AW: neuer Anfang neues Glück?
Hey Franz,
Super, das dies endlich bei dir durch ist und schade, das du dafür etwas länger gebraucht hast, als ich, sonst hätten wir gemeinsam letzten Herbst den SoPi machen können.
Ich habe mich vor etwa einem Jahr sehr intensiv mit den Schulen beschäftigt, die bei uns noch HG ausbilden. Die Flugschulen, bei uns oben (NÖ, OÖ, Stmk) waren entweder wenig an der HG-Ausbildung interessiert oder schieden im persönlichen Gespräch auf Grund mangelnder Erfahrung in dieser Thematik bald aus. Und ganz gleich welchen HG-Piloten ich bei uns fragte und sogar manche Flugschule, haben mich umgehend nach Wolfsberg zu Sky Valley verwiesen.
Das wäre von Gradec auch nur ein Katzensprung entfernt.
Am besten du rufst unten an und fragst, ob heuer im Herbst ein Kurs stattfindet.
Zu beginn würde ich keinen neuen Drachen kaufen, aber auch keinen 20 Jährigen Vogel um 400€, es sei denn du kannst es dir locker leisten.
Geh zur Schule und mach einmal den Kurs. Ich habe dann dort nach einigem überlegen einen gebrauchten, frisch gecheckten 1er gekauft.
Auch wenn fast alle sagen, man kann mit einem 2er anfangen, auch mit 60% Doppelsegel.... vergiss es!!!
Einfachsegler sind solch gutmütige Geräte, die kommen dir bei Start und Landung ungemein entgegen. Das Stallbereich ist breiter und die Geschwindigkeit geringer. Und das Übel, das du bei Vollgas mit 5-6m/s dem Boden entgegen fällst, hilfst dir zu beginn, bei verpatzten Landungeanflügen (zu hoch).
Was Fluggebiete angeht, bist du mit Graz eh recht gut aufgestellt.
Zum einen hast du den Schöckl und auch der Kulm gehen zum fliegen, zur Not mit etwas Willen zum tragen geht auch der Gelder. Im Mürztal fliegt man vom Schließling und auch der Rührer soll angeblich drachentauglich sein.
Nach Westen hast du das Lavantal mit einer sehr aktiven HG-Gemeinde bei Wolfsberg. Auch der Radsberg bei Klagenfurt ist HG-tauglich und ganz drüben hast du noch die Emberger mit ihrer bekannt tollen Infrastruktur.
Also kein Vergleich zu uns in Wien, die wir nur die "Wand" haben, welche nie "geht".
Zu deinen Kosten würde ich die Zusammenstellung etwas abändern.
Retter(neu) ca. 5-700
Gurt (gebraucht) 100-200
HG (gebraucht) 1000-1500
Ausbildung ca. 800
Aber mit deinem PKW wird das von der Länge etwas eng werden, da viele Einsteiger-HG fast 6m lang sind und jedes mal kurzpacken ist wohl echt mühsam.
Zu deinen anderen Fragen
- Start bei Rückenwind
Für mich sobald mehr als 1-2km/h absolutes NO, das ist echt blöd zum erlaufen (keine Vorlage beim HG erlaubt)
- Start bei Seitenwind
Für mich ähnlich blöd wie beim Schirm, sobald >45°, sonst eher unproblematisch
- Startabbruch
Zum einen fällt alles was beim Schirm zu Startabbruch führt, am Drachen weg, Sprich füllen, aufziehen, stabilisieren, klappen ..."verhängen".
Es ist so, als würdest du mit vollständig geöffneter Kappe am Startplatz stehen, einfach nur korrekt starten. Ansonsten ist ein Abbruch mit dem Drachen echt blöd, aber im vgl. zum Schirm auch viel seltener erforderlich.
- Ausweichen im Landeanflug
Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich denke, alles was nicht im Endanflug ist, ist kein kein Problem. Und im Endanflug sind, Platz vorausgesetzt, Richtungskorrekturen auch möglich. U-Turns, Achter, starke S-Kurverl uns sonstige GS-Spielereien sind halt eher gestorben. Man fliegt halt doch schon ein Flugzeug ;-).
- Abstiegsthilfen
Nur das Gas... eine Art Steilspirale ist m.M. nach echt blöd zu fliegen und fühlt sich nicht toll an. Bei einem Einfachsegler hast du sogar mehr sinken bei Gas, als manche Schirm im B-Stall und das bei 65km/h!!! ;-).
- unachtsame Flugkumpane
ich habe noch nie gemeinsam mit HG gekurbelt, aber GS sind echt mühsam. Es ist so, als würde man mit einem Wettkampfschirm in einem Bart mit lauter langsam getrimmten 1er-Schirm kurbeln. Ständig klebt man ihnen am Ars.. . Und dann fehlt gänzlich die Sicht nach oben. Sprich man muss sich darauf verlassen, das der Pilot über einem schneller steigt bzw. ausweicht, wenn man schneller ist.
- Landung bei Rückenwind
das gröbste was ich einmal ausgefasst habe, waren 5km/h von hinten und die fühlten sich wie eine Nullwindlandung an. Mehr Wind könnte aber echt blöd sein.
- Landung gegen den Hang
Ein Adrenalin-Thema, wurde hier schon oft und deutlich ausgeführt... versuche ich aktiv zu vermeiden.
Einige Unterschiede möchte ich noch aufführen.
- Das Kurbeln
hangnahes Kratzen und das Sammeln von Flechten von den Bäumen ist am HG für mich gestorben. Auf Grund der Steuercharakteristik und der Außenlandeproblematik des HG bevorzuge ich etwas Luft unter dem Hintern.
-Die Schulung
Verabschiede dich vom Gedanken, in 1-2 Wochen den Kurs zu absolvieren.. dein Körper wird dir versagen. Du wirst unbedingt Ruhetage benötigen.
Dein Wissen vom Gleitschirmfleigen hilft dir nur bei der Flugwettereinschätzung und Aerodramtik... der Rest ist zu 100% neu, v.a. die Praxis.
Gleitschirme in der Schulung sind frustrierend, wir waren fast 10 HG-Schüler am Hang das war echt leiwand.
Die Tandemschulung wird bei uns ncith angeboten, aber das Fliegen (auch wenn nicht so easy wie am GS) bekommst du schon bald heraus. Wichtig ist das Starten und landen, v.a. wenn du hier eh nur Hangstarts machst. Also vergiss die Tandemschulung, machen wenn du das Feeling vorher probieren willst ein Tandemflug und lerne das starten von Grund aus solide!!!! Vom ersten bis zum letzten Tag musst du sicher einplanen 60x Übungshang hoch zu wandern, wenn auch nicht immer ganz rauf.
Warum die HG-Schulung rückläufig ist? Das ist ein Teufelskreis!
Das Risiko in der Schulung ist doch höher als beim GS. Fehler tun meist mehr weh, als am GS. Der GS ist auch nicht kaputt, wenn man damit eine Landung versemmelt. In der Ausbildung bedeutet dies oft Ärger.
Außerdem benötigt der HG fast die doppelte Zeit zur Ausbildung, wie der GS-Pilot... da ist natürlich ein echter wirtschaftlicher Gedanke seitens der FS zu finden.
Alls dies führt zu einer weiteren Situation. Als Folge werden von den Flugschulennur gS ausgebildet und so sind im GS-Sport viel mehr junge, frische und lässige Leute, während die Drachenszene vergreist und oftmals von gediegenen Herren geprägt wird. Mit mitte 30 geschweige denn unter 30 ist man ein junger Hupfer...
Und wenn man einmal selbst länger geflogen ist, dann betreibt man auch keine Werbung mehr für den Flugsport, denn man weiß dann, was passieren kann (auch/v.a. am GS!!), während die Jungen brav missionieren.
Vielleicht sieht man sich ja mal wieder, Franz
Hey Franz,
Super, das dies endlich bei dir durch ist und schade, das du dafür etwas länger gebraucht hast, als ich, sonst hätten wir gemeinsam letzten Herbst den SoPi machen können.
Ich habe mich vor etwa einem Jahr sehr intensiv mit den Schulen beschäftigt, die bei uns noch HG ausbilden. Die Flugschulen, bei uns oben (NÖ, OÖ, Stmk) waren entweder wenig an der HG-Ausbildung interessiert oder schieden im persönlichen Gespräch auf Grund mangelnder Erfahrung in dieser Thematik bald aus. Und ganz gleich welchen HG-Piloten ich bei uns fragte und sogar manche Flugschule, haben mich umgehend nach Wolfsberg zu Sky Valley verwiesen.
Das wäre von Gradec auch nur ein Katzensprung entfernt.
Am besten du rufst unten an und fragst, ob heuer im Herbst ein Kurs stattfindet.
Zu beginn würde ich keinen neuen Drachen kaufen, aber auch keinen 20 Jährigen Vogel um 400€, es sei denn du kannst es dir locker leisten.
Geh zur Schule und mach einmal den Kurs. Ich habe dann dort nach einigem überlegen einen gebrauchten, frisch gecheckten 1er gekauft.
Auch wenn fast alle sagen, man kann mit einem 2er anfangen, auch mit 60% Doppelsegel.... vergiss es!!!
Einfachsegler sind solch gutmütige Geräte, die kommen dir bei Start und Landung ungemein entgegen. Das Stallbereich ist breiter und die Geschwindigkeit geringer. Und das Übel, das du bei Vollgas mit 5-6m/s dem Boden entgegen fällst, hilfst dir zu beginn, bei verpatzten Landungeanflügen (zu hoch).
Was Fluggebiete angeht, bist du mit Graz eh recht gut aufgestellt.
Zum einen hast du den Schöckl und auch der Kulm gehen zum fliegen, zur Not mit etwas Willen zum tragen geht auch der Gelder. Im Mürztal fliegt man vom Schließling und auch der Rührer soll angeblich drachentauglich sein.
Nach Westen hast du das Lavantal mit einer sehr aktiven HG-Gemeinde bei Wolfsberg. Auch der Radsberg bei Klagenfurt ist HG-tauglich und ganz drüben hast du noch die Emberger mit ihrer bekannt tollen Infrastruktur.
Also kein Vergleich zu uns in Wien, die wir nur die "Wand" haben, welche nie "geht".
Zu deinen Kosten würde ich die Zusammenstellung etwas abändern.
Retter(neu) ca. 5-700
Gurt (gebraucht) 100-200
HG (gebraucht) 1000-1500
Ausbildung ca. 800
Aber mit deinem PKW wird das von der Länge etwas eng werden, da viele Einsteiger-HG fast 6m lang sind und jedes mal kurzpacken ist wohl echt mühsam.
Zu deinen anderen Fragen
- Start bei Rückenwind
Für mich sobald mehr als 1-2km/h absolutes NO, das ist echt blöd zum erlaufen (keine Vorlage beim HG erlaubt)
- Start bei Seitenwind
Für mich ähnlich blöd wie beim Schirm, sobald >45°, sonst eher unproblematisch
- Startabbruch
Zum einen fällt alles was beim Schirm zu Startabbruch führt, am Drachen weg, Sprich füllen, aufziehen, stabilisieren, klappen ..."verhängen".
Es ist so, als würdest du mit vollständig geöffneter Kappe am Startplatz stehen, einfach nur korrekt starten. Ansonsten ist ein Abbruch mit dem Drachen echt blöd, aber im vgl. zum Schirm auch viel seltener erforderlich.
- Ausweichen im Landeanflug
Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich denke, alles was nicht im Endanflug ist, ist kein kein Problem. Und im Endanflug sind, Platz vorausgesetzt, Richtungskorrekturen auch möglich. U-Turns, Achter, starke S-Kurverl uns sonstige GS-Spielereien sind halt eher gestorben. Man fliegt halt doch schon ein Flugzeug ;-).
- Abstiegsthilfen
Nur das Gas... eine Art Steilspirale ist m.M. nach echt blöd zu fliegen und fühlt sich nicht toll an. Bei einem Einfachsegler hast du sogar mehr sinken bei Gas, als manche Schirm im B-Stall und das bei 65km/h!!! ;-).
- unachtsame Flugkumpane
ich habe noch nie gemeinsam mit HG gekurbelt, aber GS sind echt mühsam. Es ist so, als würde man mit einem Wettkampfschirm in einem Bart mit lauter langsam getrimmten 1er-Schirm kurbeln. Ständig klebt man ihnen am Ars.. . Und dann fehlt gänzlich die Sicht nach oben. Sprich man muss sich darauf verlassen, das der Pilot über einem schneller steigt bzw. ausweicht, wenn man schneller ist.
- Landung bei Rückenwind
das gröbste was ich einmal ausgefasst habe, waren 5km/h von hinten und die fühlten sich wie eine Nullwindlandung an. Mehr Wind könnte aber echt blöd sein.
- Landung gegen den Hang
Ein Adrenalin-Thema, wurde hier schon oft und deutlich ausgeführt... versuche ich aktiv zu vermeiden.
Einige Unterschiede möchte ich noch aufführen.
- Das Kurbeln
hangnahes Kratzen und das Sammeln von Flechten von den Bäumen ist am HG für mich gestorben. Auf Grund der Steuercharakteristik und der Außenlandeproblematik des HG bevorzuge ich etwas Luft unter dem Hintern.
-Die Schulung
Verabschiede dich vom Gedanken, in 1-2 Wochen den Kurs zu absolvieren.. dein Körper wird dir versagen. Du wirst unbedingt Ruhetage benötigen.
Dein Wissen vom Gleitschirmfleigen hilft dir nur bei der Flugwettereinschätzung und Aerodramtik... der Rest ist zu 100% neu, v.a. die Praxis.
Gleitschirme in der Schulung sind frustrierend, wir waren fast 10 HG-Schüler am Hang das war echt leiwand.
Die Tandemschulung wird bei uns ncith angeboten, aber das Fliegen (auch wenn nicht so easy wie am GS) bekommst du schon bald heraus. Wichtig ist das Starten und landen, v.a. wenn du hier eh nur Hangstarts machst. Also vergiss die Tandemschulung, machen wenn du das Feeling vorher probieren willst ein Tandemflug und lerne das starten von Grund aus solide!!!! Vom ersten bis zum letzten Tag musst du sicher einplanen 60x Übungshang hoch zu wandern, wenn auch nicht immer ganz rauf.
Warum die HG-Schulung rückläufig ist? Das ist ein Teufelskreis!
Das Risiko in der Schulung ist doch höher als beim GS. Fehler tun meist mehr weh, als am GS. Der GS ist auch nicht kaputt, wenn man damit eine Landung versemmelt. In der Ausbildung bedeutet dies oft Ärger.
Außerdem benötigt der HG fast die doppelte Zeit zur Ausbildung, wie der GS-Pilot... da ist natürlich ein echter wirtschaftlicher Gedanke seitens der FS zu finden.
Alls dies führt zu einer weiteren Situation. Als Folge werden von den Flugschulennur gS ausgebildet und so sind im GS-Sport viel mehr junge, frische und lässige Leute, während die Drachenszene vergreist und oftmals von gediegenen Herren geprägt wird. Mit mitte 30 geschweige denn unter 30 ist man ein junger Hupfer...
Und wenn man einmal selbst länger geflogen ist, dann betreibt man auch keine Werbung mehr für den Flugsport, denn man weiß dann, was passieren kann (auch/v.a. am GS!!), während die Jungen brav missionieren.
Vielleicht sieht man sich ja mal wieder, Franz
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