Umstieg auf low oder high B?

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  • nikolaus
    Registrierter Benutzer
    • 08.08.2006
    • 1681
    • Jochen Buschardt
    • Berlin

    AW: Umstieg auf low oder high B?

    Zitat von code5
    Fliege den Mojo leicht überladen, dabei verhält sich dieser schon recht dynamisch, fühle mich aber nicht überfordert oder so.

    Einige haben mir auch schon attestiert, dass sich der Mojo 4 im oberen Gewichtsbereich, wie ein low b fliegt, kennt jemand den mojo 4 und kann diese Aussage bestätigen?
    Das klingt für mich, als versuche hier jemand (so, wie ich vor vier Jahren) eine Idee oder Vorstellung davon zu entwickeln, wie sich Klassenunterschiede wohl anfühlen mögen, und zugleich nach Bereitschaft, sich mit dem Thema (selbst)verantwortungsbewusst auseinanderzusetzen.

    Die Spekulationen den Könnensstand betreffend (um eine passende Empfehlung auszusprechen) gingen nach meinem Verständnis an dieser Intention vorbei. Ob eine frühzeitige theoretische Auseinandersetzung mit dieser Thematik sinnvoll ist oder nicht, wird jeder anders beurteilen, mir persönlich war und ist es wichtig, sie so gut es mir möglich ist zu verstehen.

    Die Frage, ob der Unterschied von Low- zu High-B erheblich ist würde ich (ganz subjektiv) bejahen, und mich ebenso der Einschätzung von Harald Wolf anschließen, dass die High-Level-Irgendwas-Schirme mit besonderer Vorsicht zu beurteilen sind, weil da nunmal ein besonderes Herstellerinteresse dahintersteht.

    Dass ein High-Level-Schirm schon mit relativ wenig Überladung seine Einstufung verliert, scheint mir nur logisch zu sein.

    Die hier zu 90% getragene Auffassung, dass sich die gesamte Schirm-Palette vom sichersten A-Schirm bis zum Death-Blade eindeutig nach "Sicherheit" einsortieren lässt teile ich nicht, und ebensowenig, dass sich Pilotenkönnen eindeutig beziffern ließe. In toter Luft und im stationären Geradeausflug wird das für Schirme noch möglich sein, in Turbulenzen meines Erachtens nicht. Piloten haben Stärken und Schwächen, die man nicht einfach gegeneinander Aufrechnen kann. Am sichersten (nach überhaupt nicht fliegen) wäre ein riesiger A-Schirm mit passivem Piloten in unbewegter Luft (sofern die Landewiese groß genug ist und der Pilot schnell genug rennen kann). Je nach Stärke von Wind und Turbulenzen wird ein kleinerer Schirm mit einem angepasst aktiven Piloten besser funktionieren. Es müssen also Schirm, Pilot und Bedingungen aufeinander abgestimmt werden, und das ist meiner Meinung nach nicht auf einer linearen Skala von einfach bis anspruchsvoll zu lösen. Der Pilot, der ihn ausreichend gut beherrscht, wird mit einem höherbelasteten, schnelleren Schirm tatsächlich sicherer unterwegs sein, weil er im Falle einer Verschlechterung der Bedingungen einen größeren Handlungsspielraum behält. Ich halte es für wichtig, sich mit dem Zusammenspiel der einzelnen Risikofaktoren auseinanderzusetzen und für gefährlich, sich einfach auf die Sicherheit von A-Schirmen zu verlassen (sorry für meine Wiederholungen, zumal mir die der Anderen ebenfalls auf die Nerven gehen).

    Vielleicht sollte man die Motivation eines Piloten als seinen größten Risikofaktor betrachten?

    LG Jochen
    Zuletzt geändert von nikolaus; 20.12.2014, 19:38.
    ambitionierter Sonntagsflieger

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    • flybar
      Registrierter Benutzer
      • 02.04.2013
      • 266
      • Ingo

      AW: Umstieg auf low oder high B?

      Zitat von MarkusZ
      Ist der Pilot wirklich ambitionierter Alpinflieger würde ich dagegen anderes Vorschlagen (ich mache das auch mit meinem Sohn so, demnächst mit meiner Tochter):
      - zuerst einen bombensicheren Schirm fliegen mit dem man sich nach etlichen Abgleitern auch mal in die Thermik trauen kann, dabei mit viel Sicherheitshöhe fliegen (Höhe ist durch überhaupt nichts zu ersetzen finde ich)
      - gezielt an Orte fahren wo es wirklich 'geht' und das Wichtigste Stück für Stück einüben: das Pendeln bei Ein - und Ausflug aus der Thermik stabilisieren, das Kreisen bei Minimumsinken üben, Thermik zentrieren, von unten nach oben ausfliegen - und das mehrmals hintereinander.
      - dann mehrere Stunden am Stück vor Ort hin und herfliegen
      - und immer saubere Landeanflüge (Gegen-, Quer-, Endanflug) um später auch bei einer Aussenlandung dort zum Stehen zu kommen wo man hin wirklich hin will
      Hallo Markus,

      an welche Orte denkst du da konkret? Ich als Thermikanfänger und leider zu wenig Flieger hätte gerne ein paar Anregungen für "anfängertaugliche Thermikfluggebiete". Bislang wurde mir jetzt Kössen und Westendorf mal empfohlen.

      Viele Grüße,

      Ingo

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      • Im Lee is schee!
        Registrierter Benutzer
        • 08.01.2014
        • 4384
        • Geht keinem etwas an!
        • Vorarlberg

        AW: Umstieg auf low oder high B?

        Alle "anfängertaugliche Thermikfluggebiete" können dir bei passenden Jahreszeiten oder Wetterbedingungen aber so was von in den Arsch treten.
        Selbst Canazei kann im Oktober mit wenig Höhenwind anfängertauglich sein.
        Kann, muss aber nicht!
        Da die Anzahl meiner jährlichen DHV-XC Punkte unterhalb der Kompetenz und Seriösitätsgrenze dieses Fachforums liegen sind meine Kommentare mit Vorsicht zu geniessen!

        BGD Cure 2 / Gin Genie Lite 2 / Air3 7.3+ und Bräuninger SensBox(Backup)

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        • flybar
          Registrierter Benutzer
          • 02.04.2013
          • 266
          • Ingo

          AW: Umstieg auf low oder high B?

          Zitat von Im Lee is schee!
          Alle "anfängertaugliche Thermikfluggebiete" können dir bei passenden Jahreszeiten oder Wetterbedingungen aber so was von in den Arsch treten.
          Selbst Canazei kann im Oktober mit wenig Höhenwind anfängertauglich sein.
          Kann, muss aber nicht!
          Schon klar, aber irgendwo muss man ja anfangen, oder? Und das es im Frühjahr z.B. wilder wird, habe ich dieses Jahr auch schon bemerken dürfen. Es geht eher um eine möglichst hohe Chance auf "Anfängerfreundlichkeit". Entscheiden tue dann schon ich, wenn ich auf dem Berg stehe.

          Ingo

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          • MarkusZ
            Registrierter Benutzer
            • 16.10.2007
            • 522
            • 85309

            AW: Umstieg auf low oder high B?

            Hallo Ingo,

            ich möchte das jetzt nicht partout an einem Ort festmachen.

            Sobald die Sonne etwas stärker wird - etwa ab Ende Februar - kann man in vielen südlich ausgerichteten Schigebieten wieder sehr gut Thermikfliegen.
            Vor allem wenn unten die Wiesen, Wälder und Berghänge schon frei und sonnenbestrahlt sind und auf den Pisten über der Baumgrenze noch Schnee liegt sorgen die Temperaturunterschiede für kräftige Thermik die sich an der Schneegrenze ablöst.

            Und dann auch mal als Anfänger (bitte mit sicherem, gut dämpfendem Schirm !!!) ein wenig aufdrehen und viel Flugzeit zum Üben zusammenbekommen geht dann bis Mitte / Ende April recht bequem. Ganz besonders so lange die Schilifte in Betrieb sind und man ruckzuck wieder oben ist.

            Die Zeit würde ich in der thermikschwachen Tageszeit zuerst intensiv für Abgleiter nutzen und mich dann langsam an die Uhrzeit stärkerer Sonneneinstrahlung herantasten. Ziel ist es halt zuerst das Pendeln beim Ein- und Ausfliegen aus der Thermik in den Griff zu bekommen, dann kann man das langsam steigern.

            Es gibt da bei manchen Bahnen sehr Gleitschirmfreundliche Tarife so dass manche fleissige Kollegen bis zu sechs Übungsflüge am Tag zusammenbekommen. Ich finde das Klasse so.

            Vielleicht wäre das ein Thema für einen extra Thread - auch ich würde gerne neue Ecken kennenlernen.
            Hier hatten wir mal ein paar Vorschläge aufgelistet: http://www.gleitschirmdrachenforum.d...iete-im-Winter

            Im Juli und Spätsommer wird es dann in unseren Breiten schwierig: Dann lässt auch die Thermik mit zunehmender Wettererwärmung nach. Wenn man sich weiter südlich orientiert - also ins Einflussgebiet frischer Meeresluft - z.B. Bassano oder Südfrankreich - kann man Flugstunden ohne Ende zusammenbekommen.

            Mein Sohn hat garnicht so arg viele Flüge - aber wenn er mich per Funk frägt ob er jetzt wieder landen darf weil ihm kalt wird bin ich sicher dass er für den Tag genug geübt hat.

            Fliegt man z.B. in der Haute Provence im September - St. Andre les Alpes mag ich z.B. recht gerne - dann hat man die Wahl zwischen kräftiger Thermik um die Mittagszeit oder stundenlanger, ruhiger Abendflüge bis zum Dunkelwerden.

            ---

            Natürlich ist jeder Pilot anders - und wer nicht wirklich ambitioniert ist und das für sein Können richtige Gerät fliegt für den ist die kräftige Frühjahrsthermik sicher nicht geeignet. Für den gibt es allerdings sehr viele Orte wo man z.B. Abends stundenlang ruhig in der Umkehrthermik fliegen kann. Oder er fliegt eben Morgens und Abends und lässt die Mittagszeit aus.

            Ein 'one size fits all' gibt es halt leider nicht.

            viel Spass

            Markus
            Zuletzt geändert von MarkusZ; 21.12.2014, 14:15.

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            • flybar
              Registrierter Benutzer
              • 02.04.2013
              • 266
              • Ingo

              AW: Umstieg auf low oder high B?

              Zitat von MarkusZ
              Sobald die Sonne etwas stärker wird - etwa ab Ende Februar - kann man in vielen südlich ausgerichteten Schigebieten wieder sehr gut Thermikfliegen.
              Vor allem wenn unten die Wiesen, Wälder und Berghänge schon frei und sonnenbestrahlt sind und auf den Pisten über der Baumgrenze noch Schnee liegt sorgen die Temperaturunterschiede für kräftige Thermik die sich an der Schneegrenze ablöst.
              Daher war ich dieses Frühahr öfters mal auf der Hohen Salve.

              Zitat von MarkusZ
              Vielleicht wäre das ein Thema für einen extra Thread - auch ich würde gerne neue Ecken kennenlernen.
              Hier hatten wir mal ein paar Vorschläge aufgelistet: http://www.gleitschirmdrachenforum.d...iete-im-Winter
              Das war mein Thread damals, aber ich bin dann doch leider nicht soweit rumgekommen, wie ich gehofft hatte.

              Zitat von MarkusZ
              Im Juli und Spätsommer wird es dann in unseren Breiten schwierig: Dann lässt auch die Thermik mit zunehmender Wettererwärmung nach. Wenn man sich weiter südlich orientiert - also ins Einflussgebiet frischer Meeresluft - z.B. Bassano oder Südfrankreich - kann man Flugstunden ohne Ende zusammenbekommen.
              Fliegt man z.B. in der Haute Provence im September - St. Andre les Alpes mag ich z.B. recht gerne - dann hat man die Wahl zwischen kräftiger Thermik um die Mittagszeit oder stundenlanger, ruhiger Abendflüge bis zum Dunkelwerden.
              Liest sich toll, nur muss man die Zeit finden und die Toleranz, dass das auch geht. Mein 11jähriger würde ja wahnsinnig gerne mit mir gehen, aber da muss er leider noch warten. Aber so habe ich wenigstens die Chance noch ein bisschen besser zu werden bevor er mich dann ruckzuck fliegerisch überholt.

              ---
              Zitat von MarkusZ
              Natürlich ist jeder Pilot anders - und wer nicht wirklich ambitioniert ist und das für sein Können richtige Gerät fliegt für den ist die kräftige Frühjahrsthermik sicher nicht geeignet. Für den gibt es allerdings sehr viele Orte wo man z.B. Abends stundenlang ruhig in der Umkehrthermik fliegen kann. Oder er fliegt eben Morgens und Abends und lässt die Mittagszeit aus.
              Und genau diese Ort würde ich gerne kennenlernen, damit ich dann irgendwann auch mittags rausgehen kann.

              Viele Grüße,

              Ingo

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              • Klaus
                Registrierter Benutzer
                • 11.06.2001
                • 606
                • Freiburg

                AW: Umstieg auf low oder high B?

                Zitat von flybar
                Und genau diese Ort würde ich gerne kennenlernen, damit ich dann irgendwann auch mittags rausgehen kann.
                z.B.: Le Chabre bei Laragne: tagsüber kräftigste Thermik bis auf über 3500m, abends gemütliches Soaren an der Kante bis Sunset und dann unten landen am Campingplatz.



                LG Klaus
                Motorschirmforum!
                ppgforum.de

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                • MarkusZ
                  Registrierter Benutzer
                  • 16.10.2007
                  • 522
                  • 85309

                  AW: Umstieg auf low oder high B?

                  Hallo Ingo,

                  du musst ja nicht Mittags rausgehen. Wenn ich länger nicht geflogen bin habe ich auch keine Lust dazu.

                  Das macht auch überhaupt keinen Spass wenn man ständig durch die Thermik durchfliegt und durchgeschüttelt wird.

                  Hat man genug Übung und kreist bzw. zentriert sie und fliegt sie bis oben aus dann ist das bei weitem nicht so wild.

                  Und zum Thema ruhig im dynamischen Aufwind fliegen:

                  Das geht in vielen Gebirgstälern die ich kenne - lokale Umkehrthermiken die am Spätnachmittag / Abends einsetzen.

                  Das ist meistens dort wo grosse Seitentäler abzweigen:

                  Solange es tagsüber in den Bergen thermisch ist, ein starker Wind taleinwärts herrscht weil die Seitentäler Luft nachsaugen sinkt an den 'Abzweigen' und der Talmitte die Luft ab.
                  Gegen Abend - wenn die Fallwinde entlang der abgeschatteten Berghänge einsetzen trifft dort der 'Bergwind' aus verschiedenen Richtungen aufeinander und zwingt dort die Luft aufzusteigen.
                  So z.B. besonders ausgeprägt im vorderen Zillertal.

                  Der beste Tipp den ich dazu geben kann ist sich mit den Talwindsystemen zu beschäftigen. Mein Tipp wäre z.B. dieses Buch:



                  Zuletzt geändert von MarkusZ; 21.12.2014, 15:14.

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