Gurtzeuge mit Retter im Lendenwirbelbereich ("Rückenkontainer")

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  • Stabilo
    Registrierter Benutzer
    • 28.09.2011
    • 1965
    • outdoor

    #61
    AW: Gurtzeuge mit Retter im Lendenwirbelbereich ("Rückenkontainer&quot

    Zitat von Willi Wombat
    Wenn der schlechte Rückenschutz moderner Gurtzeuge tatsächlich ein Problem ist, das bisher weder Herstellern noch Verbänden aufgefallen ist, dann steht es doch jedem frei selber zu handeln.
    Wie man den Komfortschaum eines Lightness 2 gegen einen zertifizierten SAS-tec Rückenprotektor tauscht, habe ich schon vor 2 Jahren hier veröffentlicht.
    Viele Nachahmer scheint die Methode nicht gefunden zu haben.


    Dass ein Schaum-Airbag, der halbdick (z.B. 7cm) oder gar auslaufend den Rücken hochgezogen ist eher kontraproduktiv und der vielgescholtene Advance Protektor recht clever konstruiert ist, habe ich auch schon vor langer Zeit postuliert und belegt.
    In diesem Zusammenhang sind in der Patentschrift von Helmut Hintner und in seinem klassischen Artikel "Vom Tetrapack zur Senftube" seit mehr als einem Jahrzehnt die Fakten klar auf den Tisch gelegt.

    Es ist meiner Ansicht nach aus der persönlichen Alltagserfahrung mit Fall, Aufschlag und Abbremsen nicht zulässig, einen Protektor nach Gefühl zu beurteilen.
    Die Dynamik ist einfach um Größenordnungen eine andere als man so gewohnt ist.
    Einen Hüftknochen oder Wirbelkörper zu zermörsern ist nicht im Erfahrungsschatz eines Normalbürgers verankert.
    Drum muss man hier rechnen und testen anstatt glauben und schätzen.
    Doch, habe ich exakt so gemacht! Und Danke an dieser Stelle für den Tipp! Ich habe den SAS lediglich mit einer glatten Tüte eng umnäht, damit er besser ins Fach "reinflutscht". Zusätzlich ziehe ich noch (meistens, nicht immer) eine Mountainbike-Unterhose an, die beidseitig einen SAS-Hüftprotektor hat. Seit ich mal aufs Becken geknallt bin, weiß ich das zu schätzen.
    Zuletzt geändert von Stabilo; 01.01.2018, 14:15.

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    • Willi Wombat
      Registrierter Benutzer
      • 22.01.2010
      • 2734

      #62
      AW: Gurtzeuge mit Retter im Lendenwirbelbereich ("Rückenkontainer&quot

      Zitat von DonP
      PS: danke für den hinweis, die patentschrift habe ich nicht gefunden, nur das hier, ist aber auch inhaltlich interessant

      https://www.gleitschirmdrachenforum....tektoren-Trend
      Patent habe ich auch auf die Schnelle nicht gefunden, ist wohl inszwischen ausgelaufen, aber das Gebrauchsmuster von 1990! tut es auch :https://register.dpma.de/DPMAregiste...pi=150&lang=de


      Zitat von Stabilo
      Doch, habe ich exakt so gemacht! .... Zusätzlich ziehe ich noch ... eine Mountainbike-Unterhose an, die beidseitig einen SAS-Hüftprotektor hat
      Ja, zwei drei Leute haben tatsächlich Hand angelegt.
      Freut mich, dass Du gut damit zurecht kommst.
      Hüftprotektoren in der Hose verwende ich auch.
      Zuletzt geändert von Willi Wombat; 01.01.2018, 16:39.

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      • Onk
        Registrierter Benutzer
        • 04.06.2001
        • 612
        • Gunther Lawer

        #63
        AW: Gurtzeuge mit Retter im Lendenwirbelbereich ("Rückenkontainer&quot

        Zitat von Willi Wombat
        Wenn der schlechte Rückenschutz moderner Gurtzeuge tatsächlich ein Problem ist, das bisher weder Herstellern noch Verbänden aufgefallen ist, dann steht es doch jedem frei selber zu handeln.
        Wie man den Komfortschaum eines Lightness 2 gegen einen zertifizierten SAS-tec Rückenprotektor tauscht, habe ich schon vor 2 Jahren hier veröffentlicht.
        Viele Nachahmer scheint die Methode nicht gefunden zu haben.

        Dass ein Schaum-Airbag, der halbdick (z.B. 7cm) oder gar auslaufend den Rücken hochgezogen ist eher kontraproduktiv und der vielgescholtene Advance Protektor recht clever konstruiert ist, habe ich auch schon vor langer Zeit postuliert und belegt.
        In diesem Zusammenhang sind in der Patentschrift von Helmut Hintner und in seinem klassischen Artikel "Vom Tetrapack zur Senftube" seit mehr als einem Jahrzehnt die Fakten klar auf den Tisch gelegt.

        Es ist meiner Ansicht nach aus der persönlichen Alltagserfahrung mit Fall, Aufschlag und Abbremsen nicht zulässig, einen Protektor nach Gefühl zu beurteilen.
        Die Dynamik ist einfach um Größenordnungen eine andere als man so gewohnt ist.
        Einen Hüftknochen oder Wirbelkörper zu zermörsern ist nicht im Erfahrungsschatz eines Normalbürgers verankert.
        Drum muss man hier rechnen und testen anstatt glauben und schätzen.
        Niemand hat gesagt, das der Advance-Protektor schlecht ist. Die Konstruktion ist gut und effektiv - aber eben auch absolut auf den Prüfbereich limitiert. Da setzt die Kritik an.
        Man könnte durchaus hingehen und das Konzept, in funktional eigenständige Segmente unterteilt, mit variabler Stärke über den Rücken fortführen.
        Nur - und darum geht es ja eigentlich in diesem Thread - kommt da zwischendrin der Rettungscontainer...

        Beim Auslaufen am oberen Ende des Rückens muss man darauf achten, dass man dort durch ein versteifendes Element (Protektor) keine Kante ausbildet an der es dann am Ende bei ungünstigem Aufprall die Wirbel zerlegt.
        Unsere Einschläge sehen in der Regel anders aus als die von Motorradfahrern. Damit ist Protektortechnik aus diesem Bereich auch nur bedingt für eine Übernahme geeignet.
        Letztlich müsste man sich dafür Testszenarien überlegen und auf einer geeigneten Anlage Messungen durchführen.
        Alles andere was wir nach bestem Wissen und Gewissen tun um unsere Sicherheit zu verbessern ist ein Experiment mit im Ernstfall ungewissem Ausgang.
        Grundsätzlich würde ich auch annehmen, dass es eine Verbesserung ist beim L2 den Schaum im Rücken gegen einen SAS zu tauschen - aber es ist eine ungeprüfte Annahme und wissen tue ich es damit nicht.
        Letztlich tut jeder der hier umbaut genau das, was im zitierten Beitrag als "nicht zulässig" abgelehnt wird: Es erfolgt eine Änderung, die nach Gefühl als Verbesserung eingestuft wird.

        Entweder wird hier seitens der Hersteller wenig geforscht - oder sie sprechen nicht darüber.
        Der Verband könnte nun in seiner Funktion als verlängerter Arm der Behörden sowie Organ der Piloten im Interesse der Sicherheit zunächst ein wenig Grundlagenforschung betreiben:
        - Analyse der Unfallszenarien und deren Häufigkeit
        - daraus abgeleitet Versuchsaufbauten und Messungen
        - medizinisch sinnvolle vs. technisch realisierbare Grenzwerte für Belastungen
        - Kooperation mit Herstellern um versuchsweise eine Umsetzung in Protektoren zu probieren
        - Vermessen der Versuchsprotektoren

        Erst wenn dabei was vernünftiges rauskommt sollte man über Weiteres Nachdenken. Das Ergebnis könnte schließlich auch sein: Ja, es gibt ein Risiko und eine relevante Anzahl von Unfällen - aber es gibt mit vorhandenen Möglichkeiten keinen vernünftig (Baugröße, Materialien, Kosten...) realisierbaren Schutz...

        Auch bzgl. Anordnung von Rettungscontainern - um das Ganze wieder mehr on topic zu bekommen könnte man da messen.
        Aus den Messergebnissen heraus könnte man dann Anpassungen in den Bauvorschriften ableiten. Da wäre es relativ einfach ungeeigneten und nur optisch schönen Lösungen einen Riegel vorzuschieben.
        Manchmal haben Regularien auch was Gutes und helfen uns - denn wir fallen nur zu gern auf blinkende Fassaden herein frei nach dem Motto: Sieht gut aus, kann nicht nur schlecht sein...
        Zuletzt geändert von Onk; 02.01.2018, 11:49.

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        • Onk
          Registrierter Benutzer
          • 04.06.2001
          • 612
          • Gunther Lawer

          #64
          AW: Gurtzeuge mit Retter im Lendenwirbelbereich ("Rückenkontainer&quot

          Zitat von DonP
          d
          Hier scheint mir das weit weniger druchdacht agiert wird als bei der konstruktion der protektoren, da man zugunsten der optik und handhabung beim anlegen/einsteigen (ein anderer wirklich sinnvoller grund fällt mir nicht ein, das argument das man den arm bei einem spiralsturz nicht mehr heben kann halte ich für nicht ganz praxisgerecht = im g-force simulator lassen sich offenbar auch frontretter einwandfrei auslösen)
          [/url]
          Frontcontainer auslösen im g-force geht. Ich hatte weiter oben ja auch geschrieben, dass man da dann wunderbar experimentieren kann wie sich was auswirkt. Aber es kommt auf die Art der Bewegung an und auch auf die Konstruktion des Frontcontainer, der hier häufig eine Zugrichtung (nach vorne vs. seitlich) für das Lösen des Griffs und die Auslösung vorgibt.
          Beim Beinsackgurt sehe ich bzgl. Anlegen des Gurtes keinen signifikanten Nachteil. Hier kommt es auf den Container, Führung der V-Leine und die Aufhängung an.
          Zuletzt geändert von Onk; 02.01.2018, 15:50.

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          • Willi Wombat
            Registrierter Benutzer
            • 22.01.2010
            • 2734

            #65
            AW: Gurtzeuge mit Retter im Lendenwirbelbereich ("Rückenkontainer&quot

            Zitat von Onk
            Niemand hat gesagt, das der Advance-Protektor schlecht ist. Die Konstruktion ist gut und effektiv - aber eben auch absolut auf den Prüfbereich limitiert. Da setzt die Kritik an.
            Man könnte durchaus hingehen und das Konzept, in funktional eigenständige Segmente unterteilt, mit variabler Stärke über den Rücken fortführen.
            Beim Auslaufen am oberen Ende des Rückens.....
            Lies den oben verlinkten Artikel.
            Ein auslaufender dünner Protektor ist Mist. Ab einer Mindeststärke von ca. 7cm ist er kaum mehr sinnvoll und u-U. sogar kontraproduktiv.

            Unsere Einschläge sehen in der Regel anders aus als die von Motorradfahrern. Damit ist Protektortechnik aus diesem Bereich auch nur bedingt für eine Übernahme geeignet.
            ....Letztlich tut jeder der hier umbaut genau das, was im zitierten Beitrag als "nicht zulässig" abgelehnt wird: Es erfolgt eine Änderung, die nach Gefühl als Verbesserung eingestuft wird.
            Solange wir nicht wenigstens eine mäßige Anzahl von gleitschirmspezifischen Wirbelbrüchen durch Querbelastung analysieren können finde ich es durchaus zulässig auf die ungleich größere Erfahrung der Motoradfahrer auszuweichen.
            Die Aufrüstung erfolgt im Übrigen nicht nach Gefühl, sondern auf der Basis von Messwerten, Normen und nachprüfbarem Ingenieurswissen, das ich für mich beanspruche.

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