Hier ein neuer Start für einen ordentlichen U-Cross Tread*.
Meine Eindrücke bilden sich aus folgenden Flügen :
20 Flüge mit 10 Stunden in Norddeutschland an Winde und Berg eher bei ruhigen Bedingungen.
13 Flüge in Slowenien mit 32 Stunden teils bei sehr anspruchsvollen Verhältnissen.
Ich fliege einen U-Cross M mit einem Abfluggewicht von ca. 100 Kilo
Verarbeitung/Konstruktion:
Der U Cross hat 76 Zellen und 3 Leinenebenen. Neben dünnen Stäbchen in der Eintrittkante und Gibus Arcs an den Aufhängungepunkten gibt es noch Stäbchen zwischen A/B und B/C Ebene. Das Gewicht ist trotz dünnen Tuchs 6,5 Kg. Beim Packen empfiehlt sich eine Concertina Tasche. Der Schirm sollte gefaltet und nicht gerollt werden. Weitere Details findet ihr auf der Aircross Homepage.
Startverhalten:
Mit Wind kommt die Kappe langsam aber einwandfrei hoch und braucht kaum angebremst zu werden, da sie am Scheitelpunkt stehen bleibt. Bei wenig oder ohne Wind braucht sie ordentlichen Impuls. Ohne Wind erscheint mir der Bergstart mit Gefälle einfacher als der Windenstart. Ich nutze hier die „alte“ Technik mit den Händen neben den Ohren um mein Körpergewicht besser für das Aufziehen nutzen zu können. Es kann durchaus sein, dass dies bei Piloten ohne Gehbehinderung (eine Seite ist bei mir schwächer und das Bein teils gelähmt) nicht nötig ist, aber die Kappe ist gerade im Bereich der Eintrittskante schon recht schwer. (im Beitrag von Sepp Gruber zum Groundhandling mit dem Maverik 2 habe ich einige Übereinstimmungen gesehen)
Flugverhalten:
Im Vergleich zum U-Fly fällt gleich der hohe Trimmspeed von ca. 40 Km/h auf. Die Bremsen haben kaum Leerlauf. Die Steuerdrücke sind recht hart. Jede Veränderung des Bremszuges wird sehr schnell umgesetzt und er lässt sich sehr effektiv drehen. Auch schwache Thermik lässt sich gut nutzen. Als ich ein paar mal am Lijak und Stol den Dummie machen musste, da niemand raus wollte, konnte ich mich jedenfalls gut halten.
Der U-Cross geht sehr gut ums Eck, deshalb würde ich eher gemäßigten Körpereinsatz empfehlen. Das Handling gefällt mir nach kurzer Eingewöhnung sehr gut.
Beim Einflug in die Thermik neigt der Schirm nicht zum nach hinten Nicken. Er zieht eher in die Thermik hinein. Auch in ruppigen Bedingungen vermittelt der Schirm einen sehr stabilen Eindruck, der sich auch in der geringen Neigung zum Klappen ausdrückt.
Der Beschleuniger bringt 13–15 Km/h. Bis ca. 60% konnte ich kaum ein verstärktes Sinken beobachten, wenn überhaupt 1 oder 2 Zehntel mehr. Ist immer schwer zu sagen, da die Luft ja nicht labormäßig zu eichen geht... Subjektiv würde ich aber das Gleiten als sehr leistungsstark bezeichnen. Ob sich dies auch im Thermik-Magazin so widerspiegelt wird man sehen.
Durch die hohe Wendigkeit und Stabilität kann man auch wunderbar am Hang kratzen, wenn die Thermik mal Pause macht.
In den 40 Stunden hatte ich nur einen Klapper bei dem die Kappe auf gut 60% weich wurde und zu ca 40% einklappte. Die Reaktion des Schirms war harmlos. Leichtes Gegenbremsen reichte völlig. Daneben gab es ein paar Situationen, in denen der Schirm zeigte: „Wenn Du nichts machst, klappe ich gleich“ und ausreichend Zeit zum Eingreifen lässt. Die Kommunikation funktioniert also.
Ungewohnt aber eigentlich ohne Auswirkungen war ein gelegentliches (4 oder 5 Mal) einrollen von 6-8 Zellen, welches mit einem „Gegenroller“ beantwortet wurde.
Im Alten Lager hatte ich bei GPS dokumentierten 8.1 Metern Steigen in ca 300 Meter Höhe einen Riss der Sollbruchstelle. Der U-Cross schoss logischerweise schon ordentlich vor, er war ja ordentlich hinter mir, nach einem kurzen aber deutlichen Bremsimpuls war es aber gut beherrschbar.
Beim Rollen fiel mir auf, dass der Schirm kaum Rolldämpfung hat und ab und an etwas schaukelt.
Da ich in Slowenien Flüge bis zu 6 Stunden geniessen durfte, würde ich den U-Cross schon als Wohlfühlschirm bezeichnen. Im Flug vermittelt die Kappe ein sehr stabiles Gefühl. Gestresst war ich nach der Landung höchstens, weil ich auf Toilette musste ☺.
Anfang Oktober habe ich dennoch ein viertägiges Sicherheitstraining gebucht. Schaun wir mal...
Grüße,
Tommi
* der letzte Versuch war durch unnötige Anzickereien und Empfindlichkeiten (auch meinerseits) in eine Richtung abgedriftet, die der schöne Schirm nicht verdient hatte
Meine Eindrücke bilden sich aus folgenden Flügen :
20 Flüge mit 10 Stunden in Norddeutschland an Winde und Berg eher bei ruhigen Bedingungen.
13 Flüge in Slowenien mit 32 Stunden teils bei sehr anspruchsvollen Verhältnissen.
Ich fliege einen U-Cross M mit einem Abfluggewicht von ca. 100 Kilo
Verarbeitung/Konstruktion:
Der U Cross hat 76 Zellen und 3 Leinenebenen. Neben dünnen Stäbchen in der Eintrittkante und Gibus Arcs an den Aufhängungepunkten gibt es noch Stäbchen zwischen A/B und B/C Ebene. Das Gewicht ist trotz dünnen Tuchs 6,5 Kg. Beim Packen empfiehlt sich eine Concertina Tasche. Der Schirm sollte gefaltet und nicht gerollt werden. Weitere Details findet ihr auf der Aircross Homepage.
Startverhalten:
Mit Wind kommt die Kappe langsam aber einwandfrei hoch und braucht kaum angebremst zu werden, da sie am Scheitelpunkt stehen bleibt. Bei wenig oder ohne Wind braucht sie ordentlichen Impuls. Ohne Wind erscheint mir der Bergstart mit Gefälle einfacher als der Windenstart. Ich nutze hier die „alte“ Technik mit den Händen neben den Ohren um mein Körpergewicht besser für das Aufziehen nutzen zu können. Es kann durchaus sein, dass dies bei Piloten ohne Gehbehinderung (eine Seite ist bei mir schwächer und das Bein teils gelähmt) nicht nötig ist, aber die Kappe ist gerade im Bereich der Eintrittskante schon recht schwer. (im Beitrag von Sepp Gruber zum Groundhandling mit dem Maverik 2 habe ich einige Übereinstimmungen gesehen)
Flugverhalten:
Im Vergleich zum U-Fly fällt gleich der hohe Trimmspeed von ca. 40 Km/h auf. Die Bremsen haben kaum Leerlauf. Die Steuerdrücke sind recht hart. Jede Veränderung des Bremszuges wird sehr schnell umgesetzt und er lässt sich sehr effektiv drehen. Auch schwache Thermik lässt sich gut nutzen. Als ich ein paar mal am Lijak und Stol den Dummie machen musste, da niemand raus wollte, konnte ich mich jedenfalls gut halten.
Der U-Cross geht sehr gut ums Eck, deshalb würde ich eher gemäßigten Körpereinsatz empfehlen. Das Handling gefällt mir nach kurzer Eingewöhnung sehr gut.
Beim Einflug in die Thermik neigt der Schirm nicht zum nach hinten Nicken. Er zieht eher in die Thermik hinein. Auch in ruppigen Bedingungen vermittelt der Schirm einen sehr stabilen Eindruck, der sich auch in der geringen Neigung zum Klappen ausdrückt.
Der Beschleuniger bringt 13–15 Km/h. Bis ca. 60% konnte ich kaum ein verstärktes Sinken beobachten, wenn überhaupt 1 oder 2 Zehntel mehr. Ist immer schwer zu sagen, da die Luft ja nicht labormäßig zu eichen geht... Subjektiv würde ich aber das Gleiten als sehr leistungsstark bezeichnen. Ob sich dies auch im Thermik-Magazin so widerspiegelt wird man sehen.
Durch die hohe Wendigkeit und Stabilität kann man auch wunderbar am Hang kratzen, wenn die Thermik mal Pause macht.
In den 40 Stunden hatte ich nur einen Klapper bei dem die Kappe auf gut 60% weich wurde und zu ca 40% einklappte. Die Reaktion des Schirms war harmlos. Leichtes Gegenbremsen reichte völlig. Daneben gab es ein paar Situationen, in denen der Schirm zeigte: „Wenn Du nichts machst, klappe ich gleich“ und ausreichend Zeit zum Eingreifen lässt. Die Kommunikation funktioniert also.
Ungewohnt aber eigentlich ohne Auswirkungen war ein gelegentliches (4 oder 5 Mal) einrollen von 6-8 Zellen, welches mit einem „Gegenroller“ beantwortet wurde.
Im Alten Lager hatte ich bei GPS dokumentierten 8.1 Metern Steigen in ca 300 Meter Höhe einen Riss der Sollbruchstelle. Der U-Cross schoss logischerweise schon ordentlich vor, er war ja ordentlich hinter mir, nach einem kurzen aber deutlichen Bremsimpuls war es aber gut beherrschbar.
Beim Rollen fiel mir auf, dass der Schirm kaum Rolldämpfung hat und ab und an etwas schaukelt.
Da ich in Slowenien Flüge bis zu 6 Stunden geniessen durfte, würde ich den U-Cross schon als Wohlfühlschirm bezeichnen. Im Flug vermittelt die Kappe ein sehr stabiles Gefühl. Gestresst war ich nach der Landung höchstens, weil ich auf Toilette musste ☺.
Anfang Oktober habe ich dennoch ein viertägiges Sicherheitstraining gebucht. Schaun wir mal...
Grüße,
Tommi
* der letzte Versuch war durch unnötige Anzickereien und Empfindlichkeiten (auch meinerseits) in eine Richtung abgedriftet, die der schöne Schirm nicht verdient hatte
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