Rettet die aussterbende Art
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AW: Rettet die aussterbende Art
Moin,
ich bin hier im Gegensatz zu einem Großteil der Republik wohl in einer ganz besonderen Lage. Die flugschule bildet noch HGler aus, auch wenn es schon seit Jahren heißt, daß die laufenden Kosten zur Unterhaltung der beiden Schuldrachen schon allein höher sind als die Einnahmen durch die paar Schüler.
Zudem habe ich in Sichtweite (naja, man muß schon zum Fernglas greifen) einen Startplatz, der nur für Drachen (und nicht für Schirme) zugelassen ist.
Also spricht eigentlich alles gegen einen GS, aber:
Wenn ich sehe, daß in einem normalen Sommer jeden Monat mindestens einer aus den Bäumen rausgeholt werden muß und wenn dann noch Sprüche kommen a la: "Es gehört einfach dazu, daß man während der Ausbildung mindestens einmal in die Bäume geht.." und ich niemanden kenne, der dort fliegt und nicht mindestens einmal in den Bäumen hing, dann überlege ich mir schon, daß es doch besser ist mit einer Tüte zu fliegen.
CiaoZuletzt geändert von cbk; 29.01.2008, 10:28.Kommentar
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AW: Rettet die aussterbende Art
Anno dazumal als ich noch ein Kind war, habe ich stundenlang den Drachenfliegern aufm Kandel zugeschaut und seitdem hat mich das Thema Fliegen nicht mehr losgelassen.
Ich habe mich auch für Gleitschirm entschieden, nachdem ich einen Probeflug mit dem Segelflieger (ziemlich langweilig) gemacht habe. Die Idee mit dem Drachenfliegen kam mir gar nicht (keine Ahnung warum ) Mit dem GS bin ich sehr zufrieden (die Vorteile sind ja schon genannt worden) ABER ich finde es sehr spannend, neben einem startenden Drachen zu stehen oder in der Luft einen Atos zu sehen. Das gibt schon was her.
Ergo: Drachen dürfen nicht aussterben!Kommentar
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AW: Rettet die aussterbende Art
Hallo Allerseits,
mal abgesehen von meiner eigenen Geschichte, daß ich nach damals 11 Jahren Gleitschirmfliegen vor drei Jahren mit Begeisterung auf Starr umgestiegen bin und seither deutlich mehr Drachen als Glitschi fliege, zwei Geschichtchen zum Thema:
1.) Bekenntnisse aus der Schweiz
Vom Fliegen und Ankommen
August 2005: erhalte offiziellen Schweizer Flugschein. Freude herrscht.
Saison 2006: über 100 Flüge. Liebe mein 25jähriges Fluggerät.
Greifenburg: Erster Flug über vier Stunden. Bin glücklich. Mitteilung am Landeplatz, dass ATOS-Pilot für die gleiche Strecke nur anderthalb Stunden brauchte verbuche ich unter dem Posten „Fliegerische Anfängerprobleme“. Posten wird in den kommenden Monaten in Fiesch, Interlaken, Brenzikofen und im Jura arg strapaziert. Gehe über zum Ignorieren der Fakten.
Saison 2007: Ignorieren nicht länger möglich. Entscheide mich für leistungsstärkeres Fluggerät.
Erster Flug: Hänge am Himmel wie ein f*$/“ing Herbstblatt. Aufhängung nach vorn. Weiterer Flug. Mutiere vom Herbstblatt zum Schmetterling. Hege nicht gewaltfreie Fantasien in Bezug auf Fluggerät. Weitere Versuche mit mehr Gewicht folgen. Fluggerät und ich einigen uns auf gegenseitige Duldungsstarre. Liebe ist das nicht. Aber wir fliegen.
August 2007: ATOS-Mensch kommt in die Schweiz. Der ganze Club ist auf den Beinen. Gerüchten zufolge ist das, was er mitbringt „top of the food-chain“ in punkto fliegerischer Entwicklung. Strahlende Gesichter am Landeplatz. Worte fehlen dort, wo sie sonst nie fehlen. Es heisst, der ATOS-Mensch komme am nächsten Wochenende wieder. Fliegerin hat Schlafprobleme. Fliegerin meldet sich zum Probeflug.
25. August 2007: Bin ganz kirre vor Vorfreude. Nervosität am Start. Grosse Nervosität. Prügle mich mitsamt ungewohntem Gewicht des ATOS VQ und innerem Schweinehund in Höchstform über die Rampe. Es fliegt.
Erster Kreis unsicher. Und dann…
Ab hier ist es schwer, nicht pathetisch zu werden. Schwer, nicht die ganze Tonleiter altbekannter Klischees zu bedienen: Die Luft wird greifbar, die Wolken haben Schienen. Thermik ist nicht mehr bloss die philosophische Variable des Fantasten. Landen ist ein sicherer Deal und ich der Mensch, der ich immer schon sein wollte.
Wenn im Sprichwort von „Nomen est Omen“ nur ein Korn Wahrheit steckt, dann sollte der ATOS VQ den Namen seines Erbauers tragen.
Montag 27. August 2007: Gehe zur Bank.
Monika Hausammann
(Entnommen von der A-I-R Homepage)
2.) St. Hilaire 2007
Felix kommt und wir bauen einen Atos im Ausstellungsgelände auf. Schleicht ein Herr die ganze Zeit um den Flieger rum und ich komme mit ihm ins Gespräch über die Fliegerei im Allgemeinen und Speziellen, sprich über Gott und die (Flieger-) Welt.
Und nach einiger Zeit meint er:
"Ich bin begeisterter Segelflieger, aber ich beneide euch um euren geringen Aufwand bei dem Leistungspotenzial. Immer wieder begegne ich euch in der Luft und bin fasziniert. Das will ich auch mal ausprobieren, das wäre eine echte Alternative."
Nur mal so, um auch andere Perspektiven zu beleuchten.
Beste Grüße vom teebeutelfliegenden Drachenflieger, Ralf
PS: Es gäbe da noch ein nettes drittes Geschichtchen, wenn ich die blöde Mail finden würde..................wird nachgereicht.Zuletzt geändert von Cloudbuster XC; 29.01.2008, 22:00.Kommentar
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AW: Rettet die aussterbende Art
Einen Tandemflug mit einem Drachen würde ich gerne als Passagier einmal mitmachen.
Ansonsten schaue ich den Drachen lieber zu als sie selber zu fliegen. Beim GS spüre ich, wenn mich beim Start der Flügel abhebt, bei den Drachen sieht's so aus, als würden sie die Fluggeschwindigkeit teilweise erst dann erreichen, wenn sie bereits die Rampe verlassen haben. Das macht mir doch ein mulmiges Gefühl.
Und die Landung sieht mit dem Drachen recht rasant aus. Wie gesagt, zum Zuschauen super, aber selber habe ich doch Respekt davor.
Gruß,
ClaudiaKommentar
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Hi Claudia,
genauso ist der Start eben nicht.
Stell Dir vor, Du stehst am Start, der Drachen liegt auf der Schulter. Du richtest ihn aus, die ersten zwei Schritte sind kontrollierte Gehschritte. Du beschleunigst gleichmäßig. Nach zweidrei Schritten trägt sich der Drachen selbst, Du läufst in die Geschwindigkeit, der Drachen trägt Dich weg, der letzte Schritt ist schon ohne Bodenkontakt in der Luft - das ist einfach toll.
Übrigens finde ich nicht, das man zwangsläufig Starr fliegen muss. Starr und Flex sind einfach zwei verschiedene Geräte, der Flex hat eine andere Haptik als der Starre. Beides fasziniert, allein der Blick auf die Leistung macht es nicht.
GrüßeKommentar
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HolgerKommentar
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Einen Tandemflug mit einem Drachen würde ich gerne als Passagier einmal mitmachen.
Ansonsten schaue ich den Drachen lieber zu als sie selber zu fliegen. Beim GS spüre ich, wenn mich beim Start der Flügel abhebt, bei den Drachen sieht's so aus, als würden sie die Fluggeschwindigkeit teilweise erst dann erreichen, wenn sie bereits die Rampe verlassen haben. Das macht mir doch ein mulmiges Gefühl.
Und die Landung sieht mit dem Drachen recht rasant aus. Wie gesagt, zum Zuschauen super, aber selber habe ich doch Respekt davor.
Gruß,
Claudia
HolgerKommentar
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Also echtes Interesse ist relativ. Mich interessiert erstmal alles was fliegt, aber ich habe eben mein Schirmchen. Ob das GS-Überwindung gekostet hat? Erstmal war ich nur neugierig und hatte die Einstellung: Wenn der Fluglehrer dabei ist, kann ja nix passieren... Als ich meinen ersten Höhenflug gemacht habe, sind mir allerdings die Knie weich geworden. Da gibts wahrscheinlich keine Unterschiede zum Drachen.
Interessant fand ich die Info, dass der Drachen beim Anlaufen schon trägt, ist für mich neu.
Trotzdem: vielleicht probiere ichs auch mal aus.Kommentar
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