aktuelle Rundkappenrettungen im Vergleich

[Milan]

AW: aktuelle Rundkappenrettungen im Vergleich

Hi Dany,

ich hätte noch eine etwas OT Frage: Welche Fehler könnte der Packer des Rogallos in dem Video gemacht haben, damit er so langsam aufgeht.
Allgemein würde ich davon ausgehen, daß ein Rogallo am Schnellsten trägt. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich einen habe.

Grüße
Burkhard

[X-Dream Dani]

AW: aktuelle Rundkappenrettungen im Vergleich

Hallo Burkhard,

Die Öffnungsgeschwindigkeiten von Rettern sind wie bereits erwähnt schwer zu vergleichen. Grossflächige und somit voluminösere Retter brauchen chronisch mehr Zeit um sich zu füllen. Schwer gebaute Retter füllen sich marginal langsamer als leichte Retter. Geräte die länger nicht mehr gepackt wurden brauchen auch länger um sich zu entfalten. Kleinste Abweichungen beim Faltvorgang können grosse Zeitunterschiede beim Öffnen generieren. Von der Wurftechnik wollen wir hier gar nicht sprechen. Eine der wichtigsten Faktoren für die Öffnungsgeschwindigkeit bleibt die Bauhöhe des Systems, sprich die Leinenlängen.

Dir nun eine Antwort auf deine Frage zu geben wäre reine Mutmassung, da ich nicht weiss wer, wann, wie und wo diesen Rogallo gepackt hat.


Gruss

Dani

X-Dream Fly

[Steffen]

AW: aktuelle Rundkappenrettungen im Vergleich

Von der Wurftechnik wollen wir hier gar nicht sprechen.

Hallo Dani,

danke für Deine ausführliche Antwort auf meine letzte Frage. Dein letzter Beitrag erinnert mich an einen Punkt, der mir auffällt, seit ich Gleitschirm fliege. Vielleicht habe ich mich aber auch nur nicht richtig umgesehen:

Alle Retter, die ich bisher verschlissen habe (4Stück), benötigten aufgrund der Montage und Fixierung im Aussencontainer - da habe ich die Formen: im Gurtzeug integriert, seitlich angebracht und Frontcontainer kennen gelernt - eine mehr oder minder lange Verbindung zwischen eigentlichem Griff und dem Innencontainer. Ich persönlich finde, das gerade dadurch viel Zeit und auch viel Wurfkraft verloren geht.

Denn: nur, wenn ich den Innencontainer aus dem Aussencontainer ziehe und dann nochmal Schwung hole, damit der Innencontainer an seiner Verbindungsleine relativ zum zum Griff (und der geplanten Wurfrichtung) in eine günstige Position kommt, kann ich gezielt und mit maximaler Wurfkraft werfen. Liegen Griff, Verbindungsleine zum Innencontainer und der Innencontainer beim Beginn der eigentlichen Wurfbewegung nicht auf einer Linie bezüglich der geplanten Wurfrichtung, verpufft ein Teil meiner Wurfenergie. Von meinem bisher einzigen (der war ungeplant ) Wurf ist mir dieser Aspekt noch gut in Erinnerung.

Meiner Meinung nach müsste der Griff direkt am Innencontainer fest fixiert sein. Dann habe ich beim Herausziehen aus dem Aussencontainer sofort das Päckchen "satt" in der Hand. Klar ist mir bewusst, dass die schon immer praktizierte Fixierung mittels Splinten, die zuerst öffnen müssen, bevor der Container freigegeben wird, keine andere Möglichkeit zulässt, da sich ja zunächst der Griff unabhängig vom Innencontainer bewegen muss, bis die Splinte offen sind - aber nur, weil das schon seit Anbeginn der Retterkonstruktion so gemacht wird, muss es ja noch lange nicht gut sein.

Hälst Du das ebenfalls für einen Schwachpunkt?

Viele Grüße,
Steffen

[X-Dream Dani]

AW: aktuelle Rundkappenrettungen im Vergleich

Hallo Steffen,

Da bis Dato Gütesiegeltechnisch der Innencontainer zum Rettungsgerät und der Griff zum Außencontainer, sprich Gurtzeug gehört hat, ist die Schnittstelle Innencontainer zu Auslösegriff stets ein chronisches Problem gewesen. Meine eigene Erfahrung jedoch hat gezeigt, dass diese Suppe von einigen in unserer Szene viel heißer gegessen wird als sie tatsächlich gekocht wird. Ein vernünftiger, verantwortungsvoller und kompetenter Verkäufer dürfte auch mit der bisherigen Regel jede Gurtzeug/Retter-Kombination funktionierend hingebracht haben.

Mit der von einigen Zulassungsstellen angepeilten neunen Lösung wird lediglich die Problematik der Schnittstelle verschoben. Neu soll ja der Innencontainer zum Gurtzeug gehören. Die Frage stellt sich wie gut kann der Laie die Schnittstelle Innencontainer/Rettungsgerät händeln, bzw. sind gute Innencontainer an das Rettungsgerät angepasst und unterstützen unter Umständen eine zuverlässige und schnelle Öffnung. What ever, ein spannendes Thema und wie es die Vergangenheit gezeigt hat auch bestimmt die richtigen Leute am Werk um eine vernünftige Lösung zu erarbeiten....

So oder so, stimmen natürlich deinen Gedankengänge bezüglich Rettungsgerätewurf. Die Qualität des Wurfes ist vermutlich der wichtigste Faktor für eine schnelle und zuverlässige Öffnung. Ein perfekt und aggressiv geworfener Retter wird immer schneller aufgehen als ein Retter der einfach nur fallen gelassen wird.

Ein interessanter Gedanken habe ich anlässlich eines kürzlich geführten Gespräches mit einem Fluglehrer gehabt. Es ging um die Energie die man benötigt um einen Retter zu werfen, bzw. wie viel mehr an Energie man benötig einen Retter um 2 Meter weiter zu werfen? Sind die Leinen eines Rettungsgerätes nur 2 Meter länger braucht das eine enorm viel größere Energie um das Rettungsgerät diese 2 Meter weiter zu werfen.

Die Verbindung Griff/Innencontainer, die Auslösekraft am Gurtzeug/Außencontainer und die Systemlänge des Retters sind entscheidend wie hoch die Qualität des Wurfes sein wird und wie schnell der Retter öffnen kann.


Für weitere Fragen stehe ich dir gerne zur Verfügung.

Liebe Grüsse

Dani

[SATurn]

Alter Rundkappe im Vergleich

Hier ein kurzes Beispiel-Video einer Retteröffnung mit einer alten Rundkappe.
Es dauert 5 Sekunden von der Entscheidung den Retter zu werfen (0:08) bis zum vollständig geöffneten Retter (0:13):

Der Retter war ein Charly 2nd Chance (max. 94kg) aus dem Jahr 2005.
Das verwendete GZ ein Avasport Acro.
Der geworfene Retter war im vorderen Retterfach welches mit 2 Splinten gesichert ist und dessen Verbindungsleine ca. 20cm lang ist.