Flächenbelastung, Gewichtsbereiche und Überladen von Gleitschirmen

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • DanMUC
    Registrierter Benutzer
    • 18.08.2015
    • 295

    Flächenbelastung, Gewichtsbereiche und Überladen von Gleitschirmen

    Hallo!

    ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Kauf eines neuen Gleitschirms und bin bezüglich des Themas "Größenwahl" noch etwas unsicher.

    Idealerweise würde ich gerne einen möglichste großen zertifizierten Gewichtsbereich bei einem Gleitschirm nutzen können. Ich habe mein Abfluggewicht für verschiedene Szenarien berechnet und sehe bei normaler Anwendung bereits eine Bandbreite von 10kg, bei Sonderaktivitäten (z.B. Ski&Fly) bereits 15kg.

    Einige Gleitschirmhersteller zertifizieren einen großen Gewichtbereich, teilweise als Overrange oder mit unterschiedlichen Einstufungen - aber zumindest befindet man sich dann noch innerhalb des Zulassungsfensters.

    Einen Nova Ion bin ich geflogen und am oberen Ende des Gewichtsbereichs gefällt er mir in alpinen Bedingungen recht gut. Leider spezifiziert Nova aber immer nur 20 kg breite Gewichtsbereiche ohne Overrange.
    Außerdem: Vergleicht man die Flächenbelastung eines aktuellen Nova-B-Schirms mit anderen Herstellern, so ist die Flächenbelastung bei Nova deutlich geringer (Epsilon 8 hat z.B. 8% mehr und ein Arcus RS 5% mehr Flächenbelastung als ein Ion 5 jeweils bei maximal zulässiger Beladung).

    Deshalb hier meine Fragen:
    • Wie geht ihr mit den großen unterschiedlichen TakeOff-Weights je nach Aktivität um? Habt ihr verschiedene Schirme, entsprechende Flügel mit großem Gewichtsbereich oder überladet ihr?
    • Kann man allgemein davon ausgehen, dass der Anspruch eines Gleitschirms einigermaßen vorhersagbar mit der Flächenbelastung zunimmt? (d.h. z.B. Linear oder Quadratisch). Oder gibt es Fälle von krass zunehmendem Anspruch bei Überladung?
    • Warum haben Nova-Flügel eine etwas geringere spezifizierte Flächenbelastung als die Flügel manch anderer Hersteller?
    • Hat vielleicht jemand konkrete (negative) Erfahrung mit einem überladenen Ion 4/5?


    Ich weiss, eine Menge Fragen, die sich vermutlich oft nicht so genau beantworten lassen. Ich freue mich aber über eure Gedanken zum Thema :-)
    Zuletzt geändert von DanMUC; 13.08.2018, 08:45. Grund: Überarbeitet für mehr Klarheit
  • FliegenWilli
    Registrierter Benutzer
    • 14.05.2005
    • 3727
    • n.a.

    #2
    AW: Flächenbelastung, Gewichtsbereiche und Überladen von Gleitschirmen

    Zitat von DanMUC
    ... Im konkreten Fall bin ich einen Ion 4 S (80-100kg) mit 90kg geflogen und einen Ion 5 XS (70-90kg) ebenfalls mit 90kg. In alpinen, thermischen Bedingungen sagt mir der 5XS ganz klar sehr viel mehr zu als der 4S. ...
    Vielleicht solltest du zuerst einen direkten Vergleich von Ion 5 S und 5 XS machen, um die Dynamik-Unterschiede der Größen besser erkennen zu können. Bei einem Modelwechsel, hier Ion 4 und Ion 5, können sonst andere Dinge das Flughandling beeinflussen.

    Gruss

    Kommentar

    • amstef
      Registrierter Benutzer
      • 11.10.2008
      • 140
      • Nadine
      • RLP

      #3
      AW: Flächenbelastung, Gewichtsbereiche und Überladen von Gleitschirmen

      Hallo,
      ich weiss nicht ob Dir meine Erfahrung hilft. Ich bin den Ion 3 in XS geflogen (70-90kg). Ich hatte ein maximales Startgewicht von knapp 90 kg mit Wasser und viel Klamotten. Nun habe ich aber knapp 10kg abgenommen und noch ein maximales Startgewicht von 80 kg. Aber mit wenig Klamotten wahrscheinlich eher 75kg. Ich war mit meinem Ion 3 immer zufrieden und hätte mir keinen neuen Schirm gekauft, doch nachdem ich abgenommen hatte wurde ich spürbar langsamer (im Vergleich zu den Fliegerkollegen, plötzlich liessen mich die Eps stehen). Ausserdem klappte ständig ein Ohr weg und ich hatte in bockigen Bedingungen oft das Gefühl ich werde geflogen.
      Ich hab mir jetzt den Ion 5 eine Nummer kleiner zugelegt (55-80kg). Und alles wieder wunderbar. Ich bin wieder relativ zügig unterwegs, viel dynamischer und liegt schön satt in der Luft. Das ich bei schwächeren Bedingungen einen Nachteil habe konnte ich nicht feststellen.
      Ich würde aber sagen meine Zuladung schwankt eher im Bereich von 5 kg. Ich fliege immer das gleiche Gurtzeug und habe keine besondere Hike and Fly Ausrüstung.
      Vielleicht überlegst Du Dir mal wann Du mit welchem Gewicht fliegst. Bei thermischen Bedingungen macht es wirklich was aus. Bei reinen Abgleitern wäre es mir völlig egal wo ich im Gewichtsbereich bin. Beim rumhüpfen am Strand oder soaren im Winter fand ich es jezt auch nicht so schlimm, dass ich langsam war. Vielleicht geht man mal etwas zeitiger Landen wenn der Wind strammer wird.
      Es war eigentlich nur beim Thermikfliegen blöd. Da hatte ich oft das Gefühl, dass mich die Ablösungen einfach so hin und her schieben und ich erst mal richtig gegen die Thermik anstehe bis ich rein kam. Und dann ständig diese wackelnden Ohren führten bei mir auch nicht zum wohlfühlen bei.
      Dies sind nur meine persönlichen Eindrücke

      Kommentar

      • DanMUC
        Registrierter Benutzer
        • 18.08.2015
        • 295

        #4
        AW: Flächenbelastung, Gewichtsbereiche und Überladen von Gleitschirmen

        Vielen Dank, Nadine Das denkt sich mit meinen Erfahrungen auf dem Ion 4 bzw. 5. Deshalb will ich ihn auch am oberen Gewichtsbereichsende fliegen, wenn ich "normal" in den Alpen unterwegs bin. Das würde aber bedeutet, dass ich z.B. bei Skitour mit Gepack das Dinge um 5 oder sogar 10kg überlade. Und daher kommt meine Frage, wie sich dann so eine Überladung auswirken könnte.

        Kommentar

        • Michael Nesler
          Registrierter Benutzer
          • 07.06.2001
          • 301

          #5
          AW: Flächenbelastung, Gewichtsbereiche und Überladen von Gleitschirmen

          Kleine Info dazu: Wie sich ein Schirm bei Überladung verhält, hängt von vielen Faktoren ab:
          - Je weniger Leinenanlenkpunkte desto mehr ändert sich das Verhalten, zum Schlechteren
          - Je weiter die A-Loops nach hinten versetzt angebracht sind - ab einer gewissen Überladung kann es sein, dass er aus Sackflug und Frontstall nicht mehr anfährt
          - Je geringer Streckung desto besser verkraftet ein Schirm die Überladung
          - Je leichter gebaut, desto sensibler reagiert er auf Überladung und altert schneller
          -Je größer die Fläche/Zuladung, desto größer die Toleranz

          Zulassungsmäßig ändert sich nicht unbedingt was: Wir haben mal einen L-Schirm mit 115kg max zugelassen und aus Versehen die gleiche Größe nochmal abggeben und mit 137kg vermeitlich als XL zugelassen. Laut Protokoll und Videos gab es keine Unterschiede im Verhalten. Das sin 22kg mehr als die vorgesehene Obergrenze, ohne dass er giftiger wurde.
          Ist allerdings sehr vom Schirm abhängig.

          Kommentar

          • marcel1
            Registrierter Benutzer
            • 28.08.2007
            • 3933
            • Marcel

            #6
            AW: Flächenbelastung, Gewichtsbereiche und Überladen von Gleitschirmen

            Und daher kommt meine Frage, wie sich dann so eine Überladung auswirken könnte.
            Ich bin zuletzt meinen Schirm vor dem letzten Wechsel eigentlich immer ca. 5 kg, in den Alpen im April auch mal 10kg drüber geflogen. Hat sich so entwickelt. 8-;
            Achtung, das war ein Modell, von dem bekannt war, daß er viel Gewicht verträgt. Inoffiziell wurde gesagt, der Schirm würde auch als Moschi gut gehen (hatte keine Zulassung) und mit geringen Abwandlungen hat der Hersteller den downgesized und als Miniwing verkauft. Es gibt mit Sicherheit Schirme die 10 kg drüber schlechter vertragen.

            Und mein Eindruck war, daß du vor allem im schwachen Steigen verlierst. Spät Abends wenn es fast aus macht und bei Flachlandthermiken hast Du dann einen spürbaren Nachteil.
            Wenn es ballert in den Alpen hängt es davon ab, wie gut du den Schirm beherrscht. Wenn der deutlich innerhalb deines Wohlfühlbereiches ist und keine "Herausforderung" mehr für Dich, dann wird der überladen Dir bei kräftigen Bedingungen umso besser gefallen und von den ggf. etwas schärferen Verhalten merkst Du nix. Da skaliert nix linear oder quadratisch! Wenn man einen Schirm an der Grenze der eigenen Fähigkeiten fliegt, mag das anders aussehen...

            Ansonsten denke ich allerdings auch, daß man das Mantra "oben im Gewicht" / "volle Zuladung" oft überstrapaziert. Wer keine Rennen oder 200 km Strecken fliegt, kann die allermeisten Schirme auch sehr gut in der Mitte fliegen. Das ist grundsätzlich variabler und ich bin vom "volle Zuladung" gerade durch meinen letzten Schirm etwas abgekommen. Der flog übrigens auch 5 kg unter dem Gewichtsbereich noch durchaus agil, wie ein paar andere Piloten leihweise mir bestätigt haben.

            Mal überspitzt ausgedrückt: Schirme, die sich im unteren Gewichtsbereich total träge und teigig fliegen, einfach nicht kaufen. Die haben auch voll belastet nicht viel Reserve. Und wer bei einem mittig belasteten Schirm andauernd Ohrklapper hat - entweder ist der Schirm ne Trümmerkiste oder der Pilot kann es einfach nicht (sicher der häufigere Fall). Seit ich jetzt einen Schirm halbwegs mittig belastet fliege, hab ich jedenfalls keineswegs mehr Ohrwackeler oder Klapper.

            Der Rest hängt von den Vorlieben und den Bedingungen, bei denen man vorwiegend fliegen will, ab. Aber geplant deutlich überladen fliegen würde ich normalerweise nicht.
            Wenn es piept - eindrehen...

            Kommentar

            • DanMUC
              Registrierter Benutzer
              • 18.08.2015
              • 295

              #7
              AW: Flächenbelastung, Gewichtsbereiche und Überladen von Gleitschirmen

              Vielen Dank Michael und Marcel für eure sehr interessanten Ausführungen

              Kommentar

              • nikolaus
                Registrierter Benutzer
                • 08.08.2006
                • 1681
                • Jochen Buschardt
                • Berlin

                #8
                AW: Flächenbelastung, Gewichtsbereiche und Überladen von Gleitschirmen

                Ist offenbar ein schwieriges Thema, weil die Wahrnehmungen oder Vorlieben sehr unterschiedlich sind.

                Ich stimme mit amstef überein, allerdings ohne Erfahrung mit IONs und ähnlichen.

                Ich bin den Mentor-2 S mit 5 kg Übergewicht geflogen, danach einen Antea-2 mit 10 kg und jetzt einen Delta-2 genau am Limit. Bei den ersten Flügen mit Mentor und Antea bin ich häufiger abgesoffen und dachte, das läge an der zu geringen Fläche, aber nachdem ich mich an das jeweilige Thermikverhalten gewöhnt hatte, habe ich keinen Nachteil gegenüber anderen mehr feststellen können - auch nicht in schwachen Bedingungen. Die meisten von uns meinen ja, dass 1-2 qm mehr Tuch oder 10 cm weniger Sinken in schwachen Bedingungen entscheidend seien, aber nach meiner Erfahrung stehen da, wo keine 50 cm Steigen mehr zu finden sind, typischerweise alle recht schnell am Boden. Spürbar schneller sind die Schirme durch die relativ hohe Beladung übrigens alle nicht geflogen aber angenehm stabil in Turbulenzen. Die Zunahme an Agilität und/oder Dynamik durch Überladung wird stark von der Konstruktion abhängen. Der Antea, eigentlich 75-95 kg, war als Motorschirm bis 120 kg zugelassen (noch in C), während ich bezweifle, dass der Mentor-2 S (80-100 kg) mit 5-10 kg Überladung noch ein B bekommen hätte. Ansonsten sind doch noch massenhaft Hike-and-Fly-, Hybrid- und Mini-Wings unterwegs, die für deutlich höhere Flächenbelastungen ausgelegt sind? Aber ok., dass man mit 5 qm weniger Fläche in grenzwertig schwacher Thermik nicht mehr hochkommt, glaube ich dann schon... Zur typischerweise geringeren zugelassenen Flächenbelastung bei Nova habe ich den Eindruck, dass es vor allem der "Entschärfung" dient - nicht unbedingt, um in der unteren Klasse zu bleiben, sondern um einen definierten Kompromiss aus Leistung und "vertretbarer Dynamik" zu erreichen.
                ambitionierter Sonntagsflieger

                Kommentar

                • Cygnea
                  Registrierter Benutzer
                  • 21.05.2015
                  • 181
                  • Heidiland

                  #9
                  AW: Flächenbelastung, Gewichtsbereiche und Überladen von Gleitschirmen

                  du bist sicher du magst nicht lieber durch den Powder mit den Ski?!
                  Nova hatte mir mal geraten den kleinsten Mentor lieber etwas überladen zu fliegen als den nächstgrösseren im mittleren Bereich. Aus Sicherheitsgründen und für mehr Flugspass.
                  Jedoch habe ich inzwischen 2 Schirme von Gin: Für hike und sommerlich leichte Ausflüge und einen den ich mit Ballast fliege für XC und Winter. Beide fliege ich gut beladen.
                  Zuletzt geändert von Cygnea; 15.08.2018, 12:56.

                  Kommentar

                  • custom-paramotors
                    Registrierter Benutzer
                    • 04.01.2016
                    • 561
                    • Thomas Brandstetter
                    • Oberösterreich

                    #10
                    AW: Flächenbelastung, Gewichtsbereiche und Überladen von Gleitschirmen

                    Hallo,

                    mein pers. Eindruck:

                    Den ion 4 Fliege ich in M mit ca. 100kg am Berg und mit E- Aufstiegshilfe ca. 120 kg. Weder giftiger noch sonst irgendwas zu bemängeln.

                    Ebenso das Verhalten beim BGD Wasp, Epsilon 8 die ich selber geflogen bin.

                    Beim letzten Bewerb mit Motor + Thermik sind eigentlich alle Marken im Schnitt so etwa 15 - 30 kg über dem normalen Gewichtsbereich noch im erweiterten zugelassenen Bereich geflogen worden. Denke jeder Pilot mit guten Grundbasics kommt damit zurecht.

                    Wie Vorredner schon erwähnt haben glaub ich auch das es am meisten an den Vorlieben des Piloten liegt wie agil das Verhalten wird.
                    Natürlich würde ich das überladen im XS und S Bereich weniger großzügig angehen.

                    Kommentar

                    • Skade
                      Registrierter Benutzer
                      • 30.03.2008
                      • 1756

                      #11
                      AW: Flächenbelastung, Gewichtsbereiche und Überladen von Gleitschirmen

                      Ich bin den Ion3 S (80-100) bei ca. 90 91kg Gewicht (Brutto) geflogen.

                      Damit war ich eigentlich super unterwegs. Allerdings an der Küste war ich derjenige der nicht mehr gegen den Wind kam, während die anderen noch fleißig Vorausfahrt hatten.
                      Bin jetzt (anderer Schirm) auf 95kg gewechselt und habe da bezüglich der Agilität und dem Tempo ein besseres Gefühl (subjektiv..kann mich irren).
                      Meine Erfahrung..immer mindestens im letzten Drittel des Gewichtsbereichs fliegen. Dann lieber auf eine andere Marke wechseln wenn der Gewichtsbereich nicht passt.

                      Kommentar

                      • Heinz Pusse
                        Registrierter Benutzer
                        • 01.08.2009
                        • 377

                        #12
                        AW: Flächenbelastung, Gewichtsbereiche und Überladen von Gleitschirmen

                        Hallo,

                        ich habe den Epsilon der Größe 25 und 27 geflogen. Der 25 hat mit dem erweiterten Gewichtsbereich eine Bandbreite von 30 kg und der 27er von 40 kg.

                        Man sollte für den Großteil des Fliegen im normalen Bereich sein. Ich persönlich hatte keine Probleme den 27er im unteren Bereich und den 25er am Ende des normalen Bereiches zu fliegen. Im Winter war ich bei dem 25er so 5 kg im erweiterten Bereich. Er war zwar ein wenig dynamischer, aber immer noch sehr gut zu händeln. Natürlich nimmt dann das sinken zu und bei schwachen Bedingungen steht man halt früher am Boden.

                        Den 25er habe ich sogar mit Motor bei 140 kg geflogen (ist auch so zugelassen).

                        Gruss Heinz
                        www.gleitschirmjäger-saar.de
                        www.baustellenkoordinator.de

                        Kommentar

                        • DanMUC
                          Registrierter Benutzer
                          • 18.08.2015
                          • 295

                          #13
                          AW: Flächenbelastung, Gewichtsbereiche und Überladen von Gleitschirmen

                          Vielen Dank euch allen für den sehr hilfreichen Erfahrungsaustausch Ich werde jetzt noch ein, zwei andere Schirme mit etwas weitertem Gewichtsbereich fliegen, und dann mal in mich gehen.

                          Kommentar

                          • bigben
                            Registrierter Benutzer
                            • 21.10.2007
                            • 2420
                            • Ivo
                            • Am Wasser

                            #14
                            AW: Flächenbelastung, Gewichtsbereiche und Überladen von Gleitschirmen

                            Zitat von DanMUC
                            Hallo!

                            ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Kauf eines neuen Gleitschirms und bin bezüglich des Themas "Größenwahl" noch etwas unsicher.

                            Idealerweise würde ich gerne einen möglichste großen zertifizierten Gewichtsbereich bei einem Gleitschirm nutzen können. Ich habe mein Abfluggewicht für verschiedene Szenarien berechnet und sehe bei normaler Anwendung bereits eine Bandbreite von 10kg, bei Sonderaktivitäten (z.B. Ski&Fly) bereits 15kg.

                            ............
                            Deshalb hier meine Fragen:
                            • Wie geht ihr mit den großen unterschiedlichen TakeOff-Weights je nach Aktivität um? Habt ihr verschiedene Schirme, entsprechende Flügel mit großem Gewichtsbereich oder überladet ihr?
                            • Kann man allgemein davon ausgehen, dass der Anspruch eines Gleitschirms einigermaßen vorhersagbar mit der Flächenbelastung zunimmt? (d.h. z.B. Linear oder Quadratisch). Oder gibt es Fälle von krass zunehmendem Anspruch bei Überladung?
                            • Warum haben Nova-Flügel eine etwas geringere spezifizierte Flächenbelastung als die Flügel manch anderer Hersteller?
                            • Hat vielleicht jemand konkrete (negative) Erfahrung mit einem überladenen Ion 4/5?


                            ............... :-)
                            Moinsen, ich fliege meinen Mentor L seit Jahren immer hochbelastet und bin bestens zufrieden damit. Die Nova Abstufungen von 20kg zwischen den Größen soll dem Kunden ein möglichst fein abgestuftes Ensemble bieten, damit er für sich die ideale Größe finden kann. lediglich die L Größen haben ein um 10kg erweiterten Gewichtsbereich, den ich mit dem Mentor fast voll ausnutze, wenn ich mit allem drum und dran in den Bergen fliege. Mein Sohn fliegt den ION 5M ebenfalls in den obersten 5kg. Nachteile habe ich keine feststellen können, gute Dynamik gutes Handling und bockstabil. Klapper sind eine absolute Seltenheit.....und ich bin meistens schneller unterwegs, als der Rest. Sobald die Thermik stärker durchzieht freust Du Dich nur noch über einen gut belasteten oder leicht überladenen Schirm. Aber Achtung: Meine Aussagen beziehen sich nur auf Mentor / ION, andere Schirme mögen da durchaus anders reagieren.

                            Meinen Triton 2 fliege ich an der Küste meist um 5kg überladen auch das macht einfach nur Spaß - Nachteile konnte ich auch damit bis dato keine erkennen.
                            Natürlich steigt der Anspruch etwas, da der Schirm ja höher belastet ist und mehr Energie "gespeichert" hat. Das würde sich bei einem massiven "Zerstörer" wohl durchaus bemerkbar machen können, bei einem aktiven Flugstil würde ich das aber vernachlässigen. Bei schwachen Bedingungen macht sich das leicht bemerkbar, nicht durch schnelleres Absaufen, sondern eher das man merkt, das andere Schirme marginal schneller Wegsteigen.
                            Die von Dir angesprochene geringere Flächenbelastung hängt von verschiedenen Konstruktionsmerkmalen ab, wie Profil, Streckung, Krümmung etc. das können andere aber besser erklären.
                            „Kann ich mein Leben mal kurz speichern und was ausprobieren?“

                            NOVA Team Pilot

                            Kommentar

                            • lhaeger

                              #15
                              AW: Flächenbelastung, Gewichtsbereiche und Überladen von Gleitschirmen

                              Zitat von DanMUC
                              Epsilon 8 hat z.B. 8% mehr ... Flächenbelastung als ein Ion 5 jeweils bei maximal zulässiger Beladung.
                              Vergleichst Du die empfohlenen Gewichtsbereiche, so unterscheiden sich Ion 4 und Epsilon 8 (beide 70-90kg) gerade mal um einen halben Quadratmeter (20,5 vs. 21), also knapp 2,6% Differenz. Den Ion hätte man sicher auch mit +10kg noch als B zertifizieren können, Nova und Advance haben da vermutlich einfach etwas andere Vorstellungen, ob/wie/wozu das Sinn macht.

                              Kommentar

                              Lädt...