Was mir zu Gurtzeugen in den letzten 15 Jahren (=Start vom verschalten Wettkampfgurtzeug WV Null) so aufgefallen ist:
Die Dinger sind klar besser geworden. Insbesondere haben sie sich den Pilotenbedürfnissen zeitverzögert angepasst (u.a. definierter, geprüfter Protektor, Taschen z.B. für Funke und Anti-G, Piss- und Trinkvorrichtungen). Hauptkriterien wie Herausfallschutz, Aktivfliegen, Bequemlichkeit, Startverhalten und gekonntes Hineinsetzen sind für Normalgewichtige und -Bewegliche gut bis sehr gut.
Die Vielfalt ist immens, daher wenig Originale, viele Duplikate z.T. aus derselben Fabrik, z.B. für grössere Hersteller wie Swing.
Mit der H&F-Welle und der Professionalisierung der X-Alps wurden genial leichte, kaum alltagstaugliche Gurte «nur» für Spezialisten entwickelt. Diese sind aber oft, leicht abgewandelt, gleichwohl am Markt erhältlich. -> Es gibt ein breites Überangebot, in Details nicht ganz ausgereift, oft (zu) kleine Robustheit und dank Gütesiegel schweineteuer.
Der weltweite Gurtzeugbedarf ist wahrscheinlich so um die 35’000Stk/a(!). Dabei braucht es S bis XL-Grössen, Beginner- Tandem- H&F-, Akro-, XC- und Wettkampfgurte. Wenn die Bestseller wie z.B. ein Axcess, GTO, Forza, Lightness2, Skipper oder WV-X-Rate über 500 Mal verkauft werden, so gibt es gezwungenermassen diverse Ladenhüter.
Für mich gilt daher:
Geringes Gewicht und Detailverliebtheit hat bei sehr guter Qualität (=Alltagstauglichkeit) einen hohen Listernpreis von z.T. bis 2000€. Will man deutlich weniger bezahlen, so werden die Anforderungen an eigenes Gurtzeugwissen schnell gross und eine fachmännische Beratung ist unumgänglich. Den ehrlichen Fachmann zu finden ist für Rookies, aber auch für sorglose Must-have-Leute, meistens Glücksache.
Wer selber Nähen kann, Zugang zu einem Sattler oder zu Reparaturbetrieben hat, ist klar im Vorteil. Da ein zusätzlicher Riemen, dort eine einfachere Schnalle an idealer Stelle, etc. hält das Gurtzeug und die Begeisterung am Leben.
Wer das «Maximum» will muss sich selber einschränken (oder mehrere Gurte einsetzen)! Z.B. bei der Auswahl von Start- und Landeplätzen, zusätzlicher Wärmebekleidung, sorgsamer Transport (Auto, Bergbahn, Flughafen, Hike, Hitze, Nässe)
Glücklich ist, wer gesund ist, auch zwei-drei kg mehr schleppen könnte und einigermassen Normgrösse bzw. BMI hat. Wenn es einem egal ist, ob man für 500 Höhenmeter 70 Minuten oder 2 Stunden braucht, gibt’s garantiert im Gebrauchtmarkt ein robustes, bequemes Gurtzeug für unter 700€, welches sieben Jahre lang fünfzig Flüge/a zulässt.
Rechne: Geniales Ding für maximal 2€ pro Flug. Fliegerherz, was willst Du mehr?
Grüessli, Thomas
P.S. Gerade eben gelesen über ein XC-Top-Gurtzeug im Hochpreis-Segment eines Vielfliegers nach 6 Monaten und gut 144 Flügen:
Man kann also auch (wieder) mit dem Schulungsgurtzeug fliegen, wenn das neue, teure Superduperstreckending nach wenigen Monaten schon revidiert werden muss.
Die Dinger sind klar besser geworden. Insbesondere haben sie sich den Pilotenbedürfnissen zeitverzögert angepasst (u.a. definierter, geprüfter Protektor, Taschen z.B. für Funke und Anti-G, Piss- und Trinkvorrichtungen). Hauptkriterien wie Herausfallschutz, Aktivfliegen, Bequemlichkeit, Startverhalten und gekonntes Hineinsetzen sind für Normalgewichtige und -Bewegliche gut bis sehr gut.
Die Vielfalt ist immens, daher wenig Originale, viele Duplikate z.T. aus derselben Fabrik, z.B. für grössere Hersteller wie Swing.
Mit der H&F-Welle und der Professionalisierung der X-Alps wurden genial leichte, kaum alltagstaugliche Gurte «nur» für Spezialisten entwickelt. Diese sind aber oft, leicht abgewandelt, gleichwohl am Markt erhältlich. -> Es gibt ein breites Überangebot, in Details nicht ganz ausgereift, oft (zu) kleine Robustheit und dank Gütesiegel schweineteuer.
Der weltweite Gurtzeugbedarf ist wahrscheinlich so um die 35’000Stk/a(!). Dabei braucht es S bis XL-Grössen, Beginner- Tandem- H&F-, Akro-, XC- und Wettkampfgurte. Wenn die Bestseller wie z.B. ein Axcess, GTO, Forza, Lightness2, Skipper oder WV-X-Rate über 500 Mal verkauft werden, so gibt es gezwungenermassen diverse Ladenhüter.
Für mich gilt daher:
Geringes Gewicht und Detailverliebtheit hat bei sehr guter Qualität (=Alltagstauglichkeit) einen hohen Listernpreis von z.T. bis 2000€. Will man deutlich weniger bezahlen, so werden die Anforderungen an eigenes Gurtzeugwissen schnell gross und eine fachmännische Beratung ist unumgänglich. Den ehrlichen Fachmann zu finden ist für Rookies, aber auch für sorglose Must-have-Leute, meistens Glücksache.
Wer selber Nähen kann, Zugang zu einem Sattler oder zu Reparaturbetrieben hat, ist klar im Vorteil. Da ein zusätzlicher Riemen, dort eine einfachere Schnalle an idealer Stelle, etc. hält das Gurtzeug und die Begeisterung am Leben.
Wer das «Maximum» will muss sich selber einschränken (oder mehrere Gurte einsetzen)! Z.B. bei der Auswahl von Start- und Landeplätzen, zusätzlicher Wärmebekleidung, sorgsamer Transport (Auto, Bergbahn, Flughafen, Hike, Hitze, Nässe)
Glücklich ist, wer gesund ist, auch zwei-drei kg mehr schleppen könnte und einigermassen Normgrösse bzw. BMI hat. Wenn es einem egal ist, ob man für 500 Höhenmeter 70 Minuten oder 2 Stunden braucht, gibt’s garantiert im Gebrauchtmarkt ein robustes, bequemes Gurtzeug für unter 700€, welches sieben Jahre lang fünfzig Flüge/a zulässt.
Rechne: Geniales Ding für maximal 2€ pro Flug. Fliegerherz, was willst Du mehr?
Grüessli, Thomas
P.S. Gerade eben gelesen über ein XC-Top-Gurtzeug im Hochpreis-Segment eines Vielfliegers nach 6 Monaten und gut 144 Flügen:
Man kann also auch (wieder) mit dem Schulungsgurtzeug fliegen, wenn das neue, teure Superduperstreckending nach wenigen Monaten schon revidiert werden muss.