Liebe Piloten,
nach acht Jahren Paragliding-Erfahrung möchte ich meine Aufmerksamkeit endlich mal der Auswahl eines für mich passenden Gurtzeugs zuwenden. Auslöser ist, dass ich mich in meinem aktuellen Gurtzeug (Pro-Design Move Light M ) nicht mehr immer richtig wohl fühle. Das hat sicher mit der in letzter Zeit deutlich ansteigenden Flugdauer zu tun. Aber wohl auch damit, dass ich mich zum einen (wieder) in bewegtere Luft wage, und zum anderen seit gut einem Jahr einen höher klassifizierten Schirm fliege, der mir diese Luftbewegung spürbarer "nach unten" durchreicht. Das Alter und anfängliche Rückenprobleme im Lendenwirbelbereich mögen auch eine Rolle spielen. Ich will gleich vorausschicken, dass ich von der Thematik wenig bis keine Ahnung habe, da ich sie bisher schändlich vernachlässigt habe. Es geht mir auch nicht vordergründig um konkrete Marken- oder Typenempfehlungen. Sondern eher um beachtenswerte Eigenschaften, ein wenig Expertise. Sicher braucht es für die letztendliche Auswahl dann Testflüge, die ich vor einem Kauf dann auch durchzuführen gedenke. Momentan fühle ich mich aber ziemlich desorientiert, welche Eigenschaften denn vorab zu betrachten wären und wie diese Eigenschaften zu begutachten sind. Hier mal meine bisherigen Überlegungen und aktuellen Probleme:
Ich möchte gerne weiterhin einen Sitzgurt fliegen und nehme die damit verbundenen Leistungseinbußen gerne in Kauf (wirklich gerne? Naja, weiß nicht). Es ist einfach so, dass ich in der sitzenden Haltung mehr Kontrolle zu haben glaube und mich sicherer fühle. Wenn ich meinen Sitzgurt mal auf "halb achte" eingestellt habe, ist das zwar ein recht lässiges Gefühl, sowie es aber anfängt etwas zu rappeln, sitze ich aufrecht. Und wenn´s turbulenter wird, klemme ich gern das Sitzbrett mit den Beinen ein (nein, nicht zwischen den Beinen! ). Wenn das Einklemmen auch nicht mehr hilft, gehe ich landen (natürlich "gehe" ich nicht wirklich landen, ich fliege landen - egal). Also Sitzgurt.
Es ist schon klar, dass (neben der einstellbaren Brustgurtweite) die Aufhängungshöhe entscheidenden Einfluss auf die Steuerbarkeit durch Gewichtsverlagerung sowie auf die Stärke des im Gurt spürbaren Kappenfeedbacks hat. Das ist sehr logisch, ich frage mich nur, was eigentlich die Bandbreite hier ist, was also ist eine niedrige, mittlere und hohe Aufhängung?
Gurtzeuge weisen ja verschiedenste Verstellmöglichkeiten auf. Ich frage mich, welche Verstellmöglichkeiten tatsächlich sinnvoll sind und mindestens vorhanden sein sollten? Nicht mehr der Jüngste und gelegentlich von Rückenschmerzen geplagt, habe ich es schon gern halbwegs bequem und im Lendenwirbelbereich etwas abgestützt. Es nervt allerdings auch, wenn diese verstellbaren Gurte dann derart ausleiern, dass sie sich von selbst verstellen (wie bei meinem aktuellen Gurtzeug der Fall). Mein aktuelles Gurtzeug lässt sich auch im Flug nicht nachstellen. Geht das auch anders? Ist nämlich echt blöd, wenn plötzlich die Bedingungen besser passen als vorhergesehen - aber das Gurtzeug ungünstig eingestellt ist.
Gurtzeugmaße. Hier habe ich tatsächlich große Schwierigkeiten. Eine bequeme Sitzbrettlänge lässt sich sicher noch recht einfach austesten. Aber hat die auch Einfluss auf die Flugeigenschaften? Noch schwieriger finde ich es, eine optimale Sitzbrettbreite anzugeben. Derzeit ist es so, dass ich in meinem Gurtzeug rechts und links meines wohlgeformten Hinterns noch Platz habe. Das ist auch durchaus bequem - aber nur solange, wie es eben nicht kippelt. Dann aber nervt es, dass es mich im Gurtzeug hin- und herschaukelt, wogegen ich dann die Unterschenkel von unten gegen den Sitz presse um mich wieder anständig mit meinem Equipment verbunden zu fühlen. Wie habt Ihr das für Euch gelöst? Gibt´s da Empfehlungen?
Das Thema Protektor ist wieder so ein Kompromissvehikel. Da ich gerne und auch mal etwas grenzwertig groundhandle (ja, Flachlandpilot) und dies am liebsten mit meinem aktuell zum Fliegen benutzten Zeuch tue, brauche ich wohl einen Schaumprotektor. Allerdings ist der groß und wiegt auch was. Manchmal kraxel ich aber auch gern einen Berg hoch. Da wär so ein Stauprotektor natürlich besser. Auch beim Verreisen per Flugzeug nervt der Schaumprotektor. Gibt´s da Kompromisse? Falls ja, taugen die was?
Weitere Themen wären Materialeigenschaften, Beschleunigersysteme und so "pipapo", von dem ich vielleicht noch gar nichts gehört habe. Mein Gurtzeug nennt sich ja "Light", ist auch ein bisschen leichter, das liegt wohl am verwendeten Material (ist die baugleiche Light-Version eines ganz normalen Sitzgurtes). Dafür habe ich es aber auch schon durchgescheuert, bis das Sitzbrett vorn rausfiel (natürlich bei der Landung, das war vielleicht ein Schreck). Und mein Bescheleuniger tritt sich verdammt schwer, das könnte wohl auch am Gurtzeug liegen?
So, das wär´s mal. Über Tipps und Hinweise (gegebenenfalls auch auf weitere Quellen) würde ich mich sehr freuen,
herzliche Grüße,
Chris
nach acht Jahren Paragliding-Erfahrung möchte ich meine Aufmerksamkeit endlich mal der Auswahl eines für mich passenden Gurtzeugs zuwenden. Auslöser ist, dass ich mich in meinem aktuellen Gurtzeug (Pro-Design Move Light M ) nicht mehr immer richtig wohl fühle. Das hat sicher mit der in letzter Zeit deutlich ansteigenden Flugdauer zu tun. Aber wohl auch damit, dass ich mich zum einen (wieder) in bewegtere Luft wage, und zum anderen seit gut einem Jahr einen höher klassifizierten Schirm fliege, der mir diese Luftbewegung spürbarer "nach unten" durchreicht. Das Alter und anfängliche Rückenprobleme im Lendenwirbelbereich mögen auch eine Rolle spielen. Ich will gleich vorausschicken, dass ich von der Thematik wenig bis keine Ahnung habe, da ich sie bisher schändlich vernachlässigt habe. Es geht mir auch nicht vordergründig um konkrete Marken- oder Typenempfehlungen. Sondern eher um beachtenswerte Eigenschaften, ein wenig Expertise. Sicher braucht es für die letztendliche Auswahl dann Testflüge, die ich vor einem Kauf dann auch durchzuführen gedenke. Momentan fühle ich mich aber ziemlich desorientiert, welche Eigenschaften denn vorab zu betrachten wären und wie diese Eigenschaften zu begutachten sind. Hier mal meine bisherigen Überlegungen und aktuellen Probleme:
Ich möchte gerne weiterhin einen Sitzgurt fliegen und nehme die damit verbundenen Leistungseinbußen gerne in Kauf (wirklich gerne? Naja, weiß nicht). Es ist einfach so, dass ich in der sitzenden Haltung mehr Kontrolle zu haben glaube und mich sicherer fühle. Wenn ich meinen Sitzgurt mal auf "halb achte" eingestellt habe, ist das zwar ein recht lässiges Gefühl, sowie es aber anfängt etwas zu rappeln, sitze ich aufrecht. Und wenn´s turbulenter wird, klemme ich gern das Sitzbrett mit den Beinen ein (nein, nicht zwischen den Beinen! ). Wenn das Einklemmen auch nicht mehr hilft, gehe ich landen (natürlich "gehe" ich nicht wirklich landen, ich fliege landen - egal). Also Sitzgurt.
Es ist schon klar, dass (neben der einstellbaren Brustgurtweite) die Aufhängungshöhe entscheidenden Einfluss auf die Steuerbarkeit durch Gewichtsverlagerung sowie auf die Stärke des im Gurt spürbaren Kappenfeedbacks hat. Das ist sehr logisch, ich frage mich nur, was eigentlich die Bandbreite hier ist, was also ist eine niedrige, mittlere und hohe Aufhängung?
Gurtzeuge weisen ja verschiedenste Verstellmöglichkeiten auf. Ich frage mich, welche Verstellmöglichkeiten tatsächlich sinnvoll sind und mindestens vorhanden sein sollten? Nicht mehr der Jüngste und gelegentlich von Rückenschmerzen geplagt, habe ich es schon gern halbwegs bequem und im Lendenwirbelbereich etwas abgestützt. Es nervt allerdings auch, wenn diese verstellbaren Gurte dann derart ausleiern, dass sie sich von selbst verstellen (wie bei meinem aktuellen Gurtzeug der Fall). Mein aktuelles Gurtzeug lässt sich auch im Flug nicht nachstellen. Geht das auch anders? Ist nämlich echt blöd, wenn plötzlich die Bedingungen besser passen als vorhergesehen - aber das Gurtzeug ungünstig eingestellt ist.
Gurtzeugmaße. Hier habe ich tatsächlich große Schwierigkeiten. Eine bequeme Sitzbrettlänge lässt sich sicher noch recht einfach austesten. Aber hat die auch Einfluss auf die Flugeigenschaften? Noch schwieriger finde ich es, eine optimale Sitzbrettbreite anzugeben. Derzeit ist es so, dass ich in meinem Gurtzeug rechts und links meines wohlgeformten Hinterns noch Platz habe. Das ist auch durchaus bequem - aber nur solange, wie es eben nicht kippelt. Dann aber nervt es, dass es mich im Gurtzeug hin- und herschaukelt, wogegen ich dann die Unterschenkel von unten gegen den Sitz presse um mich wieder anständig mit meinem Equipment verbunden zu fühlen. Wie habt Ihr das für Euch gelöst? Gibt´s da Empfehlungen?
Das Thema Protektor ist wieder so ein Kompromissvehikel. Da ich gerne und auch mal etwas grenzwertig groundhandle (ja, Flachlandpilot) und dies am liebsten mit meinem aktuell zum Fliegen benutzten Zeuch tue, brauche ich wohl einen Schaumprotektor. Allerdings ist der groß und wiegt auch was. Manchmal kraxel ich aber auch gern einen Berg hoch. Da wär so ein Stauprotektor natürlich besser. Auch beim Verreisen per Flugzeug nervt der Schaumprotektor. Gibt´s da Kompromisse? Falls ja, taugen die was?
Weitere Themen wären Materialeigenschaften, Beschleunigersysteme und so "pipapo", von dem ich vielleicht noch gar nichts gehört habe. Mein Gurtzeug nennt sich ja "Light", ist auch ein bisschen leichter, das liegt wohl am verwendeten Material (ist die baugleiche Light-Version eines ganz normalen Sitzgurtes). Dafür habe ich es aber auch schon durchgescheuert, bis das Sitzbrett vorn rausfiel (natürlich bei der Landung, das war vielleicht ein Schreck). Und mein Bescheleuniger tritt sich verdammt schwer, das könnte wohl auch am Gurtzeug liegen?
So, das wär´s mal. Über Tipps und Hinweise (gegebenenfalls auch auf weitere Quellen) würde ich mich sehr freuen,
herzliche Grüße,
Chris
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