. Hast du da was?

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          • Karl Slezak
            Fachreferat Sicherheit
            • 06.03.2002
            • 341

            AW: Die neuen Rettungsgeräte: Leicht und gut?

            @ all

            Hallo Leute,

            vielleicht kann ich mit etwas Statistik zu einer praxisorientierten Sicht auf das Thema beitragen. Ich hab' mir mal die Unfall-/Störungsmeldungen der vergangenen Jahre angeschaut:

            Bei 182 gemeldeten Störungen/Unfällen (seit 2002) wurde der Rettungsschirm ausgelöst.
            Dabei verletzten sich:
            Nicht: 49%
            Leicht: 15%
            Schwer: 28%
            Tödlich: 8%

            Bei 24 der 51 Schwerverletzten hatte sich der Rettungsschirm nicht mehr (ganz) geöffnet, weil in zu geringer Höhe geworfen oder (selten), weil die Öffnung nicht erfolgte (Retterfraß, Packfehler). Ebenso bei 13 der 14 Unfälle mit Todesfolge. Ein weiterer Pilot war nach der Landung am (geöffneten) Rettungsschirm ertrunken (Sicherheitstraining).

            Die Verletzungsfolgen von Landungen am voll geöffneten, tragenden Rettungsschirm schauen damit so aus:
            Unverletzt oder leicht verletzt: 81%
            Schwer verletzt: 19%
            Schwere Verletzungen sind u.a. (gemäß Definition der BfU) bereits "gefühlt" mittelschwere Verletzungen wie z.B. Bänderrisse.
            Etwa die Hälfte der bei der Landung schwer verletzten Piloten gibt für diese Tatsache einen besonderen Umstand an:
            - Landung in Felswand oder felsigem Gelände, Landung auf einem Baumstumpf, Landung auf einem Bein, starkes Pendeln der Rettung, Verwendung zu kleiner Rettung, Landung im Baum mit späterem Durchfallen bis zum Boden, überrascht durch schnelle Bodenannäherung, dadurch ungünstige Körperhaltung, etc.

            Wenn man hier noch die Faktoren rausrechnet, die der Pilot selbst in der Hand hat, also keine zu kleine Rettung wählen, volle Konzentration auf die Landung, sofortige Sicherung nach Baumlandung, etc., schaut die bisherige Bilanz bei Retterlandungen nicht so schlecht aus: Eine Chance von 85-90%, die Landung am Retter unverletzt oder leicht verletzt zu überstehen. 100% Wahrscheinlichkeit, dass man, bei rechtzeitiger Auslösung und Öffnung der Rettung, nicht zu Tode kommt.
            Diese Fakten sind zumindest ein recht realistischer Anhaltspunkt dafür, dass die Sinkgeschwindigkeiten der geprüften Rettungen, auch in der Praxis, allgemein gesehen, ohne Berücksichtigung möglicher jüngerer Probleme mit kleinen Leichtrettern, in einem vertretbaren Bereich liegen.

            Aus meiner Sicht ist das auch eine der wichtigsten Lehren aus diesen Fakten: Rechtzeitig schmeißen;13 Piloten würden noch leben, wenn sie ihren Retter früher ausgelöst hätten.

            Zum Thema realistischere Sinkgeschwindigkeitsmessungen bei den Musterprüfungen: (Nicht nur) nach meiner Beobachtung liegen die Hauptprobleme bei der Interaktion Retter-Gleitschirm (Pendeln, Scherenstellung). In den Diskussionen mit PMA und Guido Reusch und in der EN-AG Rettungsgeräte denken wir schon seit Längerem über (zusätzliche)Testkonfigurationen nach, die realistischer sind als die bisherigen Tests, bei denen der Gleitschirm, wegen der fehlenden Möglichkeit, dessen Verhalten beim Retterabstieg zu "standardisieren", ignoriert wird. Die engagierte Diskussion hier hat den Druck spürbar erhöht. Ideen haben wir auch schon einige und jetzt auch einen gemeinsamen Termin, um die Dinge über dem See auszuprobieren.



            Beste Grüße

            Karl Slezak

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            • EuroAPR
              Registrierter Benutzer
              • 01.06.2007
              • 137
              • Guido Reusch
              • Bad Grönenbach

              AW: Die neuen Rettungsgeräte: Leicht und gut?

              Zitat von Andreas Wolkerstorfer
              Hallo Guido, du formulierst das als deine subjektive Meinung so wie es andere Flieger auch tun. Du selbst fliegst aber nicht, oder? Von deiner Seite würde ich mir eher intersubjektive Argumente für die Rundkappe und gegen den Rogallo erwarten. Hast du da was?
              Es gibt keine absolute Wahrheit - auch nicht bei der Gretchenfrage des richtigen Rettersystems.
              Beides hat Vor- und Nachteile.
              Vorteile der Rogallos: geringes Sinken
              Nachteile der Rogallos: ich kann meinen Gleitschirm in einer Notsituation nicht abtrennen und habe somit im Ernstfall zwei aerodynamische Elemente die harmonieren können aber nicht müssen. Im letzteren kann es sehr unschön werden.

              Die Vorteile des einen, sind die Nachteile des anderen!

              Es dürfte bekannt sein das ich ein paar Erfahrungen als Fallschirmspringer habe (als Gleitschirmflieger etwas weniger). In diesem Sport sind Hauptschirm und Rettung beides Flächen - nur trenne ich erst das eine um mich dann am anderen sicher nach unten zu geleiten lassen.
              Ich kenne den Vorteil von steuerbaren Rettern sehr gut und der Gedanke an einer Rundkappe ohne Eingriffsmöglichkeit in einen Bereich zu schweben, den ich aktive nicht beeinflussen kann, schreckt mich ehr ab.
              Doch der Gedanke meinen Flächen-Rettungsfallschirm auszulösen und meinen Hauptfallschirm nicht abhängen zu können, beängstigt mich.

              Ich finde die Videopräsentationen der Rogallos mit abgehangenem Gleitschirm sehr souverän. Leider bin ich technisch nicht in der Lage auch mal die Videos hier hineinzustellen die zeigen welche Situationen auftreten können wenn nicht wenigstens einseitig abgetrennt wird.

              Ich halte das Rogallo-System dann für wirklich anwendbar, wenn es eine Möglichkeit gibt den Gleitschirm entweder sicher zu trennen (wobei Gleitschirmflieger damit wohl ehr ein psychologisches Problem haben dürften) oder wenigstens Flugunfähig zu machen.

              Solange werde ich, bei meinen zugegeben sehr wenigen Gleitschirmflügen, doch lieber eine Rundkappe als Backup-System benutzen. Somit muß ich Deiner Vermutung meiner Ansichten betreffent leider bestätigen.
              Ja, ich hab da was!

              Viele Grüße

              Guido Reusch

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              • Thomas C
                Registrierter Benutzer
                • 09.09.2004
                • 1492
                • Austria!

                AW: Die neuen Rettungsgeräte: Leicht und gut?

                Zitat von EuroAPR
                Nachteile der Rogallos: ich kann meinen Gleitschirm in einer Notsituation nicht abtrennen und habe somit im Ernstfall zwei aerodynamische Elemente die harmonieren können aber nicht müssen.
                also wenn das der einzige mögliche nachteil ist - lässt sich leicht lösen mit quickouts. oder?

                -thomas

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                • Freddy
                  Registrierter Benutzer
                  • 18.06.2001
                  • 118
                  • MUC

                  AW: Die neuen Rettungsgeräte: Leicht und gut?

                  Zitat von EuroAPR


                  Also ja - ich halte die Öffnungsgeschwindigkeit bei geringer Geschwindigkeit für extrem wichtig. Ohne (schnelle) Öffnung kann der beste Sinkwert mit in Bodennähe nicht helfen.

                  Guido
                  genau um das geht es , wir Fetzeflieger wollen doch so lange es geht oben bleiben und fliegen daher oft sehr Hangnah.

                  Bei den Rettungschirmen handelt sich eben um ein Backup System das mir mein Leben retten soll.

                  Das ganze Gerede über Sinkgeschwindigkeiten und deren Berechnung tritt somit in den Hintergrund da eben nur sekundär wichtig.
                  Hätten die Flugpioniere aus vergangener Zeit genauso wie wir hier über Berechnungen gestritten würden wir alle heute noch am Boden stehen und den Vögeln beim fliegen zusehen ohne selbst zu fliegen.
                  Zuletzt geändert von Freddy; 25.05.2010, 22:10.

                  Kommentar

                  • Freddy
                    Registrierter Benutzer
                    • 18.06.2001
                    • 118
                    • MUC

                    AW: Die neuen Rettungsgeräte: Leicht und gut?

                    Zitat von Karl Slezak
                    @ all


                    Bei 182 gemeldeten Störungen/Unfällen (seit 2002) wurde der Rettungsschirm ausgelöst.
                    Dabei verletzten sich:
                    Nicht: 49%
                    Leicht: 15%
                    Schwer: 28%
                    Tödlich: 8%

                    Bei 24 der 51 Schwerverletzten hatte sich der Rettungsschirm nicht mehr (ganz) geöffnet, weil in zu geringer Höhe geworfen oder (selten), weil die Öffnung nicht erfolgte (Retterfraß, Packfehler). Ebenso bei 13 der 14 Unfälle mit Todesfolge. Ein weiterer Pilot war nach der Landung am (geöffneten) Rettungsschirm ertrunken (Sicherheitstraining).
                    die Statistik wäre noch eine ganz andere wenn die ganzen Retterabgänge einbezogen würden, den die meisten gehen nach der Landung einfach nach Hause.


                    Karl warum gestatten wir überhaupt das anbringen der Rettung an unmöglichen Stellen, sprich unterm Sitz oder im Rückenbereich. Bedingt durch Lage des Retter ist eine schnelle Auslösung sehr schwierig. Ich fliege nach wie vor mit Froncontainer,die Verbindungsleine zum Innencontainer habe ich durch anbringen eines Schraubschäkels minimiert.


                    gruß Freddy
                    Zuletzt geändert von Freddy; 25.05.2010, 22:15.

                    Kommentar

                    • El Zorro
                      Registrierter Benutzer
                      • 28.12.2001
                      • 3339
                      • Nähe Freiburg ( D )

                      AW: Die neuen Rettungsgeräte: Leicht und gut?

                      Zitat von EuroAPR
                      Doch der Gedanke meinen Flächen-Rettungsfallschirm auszulösen und meinen Hauptfallschirm nicht abhängen zu können, beängstigt mich.
                      Dann würde ich Dir jetzt aber als Profi schon mal empfehlen, das über Wasser auszuprobieren. Sonst kann ich das nicht ernstnehmen. Keiner erwartet von Dir, dass Du der Super-Gleitschirm-Hero bist, aber so ein bisschen Praxis...

                      Es ist beiläufig auch durchaus praktikabel, den Hauptschirm an der D-Ebene oder C-Ebene oder meinetwegen der Bremsspinne herzuwickeln und das ganze Geschwärddel einfach zwischen die Beine zu klemmen. Immer gesetzt es ist Zeit dazu vorhanden.

                      Zitat von EuroAPR
                      Leider bin ich technisch nicht in der Lage auch mal die Videos hier hineinzustellen die zeigen welche Situationen auftreten können wenn nicht wenigstens einseitig abgetrennt wird.
                      Das ist nicht Dein Ernst, oder? Dann lass Dir helfen! Es finden sich hier sicher Leute, die es Dir entweder erklären, oder sogar für Dich übernehmen.

                      Wenn Du da relevantes Material hast, dann interessiert das die Rogallo-Befürworter / Benutzer - mich eingeschlossen - natürlich brennend!
                      Also komm, auf den Tisch mit den Facts! Ich geh davon aus, dass Du nicht einfach so irgenwas in die Welt setzt...

                      Gruß
                      Bernd
                      Zuletzt geändert von El Zorro; 26.05.2010, 08:16.

                      Kommentar

                      • El Zorro
                        Registrierter Benutzer
                        • 28.12.2001
                        • 3339
                        • Nähe Freiburg ( D )

                        AW: Die neuen Rettungsgeräte: Leicht und gut?

                        Zitat von EuroAPR
                        Ich halte das Rogallo-System dann für wirklich anwendbar, wenn es eine Möglichkeit gibt den Gleitschirm entweder sicher zu trennen (wobei Gleitschirmflieger damit wohl ehr ein psychologisches Problem haben dürften) oder wenigstens Flugunfähig zu machen.
                        Jetzt muss ich aber noch was fragen: Warum soll ein GS-Flieger ein psych. Problem haben, seinen Hauptschirm ( einseitig ) abzutrennen ( sofern Trennvorrichtung vorhanden) ?
                        Wenn er den Retter geworfen hat, und dieser trägt?

                        Das grösste Problem was wohl viele haben, ist, sich mit der Technik der Quickouts auseinanderzusetzen, bzw. da haben viele ein Vertrauens-Problem.
                        Ich vertraue auf die Teile, hier aber kann ich die skeptische Einstellung (gemäss KISS) noch nachvollziehen.


                        Gruß
                        Bernd

                        Kommentar

                        • JHG
                          Registrierter Benutzer
                          • 16.02.2005
                          • 3096
                          • Sepp
                          • n.a.

                          AW: Die neuen Rettungsgeräte: Leicht und gut?

                          Zitat von EuroAPR
                          Es gibt keine absolute Wahrheit - auch nicht bei der Gretchenfrage des richtigen Rettersystems.
                          Beides hat Vor- und Nachteile.
                          Vorteile der Rogallos: geringes Sinken
                          Nachteile der Rogallos: ich kann meinen Gleitschirm in einer Notsituation nicht abtrennen und habe somit im Ernstfall zwei aerodynamische Elemente die harmonieren können aber nicht müssen. Im letzteren kann es sehr unschön werden.

                          Die Vorteile des einen, sind die Nachteile des anderen!
                          ....

                          Viele Grüße

                          Guido Reusch
                          Vorteile der Rundkappe: äähh..hmmm sie ist rund? Manchmal ein klein wenig leichter und vor allem billiger.
                          Nachteile der Rundkappe: ich kann meinen Gleitschirm in einer Notsituation nicht abtrennen und habe somit im Ernstfall zwei aerodynamische Elemente die harmonieren können aber nicht müssen. Im letzteren kann es sehr unschön werden. (siehe Danis Video)

                          sonst Quickouts sind wie Zorro schon gesagt hat erfunden.

                          Ich kann deine Argumentation echt nicht nachvollziehen.

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                          • MalteJ
                            Registrierter Benutzer
                            • 17.02.2002
                            • 942
                            • Malte Janduda

                            AW: Nachgeschlagen...

                            Zitat von EuroAPR
                            es sind ein paar ganz wichtige Dinge von Knacke herausgearbeitet, denen er wesentlichen Einfluss auf die eine Sinkgeschwindigkeits Berechnung zuschreibt:
                            Suspension line length (Knacke 5.2.1)
                            Forebody Wake (Knacke 5.2.2)
                            Stability (Knacke 5.3.2)
                            Porosity (Knacke 5.5.2)

                            Daneben hat er die Kraftkoeffizienten aufgeführt:
                            Lift coefficient
                            Drag coefficient
                            Normal force coefficient
                            Tangent force coefficient
                            Moment coefficient

                            Von denen die letzten drei in der statischen Berechnung keinen Eingang finden.
                            Könntest du diese Punkte der fruchtbaren Diskussion zuliebe weiter ausführen?
                            Wie verhindern diese Koeffizienten eine realitätsgetreue Berechnung der Sinkgeschwindigkeit?
                            Du brauchst ja gar nicht soweit in die Konstruktion einsteigen, wo es nicht nötig ist. Die Länge der Mittelleine beispielsweise ist gegeben, wenn man eine Rettung testet.
                            Danke!

                            Gruß,
                            Malte

                            PS: Ihr habt doch schon Videos mit Musterprüfungen online - mit Videos von Rettungsabgängen funktioniert das Onlinestellen genau gleich!
                            http://malte.aero

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                            • tstreng
                              Registrierter Benutzer
                              • 25.08.2005
                              • 274

                              AW: Die neuen Rettungsgeräte: Leicht und gut?

                              Zitat von JHG
                              Vorteile der Rundkappe: äähh..hmmm sie ist rund? Manchmal ein klein wenig leichter und vor allem billiger.
                              Nachteile der Rundkappe: ich kann meinen Gleitschirm in einer Notsituation nicht abtrennen und habe somit im Ernstfall zwei aerodynamische Elemente die harmonieren können aber nicht müssen. Im letzteren kann es sehr unschön werden. (siehe Danis Video)

                              sonst Quickouts sind wie Zorro schon gesagt hat erfunden.

                              Ich kann deine Argumentation echt nicht nachvollziehen.
                              Ist es nicht so, dass ich mit Quickouts sowohl eine Rundkappe als auch eine steuerbare Rettung abtrennen könnte (wenn ich die Zeit und die Ruhe in einer solchen Situation dazu habe).
                              Und dass im Fall, wenn ich die Zeit nicht dazu habe und der Hauptschirm dran bleibt der eventuelle negative Einfluss des Hauptschirms auf eine steuerbare Rettung größer sein kann, als der auf eine Rundkappe oder habe ich das falsch verstanden?

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                              • El Zorro
                                Registrierter Benutzer
                                • 28.12.2001
                                • 3339
                                • Nähe Freiburg ( D )

                                AW: Die neuen Rettungsgeräte: Leicht und gut?

                                Zitat von tstreng
                                ... und der Hauptschirm dran bleibt der eventuelle negative Einfluss des Hauptschirms auf eine steuerbare Rettung größer sein kann, als der auf eine Rundkappe oder habe ich das falsch verstanden?
                                Ich würde behaupten, die negativen Seiteneffekte geben sich bei beiden Systemen nicht viel. Ich bin allerdings bislang der Ansicht, dass die minimale Vorwärtsfahrt die ein Rogallo mitbringt, sich eher positiv auswirkt, weil der Rogallo in aller Regel sehr stabil über dem Piloten bleibt, nicht, und ich meine überhaupt nicht pendelt, und somit der "Konflikt" zwischen Hauptschirm und Notschirm wegfällt. ( der Hauptschirm steigt nicht mehr nach oben, wenn der Rogallo trägt!! )

                                Die einzige Gefahr die ich mir noch denken kann, liegt im sogenannten Downplane - also ein wie auch immer entstandenes Kräftegleichgewicht, das einen Renegades-artigen Abstieg des Systems Hauptschirm/Pilot/Notschirm.
                                Da warte ich eben immer noch auf den Videobeweis. Und vor allem würde mich die Wahrscheinlichkeit interessieren. Es wurde schon von Downplanes berichtet - allerdings sollen die Sinkwerte in diesem Zustand den Standard-Sinkwerten von Rundkappen entsprechen - also kann ich das nur schwerlich als Nachteil bezeichnen.
                                Was ich dagegen schon gesehen habe sind gleitende Rundkappen, die ebenfalls eine Art Kräftegleichgewicht mit dem System Hauptschirm/Pilot/Notschirm per Zufall produzierten.

                                Aber wir schwadronieren hier nur mit Logik und Berechnungen herum - mich würden Fakten interessieren.

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